Padgett Botschaften 1915 - Januar bis August
Ann Rollins beschreibt die verschiedenen Sphären der spirituellen Welt
Ann Rollins - empfangen durch James Padgett am 5. Juni 1915, Washington, DC, USA.
Ich bin hier, Ann Rollins.
Nun, mein lieber Enkel, ich bin hier und möchte heute Nacht eine Weile über einiges schreiben, was wahr ist, und dir die Wirkungsweise Gottes Liebe unter den Menschen und spirituellen Wesen zeigen.
Ich habe ziemliche Erfahrung damit, obwohl ich noch nicht eine sehr lange Zeit in der spirituellen Welt bin, so wie wir die Zeit messen (was wir natürlich nicht tun, sondern ich verwende den Ausdruck bloß, damit du verstehst, was ich meine).
Ich befinde mich, wie ich dir gesagt habe, in der Zweiten Göttlichen Sphäre, wo sich auch deine Ehefrau und deine Mutter befinden. In dieser Sphäre sind alle Bewohner spirituelle Wesen, die durch die Göttliche Liebe und die Große Barmherzigkeit des Vaters und durch die Große Gabe der Unsterblichkeit erlöst worden sind, über die dir Jesus vorige Nacht geschrieben hat.
Ich bin nun in meinen Seelenqualitäten so entwickelt, um zu erkennen, dass ich einen Teil der Göttlichen Natur des Vaters forme, und dass ich jene Qualitäten Seiner Natur besitze, die mich unsterblich machen, und diese Unsterblichkeit kann mir nie mehr weggenommen werden. Und was ich hier sage, trifft auf alle Bewohner dieser Sphäre zu.
Natürlich wirst du verstehen, dass es noch mehr Liebe gibt, die wir erhalten können, denn unser Fortschritt in der Göttlichen Liebe endet nie, bis wir in die Gegenwart selbst des Vaters kommen und fähig sind, Ihn mit unseren Seelenwahrnehmungen zu sehen.
Du kannst diese Phase, so wie du jetzt bist, unmöglich verstehen, aber wenn du zum Ort kommst, wo ich mich jetzt befinde, wirst du das verstehen. Und in gewisser Weise ist es dir sogar jetzt schon möglich, dies zu verstehen, während du dein irdisches Leben führst, aber nicht in dem Ausmaße, wie wenn du zu einem spirituellen Wesen wirst und in dieser Sphäre lebst.
Deine Mutter und Ehefrau besitzen nun diese Qualität der Seelenwahrnehmung, aber sogar unter uns besteht ein Unterschied im Auffassungsvermögen. Und man sagt mir, dass meine Seelenwahrnehmungen, wenn ich höher aufsteige und mehr der Göttlichen Liebe empfange, klarer und befriedigender für mich werden.
Wenn du uns also sagen hörst, dass wir erlöst sind und im Besitz eines Teiles der Göttlichen Essenz des Vaters sind, musst du verstehen, dass das relativ ist, und dass wir nicht perfekt sind. Sogar der Meister ist nicht perfekt, so wie Gott perfekt ist, wie er uns sagt. Aber er schreitet fort in der Erwerbung dieser Liebe und in der zunehmenden Kraft seiner Seelenwahrnehmungen.
Bis wir die Erste Göttliche Sphäre erreichen, besitzen wir nicht eine ausreichende Menge dieser Liebe, um uns zu Teilhabern der Göttlichen Natur des Vaters zu machen in dem Ausmaße, dass die gesamte natürliche Liebe von der Göttlichen Liebe aufgesogen wird; denn alle unterhalb jener Sphäre besitzen mehr oder weniger jener natürlichen Liebe, was bewirkt, dass sie ihre weltlichen Gefühle beibehalten. Ich meine jenes, was dazu neigt, ihren Fortschritt zu hemmen.
Selbstverständlich verlässt und die natürliche Liebe zu unseren Verwandten oder Freunden nie, auch nicht wenn wir die Göttlichen Sphären erreichen. Aber wenn wir zu Bewohnern jener Sphären werden, interessieren wir uns nicht mehr für die Angelegenheiten der Erde oder der Politik.
Die Siebente Sphäre trennt jene spirituellen Wesen, die sozusagen bloß die intellektuellen oder moralischen Qualitäten in höchstem Grade entwickelt haben, von jenen, die zusätzlich zur geistigen und moralischen Entwicklung ihre Seelen durch die Göttliche Liebe des Vaters ausgebildet haben.
