Erklärungen und Einsichten in das Neue Testament
Offenbarung 18 : Wunder, die sich niemals ereignet haben
Jesus – empfangen durch Dr Samuels 6., 9., 13. und 22. Dezember 1954, Washington, DC, USA.
Ich bin hier, Jesus.
Teil I
Eines der Wunder, das sich niemals ereignet hat, war die Speisung der Fünftausend, wo ich am See Genezareth die Menschenmenge gespeist haben soll, indem ich Brot und Fische vermehrte.
Nun — wir haben damals tatsächlich zusammen gegessen, und es war für alle mehr als reichlich da: Neben Brot und Fisch gab es Wein, Feigen und Datteln! Dennoch ist hier kein Wunder geschehen, wie uns das Neue Testament glauben machen will, denn alles, was uns als Nahrung diente, wurde entweder als Reiseproviant mitgebracht oder, wie im Fall der Fische, vor Ort gefangen, indem meine Jünger einige Boote zu Wasser ließen, um den Fang von den Frauen zubereiten zu lassen.
Mit anderen Worten — das gemeinsame Mahl im Ostjordanland hat damals wirklich stattgefunden, und die innige Verbundenheit und die liebevolle Gemeinschaft untereinander hat die Menschen nicht nur physisch, sondern vor allem spirituell so sehr genährt, dass diese Begebenheit immer farbenprächtiger und bunter wurde, je öfter sie erzählt worden ist. Schließlich fand diese Geschichte Eingang in die Evangelien, auch wenn sich außer dem alltäglichen Wunder, das der himmlische Vater Tag für Tag aufs Neue vollbringt, indem Er Seine Kinder mit allem versorgt, was sie brauchen, um auf dieser Erde zu leben, nicht wirklich ein Wunder oder Zeichen zugetragen hat.
Als es Abend wurde, bestiegen meine Jünger die Boote und fuhren zurück in die Gegend um Kapernaum. Ich hingegen blieb vorerst noch zurück, um mich von den vielen Menschen zu verabschieden, die mir den ganzen Tag gefolgt waren. Auch wenn die Angabe, dass mich Vier- bis Fünftausend begleitet hätten, definitiv eine Übertreibung ist, dauerte es seine Zeit, bis sich meine Zuhörer zerstreut hatten und jeder seines Weges ging. Als ich schließlich alleine war, zog ich mich zurück, um zu beten, bevor ich ebenfalls eines der Boote nahm, um meinen Jüngern über den See zu folgen.
Da die Winde günstig waren, konnte ich sie wider Erwarten relativ bald schon einholen, um auf eines der größeren Schiffe zu gelangen. Später erst habe ich erfahren, dass meine Jünger den Eindruck hatten, ein Geist würde ihnen folgen. Denn als ich mich ihnen mit vom Wind geblähten Segeln näherte, während ich am Masten meines kleinen Fischerbootes stand und meine weiße Robe, vom Mondlicht erhellt, in gespenstisches Weiß getaucht wurde, dachten damals viele, ich würde über das Wasser laufen, zumal das Spiel von Licht und Schatten die Konturen meines Bootes beinahe vollständig aufgelöst hatten. Diese Begebenheit war der Ausgangspunkt der Vorstellung, ich wäre in der Lage, über das Wasser zu gehen — was nicht nur unmöglich ist, sondern vor allem der Verkündigung meiner Lehre großen Schaden zugefügt hat.
Die Geschichte, in der eine Ehebrecherin zu mir gebracht wurde, auf dass ich sie zum Tode verurteile, hat sich hingegen tatsächlich so zugetragen. Das Neue Testament hat ziemlich genau überliefert, was sich damals ereignet hat.
Du siehst, es ist nicht immer leicht, Wahrheit und Dichtung voneinander zu trennen. Wenn ich das nächste Mal zu dir komme, werden wir uns mit anderen Wundern, die ich angeblich getan haben soll, beschäftigen.
