Erklärungen und Einsichten in das Neue Testament

Offenbarung 13 : Über die Scheidung und die Erzählung vom reichen Jüngling

Jesus – empfangen durch Dr Samuels am 3. Januar und 6. Januar 1955, Washington, DC, USA.

Ich bin hier, Jesus.

Teil I

Heute schreibe ich dir über eine Passage im Matthäus-Evangelium, die nicht nur viele Laien, sondern auch so manchen Theologen in Bedrängnis gebracht hat—es geht um die Ehe-Scheidung, Kapitel 5, Verse 27-32: „Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst nicht die Ehe brechen. Ich aber sage euch: Jeder, der eine Frau ansieht, um sie zu begehren, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen. Wenn dich dein rechtes Auge zum Bösen verführt, dann reiß es aus und wirf es weg! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verloren geht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird. Und wenn dich deine rechte Hand zum Bösen verführt, dann hau sie ab und wirf sie weg! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verloren geht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle kommt. Ferner ist gesagt worden: Wer seine Frau aus der Ehe entlässt, muss ihr eine Scheidungsurkunde geben. Ich aber sage euch: Wer seine Frau entlässt, obwohl kein Fall von Unzucht vorliegt, liefert sie dem Ehebruch aus; und wer eine Frau heiratet, die aus der Ehe entlassen worden ist, begeht Ehebruch.“

Zuerst einmal möchte ich dir bestätigen, dass besagtes Zitat, das bei Matthäus zu finden ist, tatsächlich von mir stammt, wenn auch nicht im Wortlaut und völlig aus dem Zusammenhang gerissen. Als ich damals über die Scheidung befragt wurde, habe ich aber nicht über die Scheidung im Allgemeinen gesprochen — die für sich genommen weder gut noch böse ist, sondern mich auf einen ganz speziellen Fall bezogen, der mir vorgetragen wurde, um mich auf die Probe zu stellen.

Wie in so vielen Fällen, wenn eine Partnerschaft zerbricht, war die Ursache für das Scheitern besagter Ehe eine massive Einflussnahme böser, spiritueller Wesen. Diese dunklen Seelen erfahren nur dann eine Art Freude oder Genugtuung, wenn sie sich am Unglück anderer weiden. Deshalb verwenden sie die wenige Energie, die sie haben, darauf, andere mit in den Strudel ihrer Schlechtigkeit zu ziehen. Ist eine Ehe über einen längeren Zeitraum einem derartigen Einfluss ausgesetzt, darf man sich nicht wundern, wenn das Paar sich eher auf das fokussiert, was trennt und spaltet, anstatt den Blick darauf zu richten, was eint und erfüllt. Diese unheilvolle Anbindung an dunkle, spirituelle Wesen, die häufig dazu führt, dass ein Paar sich scheiden lässt, bleibt auch dann noch bestehen, wenn die Ehe selbst längst geschieden ist.

Bevor sich zwei Menschen also scheiden lassen, sollten die Partner zuallererst versuchen, sich den Einflüsterungen der bösen, spirituellen Wesen zu entziehen, um nicht länger diesem verderblichen Einfluss ausgesetzt zu sein. Dies kann der Mensch erreichen, indem er entweder danach strebt, seine natürliche Liebe zu läutern und zu reinigen, oder er bittet um das Geschenk des Vaters, um zusammen mit dem Einströmen der Göttlichen Liebe alle Resonanzpunkte zu entfernen, an denen die dunklen, spirituellen Wesen Halt finden und andocken können. Findet jeder der Ehepartner auf diese Weise zu seinem wahren Selbst zurück, macht die erneuerte Liebe, die in der Seele der Eheleute ruht, eine Scheidung in den meisten Fällen überflüssig.

Auch wenn es Mose ausdrücklich gestattet, eine Ehe aufzulösen, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind, habe ich mich in diesem speziellen Fall gegen eine Scheidung ausgesprochen, zumal diese Regelung in meinem Herzen eher ein notwendiges Übel als einen adäquaten Lösungsansatz vorstellt. Damals, als die Göttliche Liebe noch nicht zur Verfügung stand und der Mensch noch kein Werkzeug zur Hand hatte, sich ein für alle Mal von Sünde und Irrtum zu lösen, war es nur dem Ehemann erlaubt, die Scheidung einzureichen, während die Frau ganz sprichwörtlich dem Manne untertan und Teil seines Besitzes war. Wie in dem Beispiel, das mir vorgetragen wurde, ist es in der Regel der Mann, der einen Nutzen aus der Trennung zieht, während die verstoßene Frau sich klaglos fügen muss.

