Padgett Botschaften 1916

Johannes erklärt, was passiert, wenn ein Mensch stirbt

Johannes – empfangen durch James Padgett am 29. Mai 1916, Washington, DC, USA.

Ich bin hier, Johannes der Apostel.

Ich komme heute Nacht, um dir eine lebenswichtige Wahrheit mitzuteilen, von der ich weiß, dass sie dich interessiert.

Es ist oft die Frage gestellt worden: “Was macht das spirituelle Wesen des Menschen, wenn es den stofflichen Körper für ewig verlässt?”

Viele spirituelle Wesen, so weiß ich, haben dir über dieses Thema geschrieben, und einige von ihnen haben ihre persönlichen Erlebnisse beschrieben. Dennoch fehlen in all der Information, die du erhalten hast, einige Tatsachen, auf die nicht hingewiesen worden ist, und ich werde sie ganz kurz beschreiben.

Wenn der Geist den Körper verlässt, dann reißt die Silberschnur, wie man sie nennt, und dadurch wird jegliche Verbindung zwischen Geist und Körper auf ewig zerstört. Nie wieder kann der Geist jenen Körper betreten. Auch kein anderes spirituelles Wesen kann das, obwohl einige Spiritualisten behaupten, dass ein anderer Geist den abgestoßenen Körper bewohnen kann. Aber das ist alles falsch, denn kein spirituelles Wesen betritt je einen Körper, der einmal einem anderen spirituellen Wesen als Heim gedient hat. Und deswegen sind die Behauptungen, die von einigen weisen Männern im Osten aufgestellt worden sind, dass so etwas geschehen kann, völlig aus der Luft gegriffen.

Wenn die Silberschnur einmal zerrissen ist, kann keine Macht, die in der spirituellen Welt oder unter den spirituellen Wesen der höchsten Sphären bekannt ist, diesen Körper erneut auferwecken und Lebenszeichen hervorrufen. Wenn deswegen bei den Wundern, die in der Bibel erwähnt werden, gesagt wird, dass die Toten zum Leben erweckt wurden, muss man verstehen, dass jenes Band zwischen dem spirituellen Wesen und dem Körper nie zerrissen war.

In diesen alten Zeiten damals genauso wie heute gab es Personen die anscheinend tot waren, und, soweit es das menschliche Wissen anbelangt, waren sie tot. Aber sie waren in Wirklichkeit in einem Stadium, das man als Scheintod bezeichnen kann. Weil keine Lebenszeichen für das menschliche Bewusstsein sichtbar waren, glaubte man, dass der Tod eingetreten war; aber in keinem Fall, wo angebliche Tote zum Leben erweckt worden waren, war der Tod wirklich eingetreten.

Wie Lazarus dir schon erzählt hat, als Jesus ihm befahl herauszukommen, war er nicht gestorben, und das gleiche gilt für alle anderen angeblichen Toten, die zum Leben erweckt worden waren.

Wenn dieses Band einmal reißt, dann treten gewisse chemische Gesetze in Kraft, die den stofflichen Körper betreffen, und gewisse spirituelle Gesetze, die den Geist betreffen, und es wird für das spirituelle Wesen absolut unmöglich, wieder in den Körper einzutreten. Und wie man dir mitgeteilt hat, wir alle, Sterbliche und spirituelle Wesen und auch die Engel unterliegen Gesetzen, die keine Ausnahme kennen und niemals in ihrem Wirken variieren.

Deshalb sage ich, wenn sich einmal das spirituelle Wesen und der Körper trennen, dann ist das für die Ewigkeit. Das spirituelle Wesen wird dann von sich aus ein separates Gebilde, das zur Gänze und ausschließlich den Gesetzen unterworfen ist, die den spirituellen Körper regeln.

Mit dem Eintritt des spirituellen Körpers in die spirituelle Welt kommt auch die Seele, die immer noch in diesem spirituellen Körper eingeschlossen ist und in einem gewissen Maße von diesem kontrolliert wird. Der letztere wird aber auch in gewisser Weise von der Seele kontrolliert.

Der spirituelle Körper hat nicht von sich aus die Macht, seinen Aufenthaltsort oder seine Bestimmung, was den Ort anbetrifft, auszuwählen, denn das Gesetz der Anziehung, das in dieser Besonderheit gilt, wirkt auf die Seele, und der Zustand der Seele bestimmt ihren Aufenthaltsort. Und nachdem der spirituelle Körper die Seele umhüllt, muss er dorthin gehen, wohin das Gesetz der Anziehung die Seele schickt, damit sie dort lebt.

Der Verstand und die vernunftmäßigen Begabungen und die Sinne haben ihren Sitz im spirituellen Körper, aber das Gesetz, von dem ich spreche, wirkt nicht auf diese Eigenschaften. Das ist augenscheinlich für jedes spirituelle Wesen, das aus der Beobachtung und aus der Erfahrung weiß, dass die kombinierte Kraft all dieser Fähigkeiten das spirituelle Wesen keinen Schritt auf dem Weg des Fortschrittes bewegen kann, wenn diese Fähigkeiten nicht in ihrem Einfluss auf die Seele deren Zustand geändert haben (und das kann auf dem Gebiet des bloßen geistigen und moralischen Voranschreitens erfolgen).

