Padgett Botschaften 1915 - September bis Dezember
Was Sünde ist, wie sie entsteht und wodurch sie korrigiert wird
Jesus - empfangen durch James Padgett am 25. Dezember 1915, Washington, DC, USA.
Ich bin hier, Jesus.
Ich komme heute Nacht, weil ich sehe, dass du einsam bist und Gesellschaft brauchst. Ich komme zu dir als Bruder und Freund, um dich aufzumuntern, und dich fühlen zu lassen, dass du, obwohl kein sterblicher Freund bei dir ist, einen Freund im Geiste besitzt, der dir näher steht als ein sterblicher Bruder, und der dich mit einer tiefen und bleibenden Zuneigung liebt.
Heute war ein Tag, an dem die Leute deines Landes meinen angeblichen Geburtstag feierten. Sie haben mich auch als eine Person der “Dreifaltigkeit” angebetet, woran sie glauben. Aber wie ich dir schon früher erzählt habe, ist diese Verehrung falsch und für mich abstoßend. Sie steigert nur noch mehr meine Entschlossenheit, diese Falschheit aufzudecken, und dafür zu sorgen, dass man nicht mehr daran glaubt.
Es gibt nur einen Gott, und der ist der Vater. Nur Er darf angebetet werden, denn Er alleine kann die Sterblichen vor den Folgen ihrer Sünden retten und von den Konsequenzen des tragischen Falles der ersten Eltern. Ich möchte, dass die Menschen mich nur als älteren Bruder ansehen, der erfüllt ist von der Göttlichen Liebe des Vaters, und der Ihm sehr nahe steht in den Qualitäten der Liebe und des Glaubens.
Ich bin ein spirituelles Wesen, das Kenntnis von den Eigenschaften des Vaters besitzt, die kein anderes spirituelles Wesen hat; dennoch bin ich nur eines Seiner Kinder so wie du und der Rest der Menschheit. Und dass mich meine eigenen Brüder als Gott anbeten, macht mich sehr unglücklich, weil ich sehe, dass sie so wenig über die Wahrheiten des Vaters wissen.
Morgen wird diese Anbetung und Verehrung weitergehen, und ich muss mir das mit all meinem Unbehagen ansehen und mir klar werden, dass ich nicht in der Lage bin, die Menschen in ihrem Glauben und ihrer Verehrung richtigzustellen. O, ich sage dir, die Ernte ist reif und der Arbeiter sind wenige! Aber sehr bald, so hoffe ich, wird diese Wahrheit über die Einheit Gottes, und dass ich der Bruder der Menschheit bin, ihr geoffenbart werden durch die Botschaften, die du empfangen und der Menschheit übermitteln wirst.
Die eine, große Wahrheit, die die Grundlage der Erlösung der Menschen bildet, ist die Neue Geburt und die Tatsache, dass die Göttliche Liebe des Vaters auf jeden Menschen wartet, damit er sie in seine Seele lässt und ihn zu einer Einheit mit dem Vater macht.
Ich bin sehr oft bei dir und versuche, dir die große Notwendigkeit nahezubringen, dass diese Wahrheiten veröffentlicht werden, weil die Seelen der Menschen nach der Wahrheit verlangen. Ihr Verstand ist mit den gegenwärtigen Lehren der Theologie und mit den Aussprüchen der Bibel an vielen Stellen unzufrieden. Das ist zwar beklagenswert, aber die Zeit wird kommen, wenn das Licht, für das ich zur Welt kam, um es zu offenbaren, jedem Menschen leuchten wird, der in die Reichweite meiner Lehren gelangt.
Letzte Nacht habe ich mitgelesen, als du einen Artikel gelesen hast, der sich dafür aussprach, einen großen Teil des Neuen Testaments und das Alte Testament fast zur Gänze aus den Christlichen Lehren auszuschließen, und einen Glauben zu formulieren, der ausschließlich auf meinen Aussprüchen und der Schriften einiger Bibelautoren beruht. Das ist ein Plan, der von den heutigen, denkenden Christen untersucht und in einer modifizierten Weise angenommen werden sollte.
Die einzige Schwierigkeit, diesen Plan wirksam auszuführen, und die erwünschten Resultate zu erzielen, liegt darin, dass die Bibel nicht viele meiner Aussprüche enthält, die die Wahrheiten offenbaren, und viele Aussprüche mir zugeschrieben werden, die ich nie äußerte.
Nimm zum Beispiel den Satz, über den jetzt gerade eine Kontroverse im Gange ist, und auf den sich ein anderer Artikel im erwähnten Buch bezieht; ich meine, dass ich sagte, ich sei gekommen, nicht um der Welt den Frieden zu bringen, sondern vielmehr ein “Schwert”.
