Aktuelle Botschaften 2001
Der Todeswunsch
Judas - empfangen durch H. am 9. Dezember 2001 in Cuenca, Ecuador.
Ich bin hier, Judas.
Ja — dies ist das Thema der heutigen Botschaft. Ich beziehe mich dabei auf die besorgniserregende Äußerung einiger deiner Mitmenschen, die aufgrund einer Fehlinterpretation spiritueller Durchsagen der irrigen Meinung sind, dass es ihnen in der jenseitigen Welt besser ergehen wird als hier auf Erden, und dass sie sich deshalb nach dem Tod sehnen.
Nun, wenn man die Botschaften aus dem spirituellen Reich oberflächlich liest, mag es durchaus erscheinen, dass diese Annahme gerechtfertigt ist—lass uns deshalb einige Kernpunkte dieses Irrtums näher beleuchten.
Zunächst einmal möchte ich betonen, dass wir spirituellen Wesen nicht müde werden, immer wieder darauf hinzuweisen, dass sich weder die geistige noch die seelische Verfassung eines Menschen ändern, wenn er im Tod seinen physischen Körper ablegt. Mit anderen Worten: Wenn ein Mensch nicht weiß, wie er einer bestimmten Herausforderung auf Erden begegnet, wird er auch im Jenseits nicht wissen, wie er mit dieser Problematik umgehen soll. Jeder Mensch hat die Aufgabe, schwierige Situationen zu meistern—entweder auf Erden oder in der spirituellen Welt, und niemand wird ihm diese Angelegenheit abnehmen.
Zweitens ist die Annahme falsch, dass jeder, der stirbt, automatisch ins Paradies gelangt. Es ist richtig, dass das Paradies ein Teil der spirituellen Welt ist, aber wie du bereits weißt, gibt es neben den Bereichen, die lichtvoller sind als die Erdsphäre, auch ausgedehnte Gebiete, in denen Finsternis oder Dämmerung herrschen. Wenn der Mensch im Tod das jenseitige Reich betritt, entscheidet allein der Reifezustand der Seele, wo die Reise der individuellen Reifung ihren Anfang hat.
Drittens ist das Leben immer eine Abfolge bestimmter Herausforderungen—und es ist unser aller Aufgabe, sich diesen Hindernissen zu stellen. Selbstverständlich wird es stets Situationen geben, die der Mensch nicht bewältigen kann, sei es auf Erden oder in der spirituellen Welt, aber wir alle sind aufgerufen, auf dem Weg unserer Seelenentwicklung zu versuchen, Probleme anzugehen und eine Lösung zu finden. Die Kette der Herausforderungen, denen ein Mensch begegnet, endet nicht mit dem Erdenleben, sondern findet im Jenseits eine Fortsetzung.
Wie es auf Erden Mut und Feigheit, Konfrontation und Flucht gibt, so stellt auch das Leben nach dem Tod gewisse Aufgaben, die es zu erledigen gibt. Hier wie dort beruht der seelische Fortschritt auf einem Reifeprozess, der Mut verlangt und Veränderung erfordert. Dieser Entwicklung, die in alle Ewigkeit währt, kann sich niemand entziehen. Irgendwann, und mag der Tag auch noch so fern sein, wird der Zeitpunkt kommen, an dem jede Seele Farbe bekennen muss.
Um sich auf diese Herausforderungen vorzubereiten, gibt es keinen besseren Schulungsort als diese Erde. Die Gegenwart ist der beste Lehrer—eine Flucht macht also wahrlich keinen Sinn.
Wir alle sind auf Hilfe angewiesen, und wenn wir es zulassen, wird jedem von uns Unterstützung zuteil, sowohl auf der Erde als auch später in der geistigen Welt. Um Hilfe zu erhalten, sind immer zwei Schritte notwendig: Zum einen, dass man um Hilfe und Beistand bittet, und zum anderen, dass man diese Hilfestellung auch annimmt. Dies gelingt auf Erden genauso wie im Jenseits, in der materiellen Welt wie im spirituellen Reich, denn das universelle Gesetz, das besagt, dass der Mensch nur dann erhält, wenn er darum bittet, gilt hier wie dort.
Kurzum, das Leben in der geistigen Welt ist nicht unbedingt leichter als das Leben auf der Erde.
