Erklärungen und Einsichten in das Neue Testament
Offenbarung 22 : Hosea und der Neue Bund mit Gott
Jesus – empfangen durch Dr Samuels am 27. Januar 1955, Washington, DC, USA.
Ich bin hier, Jesus.
Auch heute werden wir uns wieder mit dem Alten Testament befassen—zum einen möchte ich dir aufzeigen, was mich letztlich davon überzeugt hat, der Messias Gottes zu sein, zum anderen werden wir näher darauf eingehen, dass es vieler, kleiner Einzelschritte bedurfte, bis der Mensch eine spirituelle Entwicklung erreicht hatte, die in der Erneuerung der Göttlichen Liebe mündete.
In einer meiner letzten Botschaften habe ich dir erklärt, dass der Prophet Hosea richtig erkannt hatte, dass es neben der natürlichen Liebe, mit der die Menschen einander begegnen, noch eine andere Liebe geben müsse, die er aber nicht definieren konnte. Denn während die Liebe zu seiner untreuen Ehefrau eine rein menschliche Liebe war, dem Propheten bekannt und geläufig, entzog sich die Liebe Gottes für Sein irrendes Volk seinem Verständnis, weil sie einen höheren, göttlichen Aspekt beinhaltete. Auch wenn Hosea es als seine vornehmste Pflicht ansah, die Juden zur Umkehr zu bewegen, die religiösen Führer auf ihre Verfehlungen hinzuweisen und das Volk Gottes zu ermahnen, Jehova zu lieben und zu verehren, verlegte er all seine Anstrengungen darauf, jene ihm unbekannte Liebe zu ergründen, mit welcher der Vater Seinem Volk begegnete. Diese Sehnsucht nach etwas, wofür es kleine Erklärung gab, war ein wichtiger Trittstein auf dem Weg zur Erneuerung der Göttlichen Liebe.
Je mehr sich Hosea mit dieser höheren Liebe beschäftigte, desto grundlegender wandelte sich sein Gottesbild — aus Jehova, dessen Zorn und strafende Rache man fürchten musste, wurde ein liebevoller, himmlischer Vater, der sich nichts sehnlicher wünscht als Seine Kinder mit Seiner Liebe zu beschenken, anstatt sie als Kriegsgott vor Verfolgung zu bewahren. Bei keinem anderen Propheten Israels oder Judäas findet sich dieses Konzept eines liebenden, göttlichen Vaters. Erst Hosea fügt den Attributen und Eigenschaften Gottes einen Aspekt hinzu, der aus dem strafenden und eifersüchtigen Rächer einen Gott der Liebe macht, der nur auf den geeigneten Zeitpunkt wartet, das wunderbare Geschenk Seiner Göttlichen Liebe zu erneuern.
Auch wenn das Alte Testament stets betont, wie sehr der Vater Sein auserwähltes Volk umsorgte, wurde Gott eher gefürchtet statt geliebt. Es war also nicht die Liebe, welche die Hebräer dazu veranlasste, den Bund mit Gott zu halten oder bußfertig, reuig und zur Umkehr bereit zu sein, sondern die Angst vor Seinem gerechten Zorn, der sich in kriegerischen Auseinandersetzungen oder der Invasion fremder Völker zeigte. Je weiter aber diese nationalen Bedrohungen an Gewichtung und Einfluss verloren, desto offensichtlicher wurde es, dass Gott nicht nur der Gott der Hebräer ist, sondern der Vater und Schöpfer aller Menschen, der nur zu gerne bereit ist, allen, die sich Ihm voll Vertrauen und Hingabe nähern, Seinen Schutz und Seine Liebe zu schenken.
Diese schrittweise, spirituelle Entwicklung des Menschen spiegelt sich auch in den Psalmen, die David zugeschrieben werden. An vielen Stellen ist hier von Seelen die Rede, die sich nach der Liebe Gottes verzehren, anstatt sich Ihm zitternd und angsterfüllt zu nähern. Die Psalmen sind ein wunderbares Beispiel dafür, wie sehr sich der allmächtige Vater wünscht, eine ganz persönliche, individuelle Beziehung zu Seinen Kindern aufzubauen. In dieser Schrift steht nicht nur geschrieben, wie sehr Gott Seine Geschöpfe liebt, hier findet sich auch der eindeutige Verweis, dass es Gottes Wunsch und Wille ist, mit jedem Seiner Kinder persönlich in Kontakt zu treten.
Somit nimmt dieses alttestamentarische Buch vorweg, was Teil meiner späteren Sendung war — dass ein Gebet vom Grunde des Herzens ausreicht, um von Gott mit dem Geschenk Seiner liebenden Gegenwart — der Göttlichen Liebe — belohnt zu werden. Diese Liebe, die das Herz erfüllt und bereits bei Hosea als brennendes Feuer erahnt wird, ist der Lohn, der jede Seele erwartet, wenn der Mensch Gott um Seine Liebe bittet. Der Vater wartet nur darauf, Seine Liebe zu verschenken! Dabei ist es Ihm gleichgültig, ob ein Sünder zu Ihm ruft — bei Hosea ist es beispielsweise Gomer, die treulose Frau des Propheten — oder ob es eine reine und unschuldige Seele ist, die Seine Liebe erbittet. Wichtig ist nur, dass diese Bitte aufrichtig und ehrlich ist und der wahren Sehnsucht der Seele entspringt.