Kein spirituelles Wesen, das nicht diese Liebe besitzt, kann zu einem Bewohner der Siebenten Sphäre werden. Wenn du also von einem deiner spirituellen Freunde oder Bekanntschaften hörst, oder von irgendeinem anderen spirituellen Wesen, dass es in der Siebenten Sphäre lebt, dann weißt du, dass diese Wesen die Göttliche Liebe empfangen haben und ihnen nur ein Bisschen fehlt, um sie die Erste Göttliche Sphäre betreten zu lassen, eine Einheit mit dem Vater zu werden und somit die Unsterblichkeit zu erlangen.
In der Sechsten Sphäre werden die geistigen und moralischen Fähigkeiten im höchsten Ausmaße entwickelt, und es ist nicht notwendig für das spirituelle Wesen, seine Seele in einem größeren Ausmaße zu entwickeln, um zu einem Bewohner dieser Sphäre zu werden. In anderen Worten, es handelt sich um eine Sphäre, die speziell jenen spirituellen Wesen gegeben wird, die sich mehr um die Verbesserung ihres Verstandes und ihrer moralischen Eigenschaften gekümmert haben als um die Entwicklung ihrer Seelen durch den Empfang der Göttlichen Liebe des Vaters. Diese Sphäre birgt großes Glück für die spirituellen Wesen der geistigen und moralischen Blüte, und sie ist die höchste Stufe, die diese in ihrem Fortschritt in der spirituellen Welt erreichen können.
Natürlich können diese spirituellen Wesen auch eine bessere Seelenentwicklung erlangen, denn die Göttliche Liebe steht allen zu und wartet auf alle Kinder Gottes. Aber meine Beobachtung ist es, dass die spirituellen Wesen, wenn sie einmal ihr Glück in der rein geistigen Betätigung oder in der Entwicklung ihrer moralischen Natur finden und in diese Sphäre gelangen, selten unzufrieden genug mit ihrer Situation des Glücks werden, um nach mehr zu streben. Tatsächlich wird die Mehrheit von ihnen nicht glauben, dass es eine größere Seligkeit gibt, die sie erlangen können, und deswegen entsteht jene lähmende Zufriedenheit, die sie beherrscht.
Ich weiß, es ist ein wenig schwierig für dich zu verstehen, was ich zu erklären trachte, aber was ich gesagt habe, ist wahr. Am Tag der Trennung werden diese spirituellen Wesen die Tatsache erkennen; aber dann wird es zu spät sein, um ihre Nachlässigkeit oder das Fehlen des Seelenbegehrens nach ihrer Entwicklung durch das Einfließen der Göttlichen Liebe in ausreichender Menge wieder gut zu machen, was notwendig ist, um es ihnen zu erlauben, Bewohner des Göttlichen Reiches zu werden.
[Frage: Was geschieht, wenn ein spirituelles Wesen zum ersten Male die spirituelle Welt betritt?]
Nun, wenn ein spirituelles Wesen die spirituelle Welt betritt, bestimmt seine mentale, moralische oder spirituelle Entwicklung den Ort, wo es zuerst leben soll. In der großen Mehrzahl der Fälle ist das erste Zuhause der spirituellen Wesen das Erdniveau; und in diesem gibt es eine Anzahl von Ebenen, die relativ höher oder niedriger sind als die anderen. Wenn sich also ein spirituelles Wesen auf dem Erdniveau wiederfindet, entdeckt es auch, dass seine Situation nicht so sehr verschieden ist von der auf Erden. Dieselben Vorstellungen über Recht und Unrecht, dieselben Überzeugungen, Gefühle und Wünsche herrschen vor.
Manchmal dauert diese Situation viele Jahre lang; und in anderen Fällen kommt der Wechsel vergleichsweise rasch. Wenn die spirituellen Wesen herüberkommen, hängt diese Änderung der Lage oft von Freunden oder Verwandten ab, die versuchen zu helfen und sie zu belehren. Wenn diese spirituellen Helfer selbst in Richtung auf geistige Errungenschaften entwickelt sind, denn werden sie sich natürlich bemühen, den Neuankömmling auf dieselbe Linie des Denkens und des Strebens zu leiten. In gleicher Weise werden die moralisch entwickelten Helfer die Frage der Moral zur besonderen Beachtung durch den Neuankömmling herausstreichen. Und so ist es mit den spirituellen Helfern oder jenen, die die Liebe des Vaters in ihre Seelen erhalten haben, und denen diese Liebe das wichtigste in der ganzen spirituellen Welt ist. Natürlich werden sie sich bemühen, das spirituelle Wesen über diese Liebe zu unterrichten und über Ihre Weiterentwicklung.
