Padgett Botschaften 1915 - Januar bis August
Shellington wurde von Helen aus der Dunkelheit geholfen
Joe Shellington - empfangen durch James Padgett am 17. Juni 1915, Washington, DC, USA.
Ich bin hier, Joe Shellington.
Nun, ich bin froh, dir schreiben zu können und dich wissen zu lassen, dass ich im Land der Lebenden bin. Ich habe lange darauf gewartet, dir zu schreiben. Da deine Gruppe meinem Schreiben nicht zustimmte, musste ich warten, bis es sowohl für sie als auch für dich angenehm war.
Ich bin in einem Zustand der Halbdunkelheit und leide etwas unter den Erinnerungen an mein Leben auf Erden. Dank deiner Frau beginne ich das Licht zu sehen und lerne den Weg kennen, der aus meinen Leiden führt.
Als ich mich im Sterben befand, dachte ich, dass ich schlafen würde und dass mein Körper sich von den Sorgen und Schmerzen erholte, die meine Leiden verursacht hatten; und als mein Geist von meinem Körper getrennt wurde, schwebte ich lange Zeit herum und erwartete, dass, wenn sich mein Körper erfrischt fühlte, ich wieder in ihn zurückkehre und mein Leben auf Erden fortsetzen würde. Aber nachdem ich lange gewartet hatte und meinen Körper nicht erwachen sah, begann ich mich zu fragen, was geschehen war und kam schließlich zu dem Schluss, dass ich tot war und nicht mehr als Sterblicher auf Erden wandeln würde. Nun, sobald ich diese Tatsache erkannte, sah ich mich um und sah meine Mutter und meinen Vater und mehrere andere, die ich auf Erden kannte und sie sagten mir, dass ich gestorben sei und war nun ein spirituelles Wesen, das nie mehr in seinen Körper zurückkehren würde. Und ich begann, Fragen zu stellen und wollte wissen an welchem Ort ich war. Sie sagten mir, dass ich in der geistigen Welt bin, in der sogenannten Erdebene und dass meine zukünftige Heimat in dieser Ebene sei, bis ich durch Reue und Leiden zu einer höheren Ebene aufsteigen würde.
Meine Mutter, die ein sehr schönes spirituelles Wesen ist, versuchte mich zu trösten und sagte mir, dass ich jetzt an die Dinge denken müsse, die zur spirituellen Welt gehören und meine Gedanken nicht auf die Dinge richten dürfe, die mich als Sterblicher interessiert hätten. Aber während ich ihren Rat betrachtete und von dem beeindruckt war was sie sagte, konnte ich ihrem Rat nicht folgen, da ich von etwas gezwungen wurde,- das ich nicht verstand- meine Gedanken den Angelegenheiten der Erde und vor allem meiner Frau und meiner Tochter zu widmen. Ich war viele lange Tage lang fast immer bei ihnen und versuchte mit ihnen zu sprechen und ihnen zu sagen, was sie tun sollten, aber sie wollten mir keine Beachtung schenken. Natürlich weiß ich jetzt, dass sie nicht wussten, dass ich anwesend war und sie meine Stimme nicht hörten; aber damals dachte ich es sehr seltsam, denn sie waren für mich genauso real und unverändert wie damals, als ich mit ihnen (lebte und) im Körper war.
Ich habe nie ganz verstanden, was meine Position war, bis lange Monate nach meinem Tod. Ich konnte anfangs an nichts anderes denken als an sie und war die ganze Zeit bei ihnen. Ich sah, wie sie wegen meines Todes trauerten und weinten und versuchte so sehr, sie zu trösten, aber alles ohne Sinn. Endlich sah ich ein, dass es für mich völlig hoffnungslos war, ihnen das Gefühl zu geben, dass ich bei ihnen bin. Somit suchte ich bei meinen Geistesfreunden nach Licht oder Informationen und wollte von ihnen wissen, wie ich meine Lieben erreichen könnte; aber ich konnte keinen Trost bekommen, da sie mir sagten, dass ich nur durch die Instrumentalität oder Hilfe eines Erdenmediums jemals mit ihnen kommunizieren oder sie wissen lassen könnte, dass ich noch am Leben war und sie liebte so wie ich es auf Erden tat.