Da ich aber nicht gekommen bin, das Gesetz aufzuheben, sondern es zu erfüllen, habe ich mich weder gegen jede Art der Scheidung ausgesprochen, noch habe ich versucht, das Gesetz des Mose abzuschaffen. Für mich ist die Ehe nach wie vor der ideale Ausgangspunkt, um es zwei Menschen zu ermöglichen, miteinander zu wachsen und zu reifen. Auch wenn sich die Situation, die eine Scheidung erforderlich macht, seit Mose grundlegend gewandelt hat, habe ich mich niemals generell gegen eine Scheidung ausgesprochen, wie manche Christen meinen — zumal meine Worte, wie sie bei Matthäus festgehalten sind, die Antwort auf einen ganz bestimmten Fall waren und schon allein deshalb kein allgemein gültiges und verbindliches Gebot darstellen.

Mit meinem Erscheinen in Palästina, als der Vater mich beauftragt hat, die Frohbotschaft der Göttlichen Liebe zu verkünden, wurde dem mosaischen Scheidungsrecht aber eine echte Alternative zur Seite gestellt — denn ab diesem Zeitpunkt war es den Menschen möglich, den Vater um Seine endlose Liebe zu bitten, um durch das Wirken des Heiligen Geistes, der diese Liebe in die Seelen der Menschen legt, von allen Versuchungen und überkommenen Verhaltensmustern befreit zu werden. Auch wenn es dem Menschen vorher schon möglich war, sein Herz von der Bosheit zu erlösen, indem er bestrebt war, seine natürliche Liebe zu reinigen, sollte erst das Geschenk der Göttlichen Liebe in der Lage sein, den Sünder vor jedem Rückfall zu schützen, um ihn am Ende in einen Engel Gottes zu verwandeln.

Wählt ein Ehepaar, das mit dem Gedanken spielt, sich scheiden zu lassen, den Weg der Göttlichen Liebe und befreit sich auf diese Weise aus den Schlingen des Bösen, vollziehen diese Seelen einen grundlegenden Wandel — sie wachsen und gedeihen in Liebe, was in den meisten Fällen eine Scheidung überflüssig macht. Die Göttliche Liebe harmonisiert nicht nur die Seelen, sondern auch die dazu gehörige Partnerschaft. Wird eine Ehe vorschnell geschieden, was in meinen Augen eine Form von Ehebruch darstellt, führt diese Trennung letzten Endes dazu, dass keine der beiden Parteien ernsthaft daran arbeitet, ihre Seelen zu entwickeln, um stattdessen mit einem neuen Partner die alten Fehler zu wiederholen.

Eine Scheidung ist immer dann gerechtfertigt, wenn die Ehe auf einer Übertretung der Gesetze Gottes fußt, auch wenn dieser Lebensbund in den Augen der Menschen rechtens sein kann. Dies gilt beispielsweise, wenn der Ehebund nicht aus Liebe, sondern unfreiwillig und unter Zwang geschlossen wurde. Noch schwieriger wird es, wenn das Paar, das sich scheiden lassen will, gemeinsame Kinder hat. Diese Ausgangssituation ist eine der Hauptursachen dafür, dass es so viel Leid und Elend auf dieser Erde gibt.

Um alle Beteiligten — die Eheleute genauso wie die Kinder—vor diesem Höllenschlund zu bewahren, kann ich allen nur dringend ans Herz legen, sich für eine Alternative zu öffnen. Dies können die Partner bewerkstelligen, indem sie entweder die Anstrengung unternehmen, ihre natürliche Liebe zu reinigen, um alles zu entfernen, was zu Sünde und Irrtum verleitet — oder sie bitten um die Liebe des Vaters, um auf diese Weise Hand in Hand zu wachsen und zu reifen. Gott wartet nur darauf, Seine Liebe zu verschenken, um Seine Kinder ein für alle Mal aus der Fessel der Sünde zu befreien. Nur so wird der Mensch auf immer und ewig Frieden, Freude und Harmonie finden, um eins mit Gott und Teilhaber an Seiner göttlichen Unendlichkeit zu werden.

