Padgett Botschaften 1917
Warum Sterbliche die Liebe des Vaters nicht suchen und eher die Glaubensbekenntnisse und Sakramente der Kirchen glauben
Johannes – empfangen durch James Padgett am 4. Juni 1917, Washington, DC, USA.
Ich bin hier, Johannes.
Ich möchte dir sagen, dass du sich viel mehr in der Bedingung deiner Seelenentwicklung befindest, die es uns ermöglicht, mit dir eine Verbindung herzustellen, als das früher der Fall war, und wir freuen uns, dass das so ist. Denn je größer deine Seelenentwicklung ist, umso leichter ist es für uns, unsere Ideen über die höheren Wahrheiten auszudrücken, die wir so gerne durch dich bekanntgeben wollen.
Nun, das Thema, über das ich zu schreiben wünsche, lautet: “Was ist der Grund, warum die Sterblichen nicht die Liebe des Vaters suchen, sondern vielmehr danach streben, an die Glaubensbekenntnisse und Sakramente der Kirche zu glauben, der sie angehören oder der sie nahestehen?”
Nun, es mag dir vorkommen, dass die Sterblichen selbst besser die Gründe für diese Bevorzugung aufzählen und besser ihre Tätigkeit beschreiben könnten, wie sie ihre Präferenz ausüben. Aber diese Annahme wäre nicht wahr, denn sie wissen das in Wirklichkeit nicht. Die Kenntnis der Wahrheit, die sie erreichen könnten, und die angebliche Kenntnis der Wahrheit, mit der so viele zufrieden sind, weil sie glauben, sie zu besitzen, sind zwei völlig verschiedene Dinge.
Erstens glauben sie, dass das Glaubensbekenntnis ihrer Kirchen die Wahrheiten über Gott beinhalten und offenbaren, und auch über die Beziehung der Sterblichen zu Ihm; weiters, dass sie, wenn sie diesen Glaubensbekenntnissen folgen, dem gehorchen, was Gott gefällt und in Übereinstimmung mit Seinem Willen steht. Und daher ruhen sie zufrieden und beharren auf diesem Wissen, und sie suchen nicht weiter, um die Wahrheiten ihres Daseins und ihres Heils zu erfahren.
In den meisten Einzelheiten enthalten die Glaubensbekenntnisse nicht die Wahrheit über das Spirituelle, denn sie gründen sich auf dem Irrtum. Folglich können sie keine Wahrheit als Überbau besitzen, und von ihnen können die Sterblichen nicht das wahre Wissen über das Spirituelle erwerben. Diese Glaubensbekenntnisse sind vom Menschen erschaffen, und sie gründen sich nicht auf den echten Wahrheiten, die niemals weder von Glaubensbekenntnissen noch von etwas Anderem verändert werden können, was das Ergebnis der menschlichen Erfindung ist.
Aber die Sterblichen wissen nicht, dass diese Glaubensbekenntnisse ihnen nicht die Wahrheit enthüllen. Und das ist ein Grund, warum sie es vorziehen, den Lehren zu folgen und an sie zu glauben. Sie besitzen nichts, wohin sie sich wenden können, außer die vielen Erklärungen der Wahrheit, die die Bibel enthält. Und obgleich sie auf diese Erklärungen zurückgreifen sollten, so wären sie in ihrem Zustand geistiger und seelischer Entwicklung nicht in der Lage, die Wahrheiten zu entdecken, die darin geoffenbart werden, oder einen Unterschied zwischen diesen Wahrheiten und dem, was sie für die Wahrheiten ihrer Religion halten, zu erkennen.
Viele Jahre lang - Generation um Generation - wurden diese Glaubensbekenntnisse anerkannt, geglaubt und als Wahrheiten von den entsprechenden Kirchen verkündet, denen Sterbliche angehörten. Und diese Sterblichen sahen ihre Eltern und Großeltern, wie sie daran glaubten und in den Zusicherungen ruhten, dass die Glaubensbekenntnisse die Wahrheit enthielten. Sie sahen, dass ihre Verwandten offensichtlich glücklich in ihrem Glauben lebten und starben; und aus diesem Grunde gaben sie sich damit zufrieden, das zu tun, was die jene vor ihnen taten: nicht in Frage zu stellen oder die Wahrheit woanders zu suchen, oder nicht einmal zu denken, dass sie woanders gefunden werden könnte.
So wie der Mensch veranlagt ist, kann man sagen, dass diese Haltung und Situation normal sei. Und wir, oder du, die wir die Wahrheit kennen und auch, dass die Glaubensbekenntnisse nicht die Wahrheit enthalten, sollten nicht davon überrascht sein.
Noch einmal, Die Sterblichen bevorzugen ihre Glaubensbekenntnisse, weil diejenigen in der Mehrzahl der Fälle, wenn eine Kirche oder Glaubensrichtung eine lange Zeit bestanden hat, die sozusagen diesen Glauben an die Religion geerbt haben, niemals auch nur für einen Moment erwägen, dass sie etwas Anderes tun sollten, als blinden Glauben jenen Lehren ihres Glaubensbekenntnisse zu schenken mit der Zusicherung, dass sie sich mit diesem Glauben in der Wahrheit befinden, und dass die nicht aufgerufen sind zu zweifeln oder in Frage zu stellen.