So betrat ich einmal in meinen Wanderungen den Kreis des Mediums, in dem du mich mit dir reden hörtest. Ich war so glücklich denn ich dachte, dass ich jetzt meine Frau und meine Tochter erreichen könnte. Aber ich war enttäuscht, denn du hast ihnen nie gesagt, dass ich mit dir gesprochen habe und sie sollten wissen, dass ich bestrebt war, mit ihnen zu reden. Ich nehme an, du dachtest, dass sie nicht glauben würden und hast es daher versäumt, es ihnen zu sagen. Aber du hast dich darin geirrt, denn sie hätten dir geglaubt.
Meine Frau weiß etwas vom Spiritualismus - obwohl sie nicht sehr daran glaubt - hätte sie doch genug Interesse daran gehabt, um nach der Möglichkeit zu suchen, mehr zu erfahren und wenn möglich, mich mit ihr sprechen zu hören. Während du mich zwar enttäuscht hast, kann ich es dir aber nicht verübeln. Nun, alter Freund, versäume es nicht ihr mitzuteilen, dass ich dir heute Abend geschrieben habe. Wenn nicht zu viel Mühe, möchte ich, dass du ihr eine Kopie dieser Nachricht schickst.
Ich liebe sie immer noch und bin sehr oft mit ihr und versuche mein Bestes, damit sie meine Gegenwart spürt um sie zu trösten. Wenn sie nur wüsste, wie lieb sie mir ist und dass mein ganzes Herz vor Liebe zu ihr brennt, sie wäre glücklicher. Ich glaube, dass sie mir gehören wird wenn sie herüberkommt und in alle Ewigkeit. Also versäume nicht, ihr eine Kopie dieser Nachricht zu schicken.
Als ich hinüberging, hatte ich keine Angst und obwohl ich nicht in der Lage war zu wissen, was geschah, gab es doch keine Angst oder Befürchtung, dass mein Wesen in irgendeiner Weise geschädigt werden würde. Ich stieg, wie gesagt, aus meinem Körper auf, verließ ihn aber nicht und blieb bei ihm und meinen Lieben, bis er begraben wurde und anschliessend blieb ich bei meiner lieben Frau.
Nachdem ich erkannte, dass ich ein Geist war, befand ich mich in einer dunklen Atmosphäre, umgeben von dunklen Geistern, die, wie ich annahm, wie ich selbst waren. Meine Mutter, obwohl sie oft zu mir kam, lebte nicht bei mir, sondern - wie sie mir sagte- in einer höheren Sphäre in der viel Glück existiert. Ich war nicht glücklich und litt sehr unter meinen Erinnerungen an mein Erdenleben und hatte kein festes Zuhause. Alle Geister - in einem Zustand wie meinem - müssen herumwandern, ohne einen Ort, den sie ihr Zuhause nennen können. Oft habe ich mich nach einem Zuhause gesehnt aber keins gefunden und selbst jetzt habe ich eines, das nicht sehr schön ist; aber ich schreite voran und das Licht kommt zu mir und meine Leiden nehmen ab. Ich erwartete eher, in der Hölle zu sein da ich kein Christ war; und wie mir gesagt wurde, dass alle, die keine Christen sind und an Jesus glauben, zur Hölle gehen müssen. Aber ich habe diese Hölle nicht gesehen und ich glaube nicht, dass es einen solchen Ort gibt. Doch die Leiden, die wir alle haben, schaffen eine Hölle für jeden Geist, der eine solche Hölle will.
Nun, ich lerne jetzt zu Gott zu beten und an Seine Liebe zu glauben; und je mehr ich bete und je stärker mein Glaube wird, desto mehr Licht sehe ich und desto weniger leide ich. Deine Frau kam zu mir, - etwa zu dem Zeitpunkt als ich zu dir sprach bei dem Medium- und sie versuchte mir zu helfen und war seitdem viele Male bei mir und hat mir sehr geholfen. Sie ist ein schöner Geist und scheint von der Liebe Gottes erfüllt zu sein, wie sie sagt. Also suche ich diese Liebe und ich glaube, dass ich bald genug davon bekommen werde, um aus meinem gegenwärtigen Zustand herauszukommen.
Ich danke dir so sehr für diese Gelegenheit, und wenn es genehm ist, werde ich kommen und dir wieder schreiben. Ich werde heute Abend nicht mehr von deiner Zeit in Anspruch nehmen.
Also mit freundlichen Grüßen und vielen Dank, ich bin Dein alter Freund, Joe Shellington.