Padgett Botschaften 1916

Wie die Seele eines Sterblichen die Göttliche Liebe empfängt. Was ist eine verlorene Seele?

Jesus – empfangen durch James Padgett am 10. November 1916, Washington, DC, USA.

Ich bin hier, Jesus

Ich komme heute Nacht um dir zu sagen, dass du dich in einem besseren Zustand befindest als du es vorige Nacht warst, und, um genau zu sein, wie du schon ein paar Nächte lang es nicht warst. Ich möchte dir eine Botschaft über die Frage schreiben, wie die Seele eines Sterblichen die Göttliche Liebe empfängt, und was Ihre Wirkung ist, auch wenn der Verstand danach in jenem Glauben schwelgen kann, der zur Verhinderung des Seelenwachstums führt. Ebenso, was ist ein verlorene Seele?

Wie du weißt, das Einfließen dieser Liebe wird durch die Schenkung des Heiligen Geistes in Antwort auf ernste Gebete und aufrichtiges Verlangen bewirkt. Ich meine, Gebete und die Sehnsucht nach der Liebe selbst, und nicht Gebete um materiellen Nutzen, nach dem die Menschen öfter und natürlicher bitten und sich ihn wünschen. Die Gebete der Sterblichen um jenes, was sie zum Erfolg und Glück in ihrer natürlichen Liebe bringen kann, werden auch beantwortet, wenn es so am besten ist. Aber das sind nicht die Gebete, die die Göttliche Liebe bringen oder den Heiligen Geist veranlassen, mit den Menschen zu arbeiten.

Wenn die Gebete der ehrlichen, ernsten Seele zum Vater aufsteigen, wird die Seele dem Einfließen dieser Liebe geöffnet. Die Seelenwahrnehmungen werden schärfer und gelangen in bessere Verbindung mit den Bedingungen oder Einflüssen, die die Anwesenheit dieser Liebe immer begleiten. Dementsprechend wird Ihr Eintritt in die Seele leichter, und ihr Empfang leichter bemerkbar für die Sinne der Seele. Je ernster das Gebet und je aufrichtiger das Verlangen, desto früher kommt der Glaube. Und mit diesem Glauben kommt das Bewusstsein, dass die Göttliche Liebe die Seele durchwirkt.

Wenn die Göttliche Liebe einmal eine Herberge in der Seele findet, wird sie (die Seele) sozusagen eine veränderte Substanz (im Ausmaße, in dem sie die Liebe empfängt und teilhat an der Essenz der Liebe). Und so wie das Wasser gefärbt werden kann durch einen Zusatzstoff, der nicht nur sein Aussehen sondern auch seine Eigenschaften verändert, so verändert die Göttliche Liebe das Aussehen und die Eigenschaften der Seele. Und die Veränderung der Eigenschaften geht danach immer weiter. Die natürlichen Eigenschaften der Seele und die Essenz der Liebe werden eins und verschmelzen, und die Seele wird völlig verschieden in ihrer Zusammensetzung von dem, wie sie vor dem Einfließen der Liebe war – aber dies nur in dem Maße, wie die Liebe empfangen wurde.

Wenn die Liebe in Ihrer Menge wächst, werden die Änderung und die Umwandlung entsprechend größer. Schließlich kann und wird die Umwandlung so groß werden, dass die ganze Seele zu etwas aus dieser Göttlichen Essenz wird – ein Wesen der Göttlichkeit – und teilhat an Seiner ureigenen Natur und Substanz.

Wenn diese Liebe einmal in die Seele eintritt und diese wirklich besitzt und die erwähnten Veränderungen bewirkt, dann verläßt Sie die Seele oder löst sich von ihr nie wieder. Ihr Charakter der Göttlichen Essenz verwandelt sich nie zurück in den der reinen natürlichen Liebe. Und in dem Maße, wie Sie anwesend ist, verlieren die Sünde und der Fehler ihr Dasein. Das ist deswegen so, weil es für diese Essenz und die Sünde und den Fehler ebenso unmöglich ist, denselben Ort in der Seele zur gleichen Zeit einzunehmen, wie es zwei materiellen Objekten unmöglich ist, denselben Platz zur selben Zeit einzunehmen, wie eure Philosophen sagen.