Nun, das erscheint zwar im Evangelium nach Matthäus, dass es von mir stamme, aber ich habe das nie gesagt, und ich habe auch keinen anderen Ausdruck verwendet, der einen Sinn wiedergeben würde, den einige der Bibelausleger nun in die Worte zu interpretieren trachten. Ich habe nie den Krieg gegen den Nächsten des Menschen gelehrt, und nie und nimmer bildete so ein Gedanke einen Teil meiner Lehren an die Jüngern oder an andere Personen.
Nein, der Militarismus ist völlig verkehrt und gegen die Vorschriften der Wahrheit. Es sollte von keinem Christen auch nur einen Augenblick lang geglaubt werden, und auch von niemandem sonst, dass ich so eine Handlung jemals befürwortet hätte.
Ich bin mir zwar darüber klar, dass die Wahrheit die Menschen entzweien wird in ihrer Ansicht über die Wahrheit, und sie kann die Menschen völlig auseinander bringen und bittere Gedanken, sogar Hass, erwecken gegen ihren Nächsten in den Seelen der Menschen, vielleicht findet sogar der Bruder Missfallen an seinem Bruder, aber das zu erreichen, bildete nie das Ziel meines Kommens zur Erde und des Unterrichtens der Wahrheit. Das ist vielmehr das Ergebnis des unvermeidlichen Konfliktes zwischen der Wahrheit und dem Fehler. Die Wahrheit kann keine Kompromisse eingehen, nicht einmal um des Friedens Willen, und der Fehler wird seine Unwahrheit nicht zugeben oder anerkennen, solange er irgendeinen Sterblichen dazu bringen kann, an ihn zu glauben und seinen Standpunkt zu verfechten.
Und wegen der großen Gabe des freien Willens an den Menschen wird die Wahrheit selbst, obwohl ihr all die Macht und das Wissen des Vaters den Rücken stärkt, niemanden zwingen, sie gegen seinen Willen zu akzeptieren. Und deswegen, weil eben der Mensch fehlbar ist und denkt und glaubt, dass etwas wahr ist oder auch nicht, so wie es ihm seine begrenzte Denkfähigkeit nahelegt, wird er nicht gewillt sein, seine Ansichten aufzugeben, bis die Wahrheit so zu ihm kommt, dass sie ihn von ihrer Realität überzeugt. Und weil die Menschen so verschieden sind in der Arbeitsweise ihres Verstandes und ihrer Vernunft, wird es zwangsweise eine Spaltung unter ihnen geben in der Ansicht, was wahr sei oder nicht. In der Folge werden Streitgespräche und Hass auftauchen und sogar Kriege zwischen ihnen, da sie an ihren entsprechenden Überzeugungen über die Wahrheit festhalten.
Diese Gefühle der Zwietracht sind zwar eine unvermeidbare Folge der Ankunft der Wahrheit, aber ich kam nicht zum Zwecke, ein “Schwert” zu bringen, sondern um den Menschen die Wahrheit zu zeigen, und sie zur Harmonie und zum Glauben an diese Wahrheiten zu bewegen. Niemals ist Hass, Zwietracht oder Krieg unter den Menschen zu rechtfertigen, ganz egal was die Ursache sein mag. Und wenn die Menschen nur die Wahrheit lernen, werden solche Gefühle oder Taten nie existieren.
Die Wahrheit ist von sich aus etwas Beständiges, sie erlaubt keine Varianten oder Modifikationen. Deswegen muss sich der Mensch der Wahrheit unterordnen und sie annehmen; sie wird sich nie der Überzeugung der Mensch anpassen. Die eine ist immer fixiert und unveränderlich, und die andere ist immer veränderlich. Und wenn die Überzeugung der Menschen sich nicht auf dem Wissen um die Wahrheit gründet, wird sie sich früher oder später verändern müssen, denn letztendlich wird die Wahrheit von den Herzen und vom Verstand der Menschen Besitz ergreifen, sodass Harmonie und Frieden in gesamten Universum Gottes herrschen werden.
Der Fehler existiert nicht, weil Gott ihn erschaffen hat oder es ihm erlaubt zu bestehen, sondern nur, weil der Mensch über einen unbeschränkten freien Willen verfügt, der seine Gedanken und Handlungen kontrolliert und beeinflusst, und der wiederum selbst von den Wünschen und Gelüsten der Sterblichen beeinflusst wird.