Du siehst also, viel hängt von den Helfern ab, die das neue spirituelle Wesen antrifft, wie sie auf sein Eintreffen in der spirituellen Welt warten, und von den Instruktionen, die diese spirituellen Helfer ihm erteilen. Aber mehr hängt von der Lage des spirituellen Wesens selbst ab. Wie ich gesagt habe, wenn es in die spirituelle Welt kommt, bringt es all seine Überzeugungen, Wünsche und Gefühle mit; und diese Qualitäten werden mehr oder weniger die Richtung seines Fortschrittes beeinflussen. Es ist einfacher, ein spirituelles Wesen zu beeinflussen, das bereits auf Erden ein Erwachen zur Liebe Gottes erfahren hat, auch wenn das in einem bescheidenen Ausmaß erfolgte, was ihn ermuntert, jene Gedanken zu verfolgen, die es auf spirituelle Wege leiten, als jemanden zu überzeugen, der dieses Erwachen nie erlebte.
Und so steht es um ein spirituelles Wesen, das auf Erden seine Studien ganz den geistigen Zielen widmete und alle Gedanken in Bezug auf Gott oder religiöse Angelegenheiten ausschloss. Solch ein spirituelles Wesen wird sich natürlich zu jenem hingezogen fühlen, was es als eine Fortsetzung seiner irdischen Gedanken betrachtet, oder was es ihm erlauben, die Entwicklung dieser Gedanken weiterzuführen; und folglich stellen sie seine “Schätze” dar, denen zwangsweise seine größte Zuneigung gilt. Und aus diesen Gefühlen werden seine Wünsche erwachsen, die, wenn nicht etwas Größeres dazwischenkommt, es dazu leiten wird, den Kurs dieser Wünsche zu verfolgen.
Und dasselbe Prinzip gilt für jede Bedingung des spirituellen Wesens: geistig, moralisch oder spirituell.
Nun zum Kern deiner Frage. So ein spirituelles Wesen, das der natürlichen Neigung seiner Bedingung folgt, wie ich das erklärt habe, wird in seinem Fortschritt versuchen, in jene Sphäre zu gelangen, wo die größten Möglichkeiten für die Entwicklung der spezifischen Phase seiner Bedingung geboten werden, die seine Hauptantriebskraft bildet. Und das steht in Übereinstimmung mit einem spirituellen Gesetz.
Das spirituelle Wesen, das die Entwicklung seiner geistigen Fähigkeiten vor allem anderen sucht, wird natürlich jene Sphäre suchen, wo diese Qualitäten die beste Gelegenheit finden, sich zu entfalten. Und so geschieht es mit dem Moralisten und dem spirituellen Wesen voll religiöser Gedanken.
Nun hat Gott in Seiner Großen Weisheit und Güte diese verschiedenen Sphären vorbereitet und hat sie dem Zweck ihrer Schöpfung angepasst. Und all die spirituellen Wesen haben die Wahl, wo sie eintreten und leben möchten. Aber natürlich ist nicht nur eine Sphäre ihrer Art vorbereitet, sondern es gibt mehrere, damit es einen Aufstieg seitens jener spiritueller Wesen geben kann, die diese verschiedenen Bedürfnisse und Neigungen haben.
Die Zweite, Vierte und Sechste Sphäre sind geeignet für jene spirituellen Wesen, die mehr qualifiziert sind oder mehr ersehnen, in ihren geistigen und moralischen Errungenschaften fortzuschreiten, oder vielmehr jene Qualitäten zu entwickeln, die sie besitzen, und die zu ihrer geistigen und moralischen Natur gehören.
Selbstverständlich müssen die spirituellen Wesen bei ihrem Fortschritt von der niedrigsten zu den entsprechend höheren Sphären, die ich erwähnt habe, durch alle dazwischenliegenden Sphären kommen. Aber sie halten sich dort nicht auf oder versuchen, sich häuslich einzurichten, oder bleiben dort wegen ihrer Entwicklung, denn in diesen dazwischenliegenden Sphären wird den Qualitäten, die diese spirituellen Wesen entfalten möchten, nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt, und diese Wesen würden nicht viel Nutzen aus einem Aufenthalt in diesen Sphären ziehen. Aber die Tatsache, dass diese spirituellen Wesen durch die dazwischenliegenden Sphären gehen, bedeutet nicht, dass sie dadurch zusätzlich Liebe erhalten oder irgendeine Seelenentwicklung, denn das Gegenteil ist wahr. Somit kann ein spirituelles Wesen in der Dritten Sphäre, das die Göttliche Liebe besitzt, mehr Seelenentwicklung besitzen als jemand, der in der Sechsten Sphäre wohnt und diese Göttliche Liebe nicht besitzt.
