Padgett Botschaften 1916

Luther beschreibt die Beziehung zwischen den Laien und den kirchlichen Amtsträgern zu seiner Zeit

Martin Luther – empfangen durch James Padgett am 23. Mai 1916, Washington, DC, USA.

Ich bin hier, Martin Luther.

Ich bin heute Abend gekommen, in der Hoffnung, dass ich meine Nachricht schreiben könnte, von der ich vor kurzem sprach. Gut, wenn du das Gefühl hast, dass du sie empfangen kannst, dann fahren wir fort.

In meinen Tagen waren die Mitglieder der Kirche - ich meine die römisch-katholische Kirche - völlig auf das Priestertum für alle Informationen über den Inhalt der Bibel angewiesen und die Bedeutung, den sie solchem Inhalt gaben; und nur sehr wenige der Laien waren in der Lage, die Bibel zu besitzen, und kaum einer konnte sie lesen, da sie in der lateinischen Sprache geschrieben war; und die Bewohner in meinem Teil Europas waren nicht vertraut mit dieser Sprache. Dies hatte zur Folge, dass all die Menschen völlig abhängig von den Priestern für jegliche Kenntnisse über den Willen Gottes waren, und nur das was die Priester für korrekt zu vermitteln hielten, wurde an diese Menschen vermittelt.

Viele Dinge wurden von diesen Beamten der Kirche in einer solchen Art gelehrt, um die Menschen davon zu überzeugen, dass die Kirche eine göttliche Institution sei; und dass das, in Bezug des Verhaltens der Menschen, was die Priester sagten und erklärten, der Wille Gottes sei und ohne Zweifel oder Zögern akzeptiert werden muss; und dass als Strafe des Ungehorsams dieser Lehren der Priester der Zorn Gottes auf diejenigen fallen würde, die diese Lehren der Kirche missachten sollten.

Die spirituelle Erleuchtung der Menschen wurde nicht angestrebt und die Anforderung der Kirche war das, dass die Menschen strikt die Dogmen und Glaubenssätze befolgten, die ihnen durch diese Anleitung der Priester erklärt wurden. Pflicht war die wichtigste Sache, die es zu beachten galt, und der äußerste Gehorsam gegenüber den Befehlen der Kirche musste durchgeführt werden, es sei denn, die Kirche selbst sollte die Leute von der Erfüllung dieser Pflichten befreien.

Jeder Verstoß gegen diese Befehle war eine Sünde, zu der eine Strafe angebracht war, die nicht vermieden werden konnte, es sei denn der Priester gab dem Gläubigen einen Ablass, und dann in Höhe des Ablasses wurde die Strafe entfernt. Aber um diesen Ablass zu erhalten, musste eine Abfindung vorgenommen werden, um die Kassen der Kirche zu füllen, je nach der Fähigkeit dessen, der einen solchen Ablass zu machen hatte. In einer Zeit, in der diese Ablässe am meisten verbreitet waren und als die Kirche von den Einnahmen reich wurde, begann ich des gleichen einen Aufstand gegen die Ansprüche der Kirche und erklärte mein Wollen zum Glauben an das Dogma, dass die Kirche solche Ablässe gewährte und sprach die Menschen frei von den Strafen, die Sünden über sie gebracht haben.

Ihr alle kennt die Geschichte der Reformation und deren Ergebnisse auf die Macht der Kirche von Rom, und wie die Menschen von dem Aberglauben der Kirche befreit wurden und wie die Reform wuchs in vielen der katholischen Ländern, und neue Kirchen und Glaubensgemeinschaften eingerichtet wurden. Gut, ich werde nicht weiter diese Dinge rezitieren, sondern nur sagen, dass, was ich geschrieben habe, nur vorweg zu dem sein soll, was das Objekt meines Schreibens ist.

Als Männer des Intellekts und von den falschen Behauptungen und dem Aberglauben der Kirche überzeugt und der Notwendigkeit, die Wahrheiten der Bibel bekannt zu machen, haben ich und einige andere in unserem Eifer uns geweigert, einen Teil der Lehren in unserem Reformationsglauben zu akzeptieren; Dinge, die in den kirchlichen Dogmen und Lehren wirklich wahr waren. Als Folge, wir lehnten viele Prinzipien ab, die wir als Teile des Glaubens und der Lehre des neuen Glaubens gemacht haben sollten.

Nun, es tut mir leid, dass du dich nicht im guten Zustand fühlst, aber es ist am besten den Rest zu verschieben. Ich werde bald kommen und beenden, was ich zu schreiben wünsche. Also, mit meiner Liebe und den besten Wünschen, ich bin

Dein Bruder in Christus, Luther.