Aktuelle Botschaften 2001
Über die Göttliche Liebe und den Hintergrund von Judas
Judas - empfangen durch H. am 26. August 2001, Cuenca, Ecuador.
Mein lieber Bruder H____ , es stimmt, dass ich dir gestern etwas mehr vermitteln wollte, als du schließlich erhalten hast. Du hattest dieses Bild von einem Fluss im Kopf, aber du konntest es nicht interpretieren. Und so hast du es in der Botschaft nicht erwähnt.
Was ich dir jetzt erklären wollte, ist, dass unsere Seelen wie ein Wasserstrom sind, der seinen Weg zum großen Ozean Gottes sucht. Es ist ein Naturgesetz, dass das Wasser schließlich den kürzesten Weg zu seinem Bestimmungsort findet, aber oft versperren Hindernisse in seinem Lauf den Weg, und der Lauf des Wassers weicht ab und verliert scheinbar die Richtung. Dennoch wird es den Ozean erreichen und eins mit ihm sein. Das Wasser wird an diesen Hindernissen nagen und sie erodieren, und nach und nach wird es seinen Weg verkürzen. Aber es wird auch neue Hindernisse mit den Geröllstücken schaffen, die es mit sich zieht.
Man kann dieses Bild mit der Seele vergleichen, die durch die Überzeugungen des materiellen Verstandes, - der immer versucht sie (Seele) zu beherrschen- behindert und gefesselt wird. Aber nach und nach wird die Seele diese Hindernisse aushöhlen und beseitigen, und obwohl neue Hindernisse auftauchen werden, wird der Tag kommen, an dem sie sich durchsetzt und schließlich Gott und ihre Verbundenheit mit Ihm findet. Unsere Seele hat das angeborene Verlangen, Gott zu finden, und der Mensch kann dieses Verlangen nicht für immer unterdrücken. In dem scheinbar ewigen Kampf zwischen Seele und materiellem Verstand wird sich die Seele als stärker erweisen.
Im Laufe des Tages hast du auch viele Eindrücke über “Wahrnehmung” erhalten, aber dein Tag war zu laut und angespannt, so dass du diese Eindrücke nicht so verdauen konntest, wie ich es mir gewünscht hatte. Trotzdem möchte ich auf dieses Thema etwas tiefer eingehen.
Du hast gehört, dass die Entwicklung der Seele ihr Bewusstsein erhöht, und mit ihrem Bewusstsein gewinnen die Wahrnehmungen der Seele einen größeren Handlungsspielraum. Mit der Zeit werden sie schärfer, und wenn das Bewusstsein der Seele durch ihre selektive Wahrnehmung das, was ihre Umgebung bietet, ausgenutzt hat, erfährt sie eine plötzliche Ausdehnung, und es eröffnet sich eine neue Welt der Wunder und Möglichkeiten.
Dies ist der normale Weg der Entwicklung, der durch das Interesse und die Neigung des spirituellen Wesens oder des Sterblichen angeregt und von anderen spirituellen Wesen geleitet wird, die in ihrem fortgeschritteneren Zustand ihre Schützlinge auf den gewählten Weg führen.
Aber es gibt noch eine andere Möglichkeit, und zwar die, dass der Vater selbst das Bewusstsein der Seele erweitert, als ob Er eine verborgene Tür, einen Weg zu einem neuen Universum aufdeckt. Er tat dies einmal, als Er uns mit dem Bewusstsein Seiner Liebe segnete, einer Liebe, die immer existierte, die uns immer badete, aber die die Menschheit nicht wahrnehmen konnte. Das ist das sogenannte Privileg, die Substanz Seiner Seele zu empfangen, denn um sie zu empfangen, muss man sich ihrer Existenz bewusst sein.
