Padgett Botschaften 1917
Luther kommentiert die Broschüre Schwedenborg’s “Menschgewordener Gott”
Martin Luther – empfangen durch James Padgett am 28. Februar 1917, Washington, DC, USA.
Ich bin hier. Luther.
Ich möchte nur sagen, dass, wenn du die Broschüre liest, die ich mit dir lese, und die darin enthaltene Beschreibung und Erklärung darüber, wer Gott ist, völlig falsch und blasphemisch sind. Jesus hat nie behauptet oder gelehrt, während er auf Erden war, dass er Gott sei, und dies sage ich, weil er uns so unterwiesen hat, und er hat niemals seit seiner Geistwerdung einen solchen Anspruch erhoben, und die Lehren der Neuen Kirche in diesem speziellen Punkt sind alle falsch und neigen dazu, die Menschen von der wahren Vorstellung davon, wer Gott und Jesus beide sind, wegzuführen.
Swedenborg hat sich oft mit mir über seine Lehren unterhalten und erklärt, dass seine Erklärungen über Gott nicht mit dem Wissen übereinstimmen, das er jetzt hat, und dass die Lehren, wie sie in seinen Büchern über dieses Thema enthalten sind, das Ergebnis seiner eigenen Spekulationen waren, und das Ergebnis seiner Bemühungen, das, was er für eine absurde Vorstellung von der Natur und dem Wesen Gottes hielt, mit der wahren Interpretation der Bibel in Einklang zu bringen. Er konnte die Lehre von der Dreifaltigkeit, wie sie von der Kirche erklärt und akzeptiert und gelehrt wurde, nicht akzeptieren, und da er an die Inspiration der Bibel und ihre Unfehlbarkeit religiöser Wahrheiten glaubte, suchte er nach einer Exegese (kritische Erklärung oder Analyse), die mit der Bibel in Einklang stehen könnte und gleichzeitig mit seinen Vorstellungen von Vernunft und gesundem Menschenverstand übereinstimmt. Aber, wie er jetzt sagt, fügte er der Mystik Mystizismus hinzu und irrationale Erklärungen zu irrationalen Erklärungen, und das Ergebnis war, dass seine Lehren absurder und schwieriger zu verstehen waren als die Lehren seiner Kirche.
Die Doktrin der Dreifaltigkeit, wie dir gesagt wurde, ist nicht wahr, und hatte nie irgendeine Autorität in den Lehren Jesu oder denen der Apostel und Bibelschreiber, und war lediglich die Schlussfolgerung einiger der alten Kirchenväter, die aus ihren Spekulationen und ihrem Wunsch entstanden, aus Jesus einen Gott zu machen, wenn auch einen geringeren Gott als den Vater, und gleichzeitig eins mit dem Vater und ein Teil der Gottheit, die als nur ein Gott betrachtet werden muss, und wie es von den alttestamentlichen Schriftstellern und Propheten gelehrt wurde, dass es nur einen Gott gibt.
Diese Doktrin war natürlich absurd und daher eines der Geheimnisse Gottes, aber dennoch wurde sie als Wahrheit gelehrt und den Menschen obliegt es zu glauben, ob sie es verstehen können oder nicht, was sie natürlich nicht konnten. Aber die Doktrin wurde nicht von allen Schriftstellern der frühen Tage akzeptiert, denn wie du weißt, gab es unter diesen Auslegern erbitterte Kontroversen darüber, was sie als die Schriften ansahen, über die Frage, wer Jesus war und in welcher Beziehung er zu Gott stand. Aber im Laufe der Jahre etablierte sich die Lehre von der Dreifaltigkeit fest als ein Glaubenskanon in der Kirche, und in meiner Zeit auf Erden wurde sie geglaubt und nicht von der Kirche in Frage gestellt; und ich glaubte sie auch, obwohl ich sie nicht verstehen konnte.
Nun war Swedenborg ein Mitglied der Kirche, die meinen Namen trug und die ich gegründet haben soll, und er glaubte an ihre Lehren, sogar an die Dreifaltigkeit und die tatsächliche Verwandlung von Wein und Brot in das Blut und den Körper Jesu, und er hielt an diesem Glauben fest bis zu der Zeit seiner wunderbaren Visionen der spirituellen Welt und seiner Erfahrung in der Begegnung mit den spirituellen Wesen und Engeln dieser Welt, einschließlich Jesus, von dem er in seinen Schriften behauptete, er sei Gott, und mit dem er viele Gespräche führte und von dem er die spirituellen Wahrheiten erfuhr, die er der Welt verkündete.
