Padgett Botschaften 1916

Jesus erklärt zwei Bibelzitate

Jesus – empfangen durch James Padgett am 24. September 1916, Washington, DC, USA.

Ich bin hier, Jesus

Ich war heute ziemlich oft bei dir und weiß genau, was in deinem Verstand vorgegangen ist, und ich versuchte, dich in einigen deiner Gedanken zu beeinflussen. Ich war mit dir morgens in der Kirche und hörte die Predigt des Priesters, und ich sah, dass er die Bedeutung der Worte im Text: “Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und er wird noch größere als diese tun; denn ich gehe zum Vater” und: “Und was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun” nicht richtig verstand.

Seine Erklärung, was denn unter “größere Werke als ich tue” gemeint sei, stimmte nicht mit dem überein, was ich meinte oder mit dem Sinn, den ich zu vermitteln suchte; denn wenn ich mich auf “Werke” bezog, meinte ich jene Werke, die die Welt als Wunder betrachtete. Ich hatte vor, meinen Jüngern zu vergewissern, dass sie die Macht haben würden, ähnliche Werke zu vollbringen oder ähnliche Wunder, und zwar in einem größeren Ausmaß als ich sie vollbracht hatte. “Größer” bezog sich auf die Menge und nicht auf die Qualität.

Aber diese Macht, oder die erfolgreiche Ausübung derselben, hing nicht vom Glauben an meinen Namen ab sondern von ihrem Glauben an die Macht des Vaters und an die Tatsache, dass Er ihnen diese Macht übertragen würde. In meinem Namen lag keine Kraft, genauso wenig wie in mir als Individuum, Jesus; sondern all die Kraft ruhte im Glauben, den sie an den Vater hatten. Ich vollbrachte nie eines der sogenannten “Wunder” aus eigenem Vermögen, sondern sie wurden allesamt vom Vater vollbracht, der durch mich wirkte. Und genauso wie Er durch mich wirkte, würde Er auch durch meine Jünger wirken, die den notwendigen Glauben erlangten.

Wie ich dir zuvor gesagt habe, werden alle Ereignisse, die offenbar Wunder sind, von Gesetzen geregelt, geradeso wie das, was du die Wirkungsweise der Natur nennst, vom Gesetz geregelt ist. Und wenn ausreichend Glauben erworben wird, dann kommt zu seinem Besitzer die Kenntnis über diese Gesetze. Es muss nicht unbedingt eine Kenntnis oder ein Bewusstsein sein, wie du sagen würdest, das für den inneren Sinn des Menschen wahrnehmbar ist, sondern es ist für jenen inneren Sinn wahrnehmbar, der es den Menschen ermöglicht, die geistigen Phänomene zu verstehen. Und wenn man diese Kenntnis des inneren Sinnes besitzt, dann können die Menschen auf diese Weise die Gesetze kontrollieren, die jene Effekte hervorbringen, die wider das gewohnte Wirken der Naturgesetze zu sein scheinen.

Erst als meine Jünger den Glauben erlangt hatten, der die Kenntnis zu ihrem inneren Sinn brachte, konnten sie Wunder vollbringen oder Werke und Phänomene bewirken, die andere Menschen nicht hervorbringen konnten.

Der Ausdruck in der Bibel, dass der Glaube an meinen Namen ausreicht, um Wunder vollbringen zu können, ist völlig falsch, und ich sagte niemals, dass so ein Glaube notwendig sei. Ich sagte auch nicht, so man den Vater etwas bitten würde in meinem Namen, so würde Er es den Menschen geben.

Ich formte keinen Teil der sogenannten “Dreieinigkeit” und hatte von mir aus keine Macht; und mein Name hatte auch keinen wunderbaren Einfluss auf den Vater. Ich war einfach ein Menschen so wie die anderen Menschen auch, nur war ich von der Göttlichen Liebe des Vaters erfüllt worden, was mich zu einer Einheit mit Ihm machte. Und folglich besaß ich jene Kenntnis Seiner Liebe und der Gesetze, die es mir ermöglichte, jene Gesetze in Gang zu bringen, die die erwünschten Effekte als Realität erscheinen ließen. Aber der Glaube an meinen Namen brachte diese Gesetze nicht zum Wirken und brachte keine Antwort von Vater auf irgendeine Bitte.

Das Gebet muss im Namen der Wahrheit an den Vater gerichtet werden und an Seine Liebe und Barmherzigkeit. Jede Einzelperson ist Ihm lieb, und Er ist bereit, diese Liebe an jeden zu verschenken, der im Glauben und im reinen Wunsche darum bittet. Und als Antwort auf das ernsthafte Gebet wird die Liebe kommen; und mit Ihr, die Kenntnis über spirituelle Phänomene; und damit wiederum die Macht, die zum Wohle der Menschheit eingesetzt werden kann.

Mein Name ist kein Vermittler zwischen Gott und dem Menschen, und auch der Glaube an mich, Jesus, ist keine Mittel, um die verständnisvolle Seele des Vaters zu erreichen. Wenn die Menschen meine Lehren der Wahrheit verstehen, und wenn sie in meinem Namen bitten, ich meine damit im Namen dieser Wahrheiten, dann werden diese Bitten Ergebnisse zeitigen. Aber so wenige Menschen haben diese Absicht oder dieses Verständnis, wenn sie zum Vater in meinem Namen beten.

