Padgett Botschaften 1918

Nach dem Tod das Gericht: Was es ist, und was es nicht ist

Jesus – empfangen durch James Padgett am 25. Februar 1918, Washington, DC, USA.

Ich bin hier, Jesus

Ich bin hier und möchte ein paar Zeilen über den „großen Tag des Gerichts“ schreiben, worüber die theologischen Lehrer und Autoren so oft schreiben. Ich weiß, dass die Bibel, oder vielmehr einige der Bücher, diesen Tag sehr betonen, wenn Gott, wie sie behaupten, Seine „Gefäße des Zorns“ über die Gottlosen leeren und sie zu einer Ewigkeit in der Höllenqual verdammen wird.

Es gibt, wie du weißt, eine große Vielfalt an Meinungen unter diesen Gelehrten über den Sinn und die Bedeutung dieses „jüngsten Gerichtes“, und wann es von der zeitlichen Sicht her stattfinden wird. All diese verschiedenen Ansichten werden von Studenten und Lehrern vertreten, die sie als frei von jeglichem Zweifel betrachten und das so auch der Welt verkünden. Nun, es ist gewiss, dass alle Menschen sterben müssen, und dass das Gericht kommen wird; und dass es dem Tod so sicher nachfolgt, wie der Tod selbst sicher ist, und genauso logisch wie eben eine Auswirkung einer Ursache folgt. Die Menschen sollten also kein Problem haben, an das Gericht als eine unvermeidbare Tatsache zu glauben, so wie der Tod nicht vermieden werden kann.

Aber das Wort und der Sachverhalt „Gericht“ kann, wenn es als Effekt oder Folge des Todes angesehen wird, viele Bedeutungen in den Ansichten und im Verständnis vieler Menschen haben, was von den religiösen, wissenschaftlichen oder philosophischen Überzeugungen der Menschen abhängt.. Für die Ultra-Orthodoxen bedeutet dieser Ausdruck „Gericht“, und schließt notwendigerweise mit ein, das aktive Fällen eines „Urteils“ durch Gott - und das Leben der Menschen und ihre Gedanken auf Erden als Sterbliche verursachen und bestimmen das Urteil, und es werden keine allgemeinen Gesetze Gottes und deren Wirken dabei berücksichtigt. Gott ist Selbst der „Richter“ - persönlich und anwesend - und Er besitzt die Fähigkeit, das Leben und die Werke jedes Menschen zu kennen, zu analysieren und als Grundlage für das „Urteil“ zu verwenden, das Er in jedem individuellen Fall aussprechen muss. Gott führt genau Buch über alle Taten der Menschen, oder wenn es dem Menschen selbst gegeben ist, sein eigener Buchführer zu sein, so werden seine Daten zum Zeitpunkt der „großen Gerichtsversammlung“ geöffnet oder ans Tageslicht gebracht, damit nichts verloren gehen kann. Dann werden die Menschen je nach den Fakten zur ewigen Seligkeit oder zur ewigen Höllenqual geschickt, oder wie manche glauben, zur Zerstörung und Vernichtung.

Andere, nicht Orthodoxe, die an das Überleben der Seele glauben und an das Weiterbestehen der Erinnerung an die Taten und Gedanken der Menschen, lehren, dass das Gericht dem Tod als natürliche Konsequenz des Wirkens des Gesetzes über Ursache und Wirkung folge; und der Wirkung könne nicht entkommen werden, bis die Menschen sich auf irgendeine Weise bewusst werden, dass die Wirkung in ihrem Leiden die Ursache zufriedengestellt hat, und dass es nichts Mysteriöses oder Unnatürliches in der Art und Vorgangsweise des Gerichtes gibt. Sie glauben nicht, dass Gott durch eine spezielle Intervention oder persönliche „Bestrafung“ das Urteil aussprechen werde oder die Verdienste und Missetaten des vor Gericht gestellten Menschen bestimme.

