Padgett Botschaften 1917

Was ist die Tatsache in Bezug auf die Authentizität der Bibel?

Lukas – empfangen durch James Padgett am 12. März 1917, Washington, DC, USA.

Ich bin hier, Lukas

Ich war mit dir beim Vortrag des Predigers über das Thema (die Authentizität der Bibel - die Herausgeber) und war überrascht, dass er mit so offenbarer Zuversicht verkünden konnte, dass die Bibel das wahrhaftige Wort Gottes sei und wirklich von den Menschen geschrieben wurde, deren Namen dort als Autoren aufscheinen. Die Tatsache, dass er die Existenz gewisser Manuskripte und Versionen bis auf hundertfünfzig Jahre nach der Zeit der Lehren Jesu zurückverfolgen konnte, belegte nicht die Wahrheit seiner Erklärungen, dass durch diesen Sachverhalt die Authentizität der Bibel oder die Echtheit der Manuskripte, wie sie nun vorliegen, bewiesen wurde.

Es ist auch nicht wahr, dass das Leben Johannes’ sich bis zum Ende des ersten Jahrhunderts erstreckte, sodass er die wahren Erklärungen über die ewigen Wahrheiten niederschreiben konnte, wie sie Jesus verkündigt hatte. Denn Johannes lebte nicht so lange, und seine Schriften wurden nicht so erhalten, wie er sie formuliert hatte. Es wurden auch die Ergebnisse seiner Erklärungen nicht wahrheitsgetreu überliefert, wie das von denjenigen behauptet wird, die die Unverletzlichkeit der Schriften lehren.

Ich schrieb als Autor über diese geheiligten Themen, und wie ich dir zuvor gesagt habe, schrieb ich ein Dokument namens “Apostelgeschichte”; und ich hinterließ eine Anzahl Kopien meiner Schriften, als ich starb. Aber diese Zusammenstellung war bloß eine Geschichte dessen, was ich gehört hatte von Leuten, die mit Jesus gelebt und dessen Lehren gehört hatten, und die ihre Bemühungen beschrieben hatten, seine Doktrinen nach seinem Tod in Umlauf zu bringen und zu lehren. Ich zog auch Nutzen aus einigen Schriften der Jünger über Jesus, aber diese Schriften waren karg. Diese Jünger und Anhänger Jesu brachten seine Lehren erst lange, nachdem er die Erde verlassen hatte, in Manuskriptform oder erzählten erst dann die Erfahrungen seines Lebens. Sie erwarteten seine baldige Rückkehr, wann er als ihr König und Gesetzgeber wiederkommen würde, und daher sahen sie keinen Grund oder keine Notwendigkeit, die Wahrheiten, die er sie gelehrt hatte, in schriftlicher Form zu bewahren.

Ich weiß, dass die Schriften, die ich hinterlassen hatte, nach meinem eigenen Tod nicht intakt erhalten wurden, und dass vieles, was ich darin aufgenommen hatte, während des Prozesses der Herstellung wiederholter Abschriften und Kopien der Abschriften meiner Manuskripte ausgelassen und ignoriert wurden. Vieles, was ich nicht schrieb und was nicht im Einklang mit der Wahrheit steht, wurde von diesen verschiedenen aufeinanderfolgenden Kopierern in ihre Reproduktionen eingeschoben. Und viele der Auslassungen und Einfügungen waren von vitaler Wichtigkeit für die Wahrheit spiritueller Angelegenheiten, so wie sie von den Jüngern verkündet worden waren, dass sie die Wahrheiten enthielten, die Jesus gelehrt hatte.

Während des Zeitraumes - und des kurzen Zeitraumes, wie der Vortragende dies nannte - zwischen den ältesten Schriften der Kirchenväter und den Zeiten der tatsächlichen Geschehnisse, auf die sich diese Schriften vermeintlich beziehen und sie korrekt beschreiben, geschahen viele Änderungen an meinen Schriften, die ich zurückgelassen hatte, und ebenso geschah das an den Schriften, die von den anderen ursprünglichen Autoren hinterlassen worden waren.

