Erklärungen und Einsichten in das Neue Testament

Offenbarung 23 : Das Elfte Gebot

Jesus – empfangen durch Dr Samuels am 16. Juni 1955, Washington, DC, USA.

Ich bin hier, Jesus.

Auch heute werden wir uns wieder mit dem Neuen Testament beschäftigen, um unklare Passagen zu erläutern oder inhaltliche Fehler zu korrigieren. Die Textstelle, die ich diesmal ausgewählt habe, findet sich im Johannes-Evangelium, Kapitel 14, Verse 15-18: „Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten. Und ich werde den Vater bitten, und Er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll. Es ist der Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht und nicht kennt. Ihr aber kennt ihn, weil er bei euch bleibt und in euch sein wird. Ich werde euch nicht als Waisen zurücklassen, sondern ich komme wieder zu euch.“

Und Kapitel 15, Verse 9-12: „Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe! Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in Seiner Liebe bleibe. Das sage ich euch, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird. Dies ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe.“

Als ich damals auf Erden lebte, gab es für einen gottesfürchtigen Juden kein größeres Gesetz als die Zehn Gebote, die Mose Seinem Volk gebracht hat. Auch für mich waren diese Gebote verbindlich, dennoch erkannte ich als Messias Gottes, dass es noch ein Elftes Gebot gab, das höher stand als alle Vorschriften des Mose — das Gesetz der Liebe, das Gesetz der Göttlichen Liebe!

Deshalb legte ich meinen Jüngern eindringlich ans Herz, einander zu lieben, wobei dieses einander lieben weit mehr war als nur diejenigen zu lieben, die dem Kreis der Jünger angehörten. Dieses liebt einander bezog sich dabei auf die gesamte Menschheit, also einschließlich derer, die ihnen lieblos und verletzend begegneten. Wer nämlich von der Liebe des Vaters erfüllt ist, der hat keine Feinde mehr, sondern ausschließlich Freunde!

Wer seine Feinde lieben will, der braucht eine größere Liebe als jene natürliche, die der Vater allen Menschen mitgegeben habt, als Er sie geschaffen hat — er braucht die Göttliche Liebe, die Gott erneuert hat, als Er mich auf die Erde sandte. Ich ermahnte meine Jünger deshalb, die Göttliche Liebe zu erbitten, die der Heilige Geist ihnen bringen würde, so sie den Vater um diese Gabe bitten würden und die sich so sehr von jener Liebe unterscheidet, die Kennzeichen der Schöpfung ist, die man Mensch nennt.

Als ich meinen Jüngern sagte, dass auch sie lieben sollten, wie ich sie geliebt habe, meinte ich mit dieser Liebe selbstverständlich die Göttliche Liebe — jene Liebe, die mein gesamtes Sein erfüllte und transformierte, indem ich mich aus tiefster Seele nach dem Vater sehnte. Nur diese Liebe ist geeignet, die ganze Welt zu lieben, denn sie ermöglicht die Erkenntnis, dass wir alle Kinder Gottes sind, selbst wenn unsere Seelen sich noch nicht entschieden haben, den Weg der göttlichen Ordnung zu gehen.

Dieses Gebot, einander mit der Göttlichen Liebe zu lieben, war das einzige Gesetz, das ich ihnen als meine Nachfolger hinterlassen habe. Niemals habe ich ihnen das Gebot hinterlassen, die Eucharistie zu feiern, um mein Gedächtnis zu bewahren, denn das — wenn auch symbolische — Trinken meines Blutes und das Essen meines Fleisches kann niemals bewirken, dass die Liebe des Vaters herabströmt, um die Herzen der Gläubigen zu erfüllen. Als ich mit meinen Jüngern zum Abendmahl versammelt war, feierten wir das Passah-Fest. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch gar nicht, was mich nur wenige Stunden später erwarten würde — weshalb ich auch niemals gesagt habe, die Apostel sollten das Brot brechen, um sich an mich zu erinnern.

Was ich aber tatsächlich gesagt habe — wenn auch nicht wortwörtlich —, war der Satz, den das Neue Testament richtig bewahrt hat: “Ich werde den Vater bitten, und Er wird euch einen anderen Beistand geben—den Tröster, der für immer bei euch bleiben soll.“ Damit meinte ich schlicht und ergreifend, dass ich niemals aufhören würde, den Vater darum zu bitten, allen Menschen Seine Göttliche Liebe zu schenken, welche aber nur dann in das Herz eines Menschen fließen kann, wenn er sich bewusst entscheidet, sich dieser Gnade zu öffnen.