Nur eine Kenntnis der Wahrheit des Heilsplans für die Menschen wird es ihnen ermöglichen, auf dem richtigen Weg die Gabe des Vaters zu erlangen suchen. Und wenn ich sage “Kenntnis der Wahrheit des Plans”, meine ich nicht, dass die Menschen alle Einzelheiten dieses Plans verstehen sollen oder wie die Elemente oder Teile davon aufeinander einwirken, und welche Ergebnisse daraus herrühren können. Aber die Kenntnis muss ausreichend sein, um dem Menschen anfänglich zu zeigen, dass der Vater ein Gott der Liebe ist, und dass diese Liebe vom Menschen durch ernsthaftes Gebet um Ihre Schenkung erlangt werden kann. Das ist alles, was notwendig ist; denn die Antwort, die darauf folgt, wird die Neue Geburt bewirken, die ihrerseits, wenn der Mensch sie erfährt, ihn in Einklang mit dem Vater bringt, was zu einer Kenntnis der anderen Wahrheiten führt, die Teil des Heilsplans bilden.

Es gibt sonst gar nichts, was diese Kenntnis jenes inneren Sinnes zuwege bringt, von der ich schreibe. Eine Kenntnis des Verstandes, außer im Zusammenwirken mit dieser inneren Kenntnis, kann niemals die notwendige Einheit mit dem Vater erreichen.

Es kommt oft vor, dass ein Mensch diese innere Kenntnis besitzt und zugleich eine Kenntnis des Verstandes hat, die völlig entgegengesetzt der Wahrheit des Planes für seine Erlösung ist. Und der Verstand des Menschen kann eine Zeit lang, weil er wunderbare Macht besitzt, das Wachstum der Kenntnis des inneren Sinnes verzögern, oder wie ich sagen möchte, des Seelensinnes; aber nur eine Zeit lang. Denn irgendwann wird der Seelensinn zu jener Erkenntnis der Wahrheit fortschreiten, wobei die falsche Verstandeskenntnis völlig verschwindet, und der Mensch nur die Wahrheit besitzen wird.

Von dieser falschen Verstandeskenntnis, oder vielleicht vielmehr Überzeugung, rührt der Glaube her, dass Bitten, die in meinem Namen ausgesprochen werden, die Wünsche des Bittstellers in Erfüllung gehen lassen; auch dass durch mein Blut oder die “Macht” des Kreuzes oder durch mein angebliches Sühneopfer die Erlösung der Menschheit erreicht werden kann.

Wenn bei den Bitten eines Menschen schon ein Name verwendet werden muss, dann verwendet den Namen des Vaters; denn Sein Name steht hoch über Allem, und Sein Name ist der einzige im Himmel oder auf Erden, der dem Menschen Erlösung und Einheit mit Seinem Sein bringen kann.

Und was ich gesagt habe, trifft auf viele andere Erklärungen in der Bibel zu, so wie, “Wer an den Herrn Jesus Christus glaubt, wird selig werden”; “Und es ist auch kein andrer Name unter dem Himmel, darin wir sollen selig werden;” etc. Das ist der Ausdruck einer falschen Lehre und führt die große Mehrzahl der Menschheit irre, denn sie nehmen die Erklärungen als wörtlich wahr hin. Wenn sie natürlich so ausgelegt werden, dass der, der an die Wahrheiten glaubt, die ich lehrte, dann ist der Einspruch nicht so groß. Aber sogar dann gehen die Erklärungen nicht weit genug. Denn die Menschen mögen zwar an diese Wahrheiten glauben, und dieser Glaube kann rein verstandesmäßig sein, bloß vom Verstand hingenommen, ohne die Seelensinne einzusetzen.

Wenn zu all diesen Erklärungen die vitale Wahrheit hinzugefügt wird: “Es sei denn, dass jemand von Neuem geboren werde, so kann er das Himmelreich nicht betreten”, und wenn zu dieser verstandesmäßigen Überzeugung der Glaube der Seele hinzukommt, denn werden die Lehren wahrhaftig wiedergegeben, und die Menschen werden verstehen, was für die Erlösung notwendig ist.

Überzeugung und Glaube sind nicht dasselbe; das eine stammt von Verstand, das andere von der Seele. Das eine kann sich ändern und ändert sich, wie Erscheinungen und offensichtliche Tatsachen sich ändern; das andere aber, wenn man es wirklich besitzt, ändert sich niemals. Denn der Glaube, der von einer Seele besessen wird, bringt all das Verlangen und Bestreben jener Seele in wirkliches Dasein; was, wie das Haus, das auf festen Fels gegründet ist, nie zum Wanken gebracht oder zerstört werden kann.

Deswegen schreibe ich heute Nacht, um zu zeigen, dass der Prediger nicht die wahre Bedeutung des Textes in seiner Ansprache erklärte, und er verstand die Wahrheiten nicht, die vermittelt werden sollten, auf die sich der Text bezog (der Text gab nicht meine Ausdrücke wieder, er verkündete in seiner wörtlichen Auslegung auch nicht die Wahrheit).

Ich werde jetzt nicht mehr schreiben will, außer um dir zu sagen, dass ich dich sehr, sehr liebe, und dass ich zum Vater bete, dich zu segnen.

Glaube an den Vater und vertraue mir; denn du wirst nicht enttäuscht werden. Und bete, dass diese Göttliche Liebe des Vaters in deine Seele kommt, sodass du wissen wirst, dass du ein anerkanntes Kind des Vaters bist. Bleibe mutig und vertraue, dass was du auch immer im Namen Seiner Liebe und Wahrheit vom Vater erbittest, dir gegeben wird.

Ich bin bei dir mit all meiner Liebe und Sorge, und du wirst nicht verlassen werden. Also, mein lieber Bruder, sei gewiss dass ich dein Bruder und Freund bin, Jesus.

Deutscher Orginaltext von www.truths.com