An dieser Stelle möchte ich zusätzlich noch berichtigen, was mir die Bibel im Umgang mit Ehebruch im Allgemeinen in den Mund gelegt hat, nämlich dass eine Ehebrecherin mit aller Härte des Gesetzes zu bestrafen sei. Diese Aussage stammt ganz sicher nicht von mir, sondern wurde viel später erst in das Neue Testament eingefügt und entspricht der rigiden Vorstellung eines späteren Bearbeiters der Heiligen Schrift.

Weder habe ich mir angemaßt, eine Ehebrecherin zu verurteilen, noch habe ich mich erhoben, um über sie zu Gericht zu sitzen. Welche Haltung ich gegenüber der Sünde — also auch dem Ehebruch — gezeigt habe, findet sich klar und deutlich im Johannes-Evangelium. Als eine Ehebrecherin zu mir gebracht wurde, um in Anwesenheit ihres Ehemanns verurteilt zu werden, sagte ich zu den Umstehenden, die nur auf mein Zeichen warteten, um die Sünderin zu steinigen: „Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein!“

Es gibt keine Sünde, die der gütige und barmherzige Vater nicht verzeiht, so sich der Mensch in Demut und Reue nähert; dies schließt nicht nur Mord und Diebstahl, sondern eben auch den Ehebruch mit ein.

Du siehst — auch wenn viele sich berufen glaubten, meine Lehre aufzuzeichnen und zu bewahren, haben sie nicht wirklich verstanden, warum ich auf die Welt gekommen bin. Auf diese Weise haben sich viele Fehler und Irrtümer in das Neue Testament eingeschlichen, und unzählige Aussagen fanden Eingang in die Heilige Schrift, die nicht aus meinem Munde stammten. Auch wenn diese Einschübe und Änderungen in bester Absicht geschahen, haben sie letztlich dazu beigetragen, den Schmerz und das Leid auf dieser Welt zu vergrößern—eine Schuld, die irgendwann einmal beglichen werden muss.

Teil II

Lass uns noch eine andere Erzählung betrachten, die es wert ist, näher erläutert zu werden — die Geschichte vom reichen Jüngling, der zu mir gekommen ist, um zu erfahren, was er tun muss, um seine Seele zu retten und das Reich Gottes zu gewinnen — Markus, Kapitel 10, 17-22: „Als sich Jesus wieder auf den Weg machte, lief ein Mann auf ihn zu, fiel vor ihm auf die Knie und fragte ihn: Guter Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen? Jesus antwortete: Warum nennst du mich gut? Niemand ist gut außer Gott, dem Einen. Du kennst doch die Gebote: Du sollst nicht töten, du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsch aussagen, du sollst keinen Raub begehen; ehre deinen Vater und deine Mutter! Er erwiderte ihm: Meister, alle diese Gebote habe ich von Jugend an befolgt. Da sah ihn Jesus an, und weil er ihn liebte, sagte er: Eines fehlt dir noch: Geh, verkaufe, was du hast, gib das Geld den Armen, und du wirst einen bleibenden Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach! Der Mann aber war betrübt, als er das hörte, und ging traurig weg, denn er hatte ein großes Vermögen.“

Liest man diese wenigen Zeilen sorgfältig und aufmerksam durch, gelangt man unweigerlich zu der Erkenntnis, dass der junge Mann bereits alles getan hat, um das ewige Leben zu erwerben, so er danach trachtet, die Zehn Gebote zu halten und Gott zu lieben und seinen Nächsten wie sich selbst. Da es aber nicht möglich ist, in das Reich Gottes zu gelangen, wenn man — wie in diesem Beispiel geschildert — lediglich seine natürliche Liebe reinigt, ist es offensichtlich, dass meine Antwort, die ich laut Bibel gegeben habe, um ihre Kernaussage beraubt worden ist, um stattdessen die Anweisung zu erteilen, alle irdischen Reichtümer aufzugeben und mir nachzufolgen—was weder logisch noch sinnvoll ist.