Die Göttlichkeit weicht nie dem nicht Göttlichen. Der Mensch arbeitet auf die Aneignung des Göttlichen hin, wenn er den Weg einschlägt, der für die Erhaltung der Göttlichen Natur vorgesehen wurde. Und wenn er vorwärts schreitet und ein Stück des Göttlichen erlangt, ganz gleich wie klein es auch sein mag, kann er nie wieder kehrt machen und sich selbst von der Anwesenheit dieser verwandelnden Essenz befreien. Aber das bedeutet nicht, dass der Mensch nicht das Bewusstsein über die Existenz dieser Essenz in seiner Seele verlieren kann, denn das geschieht oft. Das Schwelgen in seinen fleischlichen Gelüsten und bösen Wünschen bringt ihn in eine Situation, in der er aufhört, sich der Anwesenheit der Göttlichen Liebe in seiner Seele bewusst zu sein. Und für ihn scheint es dann, als ob er die Veränderung, von der ich spreche, nie erfahren hätte.

Diese Liebe kann niemals vom Bösen, in dem der Mensch schwelgen mag, oder von den geistigen Überzeugungen, die er erwirbt, ausgelöscht werden, aber der Fortschritt dieser Liebe in seiner Seele kann gestoppt werden und stagnieren, als ob die Liebe nicht mehr länger existierte. Und Sünde und Fehler können wieder wie die einzigen beherrschenden Elemente seines Lebens oder Daseins erscheinen. Dennoch kann die Liebe, wenn man sie einmal besitzt, nicht von Sünde und Fehler aus der Seele hinausgedrängt werden, unbeachtet der Tiefe und Intensität, die diese beiden erreichen mögen.

Ich weiß, es kommt der intellektuellen Denkweise des Menschen vielleicht seltsam vor, und scheint nicht im Einklang damit zu stehen, was mir in meinen Lehren zugeschrieben wird, nämlich dass eine Seele verloren gehen kann. Nichtsdestoweniger kann eine Seele, die einmal diese Göttliche Essenz empfangen hat, nicht verloren gehen, auch wenn ihr Erwachen aus ihrem schlafenden Zustand und ihr Vergegenwärtigen der Anwesenheit und des Lebens dieser Liebe durch Sünde, Fehler und fehlgeleitetem Glauben beträchtlich verzögert werden kann. Und viel Leiden und Finsternis können der Seele bevorstehen, die von diesem Zustand geplagt ist.

Aber man darf mich hier nicht missverstehen, dass ich damit meine, eine Seele könne nicht verloren gehen, denn das kann wirklich passieren. Viele Seelen wurden verloren und werden noch verloren gehen, und viele werden sich dessen klar werden, wenn es zu spät ist. Nun, was ist eine verlorene Seele? Natürlich keine, die der Mensch wirklich verliert im Sinne, deren beraubt oder von ihr getrennt zu werden, oder sogar, dass sie verloren ginge, was das verlorene Bewusstsein über sie anbetrifft. Denn er mag vielleicht manchmal glauben, er habe seine Seele verloren im Sinne, dass er keine mehr besitze, aber dabei liegt er falsch. Die Seele, die der Mensch ist, kann nie von ihm getrennt werden. Und solange er im physischen oder im spirituellen Körper lebt, bleibt seine Seele bei ihm. Und dennoch, er mag zwar eine Seele haben, bewusst oder auch nicht, und gleichzeitig hat er sie verloren. Das klingt vielleicht paradox für den Verstand eines Sterblichen oder spirituellen Wesens, aber es ist wahr. Was ist dann also eine verlorene Seele? Als Gott dem Menschen eine Seele gab, wurde diese Seele nach dem Abbild, aber nicht in der Substanz, ihres Schöpfers erschaffen. Und gleichzeitig wurde ihm das Vorrecht geschenkt, dass diese Seele zur Substanz des Vaters werden konnte und in gewisser Weise Göttlich, und das Recht und die Fähigkeit erhalten konnte, im Göttlichen Reich des Vaters zu leben, wo alles aus Seiner Göttliche Essenz und Natur besteht.

