Padgett Botschaften 1915 - Januar bis August

Helen erklärt Richter Syrick’s spirituellen Zustand sowie den der Cousine Laura

Helen - empfangen durch James Padgett am 29. März 1915, Washington, DC, USA.

Ich bin hier, Helen.

Nun, du hast einen Brief vom Richter erhalten. Er war so begierig darauf dir zu schreiben, dass wir dachten, es würde ihm gut tun es zu versuchen, da er so auf eine sensible Art und Weise erkennen könnte, dass er nun nur ein Geist ist und es ihn auch stärken würde.

Nun, du magst das nicht glauben, aber es ist tatsächlich so. Viele Geister können ihre geistigen Fähigkeiten kurz nachdem sie ihren Körper verlassen haben meistern und Dinge vollbringen, die du nicht erwarten würdest, vorausgesetzt, dass ihre äußeren Einflüsse gut sind und ihnen viel geistige Hilfe gegeben wird. Der Richter war bis zu einem gewissen Grad vorbereitet darauf, diese Macht der Nachrichtenübermittlung zu verstehen und als wir ihm alle mit unseren Mächten dabei halfen, hat er erfolgreich versucht dir zu schreiben. Er ist noch nicht sehr stark, aber wird es bald sein und dann habe ich keinen Zweifel daran, dass er dir oft schreiben wollen wird, aber natürlich können wir ihm das nicht erlauben, denn er befindet sich nicht in Einklang mit unserer Gruppe. Er verfügt über wenig spirituelle Entwicklung und die Umstände welche ihn umgeben, sind nicht von solcher Art, als dass sie mit unseren Umständen übereinstimmen würden und deshalb müssen wir ihm verweigern, dass er zu oft schreibt, aber kann durch einige von uns kommunizieren.

Nun, er ist von dunkler Erscheinung, wie er es sein muss, bis er mehr Erleuchtung in seiner Seele findet. Er wird zweifelsohne leiden müssen, aufgrund von den Sünden die er begangen hat, als er noch auf Erden war und wird die Strafe dafür zahlen müssen, bis er den wahren Weg von Gottes‘ Liebe und Vergebung findet. Natürlich hat er im Gegensatz zu vielen Geistern, welche hinübertreten und die Früchte ihres irdischen Lebens mitbringen, einen Vorteil und dieser ist, dass er eine ungefähre Vorstellung von dem Weg zur Erlösung hat. Du und Dr. Stone, ihr habt ihm auf Erden gesagt, dass er seine Gedanken den spirituellen Dingen zuwenden soll und obwohl er nicht verstand, was genau ihr meintet wird er schneller zu diesen höheren Dingen fortschreiten, da er Rose und den Rest von uns hat, um ihn zu erleuchten und je schneller sein Fortschritt ist, desto früher wird sein Leiden ihn verlassen.

Er fängt nun an zu erkennen, dass er das was er gesät hat auch ernten muss. Obwohl Rose einen großen Teil der Zeit bei ihm ist und ihn liebt und versucht ihm zu helfen, so reicht doch all dies nicht aus, um ihn davor zu bewahren, dass seine Erinnerungen darüber, was für ein Leben er auf Erden geführt hat, ihn geißeln.

Aber wir beten alle für ihn und versuchen ihm den Weg zu zeigen und er ist bereit dazu zu glauben und fängt bereits an, zum Vater zu beten.

Du siehst also, ihr müsst euch alle früher oder später dieser großen Kriese stellen und je besser ihr darauf vorbereitet seid ihr entgegenzutreten, desto weniger werden eure Leiden sein und desto mehr Glückseligkeit werdet ihr erfahren.

Ja, es war Laura – sie ist sehr unglücklich. Ich habe sie nie zuvor getroffen und deine Mutter sagte, dass sie es auch nicht hat. Du siehst also, in dieser Welt bringen familiäre Bindungen Geister nicht immer zusammen. Wenn die Beziehung sehr distanziert war, verlieren Geister ihr Interesse an Beziehungen, lediglich aufgrund der Tatsache dass es Beziehungen waren und fühlen sich zu Geistern hingezogen, welche dieselben Eigenschaften und Beziehungen haben.