Wie dir gesagt worden ist, wurde bei der Ausarbeitung der Pläne der Himmlischen Engel unter der Führung Jesu, Swedenborg als das Werkzeug ausgewählt, durch das der Menschheit die spirituellen Wahrheiten offenbart werden sollten, und bei der Ausführung dieses Plans wurde ihm die Macht gegeben, in seinen spirituellen Wahrnehmungen oder seiner inneren Sicht, wie er es nennt, in die spirituelle Welt zu kommen und dort die Zustände von spirituellen Wesen und Engeln und auch ihrer Umgebung zu sehen und die höheren Wahrheiten aus Gesprächen mit spirituellen Wesen und Engeln zu lernen. Und er kam in der angegebenen Art und Weise und kommunizierte, wie er behauptet hat, außer dass er nie mit Gott sprach, sondern nur mit Jesus, den er fälschlicherweise für Gott hielt; und das kann nicht verwundert werden, denn Jesus war ein spirituelles Wesen, so transzendent in Herrlichkeit und Liebe und Weisheit, dass es fast natürlich war, wie ich sagen darf, dass der Sterbliche in seiner neuen und ungewöhnlichen Erfahrung diesen herrlichen Jesus als Gott selber wahrnahm. Aber es war nicht Gott, sondern nur Jesus, den dieser Seher sah und auf den er hörte.
Wenn man eine solche Vorstellung hat, kann man leicht erkennen, dass er, als er wieder in sein sterbliches Selbst kam, und das geschah viele Male, fest daran glaubte, dass Jesus, der in der Geisterwelt eine Form und Individualität hatte, die der irdischen ähnlich war, tatsächlich Gott war, und deshalb wurde es für Swedenborg leicht, die Doktrin der Dreifaltigkeit abzulehnen (und an ihrer Stelle zu verkünden), dass Jesus Gott ist, manifestiert im Fleisch, und Gott ist Jesus, der göttliche Mensch.
Natürlich musst du verstehen, dass er bei der Ausübung dieser Seherschaft die Zweifel und Ängste erlebte, dass das, was er sah und hörte, manchmal vielleicht nicht der Wirklichkeit entsprach, und dass möglicherweise seine Einbildung, oder wie in diesen letzten Tagen, das, was man den unbewussten Verstand nennt, ihn täuschte, und da er ein Mann von außerordentlicher Mentalität und starken Überzeugungen war, sowie einen gefestigten Glauben an die Lehren der Kirche, der er angehörte, waren viele seiner Interpretationen dessen, was er sah und hörte, und seiner Lehren daraus, begrenzt und durch seinen bestehenden Geisteszustand und Glauben gewürzt. Er hat mir erzählt, dass er vor seiner Erfahrung als Seher viele Jahre lang mehr oder weniger stark an der Wahrheit der Dreifaltigkeit gezweifelt und sie nur als Mysterium akzeptiert hatte, und weil die Kirche sie als Wahrheit erklärte, und zwar nach seinen Erfahrungen als solcher Seher, da er an die Aussagen der Bibel als die unfehlbaren Worte Gottes glaubte und auch daran glaubte, dass er Gott in der Person Jesu gesehen hatte, suchte er eine Erklärung dieser biblischen Aussagen und eine Versöhnung mit seinem Glauben, dass Jesus Gott war, und das Ergebnis war seine erklärte Lehre, dass Jesus Gott ist.
Und so nahm er in vielen anderen seiner Lehren, basierend auf seiner Erfahrung in der spirituellen Welt, viele Irrtümer und falsche Vorstellungen von den Wahrheiten an, und zwar in einem solchen Ausmaß, dass, wie dir gesagt wurde, seine Mission in ihren Ergebnissen ein Fehlschlag war, und die Wahrheiten, die er ausgewählt worden war, um sie zu lernen und der Welt zu verkünden, wurden der Menschheit nie bekannt gemacht. Dieses Scheitern war enttäuschend für die spirituellen Wesen, die sich diesen Plan ausgedacht hatten und in denen die spirituellen Wahrheiten Gottes aufbewahrt wurden und die als Gottes Instrumente in ihrem Bemühen, sie der Menschheit bekannt zu machen, fungierten.
Aber für dich wird es befriedigender und überzeugender sein, wer auch immer die Wahrheiten liest die du von denselben hohen spirituellen Wesen empfängst, die ihn als ihren Gesandten auserwählt haben; dass Swedenborg selbst kommt, und die Funktionsweise seiner Mission erklärt, und die Ursachen und Einzelheiten seines Scheiterns bei der Ausführung des großen Werkes, das ihm aufgetragen worden war.
Er sagt, dass er einen Trost hat, dass viele, die Kirchen gegründet und versucht haben, spirituelle Wahrheiten zu verkünden, auf deren Grundlage Lehren und Glaubensbekenntnisse verkündet und geglaubt wurden, und das seine Anhänger zahlenmäßig so verhältnismäßig wenige sind, und folglich so viel weniger Sterbliche von seinen Lehren getäuscht werden. Und ich kann den Trost schätzen, den er in dieser Tatsache finden kann, denn meine Lehren und Überzeugungen, die ebenso falsch sind wie seine, werden von einer sehr großen Zahl von Sterblichen geglaubt und befolgt, zu deren Schaden.
Nun, ich freue mich über die Gelegenheit, dir heute Abend zu schreiben, und ich warte immer noch auf die Gelegenheit, meine Botschaft an mein Volk über die Irrtümer des Fortbestehens meiner Lehren zu beenden und über die Notwendigkeit, dass sie nicht getäuscht werden und die Wahrheiten lernen, die jetzt der Menschheit verkündet werden. Ich werde nicht weiter schreiben.
Also gute Nacht.
Dein Bruder in Christus, Luther.