Als die ersten Eltern dieses Vorrecht durch ihren Ungehorsam verwirkten, verloren ihre Seelen die Möglichkeit, zu dieser Göttlichen Natur und eine Einheit mit dem Vater in Seinem Reiche zu werden. Sie verloren dadurch nicht ihre natürliche Seele, die einen Teil ihrer Schöpfung darstellte, sondern jenen Teil ihrer Seele, der die Möglichkeit hatte, die Essenz der Göttlichkeit und Unsterblichkeit zu erwerben, die der Vater besitzt.

So wie ich dazu gesagt habe, dieses große Privileg wurde der Menschheit erneut gewährt, als ich zur Erde kam, und die verlorene Seele wurde wieder zum Gegenstand der Genesung des Menschen; und nun besitzt er das Vorrecht, das die ersten Eltern vor ihrem Sündenfall genossen. Aber die Menschen können es auch verlieren, so wie diese es verloren. So wie die Seelen der ersten Eltern verloren gegangen waren, bis sie die Göttliche Essenz des Vaters empfingen, genauso kann es den Menschen heute gehen. Ihre Seelen sind verloren, bis sie die Göttliche Essenz empfangen. Und so wie die ersten Eltern ihr Vorrecht, dass ihre Seelen zu einer lebendigen, Göttlichen Substanz wurden, durch ihren Ungehorsam und ihre Ablehnung verwirkten, so werden nun die Menschen ihr Vorrecht verwirken, ihre Seelen davor zu retten, von der Göttlichen Einheit mit dem Vater getrennt zu bleiben, durch denselben Ungehorsam und dieselbe Ablehnung.

Die verlorene Seele ist so wirklich wie die Wahrheit der unveränderlichen Gesetze des Vaters. Und nur durch die Wirkung der Göttlichen Liebe kann die verlorene Seele zu einer wiedergefundenen Seele werden.

Die Menschen mögen glauben und lehren, dass ein Teil des Göttlichen in ihnen sei, der ihre Seelen fortschreiten und sich entwickeln lässt, bis sie den Zustand der Göttlichkeit erreichen, die sie zu einem Teil der Göttlichkeit des Vaters macht. Aber wenn sie das denken, liegen sie ganz falsch. Der Mensch ist zwar die höchste Schöpfung Gottes, die vollkommenste und nach seinem Abbilde erschaffen, aber im Menschen befindet sich nichts vom Göttlichen. Und weil er nichts vom Göttlichen in sich birgt, ist es ihm völlig unmöglich, zu einem Besitz des Göttlichen fortzuschreiten. Er kann von sich aus, ganz gleich wie seine Entwicklung sein mag, nie größer, vollkommener oder von einer höheren Natur werden, als er es bei seiner Erschaffung war. Das Göttliche kommt von oben. Und wenn es einmal in die Seele eines Menschen eingepflanzt worden ist, dann kann es keine Grenzen für Seine Erweiterung und Entwicklung geben, nicht einmal in den Göttlichen Himmeln. Daher sollen alle Menschen diese Liebe suchen, und es wird keine verlorenen Seelen geben. Aber leider, viele werden das nicht tun, und die spirituellen Himmel werden voll sein von verlorenen Seelen, 1 die der Göttlichen Essenz des Vaters entbehren.

Ich habe genug geschrieben für heute Nacht, und ich bin erfreut über die Weise, wie du meine Botschaft empfangen hast. Bete weiter zum Vater um immer mehr Seiner Göttlichen Liebe, und deine Gebete werden erhört werden. Du wirst bald mit der Gewissheit merken, die aus dem bewussten Besitz der Göttlichen Essenz stammt, dass deine Seele nicht verloren ist und es nie sein wird. Mit meiner Liebe und meinem Segen wünsche ich dir eine gute Nacht, und Gott segne dich.

Dein Bruder und Freund, Jesus.

Deutscher Orginaltext von www.truths.com

  1. Das ist der spirituelle Himmel des vollkommenen Menschen, der nur die natürliche Liebe in einem reinen Zustand hat, aber nicht die Göttliche Liebe besitzt, die notwendig ist, um den Göttlichen Himmel zu betreten.