Da der Mensch seinen seelischen Ist-Zustand beibehält, wenn er im Tod in das Jenseits wechselt, gibt es demzufolge in der spirituellen Welt auch viele Bereiche, die dem Leben auf der Erde ziemlich nahe kommen. So existieren dort beispielsweise die gleichen Vorurteile, Stolperfallen und Zwänge wie auf Erden. Wenn ein Mensch in seinem irdischen Leben nicht gelernt hat, mit diesen Dingen umzugehen, wird er auch in der geistigen Welt an den gleichen Bedingungen scheitern.
Jedes spirituelle Wesen nimmt im Jenseits exakt den Platz ein, der ihm aufgrund seiner seelisch-geistigen Reife zusteht. Wenn der Mensch auf Erden versäumt hat, sich seelisch zu entwickeln, muss er spätestens nach dem Tod beginnen, seinen Reifeprozess anzustoßen. Deshalb ist es von Vorteil, wenn der Mensch bereits auf Erden gelernt hat, um Hilfe und Unterstützung zu bitten, denn spätestens dann, wenn er im Tod seinen irdischen Leib zurückgelassen hat, ist es notwendig, auf dieses Wissen zurückzugreifen.
Wenn wir spirituellen Wesen zu euch kommen, um in unseren Botschaften den Fortschritt in der geistigen Welt und das daraus resultierende Glück zu beschreiben, so soll dies deutlich machen, dass es einer gewissen Anstrengung bedarf, dieses Ziel zu erreichen, anstatt die Sterblichen dazu zu verführen, ihr irdisches Leben gering zu schätzen. Ganz im Gegenteil—es ist unsere Absicht, unsere Brüder und Schwestern im Fleische aufzufordern, ihr irdisches Dasein in allen Facetten, aber ohne Angst auszukosten.
Der Mensch fürchtet sich generell vor dem, was er nicht kennt. Deshalb ist es die Aufgabe von uns spirituellen Wesen, ihm diese Angst zu nehmen, indem wir die entsprechenden Informationen bereitstellen. Aus diesem Grund betonen wir in unseren medialen Durchsagen immer wieder, dass das Hier und Jetzt der geeignetste Zeitpunkt ist, um an der eigenen Spiritualität, an der eigenen seelischen Reife zu arbeiten. Ja, das Erdenleben ist wie eine Grundschule—wer bereits an den schulischen Herausforderungen der Unterstufe scheitert, wird kaum in der Lage sein, eine Universität zu besuchen.
Auch wenn es stimmt, dass das Leben auf der Erde nur ein flüchtiger Augenblick ist, betrachtet man das Dasein von der übergeordneten Warte der Ewigkeit aus, so bedeutet dies noch lange nicht, dass das irdische Leben keinen Wert hat und weggeworfen werden kann, so wie ich es einst getan habe.
Wer weiß, dass das Leben auf Erden nur ein Teil seiner eigentlichen Existenz ist, der braucht absolut keine Angst mehr zu haben und kann stattdessen genug Mut sammeln, um seinen ganz persönlichen Sinn des Lebens zu finden, um wie ein Fels in der Brandung des Ozeans des Lebens zu stehen. Erkenne dich selbst—und der beste Augenblick, um das zu lernen, ist das Dasein auf der Erde.
Ich hoffe, diese Botschaft trägt ein wenig zur Klärung bei, warum wir spirituellen Wesen hier sind und warum wir euch diese Mitteilungen senden. Wir wollen nicht, dass ihr euch in Träumereien flüchtet, sondern dass ihr Entschlossenheit habt, und zwar jetzt. Egal, was euch auf Erden auch zustoßen mag, nichts ist in der Lage, euer Leben, eure Existenz zu gefährden. Mag sich eure Entwicklung manchmal ein wenig verzögern, so stellen doch alle Konfrontationen kleine Schritte dar, die euch dazu verhelfen, seelisch zu reifen oder euch zumindest zu vermitteln, dass es sich immer lohnt, andere um Hilfe zu bitten, und dass die Lektion der Demut vielleicht das beste Lehrstück eures Lebens ist.
Demut ist der Schlüssel zum Himmel und das Fundament der Liebe. Demut wird euch ein spirituelles Wachstum verschaffen, um die Grenzen eures individuellen Horizonts zu sprengen.
Damit verabschiede ich mich von dir. Möge Gott die ganze Menschheit segnen, und mögen alle die Lektion der Demut lernen, denn Demut ist eine essentielle Wahrheit.
Dein Bruder in Christus, Judas.
© Geoff Cutler 2013