Ich weiß, dass gesagt wird, wenn Gott böse und fleischliche Gedanken und Begehren nicht auf der Welt erlaubte, gäbe es keinen Grund oder keine Möglichkeit für den Menschen, seinen Willen so auszuüben, dass all diese Gefühle des Hasses usw., von denen ich spreche, zu ihm kämen. Aber das bedeutet doch bloß, dass, wenn der Mensch nicht die Macht des freien Willens besäße, er keine Sünde begehen und nicht im Fehler schwelgen würde. Denn du musst wissen, dass er bei seiner Erschaffung nicht nur das Privileg und die Macht erhielt (unter gewissen Bedingungen), ein Wesen völlig frei von Sünde zu werden (die bloß die Verletzung von Gottes festgelegten Gesetzen darstellt), sondern auch das Privileg und die Macht, diese Gesetze zu übertreten. So wie er handelt, so wird er sein.
Alles in der Natur kann in ein schädliches Werkzeug verwandelt werden, wenn die Gesetze, die dessen Wirken und den Zweck festlegen, verletzt werden. Die Sünde existiert nicht als etwas Abstraktes, sondern ist das Ergebnis des Ungehorsams irgendeinem Gesetz gegenüber, das gemäß seiner Bestimmung eingesetzt werden muss; und die Menschen, die es verletzen, müssen die Konsequenzen daraus erleiden. Die Sterblichen sind sich vielleicht nicht voll bewusst, dass jedes Gesetz in sich eine Strafbestimmung für den Fall seiner Übertretung birgt, und das gilt für das geringste Gesetz des materiellen Universums wie für das höchste Gesetz des Spirituellen Reiches. Und die Strafbestimmung ist genauso gewiss in ihrem Wirken wie das Gesetz selbst.
Der Mensch mag körperlich fast perfekt erschaffen sein. Und solange er auf eine Weise lebt, dass kein physisches Gesetz verletzt wird, das zum Erhalt seiner körperlichen Vollkommenheit dient, wird er keinen Schmerz oder kein Fehlen der Harmonie in seinem Dasein erleiden. Aber sobald er dieses Gesetz verletzt, stellt sich die Strafe ein, und er leidet. Nun, das kommt nicht daher, dass Schmerz oder Leiden im abstrakten Sinne existieren, denn wenn der Mensch dieses Gesetz nicht verletzt hätte, hätte er nie erfahren, dass so etwas wie Leiden oder Schmerz existiert. Vielmehr gelangte er in den Einfluss der Strafbestimmung, als er das Gesetz übertrat, und das ist, wie ich gesagt habe, stets die Folge der Verletzung der Gesetze über die Harmonie.
Und dasselbe Prinzip gilt für das moralische und spirituelle Universum. Wie ich sagte, es gibt die Sünde und den Fehler nicht im abstrakten Sinne. Solange ein Sterblicher die Wahrheit kennt und ihr folgt, wird er nie die Existenz von Sünde und Fehler bemerken. Aber in dem Augenblick, wann das Gesetz der Wahrheit verletzt wird, stellt sich die Strafe ein, und der Mensch wird sich bewusst, dass Sünde und Fehler existieren - nicht als abstrakte Wesenseinheiten, sondern als konkrete, spürbare Tatsachen, die weiterhin bestehen bleiben, bis die Übertretung dieses Gesetzes aufhört und die Harmonie in ihrem Wirken wiederhergestellt wird; oder vielmehr, bis der Mensch in seinen Gedanken und Taten in Harmonie mit dem Wirken des Gesetzes gebracht wird.
Du siehst also, Gott erschuf nicht die Sünde und den Fehler und erlaubt auch nicht ihr Bestehen in dem Sinne, dass es sich um eine unabhängige Entität handeln würde, die nur darauf wartet, die Menschen zu beeinflussen, falsch zu handeln und seine Gesetze der vollkommenen Harmonie zu verletzen. Vielmehr, wenn die Menschen in Ausübung ihres Willens (den Gott nicht unter Zwang setzt) eines seiner Gesetze brechen und dadurch selbst mit jener Harmonie in Konflikt geraten, veranlassen sie das Entstehen einer unharmonischen Bedingung, die Schmerzen und Leiden mit sich bringt und Sünden und Fehler, die auf der Welt herrschen.
Die Menschen sollen doch einmal über die Sünde und den Fehler im abstrakten Sinne nachdenken, wenn sie das können, und dann sollen sie versuchen, sie zu beschreiben. Was ist das Ergebnis? Leere Worte.
