Aktuelle Botschaften 2001

Johannes der Täufer und Jesus als Heranwachsende

Judas - empfangen durch H. am 13. November 2001, Cuenca, Ecuador.

Ain Karim war ein kleines Dorf in Judäa, in der Nähe von Jerusalem. Die Menschen lebten von ihren Feldern, von ihren Schafherden, ihren Olivenhainen und von ihrer Ernte. Es war eine Ansammlung von ein paar Lehmhäusern, eine staubige Hauptstraße, und es war sehr friedlich. Ja, vielleicht war der Frieden der größte Schatz dieses Dorfes.

Die Familie mit dem vielleicht höchsten Ansehen war die des Zacharias, denn er war ein Priester, der im prächtigen Tempel von Jerusalem arbeitete. Er war mit Sicherheit nicht der Hohepriester. Aber ein gewöhnlicher Priester genoss hohes Ansehen und Ehre.

Zacharias und Elisabeth, seine Frau, hatten nur einen Sohn namens Johannes. Und das war in jenen Zeiten selten, denn zahlreiche Nachkommen galten als Segen Gottes.

All das wäre nicht von großer Bedeutung gewesen, wenn dieser kleine Junge, Johannes, nicht eines Tages zu einem der einflussreichsten Menschen in Judäa geworden wäre. Aber zu dieser Zeit, als er noch mit seinen Freunden in den ruhigen Straßen spielte, konnte sich niemand vorstellen, dass dies geschehen würde.

Johannes war ein etwas seltsamer Junge, ein Träumer, oder die Menschen nahmen es so wahr, weil er so viele seltsame Träume oder Visionen hatte. Heute würden wir sagen, dass Johannes ein Medium war, aber damals dachten die Leute, dass der Junge unter einer übertriebenen Fantasie litt. Sie dachten, das würde irgendwann aufhören.

Wie alle wissen, die die Bibel gelesen haben, war Elisabeth eine Verwandte von Maria, der Mutter Jesu, und deshalb war Johannes auch mit Jesus verwandt, seinem Cousin.

In mehreren Botschaften erklärten Jesus und Johannes der Täufer, dass die Geschichte von Johannes’ Geburt reine Fiktion ist. Wir lesen in der Bibel, dass der Engel des Herrn Zacharias, dem alten Priester, im Allerheiligsten des Tempels erschien.

Erstens war Zacharias kein alter Mann, zweitens konnte nur der Hohepriester das Allerheiligste des Tempels betreten, und das nur einmal im Jahr. Und wie ich schon sagte, der arme Zacharias war nicht der Hohepriester.

Was die Verfasser der Evangelientexte, so wie sie heute existieren, versuchten, war, eine Verbindung zum Alten Testament herzustellen. So verstehen wir, dass die Geschichte des alten Ehepaares, das keine Kinder bekommen konnte und das auf wundersame Weise einen Sohn zeugen konnte, bereits im Alten Testament erzählt wird. Es ist die Geschichte von Abraham und Sara. Und sie wiederholten dieselbe Geschichte, und jeder (der das Alte Testament kennt) sagte: “Ja, natürlich, so wirkt Gott unter den Menschen!

Die modernen Bibelgelehrten wurden sich dessen sehr bald bewusst, aber sie ziehen andere Schlüsse: Manche sagen, dass auch die Namen von Zacharias und Elisabeth reine Fiktion sind. Sie behaupten, dass der Zweck der Erfindung dieser Figuren der folgende ist:

Im Buch Exodus können wir lesen, dass die Schwester von Moses, Miriam (das heißt Maria) eine Verwandte hatte, die Elisheba hieß, das heißt Elisabeth. Und Moses’ Bruder Aaron heiratete sie und gründete damit die Priesterdynastie. Da Maria und Elisabeth verwandt waren, und Elisabeth, die mit einem Priester verheiratet war, angeblich aus einer Priesterfamilie stammte, hatte Maria auch priesterliche Bindungen. Daher war Jesus ein Nachkomme des Hauses David von der väterlichen Seite, und von der mütterlichen Seite stammte er aus der priesterlichen Tradition Aarons.

Wie auch immer die Dinge hätten sein sollen, Tatsache ist, dass die Eltern von Johannes dem Täufer in Wirklichkeit Zacharias und Elisabeth hießen. Aber es gibt noch eine andere Tradition, die zum Mythos gehört: Johannes wurde ungefähr sechs Monate vor Jesus geboren. Daran ist nichts Aufregendes, nichts Mystisches, aber diese Tradition wurde durch heidnischen Einfluss, der bald in die Evangelien eindrang, in etwas äußerst Mystisches verwandelt.

