Erklärungen und Einsichten in das Neue Testament

Offenbarung 16 : Die Auferweckung des Lazarus

Jesus – empfangen durch Dr Samuels am 27. September 1955, Washington, DC, USA.

Ich bin hier, Jesus.

Heute möchte ich dir beschreiben, was sich im Haus des Lazarus zugetragen hat, als ich meinen Freund aus tiefer Bewusstlosigkeit erweckt habe — ein Ereignis, das im Neuen Testament als Totenerweckung überliefert ist. Wie du bereits durch die Botschaften, die ich durch James Padgett geschrieben habe, weißt, war Lazarus nicht tot, sondern in einem tief - komatösen Zustand, sodass es tatsächlich den Anschein erweckte, er wäre wahrhaftig gestorben.

Da ich aber erkannte, dass Lazarus am Leben war, wenn auch schwer erkrankt, sagte ich, dass ich ihn heilen könne, wenn Gott mir die Macht dazu verleiht, nicht aber, dass “diese Krankheit nicht zum Tode führt, sondern zur Verherrlichung Gottes, durch die der Sohn Gottes verherrlicht wird.“ Der himmlische Vater, der keine Gelegenheit auslässt, Seinen Kindern beizustehen, ließ durch mich als Sein Werkzeug Seinen Segen auf Lazarus herabkommen und heilte ihn von seiner Krankheit, um gleichzeitig damit zu bestätigen, dass ich wahrhaft der Messias und Auserwählte Gottes bin.

Wenn das Johannes-Evangelium, das — wie ich noch einmal ausdrücklich betonen möchte — nur in Bruchstücken von meinem Jünger stammt, mir in Kapitel 11, Vers 11, die Worte in den Mund legt, mein Freund Lazarus schlafe nur und dass ich zu ihm gehen werde, um ihn aufzuwecken, entspricht dies voll und ganz der Wahrheit. Definitiv falsch hingegen ist, wenn die Schrift den Nachsatz anhängt, ich hätte mit dem “Schlaf“ den Schlaf des Todes gemeint—was ganz sicherlich nicht stimmt. Wäre Lazarus tot gewesen, hätte ich nicht gesagt, er würde schlafen, sondern hätte eine andere Redewendung gebraucht wie “dass er in den Reihen seiner Väter schlafe“ oder “dass er den ewigen Schlaf schlafe“. Da ich aber wusste, dass Lazarus am Leben war, sagte ich, dass ich meinen Freund aufwecken werde.

Lazarus befand sich in einem tiefen Koma — war also nicht tot, sondern lebendig, auch wenn er kein sichtbares Lebenszeichen mehr von sich gab. Als ich, wie das Evangelium korrekt bemerkt, um meinen Freund Lazarus weinte, geschah dies nicht, weil ich seinen Tod beweinte, sondern weil er bereits bestattet worden war, obwohl er noch lebte, und mich dieses Schicksal zutiefst berührte und erschütterte.

Der Einwurf des Thomas—Zwilling genannt, dass er mir bis in den Tod nachfolgen wolle, um zusammen mit mir auferweckt zu werden, fand viel später erst Eingang in diesen Bericht. Der Schreiber wollte mit diesem Hinweis bezwecken, ich hätte damals bereits gewusst, dass ich mein Leben hingeben müsse, um die Sünden der Welt mit meinem Blut zu sühnen und abzuwaschen — was aber vollkommen haltlos und komplett falsch ist. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich weder von den Plänen der Tempelpriester, noch hatten die Häscher den Auftrag, mich bei der nächsten, sich bietenden Gelegenheit zu verhaften. Der Einwurf des Thomas wurde nur deshalb in die Bibel eingefügt, um allen, die um meinetwegen verfolgt oder getötet werden, die Aussicht zu garantieren, das ewige Leben zu gewinnen, so sie mit mir sterben—und auferstehen. Damals aber wusste nicht einmal ich selbst, dass ich bald schon gekreuzigt werden würde.

An dieser Stelle möchte ich zudem mein Bedauern ausdrücken, dass ausgerechnet meine Lehre dazu benutzt worden ist, Leibfeindlichkeit und Geringachtung des physischen Körpers zu propagieren. Ich habe weder zur Selbstzüchtigung aufgerufen noch als nachahmenswertes Beispiel befürwortet, seinen Körper zu verstümmeln und zu verletzen, um somit dem Bösen zu entgehen oder eine Art Bußübung zu absolvieren.

Wie du weißt, habe ich nicht einmal das Fasten empfohlen, weshalb ich erst recht nicht gesagt haben kann, es sei besser, sein Auge auszureißen und wegzuwerfen, wenn es zum Bösen verführt, weil lieber eines der Glieder verloren gehen solle, bevor der ganze Leib in die Hölle geworfen werden würde. Dieses Zitat aus Matthäus, Kapitel 5, Vers 29, habe ich weder gesagt noch meinen Jüngern gelehrt.

Wann immer ich in meinen Gleichnissen von Augen gesprochen habe, fand dieses Bildnis Verwendung, um die Seele zu symbolisieren — zumal bereits damals die Augen als Spiegel der Seele galten. Wer bestrebt ist, seelisch zu reifen und sich in Liebe zu entwickeln, um gemäß dem Gesetz der Anziehung und entsprechend dem Reifegrad der Seele dereinst einen lichtvollen Platz im Jenseits zu erhalten, dem nützt es nichts, seinen Körper zu verstümmeln oder sich beispielsweise ein Auge auszureißen, sondern er muss versuchen, seine Seele von Sünden und Bosheit zu befreien. Dies gelingt aber nicht, indem man seinen irdischen Leib zerstört — zumal dies an sich schon eine Sünde darstellt.

