Padgett Botschaften 1915 - September bis Dezember
Jesus kommentiert den Vortrag “Vom Saulus zum Paulus”
Jesus - empfangen durch James Padgett am 5. Dezember 1915, Washington, DC, USA.
Ich bin hier, Jesus.
Ich habe dich heute in den Abendgottesdienst begleitet und weiß deshalb, was der Vortragsredner erzählt hat, als er seine Abhandlung „Vom Saulus zum Paulus“ vorgetragen hat. Lass mir dir zuerst einmal versichern, dass der Referent sein Handwerk versteht, denn sein Vortrag war nicht nur äußerst interessant und beeindruckend, sondern in vielen Punkten wahr und korrekt. Da seine Vorlesung aber einzig und allein auf der Überlieferung der Bibel gründet, fanden viele Dinge Eingang in seine Rede, die sich zwar niemals so zugetragen haben, dennoch aber dazu führten, die Zuhörer vollkommen für ihn einzunehmen.
Wie du bereits weißt, hat sich vieles, was die Heilige Schrift überliefert, niemals zugetragen oder ereignet—dies gilt auch für das, was Paulus auf seiner Reise nach Damaskus, die tatsächlich stattgefunden hat, erlebt haben soll. Es ist richtig, dass ich vor Paulus erschienen bin—in all meiner Strahlkraft und meinem Glanz, und dass er bei meinen Worten zu Boden fiel, dennoch wurde er niemals mit Blindheit geschlagen noch war es der Prophet Ananias, der ihm wenig später sein Augenlicht zurückgegeben hat. Was ihm Ananias aber öffnete, war sein Herz, indem er ihm von der Göttlichen Liebe erzählte und wie und auf welche Weise diese Gnade erworben werden kann; in diesem Sinne hat sich das Wunder tatsächlich ereignet, denn durch die Worte des Propheten konnte Paulus seine spirituelle Blindheit überwinden.
Wie du weißt, war Paulus ein hoch gebildeter Jude und überzeugter Pharisäer—von der Göttlichen Liebe selbst wusste er aber nichts, noch hatte er jemals körperlich erfahren, was es heißt, wenn die Liebe des Vaters im Herzen glüht. Als ich ihn ansprach, tat ich dies nicht nur, weil ich wollte, dass die Verfolgung meiner Jünger ein Ende fand, sondern weil ich erkannte, dass es notwendig war, einen jüdischen Schriftgelehrten und Intellektuellen zu finden, der geeignet war, meine Botschaft zu den Heiden zu tragen, die es gewohnt waren, sich mit Philosophie und diversen Weltanschauungen auseinanderzusetzen. Auch wenn es um Dinge des Herzens geht, so führt doch kein Weg daran vorbei, Geist und Vernunft gleichermaßen anzusprechen.
Ich wusste deshalb, dass es unumgänglich war, einen gebildeten Mann in den Kreis meiner Jünger aufzunehmen, der es—trotz der Liebe und Hingabe, mit der meine weniger gebildeten Anhänger auftraten—vermochte, auch die Heiden zu erreichen, bei denen Verstand und Vernunft als höchste Prinzipien Verehrung fanden. Anders als bei Johannes, der durch und durch von der Liebe des Vaters erfüllt war und die Menschen aus diesem Grund in Scharen zu sich zog, war Paulus nicht mit einem solchen Grad an Liebe gesegnet. Um die Menschen dennoch anzusprechen und seine Zuhörer zu überzeugen, brauchte er andere Qualitäten und Eigenschaften, denn es sollte noch lange dauern, bis auch sein Herz vollkommen von der Liebe des Vaters erfüllt war. Seine Aufgabe war es deshalb, gerade jene Zuhörer anzusprechen, die wie er hochintelligent und gebildet waren und deren Verstand weitaus umfangreicher entwickelt war als beispielsweise der des Johannes, dessen Stärke ein übervolles Herz war.