Neben diesen Ansichten sind noch andere vorhanden und werden geglaubt. Aber die beiden, die ich erwähnt habe, genügen, um zu zeigen, was die große Mehrheit der denkenden, oder besser glaubenden, Menschen unter dem Begriff „Gericht“, so wie er in der Bibel verwendet wird, als richtig erachten oder meinen, dass als richtig erachtet werden sollte. Nun, das Gericht über die menschliche Seele ist ein wichtiger Begleitumstand des menschlichen Lebens sowohl im Fleische als auch in der spirituellen Welt. Und was die Enthüllung der Seele und ihre Bestrafung anbelangt, so verlangt kaum etwas mehr Gedanken und Erwägung vom Menschen; dann es ist eine Gewissheit, dass das nicht von den Menschen umgangen werden kann, ganz gleich ob jetzt ihr Glaube wahr oder falsch ist. Das Gericht folgt so sicher dem sogenannten Tod nach wie die Nacht dem Tage, und keine Philosophie oder religiöses Dogma oder wissenschaftliche Feststellung kann die Tatsache ändern oder auf irgendeine Art den Charakter oder die genaue Vorgangsweise des Gerichtes beeinflussen.

Aber das Gericht ist nicht etwas, was ausschließlich zum Zeitraum oder zur Bedingung nach dem Tod gehört, denn es ist bei den Menschen und wirkt vom Zeitpunkt ihrer Inkarnation in einem menschlichen Körper an, bis sie schließlich diesen Körper verlassen, und danach immerfort, bis die Ursachen der Ergebnisse befriedigt worden sind, und nichts mehr übrig ist, was verurteilt werden kann - und dieses glückliche Ende ist auch eine Tatsache.

Alle Menschen hängen bei ihrem Fortschritt zu einem Zustand der Harmonie von festgelegten Gesetzen ab, die das Gericht bilden. Diese Gesetze wirken schon auf der Erde, und die Menschen werden fortwährend beurteilt auf Grund der Ursachen, die sie ins Dasein rufen, und nach dem Tod ist dieses Gericht nur eine Fortsetzung des Gerichtes über die Menschen auf Erden.

Natürlich - was die Menschen vielleicht nicht wissen - wird dieses Gericht oder seine Auswirkungen intensiver, wenn die Menschen sich von den Einflüssen ihrer fleischlichen Existenz befreit haben und zu spirituellen Wesen werden, die nur die spirituellen Eigenschaften besitzen. Aus diesem Grunde müssen die Menschen verstehen und zu begreifen trachten, dass der Ausdruck „nach dem Tod das Gericht“ eine größere Bedeutung hat und bei weitem vielsagender ist, als einfach zu sagen, dass „das Gericht immer beim Menschen sei während seines irdischen Lebens“.

Nach dem Tod werden die Ursachen des Fehlens der Harmonie mit dem Gesetz betonter und zeigen sich in ihrer wahren Bedeutung und Stärke. Folglich werden durch diese Offenbarung die Effekte intensiver und besser verstanden, und die Menschen leiden mehr und werden sich der Finsternis bewusst, der bisweilen argen Finsternis, die diese Effekte hervorrufen. Das Fehlen der Harmonie erscheint in ihrer nackten, unverborgenen Realität, und das Gesetz bringt den Menschen genau die Strafen, die ihre Vergehen erfordern.

Der Mensch ist sein eigener Buchhalter. Und in seinem Gedächtnis befinden sich alle seine Gedanken und Taten im Erdenleben aufgezeichnet, die nicht in Harmonie mit dem Willen Gottes stehen, der durch seine Gesetze ausgedrückt oder manifestiert wird. Das Gericht ist keine Angelegenheit eines Tages oder eines bestimmten Zeitpunktes, sondern hört nie auf, solange irgendetwas bestehen bleibt, worauf es wirken kann; und es lässt an Intensität nach in dem Maße, wie die Ursachen des unharmonischen Zustandes verschwinden. Gott ist nicht im „Zorn“ anwesend und verlangt „Wiedergutmachung“, wie das der Mensch macht, der glaubt, von einem andern geschädigt worden zu sein. Nein, der Vater ist nur in Liebe anwesend. Und wenn die Seele desjenigen, der die Strafe erleidet (die ihm seine eigenen Taten und Gedanken auferlegt haben), mehr und mehr in Harmonie mit dem Willen des Vaters gelangt, dann ist Er, wie ihr Sterblichen sagt, sehr erfreut. Niemals ein „zorniger“ Gott, der sich an der Satisfaktion „ergötzt“, weil eines Seiner abgeirrten Kinder eine Strafe verbüßt, sondern immer ein Liebender Vater, der sich an der Erlösung Seiner Kinder vom Leiden erfreut, das die Übertretung der Gesetze über die Harmonie mit aller Strenge hervorruft.