Deswegen sage ich, Gott hat die Sünde und den Fehler nicht erschaffen, sondern gab dem Menschen jene große Gabe des freien Willens, frei und nicht Seiner Kontrolle unterworfen, und damit wurde der Mensch das verantwortungsvolle Wesen, das er ist. Aber als er den Menschen diese Gabe verlieh, verzichtete er nicht auf Seinen Willen oder ordnete diesen dem Willen der Mensch unter, er übertrug den Menschen auch nicht die Macht, Seine unveränderlichen Gesetze zu ändern oder zu modifizieren, was Er Selbst nicht tun wird. Und in den Grenzen, innerhalb derer der Mensch seinen Willen ausüben kann - das heißt, wenn diese Ausübung nicht mit dem Willen Gottes oder mit Seinen Gesetzen in Konflikt kommt - Kann der Mensch diesen Willen sozusagen völlig frei von Strafdrohung und ohne persönliche Verantwortung entfalten. Aber wenn er den Willen Gottes verletzt oder eines Seiner Gesetze übertritt in der Ausübung jenes Willens, dann wird der Mensch zwar in seiner Willensentfaltung nicht kontrolliert, aber für die Übertretung muss er die Strafe verbüßen, die die Gesetzesverletzung in Wirkung ruft.
Gott hat bestimmt, dass sein Universum harmonisch in seinem Wirken sein soll, und dass niemand diese Harmonie zerstören oder mit ihr in Konflikt geraten soll; und niemand kann das. Aber nachdem der Mensch ein Teil jener Harmonie ist, zieht jede seiner Handlungen, die dazu neigt, der Harmonie entgegenzuwirken (was aber nicht die allgemeine Harmonie stört, sondern nur seine eigene Situation) die entsprechende Strafe nach sich.
Wenn ein Mensch, der diese Harmonie verletzte (und deswegen selbst unharmonisch wurde), wieder die Harmonie erreicht, dann gibt es für ihn keine Sünde und keinen Fehler. Wenn jeder Mensch das täte, dann gäbe es überhaupt keine Sünde und keinen Fehler in Gottes gesamten Universum.
Ich wiederhole also, es gibt keine abstrakte Sünde und keinen abstrakten Fehler im gesamten Universum. Sie erscheinen nur, wenn der Mensch bei der Ausübung seines Willens mit der Harmonie der Gesetze Gottes in Konflikt gerät. Es ist gegenstandslos, was die Ursache des Konfliktes sein mag; zu welchem Zweck der Wille des Menschen ausgeübt worden ist, oder aus welchem Grunde der unharmonische Zustand geschaffen wurde. Der Effekt ist derselbe, denn Harmonie und Fehlen der Harmonie können nicht gemeinsam bestehen unbeachtet ihrer Ursache. Es spielt keine Rolle, ob in dem einen Falle die Ursache verzeihlich oder der Person sogar offensichtlich aufgezwungen erscheint. Die Entschuldigung oder anscheinende Rechtfertigung der Ursache wird das Unharmonische nicht mit Gottes Gesetzen der Harmonie vereinigen und im Einklang damit arbeiten lassen.
Und deswegen steht jener Mensch, dessen Willen auf die erwähnte Weise entschuldigt werden kann auf Grund der Veranlagung, der Umwelt oder des Fehlens einer angemessenen geistigen oder moralischen Bildung, genauso außerhalb der Harmonie mit dem verletzten Gesetz wie der Mensch, der das Gesetz absichtlich bricht. Die Strafe muss in jedem der Fälle auf die gleiche Weise vollzogen werden, denn das einzige Heilmittel ist die Wiederherstellung der Harmonie.
Aber es besteht schon ein Unterschied zwischen den Personen der unfreiwilligen Art, nennen wir das mal so, und der freiwilligen Art: Die ersteren werden es leichter und schneller zuwege bringen, diesen harmonischen Zustand zu erreichen als die letzteren.
Der Mensch darf also Gott nicht anklagen, weil er die Sünde und den Fehler in der Welt zulässt, denn diese existieren nur, weil sie der Mensch durch den unrechtmäßigen Einsatzes seines Willens ins Dasein ruft.
Alle Sünden und Fehler ziehen ihre Leiden nach sich. Und wenn es keine Leiden gäbe, und es den Menschen gestattet wäre, ihren Willen unbeachtet der Gesetze auszuüben, die das Universum regeln, und ohne Strafrisiko, dann wäre das einzige Ergebnis Anarchie, die überall in Gottes Universum herrschen würde, wo Menschen leben, und ebenso im spirituellen Universum.
Der Wille jedoch und die Freiheit seiner unbeschränkten Ausübung verbleiben beim Sterblichen, wenn er seinen stofflichen Körper verlässt.
Also, mit all meiner Liebe wünsche ich dir eine gute Nacht.
Dein Bruder und Freund, Jesus.
Deutscher Orginaltext von www.truths.com