Jesus teilte bereits mit, dass Gottes Liebe das Universum Seiner Schöpfung immer überflutete, aber es war für die Menschheit nicht zugänglich, nachdem die ersten Eltern diese Tür zugeschlagen hatten und das Wissen um die Existenz der Tür verschwand. Jetzt, nach der erneuten Verleihung dieses Privilegs durch den Vater, wissen alle Menschen tief in ihrer Seele, dass diese Tür existiert, und es wäre die Aufgabe der verschiedenen Kirchen, die Aufmerksamkeit ihrer Mitglieder auf diese Tür zu lenken, aber stattdessen haben sie andere Türen geöffnet, die in die Welt des vollkommenen Menschen führen und die Aufmerksamkeit der Menschen vom Göttlichen Weg ablenken, der genau an der genannten Tür beginnt. Der Grund, warum ich dies erwähnt habe, ist, dass es zwei Fragen gab, die dich in der Vergangenheit beunruhigt haben.
Die erste lautete: Warum besagen die Botschaften, dass Gott einen Ort zum Leben hat, wenn Seine Liebe, die die Substanz Seiner Seele ist, das ganze Universum durchströmt? Das konntest du nicht verstehen und kannst es immer noch nicht. Ann Rollins schrieb, dass der Mensch nicht in Gott lebt und sich nicht in Ihm bewegt und sein Sein in Ihm hat, sondern lediglich in den Attributen Gottes. Aber Seine Göttliche Liebe ist nicht strikt ein Attribut Gottes, sondern Seine eigene Substanz. Und sie ist überall um uns herum.
Die zweite Frage, die dich beunruhigte, war die Aussage, dass die Geister in der sechsten Sphäre in ihrer Seelenentwicklung nicht weiter voranschreiten könnten. Und dass dieser stationäre Zustand die Ursache für ihre eventuelle oder mögliche Unzufriedenheit war. Ihre Seelen haben in ihrer Struktur alles erreicht, was sie erreichen können, und alles, was sie tun können, ist, mehr Wissen anzuhäufen, d.h. eine Steigerung der Quantität, aber nicht der Qualität zu erreichen.
Aber du dachtest, dass in den Göttlichen Himmeln auf die eine oder andere Weise etwas Ähnliches geschieht. Alle Seelen, die dort eintreten, sind zuvor vollständig und vollkommen in Gottes eigene Substanz der Liebe verwandelt worden. Was diese Seelen also erreichen können, ist, immer mehr von dieser Substanz anzuhäufen, aber das bedeutet, wie im ersten Fall, eine Steigerung der Quantität, aber nicht der Qualität. Nun, um nur den letzten Teil der zweiten Frage zu beantworten: Man kann die Göttliche Liebe nicht mit Wissen vergleichen. Aber lassen uns der Reihe nach vorgehen.
Es ist wahr, die Substanz Gottes durchflutet das Universum, aber der Mensch lebt und bewegt sich nicht und hat sein Sein nicht in Gott, denn obwohl es wahr ist, dass Gott Liebe ist, ist er nicht nur Liebe, er ist viel mehr. Seine Substanz der Liebe ist nur der Teil Seiner Göttlichkeit, den Er uns angeboten hat. Aber niemand hat gesagt, dass Er uns alle geopfert hat. Gottes Geist durchflutet das Universum, wie der Geist des Lebens, über den wir in Zukunft noch ausführlicher sprechen werden. Und ein Teil Seiner Substanz ist auch allgegenwärtig. Aber nicht alles von Gott ist allgegenwärtig im Universum. Was nun die zweite Frage betrifft, so ist es wahr, dass die Bewohner der sechsten Sphäre darauf beschränkt sind, Wissen anzuhäufen und ihr Glück zu genießen. Das ist großartig, aber in der Tat ist ihr wahrer Fortschritt beendet.