Diese Beziehung zählt hier in der geistigen Welt, allein aufgrund der Tatsache dass es eine Beziehung ist, sehr wenig und wenn wir unsere Geliebten von der Erde treffen, so verbringen wir mit ihnen einige Zeit bevor sie hinübertreten und wenn dann keine anderen Anziehungen vorhanden sind, als lediglich eine Beziehung, so trennen wir uns allmählich voneinander. So lautet das Gesetz der Anziehung und wir neigen dazu ihm zu gehorchen. Wenn also Sterbliche auf Erden davon singen, dass sie sich auf der anderen Seite wiedersehen um nie wieder getrennt voneinander zu sein, so werden sie herausfinden, dass sie sich irren. Sie werden sich treffen, aber sie werden sich auch wieder voneinander trennen und vielleicht nie wieder in der geistigen Welt sehen, außer gewisse Umstände verpflichten sie dazu.

Liebe ist das eine, was über Beziehungen entscheidet und über den Wohnort in dieser Welt; Ich meine damit ähnliche Arten der Liebe zwischen Geistern. Nach einiger Zeit liebt kein Geist den anderen, lediglich dafür, dass es die Mutter oder der Vater oder die Ehefrau oder der Bruder ist, sondern er liebt ihn, weil jener Geist eine Liebe der Schönheit und der Wahrheit hat, wie er selbst.

Du siehst also, die Beziehung die nach dem ersten Treffen und einigem Zusammenleben entstanden ist, bedeutet gar nichts.

Natürlich wird der geistige Verwandte sein Kind, seinen Vater, seine Mutter, seine Schwester oder seinen Bruder lieben, solange diese noch auf der Erde sind und er wird über sie wachen und versuchen sie auf jegliche Weise zu unterstützen. Besonders wird dies die Mutter, aufgrund ihrer Bindung zum Sohn oder zur Tochter und dies geschieht in Einklang mit dem mütterlichen Gesetz der Liebe. Aber wenn jener Vater oder Sohn auch ein Geist wird, dann ändert sich das Gesetz der Liebe und Gleiches liebt gleiches, ob nun eine natürliche Beziehung vorhanden ist oder nicht. Ich weiß, dass das genau das Gegenteil davon ist, was die Sterblichen für wahr halten und als eine Tatsache anerkennen, aber es ist wahr.

Wenn meine Kinder hinübertreten, wird meine Liebe für sie nicht dieselbe sein, wie sie es jetzt ist. Dann werden sie herausfinden, dass ihre Liebe sie unter Umständen, nach einiger Zeit, dazu veranlasst woanders hin zu gehen und es wird nur ein weiterer Geist im Gedächtnis sein, denn unsere Art zu Lieben können völlig gegensätzliche Richtungen einschlagen. Und diese Liebe mag im Moment unnatürlich in ihrer Art zu Wirken erscheinen, sie ist es aber nicht, denn glücklich sein hat seinen Ursprung darin, dass sich Liebe vermehrt und Liebe vermehrt sich nur aus ihrer eigenen Art heraus.

Wir glauben nicht daran, dass du für immer bei deinen Kindern oder Eltern oder anderen Verwandten sein wirst, denn dem mag nicht so sein. Wenn dieser Verwandte ähnliche Anziehungspunkte besitzt wie du, dann verbringt ihr unter Umständen solange Zeit miteinander, wie diese Anziehung anhält. Aber nehmen wir mal an, dass du größeren Fortschritt in deiner spirituellen Entwicklung, oder sogar in deiner natürlichen Entwicklung machst, als jener andere Geist, so kann nicht für einen Moment angenommen werden, dass du das Ergebnis deiner Entwicklung danach so ausrichten wirst, dass du bei jenem anderen Geist sein kannst. Nein, dass wäre eine Verletzung des Gesetzes des Fortschritts und das könntest du nicht und du würdest dein Voranschreiten nicht verzögern wollen.