Wenn der Mensch um die Göttliche Liebe bittet, wird Gott immer und unmittelbar antworten, indem Er Seinen Tröster sendet — den Heiligen Geist —, der einzig und allein mit der Aufgabe betreut ist, die Liebe des Vaters in das Herz des Menschen zu legen. Selbst dann, wenn der Mensch durch diese Liebe längst in das Göttliche erhoben worden ist, wird der Strom der Göttlichen Liebe in alle Ewigkeit nicht versiegen.

Die Liebe des Vaters strömt immer herab, sobald der aufrichtige Ruf der Seele diese Gabe erbittet; niemand ist darauf angewiesen, dass ich an seiner statt um diese Gnade bitte, sondern jede Seele muss selbst zum Vater beten, um Sein Geschenk zu erhalten.

„Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten; mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen.“

Auch diese Worte aus Johannes, Kapitel 14, Vers 23, stammen tatsächlich von mir — und sie bedeuten nichts anderes als dass jeder, der daran glaubt, dass ich als Messias Gottes gekommen bin, um die Erneuerung der Göttlichen Liebe zu predigen und wie und auf welche Weise diese Gnade erworben werden kann, irgendwann einmal eins mit dem Vater wird, indem er so sehr von der Liebe des Vaters durchdrungen ist, dass ihn die Überfülle dieser Liebesmacht in das Göttliche erhebt, um als Teilhaber an der Unsterblichkeit des Vaters eins mit Ihm zu werden — eins mit dem Vater und den Attributen und Eigenschaften, die Seiner göttlichen Natur entspringen. Diese Liebe ist es, mit der meine Jünger einander lieben sollten, damit auch sie die Gnade erfahren, die mich in den Stand erhoben hat, der mich eins mit dem Vater macht, um ein Liebesband zu knüpfen, das mein Herz und das Herz des Vaters auf immer und ewig miteinander verknüpft.

Doch auch wenn das Johannes-Evangelium korrekt überliefert, dass es eben diese Göttliche Liebe ist, welche die zentrale Aussage meiner gesamten Lehre darstellt, so ist diesen Zeilen dennoch nicht zu entnehmen, wie diese Liebe in die Herzen der Menschen gelangt — und dass nicht ich es bin, der diese Liebe aktiviert, sondern jeder Einzelne, indem er den Vater um diese Gabe bittet. Einzig und allein der Vater ist die Quelle dieser Liebe, die sich so sehr von der natürlichen Liebe unterscheidet, die dem Menschen seit seiner Geburt mitgegeben worden ist.

“Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe!“

Die Göttliche Liebe darf keinesfalls mit der menschlichen, natürlichen Liebe verwechselt werden, mit der die Menschen einander lieben, noch kann ich diese kostbare Liebe geben, sondern ausschließlich der Vater. Um die Göttliche Liebe zu erlangen, muss der Mensch sich aktiv für diese Gabe entscheiden, um dann den Vater aufrichtig und ernsthaft darum zu bitten.

Als ich die Jünger aufgefordert habe, in meiner Liebe zu bleiben und einander zu lieben, wie ich sie geliebt habe, war stets die Göttliche Liebe gemeint, nicht meine eigene, menschliche Liebe. Nur so ergibt diese Passage im Johannes-Evangelium Sinn und fügt sich nahtlos und logisch in den Sendungsauftrag ein, mit dem mich der Vater betraut hat.

Nur aus diesem Blickwinkel heraus ist die wahre Kernaussage meiner Botschaft, die an vielen Stellen dieses Evangeliums durch die Zeilen schimmert, zu verstehen, denn um etwas als wahr zu definieren, genügt es nicht, nahe an der Wahrheit zu sein. Ich bin gekommen, um die Botschaft der Göttlichen Liebe zu verkünden — dies ist der Grund, warum die Evangelien überhaupt geschrieben worden sind, auch wenn davon heute kaum mehr etwas zu finden ist.

Damit beende ich diese Botschaft. Ich sende dir und den Doktor meine Liebe und meinen Segen, und wünsche euch eine gute Nacht.

Dein Freund und älterer Bruder, Jesus der Bibel, Meister der göttlichen Himmel.