Aus Gründen, auf die wir bei einer anderen Gelegenheit eingehen werden, wurde der Geburtstag Jesu auf den Monat Dezember festgelegt, der mit der Feier der Wintersonnenwende zusammenfällt. Und das Geburtsfest des heiligen Johannes des Täufers wurde sechs Monate früher, bei der Sommersonnenwende, festgelegt. Die einfache Tatsache, dass der Vorgänger des Messias und der Messias selbst mehr oder weniger sechs Monate auseinander geboren wurden, wurde zu einem kosmischen Ereignis, das seine Spuren im Kult der späteren Kirche hinterließ. Tatsächlich schlage ich vor, dass die Evangelien weder historische noch biographische Geschichten sind, sondern eher eine Vision eines Kultes enthalten, und alle bekannten Stücke und Fragmente des Lebens Jesu, zusammen mit einigen Fiktionen, wurden so zusammengestellt, dass sie den Kult der Urkirche in Form einer Erzählung befriedigen. So sind die Evangelien entstanden. Unterschiedliche Kulttraditionen erhellten verschiedene Evangelienerzählungen.

Etwas Ähnliches geschah, als die Eroberer nach Amerika kamen und die Feiern des Sonnengottes am Tag der Sommersonnenwende, dem Inti-Raymi-Fest, vorfanden. Die Priester und Mönche reagierten schnell und verwandelten dieses Fest in das Fest des Heiligen Johannes.

Aber um auf unsere Geschichte zurückzukommen, wissen wir, dass Josef oft Jerusalem besuchte und seinen Verpflichtungen als gläubiger Jude nachkam, und sicherlich ließ er sich nie die Gelegenheit entgehen, diese religiösen Verpflichtungen mit der Möglichkeit zu verbinden, eine gute Zeit mit Freunden und Verwandten zu verbringen. Und so lernten sich Jesus und Johannes kennen.

Ich könnte fast sagen, dass es Liebe auf den ersten Blick war. Die Kinder verstanden sich vom ersten Augenblick an perfekt, und diese Freundschaft entwickelte sich zu etwas, das ich eine religiöse Verschwörung nennen könnte, in der beide ihre Ideen und Visionen austauschten, die so unterschiedlich, aber gleichzeitig so kompatibel waren. Aber das werden wir bei einer anderen Gelegenheit besprechen. Wir werden Johannes mehrere Botschaften widmen, denn, wie ich bereits angedeutet habe, war er ein Mann mit dem größten Einfluss, mit noch mehr Einfluss, als Jesus zu jener Zeit hatte.

Sage D___, dass er sich keine Sorgen machen muss. Seine Mutter ist in den besten Händen, schon jetzt. Es ist wahr, dass die Menschen, wenn sie in die geistige Welt hinübergehen, von Verwandten, Freunden und von ihrem Schutzengel oder ihren Schutzengeln empfangen werden, denn oft gibt es mehrere, die auch Verbindungen zu den Menschen haben, für die sie auf Erden zuständig sind. Niemand fühlt sich beim Eintritt in die geistige Welt allein, alle werden herzlich empfangen.

Und mehr noch, sie alle erhalten Hilfe - wir schenken ihnen unser Herz. Doch oft kehren diese Neuankömmlinge zu ihren Lieben zurück, die auf Erden bleiben, um Hilfe und Rat zu erhalten. Sie beobachten sie, sie versuchen, ihre Gedanken zu lesen, und sie geben ihnen noch mehr Glaubwürdigkeit als den höheren spirituellen Wesen. Und hier wird den Sterblichen eine große Verantwortung auferlegt. Sie üben mit ihrem Beispiel großen Einfluss auf ihre Lieben in der geistigen Welt aus, und oft sind sie in der Lage, sie auf dem Weg zum Glücklichsein zu führen, ohne sich dessen bewusst zu sein. In diesem Sinne können die Sterblichen auch in der geistigen Welt ein großes Licht sein.

Wir haben heute eine gute Verbindung gehabt, mein lieber Bruder. Es wäre großartig, wenn wir dies jeden Tag erreichen könnten. Aber trotz aller Unannehmlichkeiten haben wir bereits ein Werk von bemerkenswerten Dimensionen erreicht.

Ich möchte allen, die auf dem göttlichen Weg kämpfen und sich abmühen, meine Liebe schenken. Wir alle werden uns eines Tages in den Göttlichen Himmeln versammeln, uns erinnern und in Glück und Liebe feiern. Gott segne euch alle.

Euer Bruder in Christus, Judas.

© Geoff Cutler 2013