Erklärungen und Einsichten in das Neue Testament

Offenbarung 17 : Die Versuchung Jesu, die Taufe mit Wasser und über den Spiritismus

Jesus – empfangen durch Dr Samuels am 9. Mai, 28. Juni 1955 und 12. November 1960.

Ich bin hier, Jesus.

Teil I

Ich war bei dir, als du die Briefe der Mitglieder der Foundation Church of the New Birth beantwortet hast und freue mich, dass du das Gebet um die Göttliche Liebe als die größte aller Notwendigkeiten empfohlen hast, wenn es darum geht, die Kirchengemeinde als solche zu festigen und im Glauben zu unterstützen. Wie du bereits aus den Botschaften weißt, die ich durch James Padgett geschrieben habe, gibt es in den traditionellen Kirchen und christlichen Gemeinden zwar viele Irrtümer und Unwahrheiten, dennoch kann der Besuch dieser Gottesdienste dazu beitragen, die Seele zu Gott zu erheben und das Einströmen der Göttlichen Liebe zu bewirken.

Auch der Spiritismus kann in dieser Hinsicht von Nutzen sein, denn er demonstriert auf eindrückliche Art und Weise, dass die Seele existiert und weiterlebt, wenn der Mensch im Tod seinen irdischen Körper zurücklässt. Bleibt der Spiritismus aber ohne echten Fokus, indem man sich eher mit seltsamen und unerklärlichen Phänomenen beschäftigt, anstatt die Entwicklung der Seele in den Mittelpunkt zu stellen, verursacht diese Lehre eher Stagnation als Wachstum. Es ist deshalb notwendig, sich auf höhere Wahrheiten zu fokussieren, um mit Hilfe der Göttlichen Liebe die Seele zu entwickeln, sie zu weiten und ihr Wachstum zu fördern.

Um es noch einmal klarzustellen: Die Versuchung durch den Teufel, wie sie im Matthäus-Evangelium beschrieben wird, hat niemals stattgefunden! Zum ersten stammt diese Schrift nicht von dem, der sie verfasst haben soll, zum anderen gibt es keinen Teufel, wie er in diesem Evangelium beschrieben ist. Als ich begann, öffentlich aufzutreten und die Sendung Gottes anzunehmen, war meine Seele längst von der Göttlichen Liebe durchdrungen und durch die Neue Geburt vollständig zum Christus transformiert. Kein Teufel im gesamten Universum wäre in der Lage gewesen, mich zu versuchen, da ich zu diesem Zeitpunkt längst eins mit dem Vater war.

Durch die Transformation vom Jesus zum Christus hatte ich bereits auf Erden einen Stand erreicht, der mir den Eintritt in das göttliche Königreich garantierte. Die drei Versuchungen, denen ich ausgesetzt gewesen sein soll, haben niemals stattgefunden, noch habe ich mich vierzig Tage lang zurückgezogen, um in der Wüste zwischen Jerusalem und dem Toten Meer zu fasten. Meine Seele war zu diesem Zeitpunkt allemal so rein, dass keine Versuchung dieser Erde es vermocht hätte, mich aus meiner Einheit mit dem Vater zu reißen. Da ich weder Sinn im Fasten erkannte noch diese Selbstkasteiung praktizierte, hatte ich auch keinen Hunger, der mich hätte in Versuchung führen können. Die gesamte Geschichte ist ein reines Phantasiegebilde und hat sich niemals zugetragen.

Diese gutgemeinten Zusätze, die den Original-Manuskripten untergeschoben worden sind, hatten nur den einen Zweck — mich von einem Menschen zu einem Gott zu verwandeln, der über Kräfte verfügt haben soll, die weit über das Menschliche hinausgehen. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass vieles, was mir widerfahren sein soll, auch bei Buddha nachzulesen ist, denn seine Legende war eine der bevorzugten Quellen, die den biblischen Schreibern als Vorlage diente, als sie nach Mitteln und Wegen suchten, mich zu einem Gott zu erheben.

Zur Taufe möchte ich dir sagen: Dieser Ritus hat lediglich symbolischen Charakter und ist keinesfalls in der Lage, das Einströmen der Göttlichen Liebe zu bewirken! Für sich genommen ist es gleichgültig, ob ein Mensch getauft ist oder nicht, denn das Sakrament der Taufe hat keinerlei Auswirkung auf die Entwicklung der Seele. Eine Seele kann nur wachsen und gedeihen, wenn sie sich in Liebe entwickelt. Ihre volle Schönheit und Reinheit entfaltet die Seele in der Regel erst im spirituellen Reich. Hier aber, wie du weißt, gibt es kein materielles Wasser, mit dem die Seele getauft werden könnte. Um sich zu entwickeln, muss eine Seele entweder ihre natürliche Liebe reinigen—oder sie bittet den Vater um Seine Göttliche Liebe.