Sogar an den Briefen Paulus’, von denen die Theologen und Bibelstudenten behaupten, dass sie mehr Authentizität und größere Gewissheit haben als die Evangelien oder andere Episteln in der Bibel, wurden zahlreiche Änderungen vorgenommen zwischen der Zeit ihrer Niederschrift und der Zeit der Fertigstellung der Manuskripte oder Predigten der Väter der frühen Kirche.

Innerhalb dieser hundertfünfzig Jahre gingen die Wahrheiten der spirituellen Lehren des Meisters in einem mehr oder weniger hohen Ausmaße dem Bewusstsein und der Kenntnis jener verloren, die versuchten, die originalen Schriften zu rekonstruieren, denn diese Menschen hatten viel der Spiritualität verloren. Ihre Gedanken und Bemühungen konzentrierten sich mehr auf den Aufbau der Kirche als Kirche als auf den Versuch, die großen spirituellen Wahrheiten zu entwickeln, zu lehren und zu erhalten.

Die Moralvorschriften wurden zum beherrschenden Gegenstand ihrer Schriften und Lehren. Diese wurden von ihnen leichter verstanden als die Vorschriften, die den Weg zu ihrer Seelenentwicklung lehrten, den Weg zur Kenntnis des Willens des Vaters und der Mission Jesu an die Menschheit, der vielmehr ein Wegweiser und Retter der Seele gekommen war als ein Messias, um sein Reich auf Erden einzurichten.

Nein, ich erkläre mit Autorität, dass die Authentizität der Bibel als Wort Gottes nicht festgestellt werden kann. Denn in vielen Einzelheiten ist sie nicht Sein Wort, sondern beinhaltet im Gegenteil viele Behauptungen der Wahrheit, die keine Wahrheit sind, und die Seinen Wahrheiten und den Lehren Jesu über die Wahrheit völlig entgegengesetzt sind.

Diese Bibel veränderte und pervertierte den gesamten Heilsplan Gottes für den Menschen und unterschob einen Plan, der aus der beschränkten Weisheit derer herrührte, die versuchten, die Menschheit davon zu überzeugen, dass sie Kenntnis über Gott besaßen und über Seine Absichten, was die Schöpfung und das Schicksal des Menschen anbelangt. Sie wurden in dieser Hinsicht weitestgehend von ihrer Kenntnis und ihren Glauben an die Lehren des Jüdischen Glaubens beeinflusst, von der Geschichte des Jüdischen Volkes in seinem Umgang mit Gott (wie sie annahmen) und von den Lehren der Schriftgelehrten und Pharisäer. Diese Tatsache wurde deutlich von diesen Schreibern gezeigt, indem sie versuchten, Jesus in ihrem “Heilsplan” anstatt der Opfertiere im Jüdischen Heilsplan unterzuschieben. Weil eben der Gott der Juden “Blut und immer mehr Blut” verlangte, um “besänftigt” und zufriedenstellend verehrt zu werden, so auch der Gott, von dem Jesus erklärte, dass er der Gott aller Völker der Erde war, Er “forderte Blut”, um “besänftigt” und zufriedenstellend verehrt zu werden - und noch dazu das Blut Seines geliebten Sohnes.

In diesen Schriften der Bibel gibt es vieles, was als Wahrheit dargestellt wird, verkörpert als die wirklichen Worte Gottes, was widersprüchlich und unerklärlich ist, und was, wenn das die Worte Gottes wären oder auch nur die Lehren Jesu, keinen Widerspruch enthielte oder Konstruktionen zuließe, die untereinander unvereinbar sind.

Als die Zusätze und Auslassungen und Auslegungen an den originalen Schriften derer erfolgten, die die Wahrheiten verkündeten, wie sie sie vom Meister gehört hatten, führte das schwindende Verständnis des Spirituellen und die wachsende “Weisheit” des eigenen beschränkten Intellekts zur Erfindung eines “Plans” für Gott zur Errettung des Menschen. Als dann die Abschreiberei weiterging, konzentrierten sich die Gedanken derer, die abschrieben, oder derer, die ihnen diktierten, immer mehr auf diesen “Plan”. Und so wurden diese Kopien gesammelt und betrachtet, und man unternahm Anstrengungen, Übereinstimmungen in den Erklärungen dieses “Plans” zu erreichen. Als neue Abschriften erzeugt wurden, wurden sie daraufhin getrimmt, diese Übereinstimmung klar zu zeigen.

