Erklärungen und Einsichten in das Neue Testament

Offenbarung 28 : Jesus hat niemals Hass auf die Juden gepredigt

Jesus – empfangen durch Dr Samuels am 11. Juli 1955, Washington, DC, USA.

Ich bin hier, Jesus.

Ja—auch heute bin ich bei dir in diesem Zimmer, um dir eine Botschaft zu schreiben, die wiederum das Johannes-Evangelium betrifft. Voraussetzung dafür ist aber, dass du in der Lage bist, meine Worte zu empfangen. Ich habe heute das Kapitel 7 ausgewählt, denn hier finden sich viele Dinge, die dringend einer Korrektur bedürfen.

Zuerst einmal möchte ich klarstellen, dass ich damals auf Erden nicht gewusst habe, welches Schicksal mir dereinst bevorstehen würde. Ich hatte deshalb auch keine Kenntnis darüber, dass ich verhaftet werden würde, um von den Römern gekreuzigt zu werden. Wenn bei Johannes also steht, ich hätte gesagt, dass meine Zeit noch nicht gekommen sei, so ist dies ein Einschub, der erst viel später erfolgt ist, denn für die Botschaft, die zu bringen ich beauftragt bin, ist immer die rechte Zeit. Zudem ergibt der Ausspruch, dass die Zeit für meine Brüder immer reif sei, keinen Sinn, wenn die Reife der Zeit — wie in meinem Fall — den Tod bedeuten sollte, da viele meiner Apostel und Anhänger jünger waren als ich und den Tod deshalb nicht allzu sehr zu fürchten brauchten—von Krankheit, Unfall oder einem Zusammenstoß mit den Römern einmal abgesehen.

Dass ich Angst vor der jüdischen Priesterschaft gehabt habe und deshalb nicht zum Laubhüttenfest nach Jerusalem gehen wollte, ist ebenfalls nicht richtig. Auch wenn ich ahnte, dass es in der augenblicklichen Lage besser sein würde, kein öffentliches Ärgernis zu erregen, setzte ich meine Taktik fort, immer dann zu erscheinen und vor dem Volk zu sprechen, wenn man es am wenigsten von mir erwartete. Mein Plan war es deshalb, auch diesmal nach Jerusalem zu gehen, um die Frohbotschaft der Göttlichen Liebe zu verkünden, denn wenn ich erst einmal in der Stadt wäre, würden es die Häscher der jüdischen Obrigkeit nicht wagen, mich in irgendeiner Art und Weise zu belangen, weil sie in der ohnehin schon aufgeheizten Stimmung die Reaktion des Volkes fürchteten.

Wenn ich damals vor den Menschen predigte oder mit den jüdischen Religionsführern diskutierte, versuchte ich niemals, sie zu provozieren, indem ich ihnen gegenüber eine feindselige Haltung einnahm, sondern ich drängte und ermahnte sie vielmehr, das Geschenk der Göttlichen Liebe anzunehmen, indem ich Mose, Jesaja und andere Propheten aus dem Alten Testament zitierte, um das Versprechen, das Gott Seinem Volk einst gegeben hatte, aus diesem Vermächtnis heraus abzuleiten.

Das Volk fand dabei keinen Anstoß daran, wenn ich ihnen sagte, dass die Prophezeiungen, die sich auf den Messias bezogen, in mir erfüllt waren. Aufruhr entstand aber immer dann, wenn ich die Göttliche Liebe über die Zehn Gebote stellte, die den Juden von Mose gegeben wurden. Sie konnten nicht glauben, dass es etwas geben könne, das höher stehe als die Gesetze des Mose, und so weigerten sie sich, mir zuzuhören, wenn ich von der Liebe des Vaters als das höchste und die Erfüllung aller Gesetze sprach.

Immer, wenn ich von der Göttlichen Liebe predigte, forderten sie einen eindeutigen Beweis meiner Rechtschaffenheit. Wenn ich ihnen dann aber erklärte, das jeder von ihnen diese Gnade in seinem Herzen spüren könnte, indem er lediglich um die Liebe des Vaters beten würde, weigerten sie sich nicht nur, meinem Beispiel zu folgen, sie sprachen mir auch rundweg ab, dass diese Liebe in meinem Herzen brenne oder dass der himmlische Vater bereit sei, Seine Liebe an alle Menschen zu verschenken — und nicht nur an Sein auserwähltes Volk.