Die Taufe, gleich welcher Form, ist ein rein symbolischer Akt, der nicht in der Lage ist, Sünden abzuwaschen. Dieses Ritual leitet sich von der jüdischen Tradition ab, wo das Übergießen mit oder das Untertauchen im Wasser dazu dient, sich zum einen physisch zu reinigen, zum anderen, um für alle sichtbar einen Neuanfang zu markieren, um umzukehren und seine Sünden zu bereuen. Die alten Hebräer, die viele Arten von Waschungen praktizierten, übertrugen das Konzept, seinen Körper zu reinigen, bald auch auf die Seele und begründeten somit ihre religiöse Praxis und Anschauung. Dennoch hilft es nicht, in einen Fluss zu steigen, ein Tauchbad zu benutzen oder sich taufen zu lassen, um sich von der Sünde zu befreien—was allein die Göttliche Liebe vermag.

Als ich mich im Jordan taufen ließ, versinnbildlichte dieser Akt den Neuen Bund, den ich mit Gott geschlossen und somit der ganzen Menschheit eröffnet hatte. Diese Taufe sollte der ganzen Welt zeigen, dass der Heilige Geist erneuert wurde, um die Göttliche Liebe in die Herzen der Menschen zu tragen — was im Bild der herabschwebenden Taube seinen symbolischen Ausdruck fand. Zugleich zeigte meine Taufe an, dass meine Seele durch die Gegenwart der Göttlichen Liebe rein und makellos geworden war.

Die Taufe mit Wasser aber ist ohne jede Bedeutung — was einzig und allein zählt, ist die Taufe mit dem Heiligen Geist. Die echte, wahre und einzige Taufe vollzieht sich nur dann, wenn die Liebe des Vaters in die Seele strömt. Allein diese Taufe ist in der Lage, die Seele von der Sünde reinzuwaschen, um eins mit dem Vater zu werden und Teilhaber an Seiner Unsterblichkeit.

„Er aber, der mich gesandt hat, mit Wasser zu taufen, hat mir gesagt: Auf wen du den Geist herabkommen siehst und auf wem er bleibt, der ist es, der mit dem Heiligen Geist tauft“ — Johannes, Kapitel 1, Vers 33.

Wenn also ein Mitglied der Foundation Church of the New Birth sein Kind taufen lassen möchte, indem er es voll Vertrauen und Hingabe der Liebe des Vaters weiht, der schenkt seinen Kind eine Taufe, die höher steht als alles, was die Tradition der Hebräer oder das christliche Sakrament erreichen können. Eine Taufe mit Wasser ist allenfalls dazu geeignet, dem Menschen einen Weg zu zeigen, auf dem er seine einstige Vollkommenheit, die er in Adam verloren hat, wiedererlangen kann, indem die natürliche, menschliche Liebe von allem, was sie beschmutzt und besudelt, befreit wird.

Doch weil ihr hier auf Erden seid, dennoch aber den Weg der Göttlichen Liebe gewählt habt, verbiete weder ich — Jesus — noch ein anderer Engel Gottes diese religiöse Gepflogenheit, so lange dieses Weihe-Ritual geeignet ist, das Kind der Gnade des Vaters näherzubringen.

Teil II

Nun, es ist eine Tatsache, dass die Spiritisten, die sich als Christen verstehen, ebenfalls einen freien Willen haben, sich mit Dingen zu beschäftigen, die ihnen wichtig sind. Oftmals sind ihre Lehren aber wie Tentakel, sodass sie nicht in der Lage sind, die Fesseln ihres Intellekts zu durchbrechen — oder schlicht nicht gewillt sind, eine Praxis zu unterbinden, die zum Schaden ihrer Seele gereicht. Der Christ an sich ist dem Spiritisten deshalb nicht unähnlich. Auch er versteift sich voll und ganz auf die Lehre, sei sie orthodox oder liberal, mit der er aufgewachsen ist, und lässt sich deshalb weder von seinem überkommenen Gottesbild abbringen, noch kann er den Irrglauben fallen lassen, ich wäre als “wahrer Mensch und wahrer Gott“ die zweite Person der sogenannten Heiligsten Dreifaltigkeit.