Ich wiederhole also, der Zustand der Seele bestimmt den Aufenthaltsort und das Aussehen des spirituellen Körpers. Dieses Gesetz der Anziehung arbeitet so genau, dass es in seinem Wirken keine Chance gibt zu intervenieren und den spirituellen Körper an einen Ort zu stellen, der ihm nicht zusteht auf Grund des Wirkens dieses Gesetzes.

Wenn also der spirituelle Körper die spirituelle Welt betritt, denn muss er zu jenem Ort gehen und ihn einnehmen, den ihm sein eingeschlossener Seelenzustand bestimmt. Keine Vermittlung von Freunden, keine Liebe von Eltern, vom Ehegatten oder Kind können dieses Geschick abwenden; wenn auch eine Zeit lang, bis die Seele wirklich zu ihrer Bedingung erwacht ist, dass das irdische Leben zu Ende gegangen ist, diese Verwandten oder Freunde den spirituellen Körper nahe dem Ort seines Eintrittes ins spirituelle Leben zurückhalten können, obwohl dieser Platz eine schönere Umgebung und mehr Glück enthalten mag als der Bestimmungsort. Aber diese Situation währt nicht lange, denn das Gesetz arbeitet; und wenn die Seele voll das Bewusstsein erlangt, hört sie den Ruf und muss gehorchen.

Du siehst also, Freunde und geliebte Wesen im spirituellen Leben empfangen den Neuankömmling mit Liebe, Freundlichkeit und Trost; aber der Abschied muss kommen, und jede Seele muss ihr Heim finden, wie es ihre eigenen Qualitäten bestimmen. Und dennoch ist der Trost echt; denn in vielen Fällen, wenn das nicht geschähe, würde das einsame spirituelle Wesen Furcht und Verwirrung erleben und all die unsagbaren Gefühle, verlassen zu sein.

Dann kommt eine Zeit, wenn jede Seele auf sich alleine gestellt ist, und in ihrer Schwäche oder Stärke erkennen muss, dass keine andere Seele ihr die Sorgen oder die Lasten abnehmen oder für sie leiden kann. Und somit wird der Ausspruch Wirklichkeit, dass jede Seele ihr eigener Buchhalter ist und allein verantwortlich für ihren Zustand.

Natürlich können in vielen Fällen liebevolle Freunde die Seele an ihrem Aufenthaltsort besuchen und Trost, Hilfe, Aufmunterung und Belehrung leisten. Aber in einigen Fällen kann das nicht geschehen, denn wenn diese Seele dann nackt vor sich selbst liegt und alle Verunstaltungen, Sünden und böse Eigenschaften augenscheinlich werden, baut sie um sich selbst eine Mauer auf, die die guten Freunde und liebevollen Helfer davon abhält, ihr zu erscheinen.

Und so kommt das große Gesetz der Anziehung wieder zur Wirkung; denn diese höher entwickelten Freunde können zwar nicht zu jener Seele gelangen, aber andere spirituelle Wesen, die eine ähnliche Seele und Qualitäten besitzen, werden zu Gefährten und leisten die Hilfe, wie ein Blinder eben die Blinden führen kann in ihrem Herumirren.

Die von mir oben beschriebene Bedingung ist das Schicksal einiger Seelen kurz nach ihrer Verwandlung zu spirituellen Wesen, und sie ist beklagenswert. Und du könntest glauben, dass diese Seelen vom liebevollen Einfluss der helfenden spirituellen Wesen Gottes verlassen sind und alleine gelassen werden an ihren öden Wohnorten; aber das ist nicht der Fall. Sie sind zwar der Anwesenheit dieser höheren spirituellen Wesen beraubt, aber die Einflüsse der Liebe und des Mitleides fließen von diesen Wesen, und irgendwann einmal werden sie von den Einsamen vernommen. Und wenn diese Einflüsse verspürt werden, beginne die armen Seelen zu erwachen, was nach und nach ihre Abgrenzungsmauer zum Verschwinden bringt, bis eines Tages die höheren spirituellen Wesen finden, dass sie ihre Anwesenheit diesen Unglücklichen manifestieren können.

Außerdem hat jedes spirituelle Wesen, ganz gleich wie tief gesunken es sein mag, eine Arbeit zu verrichten, auch wenn diese unbedeutend erscheinen mag. Und unter jenen spirituellen Wesen ähnlicher Bedingung gibt es einige, die ein wenig weiter fortgeschritten sind als die anderen. Auf Grund eines Gesetzes, das die weiter Fortgeschrittenen veranlasst, den Niedrigeren zu helfen, wird den letzteren oft aus ihrer misslichen Lage geholfen.

Nun, was ich zuletzt geschrieben habe, trifft natürlich auf die spirituellen Wesen zu, die böse und verdorben sind und ohne jegliche Seelenentwicklung im Sinne der Güte. Aber ein ähnliches Prinzip gilt für die Bedingung aller spiritueller Wesen im Erdniveau, wenngleich sie mehr Gelegenheit finden, Hilfe zu erhalten und fortzuschreiten, je höher sie sich in diesem Niveau befinden.

Über diese letzteren und das Wirken der geistigen Gedanken und moralischen Qualitäten auf die Lage und den Fortschritt der Seele werde ich dir später schreiben.

Ich habe für heute Nacht genug geschrieben, und beim Abschied gebe ich dir all meine Liebe und meinen Segen und wünsche dir eine gute Nacht.

Dein Bruder in Christus, Johannes.

Deutscher Orginaltext von www.truths.com