Erklärungen und Einsichten in das Neue Testament

Offenbarung 11 : Das Grabtuch von Turin

Jesus – empfangen durch Dr Samuels am14. September und 10. Oktober 1955, Washington, DC, USA.

Ich bin hier, Jesus.

Teil I

Ja, ich bin es, und ich bin froh, dass du mir ein weiteres Mal die Gelegenheit schenkst, dir zu schreiben. Ich war bei dir, als du Dr. Pierre Barbets Buch Die Passion Christi gelesen hast. Viele Details, die er im Zusammenhang mit der Kreuzigung beschrieben hat, entsprechen tatsächlich der Wahrheit. Außerdem, denke ich, ist es an der Zeit, an dieser Stelle zu bezeugen, dass das Grabtuch von Turin echt ist—und keine Fälschung. Dies ist eines der Leichentücher, in die ich gehüllt worden war, nachdem man mich vom Kreuz abgenommen hatte, wie in Johannes, Kapitel 19, Verse 38-42, in etwa beschrieben:

“Josef aus Arimathäa war ein Jünger Jesu, aber aus Furcht vor den Juden nur heimlich. Er bat Pilatus, den Leichnam Jesu abnehmen zu dürfen, und Pilatus erlaubte es. Also kam er und nahm den Leichnam ab. Es kam auch Nikodemus, der früher einmal Jesus bei Nacht aufgesucht hatte. Er brachte eine Mischung aus Myrrhe und Aloe, etwa hundert Pfund. Sie nahmen den Leichnam Jesu und umwickelten ihn mit Leinenbinden, zusammen mit den wohlriechenden Salben, wie es beim jüdischen Begräbnis Sitte ist. An dem Ort, wo man ihn gekreuzigt hatte, war ein Garten, und in dem Garten war ein neues Grab, in dem noch niemand bestattet worden war. Wegen des Rüsttages der Juden und weil das Grab in der Nähe lag, setzten sie Jesus dort bei.“

Es ist korrekt, dass die Nägel, mit denen ich ans Kreuz geschlagen wurde, nicht durch meine Handflächen, sondern durch die Handgelenke getrieben wurden. Dadurch, dass beide Arme, die das gesamte Gewicht des Körpers tragen mussten, auf unnatürliche Weise überstreckt wurden, war es dem Brustkorb nicht mehr möglich, sich zu heben und zu weiten. Da die Atmung aufgrund dieser Körperhaltung nicht mehr gewährleistet oder zumindest stark eingeschränkt ist, tritt der Tod am Kreuz in der Regel durch Ersticken ein. In dieser ausgestreckten Haltung bereitete es dem Soldaten auch keinerlei Schwierigkeit, meinen Tod zu überprüfen. Wie bei Johannes, Kapitel 19, Vers 34, korrekt beschrieben, stieß er mir seine Lanze in die Seite, wobei sich aus dem rechten Vorhof meines Herzens Blut ergoss, während sich beim Öffnen des Herzbeutels Flüssigkeit entleerte, die sich dort gesammelt hatte.

Auch wenn die Arbeit, die sich Dr. Barbet gemacht hat, für viele Menschen äußerst wichtig ist, um wenigstens annähernd zu verstehen, was es heißt, gekreuzigt zu werden und was bei dieser Hinrichtungsart mit dem Körper geschieht, bleibt doch das Wesentliche außen vor, denn der Mensch ist nicht der physische Körper, der allerlei Angriffen ausgesetzt sein mag, sondern in Wahrheit Seele, die einen spirituellen und einen leiblichen Körper bewohnt. Mag die detailgenaue Rekonstruktion meiner Passion also auch noch so bedeutsam erscheinen, gibt es in Wahrheit nur eine einzige Sache, die wirklich wichtig ist—die Entwicklung der Seele und die Möglichkeit, das Angebot Gottes zu ergreifen, durch Seine Göttliche Liebe verwandelt und von neuem geboren zu werden, um auf diese Weise Anteil an der Göttlichkeit und der Unsterblichkeit des Vaters zu erlangen.

Sterben kann ausschließlich der irdische Leib, ob durch Kreuzigung oder durch jede andere Todesart, die Seele jedoch bleibt am Leben, um in das spirituelle Reich einzugehen, nachdem sie ihren physischen Körper zurückgelassen hat. Auch ich habe meine Kreuzigung “überlebt“, lebe noch immer und werde in alle Ewigkeit leben, denn die Liebe des Vaters hat mich vollkommen verwandelt und aus der Begrenztheit meines bloßen Menschseins erhoben. Ich habe so aufrichtig, inbrünstig und beständig um die Göttliche Liebe gebetet, dass ich bereits auf Erden das Wunder der Neuen Geburt erlebt habe, um aus dem Menschlichen ins Göttliche erhoben zu werden—eins mit dem Vater und Teilhaber an Seiner Grenzenlosigkeit.

Mein physischer Leib hat den Dienst getan, zu dem er ausersehen war und ist längst in alle Einzelteile zerfallen, aus denen er zusammengesetzt war. Dieser Körper existiert nicht mehr, wird und kann niemals mehr auferstehen, selbst wenn in der Eucharistiefeier behauptet wird, Brot und Wein würden sich in mein Fleisch und Blut verwandeln — ein archaisches Erbe aus längst vergangenen Zeiten. Was aber lebt und auf ewig leben wird, ist meine unsterbliche Seele. Sie ist der Beweis dafür, dass die Frohbotschaft der Göttlichen Liebe, die ich zu verkünden auf die Welt gekommen bin, keine Erfindung und kein Hirngespinst ist, sondern erfahrbare und greifbare Realität. Das Brot, das in der Wandlung zu meinem Fleisch werden soll, ist wie alles, was aus irdischer Materie besteht, dem Untergang geweiht, um einmal in seine Bestandteile zu zerfallen, meine Seele hingegen, die durch die Liebe des Vaters Anteil an Seiner Unsterblichkeit erlangt hat, wird auf immer und ewig leben.

