Padgett Botschaften 1915 - September bis Dezember
Warum der Spiritualismus, wie er jetzt gelehrt wird, die Seele nicht zufrieden stellt
Lukas - empfangen durch James Padgett am 5. Dezember 1915, Washington, DC, USA.
Ich bin hier, Lukas
Ich möchte ein paar Zeilen über das Thema schreiben, dass du und dein Freund, Dr. Stone, diskutiert habt - das heißt, ob der Spiritualismus, wie er jetzt verstanden und gelehrt wird, der Seele ihre Sehnsucht nach Glück, Frieden und Zufriedenheit erfüllt.
Im Laufe meines spirituellen Lebens habe ich sehr viele Prediger und Lehrer des Spiritualismus gehört, sowohl in den jüngsten Jahren als auch während all der Zeiten und von der Zeit meines Eintrittes an in das spirituelle Leben. Denn du musst wissen, dass der Spiritualismus nichts Neues ist, das seinen Ursprung oder seine Anhänger in den letzten Jahren fand nach den Manifestationen in Amerika. Während aller Epochen haben sich spirituelle Wesen der Menschheit mitgeteilt in einer Phase oder der anderen, und Menschen haben an den Spiritualismus geglaubt und ihn diskutiert.
In früheren Zeiten natürlich, als die Kirchen die große Macht besaßen, die es ihnen ermöglichte, den Menschen den Glauben aufzuzwingen, wurde der Spiritualismus nicht so offen gelehrt oder diskutiert als in diesen letzten Jahren. Er war dennoch während der Zeit, die ich genannt habe, der Menschheit bekannt. Seine Lehren jedoch gingen nie über die bloßen Phänomene hinaus, die das Weiterbestehen des Lebens und die Verbindung zu spirituellen wiesen ihren Anhängern bewiesen. Die höheren Themen der Seelenentwicklung und des Reiches Gottes, wie man dir das beigebracht hat, wurden nie erwogen oder zumindest nie gelehrt oder geglaubt. Nur die beiden Tatsachen, von denen ich sprach, wurden diskutiert und akzeptiert. Die Wissenschaftler, die sie untersuchen, behandeln sogar heute noch nur die Phänomene und geben sich zufrieden mit dem Beweis, dass der Mensch niemals stirbt.
Zu keiner Zeit ist die Existenz der Göttlichen Liebe oder des Reiches Gottes von den Lehrern des Spiritualismus gesucht oder gelehrt worden. Tatsache ist, dass dies nicht gelehrt werden konnte, denn es war unbekannt. Gott war für die Spiritualisten nie mehr als eine undefinierbare “abstrakte Kraft”, deren Existenz keine ausreichende Gewissheit besitzt, um Ihn zu mehr als einem bloßen “Prinzip” werden zu lassen (wie einige Ihn nennen); und die Gesetze, die die gesamte Natur regeln, sind das einzige, so glauben diese Menschen, was gesucht werden muss für ihre Vorstellungen von Gut und Böse und für ihre Verhaltensregeln im Leben.
Die Spiritualisten sprechen von der Liebe der Menschen zueinander, der Bruderschaft der Menschen und der Pflege der Vernunft und der moralischen Qualitäten; aber sie lassen keine äußere Hilfe zu. Oder wenn sie das tun, dann akzeptieren sie nur die Hilfe seitens verstorbener Freunde, die nicht unbedingt in der Lage sein müssen zu helfen. Aber sogar diese Art von Hilfe ist nur jene, die gegenseitig geleistet werden kann. Und wenn von der Hilfe der sogenannten höheren spirituellen Wesen gesprochen wird, dann bedeutet das für sie keine verschiedene Qualität in der Hilfe.
Ich weiß, dass spirituelle Wesen den Sterblichen helfen, und dass sie ihnen auch schaden. Aber nach den Ideen der Spiritualisten basiert all diese Hilfe auf den überlegenen intellektuellen Errungenschaften oder moralischen Qualitäten, die diese spirituellen Wesen vermeintlich besitzen.
Die Seele des Menschen, die jener Teil von ihm ist, der nach dem Ebenbild Gottes erschaffen wurde, sehnt sich nach dem (obgleich das unbewusst erfolgen kann), was das Ebenbild in die Substanz verwandelt, und nach der daraus entstehenden Seligkeit und Freude. Aber du wirst nicht finden, dass ein Lehrer des Spiritualismus lehrt oder versucht zu lehren, wie oder auf welchem Weg diese Substanz erworben werden kann, oder wenigstens die Tatsache, dass die Substanz existiert. Sie wissen nicht, dass die Göttliche Liebe, die durch die Tätigkeit des Heiligen Geistes kommt, das einzige ist, was es dem Ebenbild ermöglicht, in die Substanz verwandelt zu werden; folglich können sie die Wahrheiten nicht lehren. Und in der weiteren Folge wird die Sehnsucht der Seele eines Menschen durch die Lehren des Spiritualismus nie zufriedengestellt.
Nimmst du vielleicht an, dass, wenn die große Wahrheit des Spiritualismus die größere Wahrheit der Seelenentwicklung angenommen hätte, der Spiritualismus nun die schwache, unattraktive Lehre wäre, die er nun ist, und dass die Menschen ihn nicht gesucht und in großer Zahl mit offen Armen aufgenommen hätten? Der Spiritualismus, mit all den Wahrheiten, die zu ihm gehören, ist die wahre Religion des Universums, und würde sich als viel wirksamer herausstellen, die Menschen in einen Zustand er Aussöhnung mit dem Vater zu bringen, als alle anderen Religionen zusammen. Aber er ist kraftlos und ohne Anziehungskraft als Religion, weil er nicht die Lehren besitzt, die den Menschen den Weg zu Gottes Liebe und zur Befriedigung der Seelensehnsucht zeigen. Aber eines Tages, und zwar in der nahen Zukunft, wird dieser Defekt behoben werden. Und dann wirst du sehen, wie Männer und Frauen sich um ihn versammeln, sodass sie sich nicht nur am Glück erfreuen können, das ihnen die Verständigung mit ihren verstorbenen Freunden bereitet, sondern auch am Glück, welches ihnen die Seelenentwicklung durch die Göttliche Liebe bringt. Ich weiß nicht, warum die Große Offenbarung dieser Wahrheit an die Spiritualisten so lang aufgeschoben worden ist. Es kann sein, dass die Menschheit nicht reif war, sie früher zu empfangen. Aber die Zeit ist jetzt gekommen, wenn die falschen Überzeugungen der orthodoxen Kirchen und das Fehlen des Glaubens der Spiritualisten verschwinden werden. Die Menschen werden befreit werden und zu Besitzern der kombinierten Wahrheiten des Spiritualismus und der Existenz der Göttlichen Liebe - was ihnen nicht nur Seligkeit und Frieden bringen wird, sondern auch die Unsterblichkeit.
Ich darf heute Nacht nicht mehr schreiben, denn du bist müde. Also wünsche ich dir eine gute Nacht,
Dein Bruder in Christus, Lukas
Deutscher Orginaltext von www.truths.com