Und so sind im Gegensatz zur Zweiten, Vierten und Sechsten Sphäre, die ich genannt habe, die Dritte, Fünfte und Siebente Sphäre geeignet und speziell vorbereite für die spirituellen Wesen, die die Entwicklung der Göttlichen Liebe in ihren Seelen suchen. Und in diesen letztgenannten Sphären ist die Göttliche Liebe das Größte, was gesucht und erworben wird.
Die spirituellen Wesen jener Sphären können genauso hoch in ihren mentalen und moralischen Fähigkeiten entwickelt sein wie die zuvor beschriebenen, und oft sind sie das sogar in größerem Ausmaße; denn mit der Seelenentwicklung in der Göttlichen Liebe (wenn dir das auch seltsam vorkommt) kommt geistige und moralische Entwicklung. Aber diese Entwicklung ist nicht die Hauptsache, wonach diese spirituellen Wesen suchen. Bei ihnen ist jeder Wunsch und jedes Bestreben ihrem großen Bemühen untergeordnet, diese Göttliche Liebe im höchsten Ausmaße zu erhalten. Diese spirituellen Wesen suchen immer danach, und sie werden nie zufrieden im Gegensatz zu jenen, die bloß die geistige Entwicklung und die der natürlichen Liebe suchen.
Wie ich gesagt habe, über die Sechste Sphäre hinaus können diese rein geistigen und moralischen Suchenden nicht fortschreiten, wenn sie nicht nach der Göttlichen Liebe suchen; und in der Sechsten Sphäre wird der Zenit der Seligkeit des Verstandes erreicht.
Die Sechste Sphäre ist reicher an Bewährung im Sinne, dass viel mehr jener spirituellen Wesen ein Erwachen zur Notwendigkeit erleben, diese Seelenentwicklung zu suchen, als die spirituellen Wesen der niedrigeren Sphären - denn wenn einige dieser spirituellen Wesen lange Zeit dort verweilten, beginnen sie sich der Beschränkungen ihrer geistigen Seligkeit bewusst zu werden. Und es mag dir seltsam vorkommen, aber sie kommen dazu häufig, wenn sie sich die Tage ihrer Kindheit in Erinnerung rufen, als man sie lehrte und sie glaubten, dass Gott sie liebte, und dass Seine Liebe das Größte auf der Welt wäre. Hier siehst du also den Ausspruch Jesu veranschaulicht, wie du wahrscheinlich nie darüber nachgedacht hast: “Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.”
Viele dieser spirituellen Wesen haben keine Kindheitserinnerungen dieser Art, und hier setzt die Arbeit der höheren spirituellen Wesen ein, die durch die Große Liebe des Vaters erlöst wurden.
Aus all dem wirst du sehen, wie Gott den unabhängigen Willen Seiner Geschöpfe anerkennt und respektiert. Er zwingt sie nicht, Seine Liebe zu suchen, sondern wartet, bis sie durch ihre eigene Erfahrung lernen, dass das, was sie einst für völlig ausreichend für ihr Glück hielten, nicht ausreichend ist; und wenn sie diese Unzulänglichkeit erkennen, werden sie unzufrieden; und mit der Unzufriedenheit kommt der Wunsch, das große Unbekannte, das Ersehnte kennenzulernen, was letzten Endes sie dazu bringt, sich ihre Abhängigkeit von einer höheren Quelle der Seligkeit einzugestehen, die nicht aus ihnen selbst strömt.
So, mein lieber Sohn, habe ich in meiner unvollkommenen Weise versucht, dir eine Beschreibung der verschiedenen Sphären und ihres Charakters und des Zwecks ihrer Erschaffung zu geben.
Du musst glauben, was ich dir gesagt habe, denn es ist wahr. Wenn du glaubst, wirst du den großen Vorteil sehen, wenn du danach strebst, die Sphären der Seele zu betreten, oder die Göttlichen Himmel; denn wenn du das tust, wirst du nicht nur die Entwicklung deiner Seele erreichen, sondern auch die Entwicklung deiner geistigen Qualitäten, und auch deiner moralischen Natur. Und daher wirst du den großen Ausspruch in der Bibel verstehen: “Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.”
Nun, ich habe dir einen langen Brief geschrieben und muss nun aufhören. Also, mit all der Liebe einer ergebenen Großmutter wünsche ich dir eine gute Nacht.
Ann Rollins.
Deutscher Orginaltext von www.truths.com