Die Idee, dass wir also wenn wir uns in der Geistigen Welt treffen, treffen um uns nie wieder voneinander zu trennen ist nicht richtig und widerspricht den Gesetzen, welche über den Zustand und den Wohnort von Geistern entscheiden.

Ich weiß das aus eigener Erfahrung heraus. Meine Eltern sind in einer niedrigeren Sphäre als ich es bin und haben sehr viel weniger spirituelle Entwicklung als ich und obwohl ich sie von Zeit zu Zeit besuche, so üben sie doch nicht die Anziehung auf mich aus, wie es andere Geister tun, zu denen ich keinen Beziehung habe. Und warum ist das so, nicht weil ich mich nicht um meine Eltern sorge, sondern weil das Ziel und das Ausmaß ihrer Liebe sich von meiner unterscheidet.

Die bloße Tatsache, dass sie meine Eltern sind, veranlasst mich nicht dazu immer bei ihnen sein zu wollen. Ich könnte nicht danach verlangen, selbst wenn ich es wollte, wie du es ausdrücken würdest. Liebe ist die Anziehung und Liebe muss von ihrem Ziel nach einer Ähnlichkeit in einem spirituellen Sinne verlangen.

Die Zeit mag kommen, wo ich meine Eltern nie wieder sehen werde und vergessen werde, dass sie jemals existierten. Ich sage, dass sie kommen mag, aber ich hoffe es nicht, denn ich wünsche mir, dass sie irgendwann fortschreiten werden, so dass sie sich in einer ähnlichen Verfassung zu meiner eigenen spirituellen Entwicklung befinden und dann werden wir natürlich beide im selben Frieden leben und natürlicherweise werden wir uns dann treffen und die gegenseitige Gesellschaft genießen. Aber nicht weil wir Eltern oder Töchter sind, sondern weil unsere Lieben ähnlich sind und unsere Anziehungen auch ähnlich sind. Dies ist eine Angelegenheit die nur wenige Sterbliche verstehen und es mag gut sein, dass sie es nicht tun, denn die Liebe, welche zwischen vielen Verwandten besteht ist eine schöne Sache und eine, welche viel Glücklichsein und Selbsterhaltung hervorruft. Es gibt nichts auf der Erde wie die Liebe einer Mutter und keine Bereitstellung von Gottes‘ Segen für Sterbliche kommt diesem großen Geschenk der Liebe einer Mutter gleich. Und genauso verhält es sich mit den anderen natürlichen Formen der Liebe, zu einem kleineren Ausmaß.

Aber es ist wie Jesus sagte: „Denn wer den Willen tut meines Vaters im Himmel, der ist mein Bruder, Schwester und Mutter.“ 1

Du musst also erkennen, dass die natürliche Liebe von Beziehungen nur dem irdischen Leben angehört und einer kurzen Zeit danach. Jedes Individuum ist für sich genommen eine vollständige Einheit und nicht von Beziehungen zu anderen abhängig und als solche muss es seinen Platz in der großen Unendlichkeit finden, welche durch die Entwicklung und den Fortschritt seiner eigenen Seele bestimmt wird, in Erwartung dessen, was aus den Seelen seiner irdischen Beziehungen wird. Es fühlt sich nur von Seelen angezogen, welche über einen ähnlichen Entwicklungsstand verfügen und wird sein Zuhause in der Gegenwart solche Seelen finden, ohne Rücksicht auf eine natürliche Beziehung.

Ich habe für heute Nacht genug geschrieben und muss aufhören.

Also, mit all meiner Liebe, ich bin deine eigene aufrichtige und dich liebende, Helen.

Deutscher Orginaltext von padgettmessages.de

  1. Lutherbibel 1912: Matthäus Kapitel 12, Vers 50.