Weil Paulus — anders als viele meiner Jünger — nicht diese Überfülle an Göttlicher Liebe in sich trug, kämpfte er beinahe täglich mit heftigen Zweifeln und Bedenken, die er als „Dorn“ oder als „Stachel im Fleisch“ bezeichnete. Anders als Johannes, der von der Liebe des Vaters vollkommen erfüllt und getränkt war, fehlte Paulus diese Liebe — und somit die Gewissheit, die jeder in sich trägt, wenn er von der Göttlichen Liebe durchdrungen ist. Doch trotz alledem entwickelte sich Paulus zu einem wunderbaren Werkzeug des Vaters. Überall verkündete er, dass Gott Sein Geschenk der Göttlichen Liebe erneuert hatte, und dass ich als Sein Bote und Auserwählter gesandt wurde, diese Wahrheit auf die Erde zu bringen. Irgendwann aber war auch das Herz des Paulus so voll der Liebe des Vaters, dass er nicht nur verspürte, was er lehrte, sondern es ihm auch möglich war, die Göttliche Liebe mit Worten zu beschreiben, die noch heute ihre Wirkung nicht verfehlen. Dennoch war er eher der Intellektuelle, der es hervorragend verstand, an die Vernunft seiner Zuhörer zu appellieren, als ein Gefäß der Liebe, der die Gegenwart dieser Gottesgabe geradezu verströmte.
Wenn Paulus lehrte, dann sprach er weniger das Herz als den Verstand seiner Zuhörer an. Niemals aber lehrte er, ich wäre Gott noch glaubte er selbst an diesen Irrtum. Auch wenn die Bibel das Gegenteil behauptet, so lehrte er weder einen dreifaltigen Gott noch die vielen anderen Dinge, die vom Wesenskern meiner Lehre — der Gegenwart der Göttlichen Liebe — ablenken. Mehr, denke ich, ist zu Paulus oder seinem Werdegang von „Saulus zum Paulus“ nicht zu sagen.
Auch ich habe seit meinen Tagen auf Erden nicht damit aufgehört, die Frohbotschaft der Göttlichen Liebe zu verkünden — wenn auch mit anderen Mitteln und Wegen. Unaufhörlich arbeite ich daran, den Auftrag Gottes auszuführen und den Pfad zu weisen, der zur Liebe des Vaters und somit zur vollkommenen Erlösung führt. Denn Gott wartet nur darauf, alle Seine Kinder in Seine wunderbare Liebe einzuhüllen, damit sie eins mit Ihm werden. Die Menschen fangen langsam an, sich nach der Liebe des Vaters zu sehnen, auch wenn sie nicht genau wissen, wonach sie sich eigentlich so sehr verzehren. Die Zeit ist gekommen, dass meine Botschaften den Weg zu den Menschen finden, damit auch sie den Frieden erfahren, der mit nichts zu beschreiben ist, wenn die Liebe des Vaters in ihre Herzen strömt—angezogen von einer Sehnsucht, die auf dem Grunde jeder Seele ruht.
So vieles gibt es, was ich dir noch schreiben möchte, deshalb bitte ich dich, alle deine Anstrengungen darauf zu verwenden, wieder den Zustand zu erlangen, der es mir möglich macht, dir eine Wahrheit des Vaters zu übermitteln.
Ja — ich kann sehen, was in deinem Herzen vor sich geht und freue mich, wie sehr die Göttliche Liebe deine Seele bereits entwickelt hat. Du bist mein wahrer und treuer Jünger! Wann immer es geht, werde ich dich in meine Liebe und meinen Segen hüllen, damit wir gemeinsam die Arbeit verrichten können, für die ich dich erwählt habe. Bete unaufhörlich zum Vater, und zusammen mit Seiner Liebe wird dir ein Glaube zuteil, der dich von allen deinen Zweifeln befreit. Bete aus den Tiefen deines Herzens, und der Vater wird dir geben, wonach du so sehr verlangst.
Zusammen mit allen, die meine Jünger sind und mir nachfolgen, werden wir den Vater bitten, Er möge dich mit Seiner endlosen Liebe segnen, damit dir noch viele Jahre hier auf Erden geschenkt werden, um dir die Gelegenheit zu verschaffen, mir als mein sterbliches Werkzeug zu dienen. Dies ist das Ziel, das ich gemeinsam mit deiner Hilfe anvisiere.
Damit beende ich mein Schreiben, zumal es bereits spät ist und deine Kräfte langsam schwinden. Denke immer daran, wie sehr ich dich liebe und dass ich nichts unversucht lasse, dir auf deinem irdischen Lebensweg zu helfen, damit auch du, wie einst Paulus, deine Zweifel, die sich deiner Freiheit und Glückseligkeit so sehr in den Weg stellen, überwindest. Ich sende dir meine Liebe und meinen Segen, und empfehle dich der Barmherzigkeit des Vaters! Ich wünsche dir eine gute Nacht.
Deutscher Orginaltext - Die Frohbotschaft der Göttlichen Liebe