Es ist sicherlich richtig, dass jeder, der die Gesetze des Mose befolgt und den Moralkodex der Kinder Israels beachtet, dereinst himmlischen Frieden und wahrhaftige Glückseligkeit findet, denn hat der Mensch erst einmal seine natürliche Liebe gereinigt und geläutert, gelangt er unweigerlich in das spirituelle Paradies, das all jenen bereitet ist, die in den Stand ihrer ursprünglichen Vollkommenheit zurückgefunden haben. Doch auch wenn alle, die in den spirituellen Himmeln wohnen, unsagbar glücklich sind, findet nur derjenige wahre Unsterblichkeit, der durch die Liebe Gottes erhöht worden ist.

Ausschließlich die Göttliche Liebe ist geeignet, das ewige Leben zu garantieren! Diese Botschaft war es, die ich in ganz Palästina verkündet habe — und nicht die Einhaltung der Gebote des Mose. Nur die Liebe Gottes ist in der Lage, die menschliche Seele von allem zu befreien, was sie beschmutzt und befleckt, um durch die Gnade Gottes aus der Begrenzung des rein Menschlichen erhoben zu werden.

Auch wenn ich den Menschen immer wieder gezeigt habe, wie sie ihre Herzen reinigen können, indem sie beispielsweise die Zehn Gebote befolgen, bin ich in erster Linie ausgesandt worden, die Göttliche Liebe zu verkünden, die der Vater erneuert hat, um alle, die um diese Gabe bitten, auf immer von Sünde und Bosheit zu befreien. Wer Gott liebt und seinen Nächsten wie sich selbst, der kann das Paradies nicht verfehlen — ich aber bin gekommen, um die Liebe des Vaters zu offenbaren, denn nur dieses Geschenk besitzt die Macht, das Reich Gottes aufzutun, um eins mit dem Vater und unsterblich zu werden.

Dies war die Antwort, die ich dem jungen Mann gegeben habe — gleichgültig, was das Neue Testament dazu schreibt. Da die Verfasser und Bearbeiter der Bibel aber längst nicht mehr verstanden haben, weshalb ich auf die Erde gekommen bin, wurden meine Worte einfach gestrichen und die Lehre von der Göttlichen Liebe — dem höchsten aller göttlichen Gesetze — durch das Gebot des Mose ersetzt, Gott zu lieben, mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele, mit ganzem Gemüt und mit aller Kraft!

Obwohl die Begegnung mit dem reichen Jüngling gänzlich falsch und sinnentstellend überliefert worden ist und seine Frage, was man tun muss, um das ewige Leben zu gewinnen, nicht wirklich beantwortet wurde, dient diese Passage dennoch als indirekter Beweis dafür, dass die Lehre vom stellvertretenden Sühneopfer nicht nur grundsätzlich falsch ist, sondern viel später erst Eingang in die Heilige Schrift gefunden hat. Wäre es mir nämlich wirklich möglich gewesen, die Sünden der Welt mit meinem Blut abzuwaschen, um der Menschheit das ewige Leben zu schenken, hätte ich sicher nicht gezögert, die Frage des reichen Mannes dahingehend zu beantworten.

Diese Auslassung ist einer der vielen Beweise dafür, dass die Idee vom Lamm Gottes, das für die Sünden der Welt geschlachtet worden sein soll, weder von mir noch von meinen Jüngern und Aposteln stammen kann. Das stellvertretende Sühneopfer ist das Werk späterer Bearbeiter, die längst nicht mehr begriffen haben, was die Neue Geburt ist und was mit der Seele passiert, wenn sie durch die Überfülle der Göttlichen Liebe erhoben und transformiert worden ist. Mag den Juden die Idee auch vertraut gewesen sein, Gott ein Opfer darzubringen, um die Sünden der Menschen dadurch zu sühnen, hat dies doch nichts mit meiner eigentlichen Lehre zu tun, denn der Vater wünscht sich die Liebe Seiner Kinder—und nicht den Opfertod eines Seiner Geschöpfe.

Ich bin gekommen, um die Frohbotschaft der Göttlichen Liebe zu verkünden. Dies ist mein wahrer Auftrag und meine eigentliche Sendung — und ich werde nicht müde, diesen Gegenstand zu beleuchten, wie ich und viele andere Engel Gottes es bereits gemacht haben, als wir mit Hilfe von James Padgett begonnen haben, die göttliche Wahrheit zu offenbaren, um auf die Ungereimtheiten hinzuweisen, die im Neuen Testament enthalten sind.

Jesus der Bibel, Meister der göttlichen Himmel.