“Und wenn dich deine rechte Hand zum Bösen verführt, dann hau sie ab und wirf sie weg! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verloren geht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle kommt.“

Auch dies habe ich niemals gesagt oder gelehrt! Die Hand ist immer nur das ausführende Organ, während der Befehl, etwas zu tun oder zu unterlassen, von der Seele ausgeht. Wer also danach strebt, nicht zum Handlanger des Bösen zu werden, der muss dafür Sorge tragen, alles aus seinem Herzen zu entfernen, was wider die göttliche Ordnung ist. Um sich von Sünde und Irrtum loszusagen, genügt es nicht, seinen physischen Leib zu verstümmeln oder durch selbstauferlegte Schmerzen Buße zu tun — egal, wie blutig diese Selbstkasteiung auch sein mag. Wer sich von der Sünde befreien möchte, muss seine Seele aus den Fängen des Bösen retten, denn der Leib ist lediglich das Werkzeug, mit dem die Seele sich ausdrückt und erfährt.

Es gibt nur eine einzige Art und Weise, sich auf immer und ewig von der Sünde und all ihren Verlockungen zu befreien: Indem man das Angebot Gottes, das allen Menschen offen steht, wählt und den Vater aus tiefster Seele um Seine wunderbare Liebe bittet! Je mehr dieser Liebe im Herzen eines Menschen wohnt, desto geringer wird der Platz, den die Sünde für sich beanspruchen kann, bis die Seele dereinst vollkommen rein und makellos ist und in der Neuen Geburt die wahre Auferstehung in der Göttlichkeit des Vaters erfährt.

Weder ich noch meine Jünger haben jemals empfohlen, seinem Körper Schaden zuzufügen, um den Himmel zu erwerben — zumal jede Selbstverletzung oder Autoaggression an sich schon eine Übertretung der göttlichen Ordnung bedeutet. Du siehst, wie wichtig es ist, meine eigentliche Frohbotschaft von allem zu befreien, was sie verfälscht und verzerrt, um so die Wahrheit des Vaters zu offenbaren und allen Menschen zu zeigen, wie sehr Er sie liebt.

Um deine Frage zu beantworten: Der Vers 12 in Matthäus, Kapitel 19, dass manche von Geburt an zur Ehe unfähig sind, andere von den Menschen dazu gemacht werden und manche sich selbst dazu machen, um des Himmelreiches willen, bezieht sich auf Jesaja, Kapitel 56, Verse 3-5: „Der Verschnittene soll nicht sagen: Ich bin nur ein dürrer Baum. Denn so spricht der Herr: Den Verschnittenen, die meine Sabbate halten, die gerne tun, was mir gefällt, und an meinem Bund fest halten, ihnen allen errichte ich in meinem Haus und in meinen Mauern ein Denkmal, ich gebe ihnen einen Namen, der mehr wert ist als Söhne und Töchter. Einen ewigen Namen gebe ich ihnen, der niemals ausgetilgt wird.“

Auch hier geht es nicht darum, das Himmelreich zu erwerben, indem man sich freiwillig entmannt, sondern das Bild des Eunuchen steht stellvertretend für alle Heiden und Unbeschnittenen, die an den Gott Israels glauben, auch wenn sie keine Hebräer sind. Jeder Heide, der zum Judentum konvertiert, ist deshalb nicht länger ein “dürrer und unfruchtbarer Baum“, sondern unmittelbar ab dem Zeitpunkt, da er sich zu Jehova bekennt, ein Mitglied des Volkes Gottes, dem das gleiche Heil versprochen ist wie allen Kindern Israels.

Die Beschreibung in Matthäus, Kapitel 19, Vers 12, dass manche Menschen unfreiwillig zu Eunuchen werden, von Menschen dazu gemacht werden, ist ein Wortspiel, das auf die Praxis orientalischer Herrscher Bezug nimmt, die eine gewisse Anzahl an Eunuchen benötigten, um die Geschicke in ihrem Harem zu verwalten.

Zu keinem Zeitpunkt habe ich den Menschen gepredigt, ihren gottgegebenen Körper zu verstümmeln oder zu zerstören, auch wenn das junge Christentum dies als einen Weg verstanden hat, um sich den Himmel zu „erkaufen“. Es ist die Seele, die das Böse beherbergt — und nicht der Leib, der nur das ausführende Organ der Seele darstellt. Ich habe weder die Leibfeindlichkeit gepredigt, noch habe ich die Geschlechtlichkeit des Menschen als verwerflich definiert. Gott selbst war es, der uns einen physischen Körper gegeben hat, damit sich die animalische und die spirituelle Seite des Menschen harmonisch miteinander ergänzen.

Wann immer der Mensch seine Sexualität auslebt, um sich und seinen Mitmenschen liebevoll zu begegnen, tut er ein Werk, das Gott wohlgefällt. Ist das Gleichgewicht irdischer Leidenschaften, Sehnsüchte und Begierden aber zum Nachteil der Spiritualität gestört, kann der Mensch durch das Gebet um die Göttliche Liebe dafür Sorge tragen, dass Körperlichkeit und Spiritualität einen harmonischen Ausgleich erfahren und sich gegenseitig befruchten.

Ich denke, für heute ist genug geschrieben, was die Fehlinterpretationen und die Missverständnisse im Neuen Testament betrifft. Als dein älterer Bruder und Freund sende ich dir all meine Liebe und meinen Segen.

Jesus der Bibel, Meister der göttlichen Himmel.