In den Göttlichen Himmeln liegen die Dinge etwas anders. Du bist in deinem gegenwärtigen Zustand nicht in der Lage, die Göttliche Liebe und all die Segnungen zu verstehen, die diese Substanz uns gibt. Aber neben der Erwähnung, dass Göttliche Liebe und Unzufriedenheit völlig entgegengesetzt sind und eine Seele, die von der Liebe des Vaters erfüllt ist, niemals unglücklich sein wird, sondern ihr Glück mit jedem Teilchen der Liebe, das sie empfängt, vergrößert (eine Wirkung, die du nicht für wissende Erkenntnis beanspruchen kannst), will ich dir nur sagen, dass Gottes Wesen viel mehr einschließt, immens mehr als du oder ich begreifen können, so dass selbst die fortgeschrittensten Geister des Göttlichen Himmels unfähig sind, es auszuloten. Ich werde dir jedoch sagen, dass Gott, da er eine Tür geöffnet hat, um einen Teil Seiner Göttlichkeit der Liebe wahrzunehmen und zu erwerben, auch andere Türen öffnen kann, um andere Teile Seiner Göttlichkeit wahrzunehmen und zu erwerben, die du dir in deinen wildesten Phantasien nicht vorstellen kannst. Das sind Dinge, die in deinem Bewusstsein nicht existieren, aber dennoch existieren sie. Es ist völlig unmöglich, mehr zu erklären, aber ich möchte behaupten, dass wir niemals so sein werden, wie Gott ist, aber nach und nach werden wir nach und nach mehr von Seiner Göttlichkeit in mehr Facetten annehmen als diese, die du kennst: Seine wunderbare Liebe. Bedenke also, dass der Fortschritt in den Göttlichen Himmeln ewig ist, in Quantität und Qualität. Aber Gottes Göttliche Liebe ist so erfüllend und vollständig, dass du dir keine Sorgen über andere Dinge machen solltest, die noch kommen werden. Bemühe dich einfach und genieße es, denn es gibt keine Grenze für die Segnungen des Vaters.
Zum Abschluss dieser Botschaft möchte ich noch etwas mehr über mein Leben erzählen. Ich wurde in der Stadt Kerioth geboren, einem Ort im südlichen Judäa, wo mein Vater ein wohlhabender Kaufmann war. Ich würde nicht sagen, dass er reich war, aber er hatte genügend Geld und die Möglichkeit, seinen Kindern eine solide Ausbildung zu ermöglichen. Ich war nach den Maßstäben unserer Zeit kein unwissender Mann.
Wie der kleine Vogel, der einen gewissen Drang verspürt, seine Flügel auszuprobieren, und schließlich das Nest seiner Eltern verlässt, so verließ ich das Haus meines Vaters, eines jungen Mannes voller Stolz, Idealismus, Nationalismus und einem starken Wunsch, die Wahrheit zu finden, was auch immer das war. Und ich fand nicht nur die Wahrheit, sondern ich fand die Wahrheit als ich den Meister im Norden in Galiläa traf, wo ich mich ihm anschloss und schließlich zur inneren Gruppe seiner Jünger gehörte.
Du hast die Meinung einiger Gelehrter gelesen, dass „Iskariot“ eine Verfälschung von „sicarius“, d.h. Dolchmann oder Attentäter, ist. Sie behaupten, dass Jesus eine hochpolitische Bewegung gebildet habe und dass viele radikale Elemente in seine Reihen eingetreten seien, darunter Simon der Zelot und Simon (Petrus) bar Jona. Der Talmud erwähnt die „Barjonim“, politische Extremisten, aber dieses Wort ist eine weitaus spätere Erfindung, und bar Jonah bedeutet auf Aramäisch einfach „Sohn des Jonas“. Simon der Zelot war ein Eiferer, bevor er Jesus traf, und auch ich war ein glühender Nationalist, wie viele von Jesu Jüngern, aber Jesu Bewegung war keine politische Bewegung, wie man den Begriff heute versteht. Also verstehst du, dass die Wurzel von Iskariot der Name der Stadt Kerioth ist.
Ich hatte die Wahrheit gefunden, aber die Wahrheit, mein Bruder, die beseelte Wahrheit, wird immer auf die eine oder andere Weise mit deinem materiellen Verstand in Konflikt geraten. Lass sie tief in deine Seele einsinken, umarme sie demütig und höre ihr zu. Laß dich in diesem Kampf zwischen Seele und materiellem Verstand nicht auseinander reißen. Sei du selbst, sei Seele. Dies nicht zu tun, war die Wurzel meiner berüchtigten Sünde.
Gott segne dich, Judas.
© Geoff Cutler 2013