Das Gericht ist also, wie ich sage, nicht ein spezieller Zeitpunkt, wenn alle Menschen sich in der Gegenwart Gottes versammeln müssen, und ihre Gedanken und Taten auf die Waage gelegt werden und dann je nach ihrer Güte oder Bosheit den Urteilsspruch eines zornigen oder vielleicht sogar gerechten Gottes hinnehmen.

Der Tag des Gerichtes findet jeden Tag statt, sowohl im irdischen Leben eines Menschen als auch in seinem Leben als spirituelles Wesen, wo das Gesetz über die Abgeltung immer noch wirkt. In der spirituellen Welt ist die Zeit unbekannt, und jeder Atemzug bildet einen Teil der Ewigkeit; und mit jedem Atemzug kommt das Gericht, solange es das Gesetz erfordert, und dauert fortwährend, bis der Mensch, als spirituelles Wesen, jenen Zustand der Harmonie erreicht, wo das Gesetz nicht mehr länger ein Verfahren gegen ihn verlangt.

Aber aus dem, was ich geschrieben habe, dürfen die Menschen nicht ableiten oder sich der Täuschung hingeben zu glauben, dass das Gericht nicht gefürchtet oder vermieden werden müsse, weil es keinen speziellen Tag gibt, wann Gott sein „Urteil“ fällt. Nein, diese Denkweise wird nur einen Moment lang beruhigen, denn das Gericht ist gewiss; und es sollte nicht weniger gefürchtet werden, weil das unabänderliche Gesetz anstatt eines „zornigen”“Gottes eine vollkommene Wiedergutmachung verlangt.

Niemand, der gelebt hat und gestorben ist, ist so einfach davongekommen, und niemand, der noch leben und danach sterben wird, kann diesem Gericht auskommen, außer wenn er auf eine Weise, die der Vater in Seiner Liebe vorgesehen hat, in Harmonie mit den Gesetzen kommt, die die Harmonie fordern. „Was der Mensch sät, das soll er ernten“ ist so wahr wie die Tatsache, dass die Sonne gleich über Gerechte und Ungerechte scheint. Die Erinnerung ist das Warenlager der Menschen des Guten und des Bösen, und die Erinnerung stirbt nicht beim Tode des physischen Körpers des Menschen. Im Gegenteil, die Erinnerung wird lebhafter - erreicht volle Lebensstärke - und nichts wird zurückgelassen oder vergessen, wenn das spirituelle Wesen Mensch die Last und die lähmenden und täuschenden Einflüsse des einzigen menschlichen Körpers abwirft, dem bestimmt wurde zu sterben. Das Gericht ist echt, und die Menschen müssen sich ihm von Angesicht zu Angesicht stellen. Das Fehlen von Glauben, der Unglaube, die Gleichgültigkeit oder die Anwendung des Sprichwortes auf das Leben der Menschen „das Übel reicht für den Tag, aus dem es entspringt” wird es den Menschen nicht ermöglichen, das Gericht oder die Eintreibung seiner Forderungen zu vermeiden.

Es gibt aber einen Weg, wie die Menschen das Gericht des Todes in ein Gericht des Lebens verwandeln können, das Fehlen der Harmonie in Harmonie, das Leid in Seligkeit, und das Gericht selbst zu etwas, was man sich wünscht. Wir haben an anderer Stelle über diesen Weg geschrieben, der allen Menschen offen steht, und ich werde nicht versuchen, ihn hier zu erläutern.

Ich habe für heute Nacht genug geschrieben. Du bist müde und darfst nicht noch mehr angestrengt werden.

Also, mit meiner Liebe wünsche ich dir eine gute Nacht.

Dein Bruder und Freund, Jesus.

Mit freundlicher Genehmigung der website truths.com entnommen