Erklärungen und Einsichten in das Neue Testament
Offenbarung 36 : Josef von Arimathäa und über die stellvertretende Sühne
Jesus – empfangen durch Dr Samuels am 28. Oktober und 20. Dezember 1954, Washington, DC, USA.
Ich bin hier, Jesus.
Teil I
Ich freue mich, dass es dir möglich war, mich spirituell wahrzunehmen, als ich dein Zimmer betreten habe. Dies ist ein Beispiel für die Entwicklung der Sinne deiner Seele, die unweigerlich eintritt, wenn ein Mensch aufrichtig und jeden Tag aufs Neue um die Liebe des Vaters betet.
Ich werde dir heute wieder über Josef, meinen irdischen Vater, berichten. Vertraue mir also, dass ich dir die Wahrheit schreibe — und nichts als die Wahrheit.
Zuerst einmal ist festzuhalten, dass mein irdischer Vater Josef noch am Leben war, als sich die Ereignisse um mich so dramatisch zuspitzten. Das Neue Testament selbst enthält einen Hinweis darauf, dass mein Vater im Jahre 29 noch lebte, denn ungefähr neun Monate vor meiner Kreuzigung predigte ich in Kapernaum und brachte die Juden dabei so sehr gegen mich auf, dass sie laut Johannes, Kapitel 6, Vers 42, zueinander sagten: „Ist das nicht Jesus, der Sohn Josefs, dessen Vater und Mutter wir kennen?“
Diese Zeilen zeigen unmissverständlich, dass mein Vater zu diesem Zeitpunkt sehr wohl noch am Leben war. Mein Vater lebte also nicht nur, als ich ans Kreuz geschlagen wurde, er war es auch, der unter dem Decknamen “Josef von Arimathäa“ um meinen Leichnam bat, um ihn im selben Grab zu bestatten, das er eigentlich für sich hatte anfertigen lassen.
Arimathäa leitet sich aus dem Hebräischen ab und bedeutet nichts anderes als “Vater des Propheten“. Da Arimathäa aber zugleich auch der Name einer Stadt in Judäa war, konnte sich mein Vater sicher sein, dass sein Geheimnis nicht entdeckt werden würde. Als kaum hundert Jahre nach meinem Erdenleben die Irrlehre populär wurde, dass meine Mutter mich jungfräulich empfangen habe, wurden nicht nur alle Hinweise auf meinen irdischen Vater getilgt, auch meine leiblichen Brüder Jakobus und Judas, die später meine Sendung fortsetzten, waren nun nicht mehr meine Geschwister, sondern lediglich meine Cousins.
Da diese Familienherleitung aber allzu unglaubwürdig, hölzern und konstruiert wirkte, wurde die noch fragwürdigere Geschichte eingefügt, dass meine Mutter Maria eine Schwester hatte, die zufällig ebenfalls Maria hieß und mit dem Bruder meines Vaters Josef verheiratet war. Diesem, in Wahrheit nicht existenten Bruder meines Vaters, gab man den Namen Kleophas beziehungsweise Alphäus. Wann immer die Bibel von einem gewissen Alphäus als dem Vater des Jakobus und des Judas schreibt, ist in Wirklichkeit mein Vater Josef gemeint, dessen leibliches Kind ich war. Mit diesem etwas merkwürdigen Schachzug versuchten die frühen Autoren der Heiligen Schrift, meine Mutter Maria zur Jungfrau zu machen und zugleich die Brüder beziehungsweise die Cousins zu erklären, die laut Neuem Testament gekommen waren, um mich zu überreden, mit ihnen nach Hause zu gehen.
In dem Wunsch, seine wahre Identität zu verbergen, wurde Josef von Nazareth sozusagen zum Handlanger späterer Bibelautoren, indem er ihnen unfreiwillig half, meinen leiblichen Vater von der Bildfläche verschwinden zu lassen, nachdem ich als Zwölfjähriger mit meinen Eltern zum Passah-Fest nach Jerusalem gepilgert sein soll, um im Tempel mit den Rabbinern die Schrift auszulegen — eine Begebenheit, die sich niemals zugetragen hat, wie ich bereits durch James Padgett offenbart habe.