Teil II
Lass uns heute mit der Betrachtung weiterer Wunder und absurder Begebenheiten aus dem Neuen Testament fortfahren.
Ein anderes, vermeintliches Wunder soll auf der Hochzeitsfeier zu Cana geschehen sein, wo ich angeblich Wasser in Wein verwandelt haben soll. Es stimmt, dass ich zur Hochzeit meines Cousins mütterlicherseits eingeladen war, und richtig ist auch, dass der Wein ausgegangen ist, doch habe ich niemals das Wunder vollbracht, das mir seitdem nachgesagt wird. Als es keinen Wein mehr gab, bin ich schlicht und ergreifend zu einem Weinhändler in der näheren Umgebung gegangen, um Wein zu kaufen, der—wie das Neue Testament es beschreibt—in Wasserkrüge gefüllt wurde.
Die Wunderheilung am Teich von Bethesda dagegen hat sich in etwa zugetragen, wie es in der Schrift bewahrt ist. Dort war es mir möglich, den Lahmen zu heilen, weil er an die Heilung glaubte und somit das “Wunder“ zuließ. Auch die Geschichte vom Fischfang, bei der ich meinen Jüngern zeigte, wo sie ihre Netze auswerfen sollten, hat sich tatsächlich ereignet. Ich konnte den Fischschwarm, der sich im See Genezareth gesammelt hatte, buchstäblich vor meinem inneren Auge erkennen und meine Jünger deshalb zu der Stelle führen, wo ich die Fische ausmachte. Dieses Wunder hat besonders Petrus davon überzeugt, mir und meiner Botschaft zu folgen.
Eine andere Begebenheit, die sowohl Markus als auch Matthäus festgehalten haben, ist die Verfluchung des Feigenbaums, die sich aber niemals zugetragen hat. Laut den beiden Evangelisten waren wir am Montag der Passah-Woche auf dem Weg von Bethanien nach Jerusalem, als wir den Feigenbaum passierten, der zwar viele Blätter, aber keine Früchte trug. Da ich hungrig weiterziehen musste, soll ich über diesen Umstand so verärgert gewesen sein, dass ich den Baum, der unmittelbar darauf verwelkte, verflucht haben soll — was natürlich Unsinn ist.
In Wahrheit hatten wir eben erst das Haus des Lazarus verlassen, wo uns von Maria und Martha ein vorzügliches Frühstück bereitet worden war. Als wir an der Stelle vorbeikamen, an der besagter Feigenbaum stand, war ich deshalb höchst darüber erstaunt, dass der Baum — für diese Jahreszeit äußerst ungewöhnlich — bereits Blätter trug. Es kam mir gar nicht in den Sinn, nach Früchten zu schauen, weil es seltsam genug war, dass der Baum überhaupt schon belaubt war.
Ich habe niemals etwas oder jemanden verflucht—weder den Feigenbaum noch Korazim oder Kapernaum am Ufer des Sees Genezareth, denn ich bin gesandt worden, um zu retten — und nicht um zu verdammen und zu zerstören. Weder ist der Feigenbaum auf wundersame Art und Weise verdorrt, noch war es Matthäus, der diese Geschichte aufgeschrieben hat. Dieses Wunder wurde viel später erst in die Heilige Schrift eingefügt, als meine Botschaft von der Göttlichen Liebe längst schon nicht mehr bekannt war und die damaligen Schreiber lange schon vergessen hatten, warum mich der Vater auf die Welt gesandt hat.
Dies alles schreibe ich dir auf, weil die Zeit gekommen ist, meine eigentliche Sendung zu erneuern, damit die Frohbotschaft Gottes, so dein Buch über das Neue Testament erst einmal veröffentlicht ist, von allem befreit wird, was ihrer Verkündigung schadet und entgegensteht.
Jesus der Bibel, Meister der göttlichen Himmel.