Da die Juden nicht verstanden haben, was mit der Göttlichen Liebe gemeint war, wählte ich immer wieder Bilder und Gleichnisse, um diese Wahrheit aufzuzeigen. Beim Laubhüttenfest, als die hebräischen Priester gefüllte Wasserkrüge in ihrer Prozession trugen, benutzte ich beispielsweise ein Zitat aus Jesaja, Kapitel 58, um zu zeigen, dass das lebendige Wasser der Göttlichen Liebe in jedes Herz eindringen könne, wenn der Mensch nur aufrichtig um diese Gabe bitten würde. Aber für die Juden, die nur eine mangelhafte, spirituelle Entwicklung besaßen, war es nicht leicht, meine Botschaft zu verstehen — und noch schwieriger, sie umzusetzen.

Eine andere Stelle, die ich dir erläutern möchte, findet sich im Kapitel 7, Verse 37-39: „Aber am letzten, dem höchsten Tag des Festes trat Jesus auf und rief: Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke! Wer an mich glaubt, von dessen Leib werden, wie die Schrift sagt, Ströme lebendigen Wassers fließen. Das sagte er aber von dem Geist, den die empfangen sollten, die an ihn glaubten; denn der Geist war noch nicht da; denn Jesus war noch nicht verherrlicht.“

Johannes schreibt hier vom Heiligen Geist, der aber erst noch kommen würde, wenn ich verherrlicht worden wäre — also gekreuzigt und auferstanden. Dies aber ist grundsätzlich falsch, denn die Gabe des Heiligen Geistes war bereits mit meinem Erscheinen auf Erden erneuert worden — unabhängig davon, ob ich zu diesem Zeitpunkt gekreuzigt worden war. Allen, die mir damals zuhörten, war es unmittelbar möglich, den Vater um Seine Göttliche Liebe zu bitten, ohne erst auf meinen Tod warten zu müssen. Dennoch ist es korrekt, dass auch die Herzen meiner Jünger erst dann von der Liebe des Vaters erfüllt wurden, als an Pfingsten der Heilige Geist auf sie herabkam.

Auch der Bericht in Johannes, Kapitel 8, wo beschrieben wird, wie ich mit den Juden über Abraham diskutierte, führte zu vielerlei Missverständnissen und Fehlinterpretationen. Auch wenn es stimmt, dass diese Diskussion, wie im Neuen Testament überliefert, wahrhaftig stattgefunden hat, wurde der eigentliche Grundtenor dieses Dialogs aber vollkommen verdreht und verfälscht — denn wie hätte ich als strenggläubiger Jude behaupten können, alle Juden hätten den Teufel zum Vater oder dass sie als Nachkommen Satans von Anfang an darauf aus waren, sich gegen Gott und Seine ewigen Gesetze zu stellen?

Dieses Bibelzitat ist einer der vielen Gründe, warum die Juden so sehr gehasst und verfolgt wurden, obwohl sie sich im Endeffekt nur geweigert hatten, meiner Botschaft zuzuhören und mich als Messias Gottes anzunehmen — was jedem Menschen als Bekundung seines freien Willens völlig offen steht. Hass ist aber niemals das geeignete Mittel, um Liebe hervorzurufen. Wie könnte ich also zum Hass aufrufen, um auf diese Weise die Liebe des Vaters zu verkünden? Wer von der Liebe Gottes predigt, gleichzeitig aber zu Hass und Gewalt aufruft, kann sich sicher sein, nicht den Willen des Vaters zu tun!

Auch Johannes, der von der Liebe des Vaters erfüllt war, hat diese Zeilen weder geschrieben, noch den Hass auf Juden gepredigt, zumal wir alle selber Juden waren. Keiner von uns beiden hat jemals dazu aufgerufen, die Juden zu hassen und zu verfolgen, noch habe ich behauptet, sie hätten den Teufel zum Vater. In Wahrheit bedauerte ich es zutiefst, dass die Juden mir und meiner Botschaft ihr Herz und ihr Ohr verschlossen hatten, um durch das Wirken der Göttlichen Liebe aus dem Stand des auserwählten Volkes zu wahrhaft erlösten Kindern Gottes zu werden.

Niemals aber wandte ich mich im Zorn gegen sie oder verfluchte sie gar, oder nannte sie Nachkommen eines Mörders. Egal, was die Juden jemals verbrochen hatten, sie waren nicht nur die Kinder Abrahams, sondern vor allem die Kinder Gottes, der sie alle geschaffen hat und unendlich liebt.