Und dieses Aufwachsen in jenem Glauben, wie das bei vielen der Fall ist, wird für sie in vielen Fällen eine reine Formsache, besitzt keine Vitalität und schafft in jenen, die ihn besitzen, keine besondere Besorgnis darüber, ob ihr Glaube gut begründet ist oder nicht. Dieser Glaube erspart ihnen die Sorge, ihren Verstand in irgendeinem Maße einzusetzen, um zu verstehen. Sie sagen: “Ich in zufrieden mit dem Glaubensbekenntnis meiner Kirche, und ich wünsche nicht, durch das in Fragestellen desselben besorgt zu werden.” Und deshalb wirst du erkennen, dass es für sie nicht schwer ist, die Präferenz festzulegen; denn es ist tatsächlich keine Präferenz, sondern - nur eine Geisteshaltung, die besteht und die keinen Platz für die Ausübung einer Präferenz lässt.
Und dann noch einmal, diese Präferenz besteht wegen des gesellschaftlichen Lebens der Leute, die an die Glaubensbekenntnisse der Kirchen glauben. Denn wenn sie nicht daran glauben, wird ihnen die Mitgliedschaft in den Kirchen verweigert. Das Glaubensbekenntnis muss unterschrieben werden, ganz egal was sonst noch wichtig oder notwendig sein mag, geglaubt zu werden, oder erklärt zu werden vom Sterblichen, dass er glaube, wenn er die Mitgliedschaft begehrt.
Die Kirchen sind das größte der gesellschaftlichen Zentren im Leben der Menschen, und ihr Einfluss und ihre Macht sind sehr groß und reichen weiter in das Gefüge des gesellschaftlichen Lebens, als oberflächliche Menschen erkennen mögen. Wenn also der Antragsteller das Glaubensbekenntnis unterschreibt und ein Kirchenmitglied wird, ist er normalerweise mit seiner gesellschaftlichen Stellung zufrieden und seine Gedanken an spirituelle Wahrheiten sind nicht mehr länger formbar sondern fixiert. Und im Laufe der Zeit wird er sich immer weniger bewusst, was die Glaubensbekenntnisse von ihm verlangen, sondern agiert wie automatisch darauf und ruht zufrieden. Seine Stellung wird dann sehr bequem, und sein Verstand befreit sich von Anstrengungen, indem er bedingungslos die Doktrinen des kirchlichen Glaubensbekenntnisses akzeptiert.
Natürlich gibt es viele Ausnahmen von dieser Bedingung, die unter den Mitgliedern der Kirchen vorherrscht. Denn sie unterschreiben zwar die Glaubensbekenntnisse, aber ihre Seelen sind nicht zufrieden, und sie wenden sich sehnsuchtsvoll an den Vater um Seine Liebe. Und viele besitzen diese Liebe, wenn sie auch verstandesmäßig nicht wissen, was Sie bedeutet.
Aber die Mehrheit setzt ihre Präferenz aus den Gründen, die ich angeführt habe; und die Schwierigkeit wird groß sein, um sie zum Erwachen aus dieser Zufriedenheit heraus zu bringen und dem Gefühl, dass in ihrem Glauben die Gewissheit liegt, den Willen des Vaters zu befolgen, und an ihrer eigenen Erlösung zu arbeiten.
Nun, das ist zwar alles wahr, aber diese Sterblichen wurden sich nicht klar darüber, dass das nur in dem Sinne wahr ist, wie ich es beschrieben habe. Und die große Arbeit, die vor dir und uns liegt, ist es, die Wahrheiten, die du empfängst, diesen Leuten vorzulegen auf eine Weise, dass sie nicht zufrieden bleiben, in der Sicherheit ihres alten Glaubens zu ruhen, sondern dass sie überredet werden, die Wahrheit außerhalb der Lehren ihrer Religion zu suchen. Und ich kann das eine sagen: wenn diese Leute so ein Erwachen erfahren, und wenn sie ernsthaft und ehrlich nach der Wahrheit suchen, dann werden sie nicht zögern zu glauben, dass sie in ihren Überzeugungen im Irrtum lagen, und sie werden nicht zufrieden sein, bevor sie nicht die Wahrheit kennenlernen. Ich dachte bloß, ich sollte das schreiben, denn es handelt sich zwar um ein Thema, dass sich bloß auf das Leben der Menschen auf Erden bezieht (in seinen erhofften Ergebnissen und Folgen), aber wenn die Lebensweise der Menschen sich ändert, dann wird das Spirituelle zum Mittelpunkt des Interesses werden.
Ich werde heute Nacht nicht mehr schreiben. Also mit meiner Liebe wünsche ich dir eine gute Nacht.
Dein Bruder in Christus, Johannes.
Deutscher Orginaltext von www.truths.com