Teil II

Wahre Auferstehung bedeutet also nicht, dass die Seele — die, soweit wir wissen, nicht sterben kann — weiterlebt, wenn sie im Tod ihren physischen Körper abstreift, sondern dass die vormals menschliche Seele durch das Wirken der Liebe Gottes aus ihrer Begrenztheit in das Göttliche erhoben wird. Dies ist die Kernaussage meiner Mission als Messias Gottes, und diese Wahrheit habe ich der Menschheit erneut kundgetan, indem ich James Padgett als mein sterbliches Werkzeug erwählt habe, diese Offenbarung aufzuschreiben und als “Das wahre Evangelium“ in Buchform zu veröffentlichen.

In diesem Buch findet sich nicht nur die Erklärung, welchen Weg der Mensch gehen muss, um eins mit dem Vater zu werden, ich habe dort auch ausführlich beschrieben, wie ich meinen Leichnam im Grab de-materialisiert habe, um aus der Fülle der Elemente, die zu diesem Zweck zur Verfügung stehen, für eine begrenzte Zeit einen physischen Körper nachzubilden, der meinen Jüngern als Nachweis der Richtigkeit meiner Lehre dienen sollte.

Das Leinentuch, das gleichsam durch mich hindurch gefallen ist, als ich meinen Körper de-materialisierte, habe ich später sauber gefaltet und zur Seite gelegt, bevor ich die Grabeshöhle verlassen habe, nachdem mir ein Engel Gottes, der sich ebenfalls in der Materie verkörperte, den Stein vom Eingang gewälzt hat. Da dieser neu gebildete Körper meiner ursprünglichen Erscheinung zwar ähnlich, nicht aber identisch war, hat mich Maria von Magdala nicht sofort erkannt, wie es in den Evangelien korrekt überliefert ist.

Der leuchtende Engel, der bestimmt war, den Stein vom Grab wegzurollen, wurde von einer Vielzahl spiritueller Wesen unterstützt, die alle ihre Energien bündelten, um ihm die nötigen Kräfte zu verleihen. Dabei versetzte der Engel die Wache nicht nur in eine Art Trance, er bediente sich zusätzlich der Grundbausteine der anwesenden, menschlichen Körper, um seine eigene Gestalt zu manifestieren und zu “verkörpern“, denn nicht einmal die spirituellen Wesen, die mich bei meiner Verklärung auf dem Berg besucht haben, waren in der Lage, sich einen Körper zu erschaffen, wie ich es nach meiner Auferstehung vermochte.

Für mich persönlich hatte es keine große Bedeutung, sich für eine kurze Zeit gleichsam einen menschlichen Körper zu borgen, jedoch für meine Jünger war es von fundamentaler Wichtigkeit, mich nach meinem Tod am Kreuz lebendig und vollkommen heil zu sehen, denn durch diese Erscheinung haben sie endgültig begriffen, dass ich wahrhaftig der Messias Gottes bin. Es dauerte aber noch bis Pfingsten, bis sie auch meine Lehre verstehen konnten, indem der Vater Seine Liebe in ihre Herzen ausgegossen hatte. Jetzt erst konnten sie begreifen, was die Göttliche Liebe ist und dass es nicht mehr braucht als ein aufrichtiges Gebet aus der Tiefe der Seele, um den Strom dieser Gottesgabe zu entfachen.

Als sich die ersten Kirchenväter der Anstrengung widmeten, meine Lehre schriftlich festzuhalten, war aber längst nicht mehr bekannt, was diese Liebe Gottes ist und dass der Heilige Geist dabei einzig und allein die Aufgabe hat, diese Liebe in das Herz des Menschen zu legen. Wie im Neuen Testament nachzulesen ist, wurde die Göttliche Liebe alsbald schon mit dem Geist Gottes oder dem Heiligen Geist verwechselt — aus dem Menschen Jesus aber, der aufgrund seiner freien Entscheidung wählte, durch das Geschenk des Vaters eins mit Gott und ins Göttliche erhoben zu werden, wurde der “auferstandene Christus“, der zur zweiten Person der sogenannten Dreifaltigkeit erhoben ward, was es zumindest den Heiden, die an diese Art von Götter gewohnt waren, leichter machte, zum Christentum zu konvertieren.

Um auf deine Frage zurückzukommen: Wenn der Spiritismus richtig verstanden und gelehrt wird, dann bleibt es nicht aus, dass der Mensch früher oder später das Geschenk der Göttlichen Liebe ergreift, um eins mit dem Vater und Erbe Seiner Unsterblichkeit zu werden. Ich als der auferstandene Christus, der aus dem rein Menschlichen ins Göttliche erhoben worden ist, diene somit nicht nur als Beweis für die Wahrheit der Liebe Gottes, ich bezeuge gleichzeitig auch, dass die Lehre des Spiritismus wahr, authentisch und alles andere als eine Einbildung ist.

Jesus der Bibel, Meister der göttlichen Himmel.