Du siehst, die Stelle mit dem Diskurs um Abraham wurde nur deshalb in die Heilige Schrift eingefügt, um die Juden schlechtzureden und jede Art von Hass und Gewalt ihnen gegenüber zu rechtfertigen. Außerdem ist es völlig unmöglich, dass ich die Juden als Kinder Satans und als die Brut des Mörders von Anbeginn an bezeichnet haben kann, denn es gibt weder einen Teufel noch den Satan, während der Schreiber dieser Zeilen durchaus der Meinung war, ein solches Geschöpf würde existieren. Als dieser Absatz geschrieben wurde, sah sich die junge Christenheit sowohl jüdischer als auch heidnischer Verfolgung ausgesetzt. Um die Juden an sich zu diffamieren, dem Stammvater Abraham aber ein Leumundszeugnis auszustellen, wurden die Hebräer als Kinder Abrahams kurzerhand zu Kindern des Teufels — und der Stammbaum, auf den sich auch das Christentum als wahrer Erbe berief, auf diese Weise gesäubert.

Ich hingegen wollte dem Volk Israel aufzeigen, dass sie ihren eigenen Stammvater ablehnen, wenn sie sich weigern, meiner Frohbotschaft zuzuhören. Deshalb wurde ich nicht müde, das Wort Gottes zu verbreiten, indem ich darauf verwies, dass sich in mir erfüllte, was Abraham dereinst versprochen worden war: Dass Gott Seinem Volk einen Heiland schicken würde — ein Versprechen, auf das Abraham bedingungslos vertraute.

Wahr hingegen ist, wenn das Evangelium schreibt, ich hätte den Juden garantiert, dass sie den Tod nicht schmecken würden, wenn sie meiner Verkündigung folgen und Anteil an der Unsterblichkeit des Vaters erlangen — indem sie Seine Göttliche Liebe in ihr Herz aufnehmen. In der Sorge aber, den Bund mit Gott zu brechen und die Gesetze des Mose mit Füßen zu treten, waren die Juden nicht bereit, mir ihr Herz zu öffnen, zumal sie den Unterschied zwischen dem physischen und dem spirituellen Tod nicht erkennen konnten. Als ich ihnen erklärte, dass alle, die von der Liebe des Vaters erfüllt sind, auf ewig leben werden und dass ich der erste Mensch sei, der durch diese Liebe Unsterblichkeit erlangt habe, gerieten sie aufgrund ihrer mangelnden, spirituellen Reife vollends in Aufruhr, da sie der Meinung waren, ich würde mich nicht nur mit Abraham, sondern mit Gott selbst auf eine Stufe stellen.

Was aber auf alle Fälle nicht korrekt ist, betrifft die fragwürdige Aussage, dass ich lange vor Abraham gewesen sei, um meinen Stand als zweite Person der sogenannten Dreifaltigkeit zu etablieren. Es gibt keinen drei-einigen Gott — es gibt nur einen Gott, und das ist unser aller, himmlischer Vater. Damals aber, als das Konzept einer drei-einigen Gottheit große Verbreitung und Akzeptanz fand, benutzte man besagte Diskussion um den Stammvater Abraham, um mich ein weiteres Mal als Teil der Gottheit zu erheben, was im frühen Christentum auf überaus fruchtbaren Boden fiel. Es ist leicht zu erkennen, dass das Johannes-Evangelium unmöglich von dem stammen kann, dem es zugeschrieben wird. Es wurde verfasst, als das junge Christentum langsam erstarkte und an Zulauf gewann—auch wenn meine eigentliche Botschaft längst schon verloren gegangen war.

Mehr werde ich dir heute nicht schreiben. Ich danke dir, dass du nicht nur die Kraft besessen hast, meine Worte zu empfangen, sondern dass es dir auch möglich war, die notwendige Verbindung aufrechtzuerhalten, um mit mir in Kontakt zu treten. Bete noch viel mehr und inniger zum himmlischen Vater, damit das Band zwischen dir und Seiner großen Seele tagtäglich stärker und kräftiger wird. Ich sende dir und dem Doktor meine Liebe—und unterzeichne als dein älterer Bruder und Freund.

Jesus der Bibel, Meister der göttlichen Himmel.