Als ich damals zum Vater betete, Er möge mich mit Seiner Liebe segnen, zögerte Er deshalb nicht lange und beauftragte Seinen Heiligen Geist, mir Seine Göttliche Liebe ins Herz zu legen. Wie Hosea es vorhergesehen hatte, war es diese Liebe, die zur Erlösung der Menschen bestimmt war. Der Heilige Geist hat einzig und allein die Aufgabe, die Göttliche Liebe ins Herz der Menschen zu tragen. Er ist zwar ein Teilaspekt des göttlichen Geistes, der in der Regel die Menschen erfüllt, um ihre Seele moralisch und intellektuell zu erheben, unterscheidet sich durch seine Aufgabe aber grundlegend vom Geist Gottes.
Bereits in ganz jungen Jahren erfüllte mich die Liebe des Vaters, auch wenn ich damals noch nicht wusste, was genau in meinem Herzen brannte. Immer häufiger strömte sie in meine Seele, weil mein Verlangen, mit dem Vater in innigen Kontakt zu treten, schier endlos war. Als mein Herz schließlich übervoll von dieser grenzenlosen Liebe war, erkannte ich, dass dieses Geschenk nicht nur für mich allein bestimmt war, sondern für alle, die den Vater in Demut und Hingabe um diese Gabe bitten würden, um so den Hunger der Seele nach dieser göttlichen Speise zu stillen.
Je mehr dieser Liebe in meinem Herzen war, desto deutlicher vernahm ich die Stimme der himmlischen Boten, die der Vater mir sandte, um mich an Seiner Weisheit teilhaben zu lassen—um aus der Ahnung meiner Seele absolute Gewissheit zu machen. Von den ungezählten Eigenschaften Gottes war es allein Seine Göttliche Liebe, nach der es mich so sehr verlangte und um die ich immer häufiger und intensiver betete. Wann immer die Liebe Gottes in meine Seele strömte, erfüllte mich die Gewissheit der Gegenwart Gottes, in die ich vollständig eintauchte, bis mein Herz regelrecht erglühte und alle Zweifel, welchen Auftrag mir Gott gegeben hatte, ausgelöscht waren — so es überhaupt noch Zweifel gab.
Als ich mich dem Mannesalter näherte, war die Anbindung an Gott bereits so stark, dass der Vater und ich ununterbrochen in Zwiesprache vertieft waren — von Herz zu Herz, von Seele zu Seele. Je mehr dieser Liebe in meinem Herzen war, desto näher fühlte ich mich dem Vater, bis ich schließlich einen Punkt erreichte, da diese intensive Verbindung dauerhaften Bestand erlangte. Ich erkannte, dass Gott mich auserwählt hatte, das Geschenk Seiner Göttlichen Liebe zu verkünden. Als der versprochene Messias wurde ich in die Welt gesandt, die Erneuerung der Gabe zu verkünden, die Adam einst ausgeschlagen hatte.
Dies nämlich war der Ungehorsam Adams, wie es in der Schrift verzeichnet ist. Der Tod, zu dem die ersten Eltern verurteilt wurden, war nicht der Verlust ihres Lebens, sondern die Trennung von Gott, indem der Mensch das Bindeglied zwischen sich und dem allmächtigen Vater — Seine Göttliche Liebe — ablehnte und so das Angebot Gottes ausschlug, aus der Begrenztheit des rein Menschlichen erhoben zu werden. Dies war die Ur-Sünde, und die Konsequenz dieser Verweigerung war der Verlust der Möglichkeit, die Göttliche Liebe zu erlangen. Mir wurde bewusst, dass es mein Auftrag sein würde, dieses Geschenk, das Adam einst abgelehnt hatte, der Menschheit wieder zugänglich zu machen, weil Gott es sich so sehr wünscht, dass alle Seine Kinder wieder in der Lage sind, Anteil an Seiner unendlichen Liebe, Seiner endlosen Güte und Seiner grenzenlosen Barmherzigkeit zu erlangen.
Jetzt wurde mir auch klar, was das Versprechen Gottes bedeutete, das Er über Jeremias verlautbaren ließ, Seinem Volk ein Neues Herz zu geben und einen Neuen Bund mit ihm zu schließen — einen Bund, der nicht in Stein gemeißelt ist, sondern in die Herzen und Seelen Seiner Kinder. Ich folgerte, dass ich der erste Mensch war, dessen Herz durch das Wirken der Göttlichen Liebe vollständig erneuert worden war—als Neuer Bund, der als ewige Verheißung in meiner Seele brannte und glühte.
In mir erfüllte sich die Zusage Gottes, Sein Volk niemals im Stich zu lassen — ja mehr noch: Ich wurde zum fleischgewordenen Gelöbnis Gottes, nicht nur für das Volk Israel, sondern für die gesamte Menschheit! Mit der Taufe im Jordan habe ich meine Berufung, als Messias Gottes zu wirken, endgültig angenommen. Ich folgte der Stimme meines Herzens, die immer lauter wurde, und verkündete in ganz Palästina, wie viele andere Propheten vor mir, das Wort Gottes, um mich zugleich als der verheißene Messias zu erklären — egal, welche Hindernisse sich mir auch in den Weg stellten.
Ich werde meine Botschaft an dieser Stelle beenden, auch wenn über dieses Thema noch längst nicht alles gesagt ist. Ich wünsche dir eine erholsame und gute Nacht. Sende dem Doktor bitte meine liebevollen Grüße — und seid beide guten Mutes. Mit dieser Unterschrift beende ich mein Schreiben.
Jesus von Nazareth, Jesus der Bibel.