Viele Spiritisten, die sich als Christen verstehen, glauben weder an die Dreifaltigkeit noch an ein stellvertretendes Sühneopfer—und das ist gut so. Es ist höchste Zeit, dass der Glaube, mein Blut hätte die Sünden der Welt abgewaschen oder dass ich Gott sei, von dieser Erde verschwindet, denn dieser Irrtum verhindert, dass sich die Menschen, die sich bereits erlöst glauben, dem himmlischen Vater zuwenden, um Seine Göttliche Liebe zu erbitten. Der Glaube, mein Blut könne die Welt erlösen, führt höchstens dazu, dass der Mensch in Untätigkeit verharrt, indem er meint, dass alles, was zu seiner Erlösung notwendig ist, durch mein Sühneopfer längst erreicht wurde. Indem er sich des Himmels bereits sicher wähnt, verpasst er aber die Gelegenheit, an seiner eigenen Erlösung mitzuwirken.

Für die Christen ist es nicht der lebendige Jesus, der ihnen zum Heiland wird, sondern sein Tod am Kreuz, bei dem sein Blut vergossen worden ist — ein archaischer Ritus, der im Judentum und bei den Heiden praktiziert wurde, der aber ebenso bedauernswert wie nutzlos ist. Diese Lehre ist es, die oftmals verhindert, dass Christen wie Spiritisten erkennen, dass es die Neue Geburt ist, die wahrhaft erlöst. Denn wer sich bereits durch das Blutopfer Jesu oder in dessen Namen gerettet glaubt, der zieht es nicht einmal in Betracht, dass ein einfaches, aber ernstes und aufrichtiges Gebet geeignet ist, die Liebe des Vaters—und somit wahre Erlösung zu bewirken. Wie verwundert werden viele Christen einst sein, wenn sie in der spirituellen Welt mit der Wahrheit konfrontiert werden!

Dem Spiritisten, so er zugleich Christ ist, wird es nicht viel besser ergehen. Auch er folgt der allgemeinen Lehre, unterscheidet sich aber von der restlichen Christenheit, weil sein Hauptinteresse darauf ausgerichtet ist, schon auf Erden Einblicke in die spirituelle Welt zu erhaschen und die verschiedenen Sphären kennenzulernen, die jedem spirituellen Wesen gemäß seiner seelischen Entwicklung beschieden sind. Auch wenn der Spiritist weiß, dass die Seele nach dem Tod nicht schläft, bis sie am Jüngsten Tag auferweckt wird, so hat doch auch er keinen großen Beitrag dazu geleistet, seine Seele zu entwickeln, um einen lichtvollen Ort in der spirituellen Welt zu bewohnen.

Da der Wissensdurst des Spiritisten mehr intellektueller oder wissenschaftlicher Natur ist, übersieht er vollkommen, dass im spirituellen Reich nicht derjenige die Krone erringt, dessen Geist und Verstand aufs Höchste entwickelt sind, sondern dass allein die Fülle an Liebe, die er in seiner Seele versammelt, über sein zukünftiges Schicksal entscheidet — mag er sich auch damit trösten, dass er nicht der bedrückenden Vermutung unterliegt, dass die menschliche Seele unwissend in ihrem Grab ruht, nachdem sie ihre leibliche Hülle abgelegt hat.

Alle, die eine Séance besuchen, um in ihrer Trauer, die der Verlust eines geliebten Menschen nach sich zieht, Trost zu finden, werden zwar mit der Gewissheit gesegnet, dass ihre Verstorbenen nicht wirklich tot sind, diese Art der Liebesbezeigung ist aber nicht geeignet, die Pforten des Himmels aufzusperren — kann aber dazu beitragen, die natürliche, menschliche Liebe zu vermehren. Den Weg in das Reich Gottes weist allein die Göttliche Liebe. Nur wenn diese Liebe in das Herz des Menschen fließt, indem er den Vater aufrichtig und in ernsthaftem Verlangen um diese Gabe bittet, kann die Sehnsucht der Seele, eins mit dem Schöpfer zu werden, gestillt werden und Erfüllung finden.

Weder die Befriedigung, die dem Spiritisten oder dem wissenschaftlich orientierten Christen zuteil wird, wenn es ihm gelingt, einen winzigen Blick in das jenseitige Reich zu gewinnen, noch der Wunsch, getröstet zu werden, wenn man einen lieben Angehörigen verloren hat, können bewirken, dass der Heilige Geist ausgesendet wird, um die Liebe des Vaters in das Herz des Menschen zu legen. Dies vermag allein der Seufzer der Seele, die sich nach Anbindung an ihren Schöpfer sehnt. Deshalb wird es weder der einen noch der anderen Partei gelingen, die Gegenwart der Göttlichen Liebe zu erkennen, weil beide nicht imstande sind, ihr gewohntes Fahrwasser zu verlassen, um der Seele zu geben, wonach sie sich wahrhaftig verzehrt.

Jesus der Bibel, Meister der göttlichen Himmel.