Man darf nicht annehmen, dass die Kopien, auf deren Grundlage die Manuskripte hergestellt wurden (die die Basis der Bibel bilden), auf eine Weise verfertigt und aufbewahrt wurden, dass sie voneinander isoliert waren, oder dass sie nicht allesamt den Personen bekannt waren, die die Schriften, von denen die Manuskripte angefertigt wurden, kopierten oder deren Abschrift veranlassten, denn das wäre nicht war. Diese, man könnte sie die grundlegenden Kopien nennen, befanden sich zu der Zeit, als die Christlichen Väter schrieben, im Umlauf, und die Abschreiber hatten zu ihnen Zugang und zitierten aus ihnen und halfen, ihnen die Auslegungen zu geben, die nun in den Kirchen vorherrschen, zusammen mit den zusätzlichen Auslegungen, die seit diesen Tagen erfolgten.

Die Menschen wissen nun, dass unter diesen Christlichen Vätern bittere Streitgespräche ausbrachen, was denn nun ein Teil des “Wortes” war, und was angenommen und was zurückgewiesen werden sollte von jenen Schriften, die vor der Zeit der Manuskripte datieren, die die Basis der Bibel bilden; und dass viele Manuskripte, die vorgaben, das Wort Gottes zu sein, als solches zurückgewiesen wurden aus dem Grund, dass sie eben nicht die Aufzeichnung des Wortes Gottes sein konnten, weil sie nicht damit übereinstimmten, wie sich die Bischöfe der Kirche in ihrem menschlichen Wissen und Denken vorstellten, dass Gottes Wort sein sollte. Sogar unter diesen Bischöfen herrschte Unstimmigkeit und Meinungsverschiedenheit, so wie eben menschlicher Verstand und Denkweise untereinander verschiedener Auffassung sind.

Dann sage ich, dass der Vortragende nicht die Authentizität der Bibel als Wort Gottes bewies. Er verfolgte den “Strom der Zeit” nicht weit genug zurück, wie er es nannte, um das Bestehen einer etwaigen Authentizität zu entdecken. Und nachdem das so ist, ist sein Beweisargument ebenso schwach, wie wenn er bei der Zeit der gedruckten Bibeln begonnen hätte, wo die Inhalte im Wesentlichen die gleichen sind - aber nachdem diese Bibeln keine originale sind, beweist die gegenwärtige Ähnlichkeit gar nichts.

Was ich in Bezug auf meine eigenen Schriften gesagt habe, gilt auch für die Schriften aller anderer. Die Bibel enthält nicht ihre Schriften, wie sie sie aufsetzten und der Menschheit hinterließen.

Die Bibel enthält viele Wahrheiten, und genug, um es dem Menschen zu ermöglichen, das Himmelreich zu erlangen, vorausgesetzt man versteht sie richtig und wendet sie dementsprechend an. Aber es gibt so vieles darin, was als “Wahrheit” gelehrt wird, was genau das Gegenteil von Wahrheit ist, dass es schwer ist für die Menschen, die Wahrheit zu erkennen und anzuwenden - den Willen Gottes in Bezug auf die Menschen zu verstehen und das Schicksal zu erkennen, das sie erfahren werden, ob sie jetzt diesem Willen folgen und gehorchen, oder ob sie das nicht tun.

Johannes hat dir bereits über dieses Thema in Bezug auf seine Schriften geschrieben, und ebenso Paulus über seine Werke, sodass für mich keine Notwendigkeit besteht, die Fehler und Auslegungen in ihren Schreiben zu erörtern.

Ich werde bald wiederkommen und eine Botschaft über ein anderes Thema schreiben, worüber ich schon eine geraume Zeit schreiben möchte. Mit meiner Liebe und meinem Segen bin ich dein Bruder in Christus, Lukas.

Deutscher Orginaltext von www.truths.com