Richte dem Doktor bitte aus, dass er sich nicht mehr länger den Kopf zu zerbrechen braucht: Alles, was ich dir über meine Familienverhältnisse geschrieben habe, ist wahr und authentisch!
Auch wenn mein irdischer Vater Josef eine gewisse Vorahnung hatte, dass ich der Messias Gottes sein könnte, da sich viele Prophezeiungen in mir erfüllten und er daraufhin versuchte, mich nach seiner Vorstellung auf meine künftige Rolle vorzubereiten, hat er doch erst nach meiner Auferstehung, als ich ihm mit meinem materialisierten Körper gegenüber getreten bin, begriffen, welche Art von Messias ich bin. Erst mit diesem Ereignis war es ihm möglich, sich von seinen überkommenen Vorstellungen und Träumen zu verabschieden, um die Göttliche Liebe in sein Herz zu lassen und zu erkennen, dass mein Reich nicht von dieser Welt ist.
Es dauerte viele Jahre der Enttäuschung und der Bitterkeit, bis mein Vater endlich verstanden hatte, warum ich auf die Erde gekommen war. Als er sich endlich und voller Vertrauen in die Hände Gottes fallen ließ — und somit sein Herz öffnete, um von der Göttlichen Liebe vollständig verwandelt zu werden, wurde er zu einem glühenden Verfechter meiner Lehre. Zusammen mit einigen anderen Jüngern besuchte er mehrere Inseln an der Küste Griechenlands, namentlich Patmos und Zypern, bevor er sich schließlich auf den Weg bis nach Großbritannien machte, wo er alsbald verstarb. Das Wunder, dass sein Wanderstab anfing zu blühen, als er diesen in den Boden stieß, ist allerdings eine fromme Legende.
An dieser Stelle möchte ich noch einen weiteren Irrtum aufdecken, der im Neuen Testament zu finden ist und für große Verwirrung gesorgt hat. Um ein Bild zu gebrauchen, das meine Zuhörer verstehen konnten, habe ich tatsächlich vom Brot des Lebens gesprochen, als ich ihnen die Tatsache der Göttlichen Liebe näher erläutern wollte. Ich habe aber niemals behauptet, dass ich dieses Brot des Lebens bin und dass die Menschen nur gerettet werden können, wenn sie mein Fleisch essen und mein Blut trinken. Dies alles beruht auf einer falschen Auslegung meiner Rolle als Messias und sollte mich auf die gleiche Stufe stellen wie Gott selbst. Wie ich bereits vor Jahren über James Padgett erklärte, habe ich weder die Eucharistiefeier begründet noch das Dogma der Transsubstantiation eingeführt, denn keine dieser ausschließlich symbolischen Handlungen kann erreichen, was nur durch die aufrichtige Bitte vom Grunde des Herzens erlangt werden kann.
Außerdem wird es höchste Zeit, einen Missstand aufzuklären, der im Markus-Evangelium zu finden ist: Weder ich noch meine Jünger haben jemals Nicht-Juden oder Heiden als Hunde bezeichnet! Der Ausspruch “lasst zuerst die Kinder satt werden; denn es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den Hunden vorzuwerfen“, Markus, Kapitel 7, Vers 27, stammt ganz sicherlich nicht von mir. Diese Geschichte, die an der Mittelmeerküste nahe Tyrus und Sidon passiert sein soll, hat zwar einen wahren Kern, wurde im Evangelium aber vollkommen verdreht und verfälscht.
Richtig ist, dass eine heidnische Frau auf mich zukam, um die Heilung ihrer kranken Tochter zu erbitten. Da sie wusste, dass ich Jude bin, sprach sie mich mit Rabbi an. Zuerst versuchten meine Jünger, die Frau zu vertreiben, doch ich bat sie zu mir und fragte sie, warum sie mich, einen jüdischen Rabbi, um Hilfe bat, wenn ihr doch klar sein müsste, dass ich mich ihr nicht einmal nähern dürfte, da sie nicht - jüdisch und eine Heidin war — während andere Rabbiner weniger zimperlich sein und sie schroff von sich weisen würden, indem sie ihr zur Antwort geben, es wäre ihnen nicht erlaubt, den Kindern das Brot wegzunehmen, um es den Hunden zu geben.
Ihre Antwort war im Wesentlichen das, was auch das Evangelium überliefert, denn durch ihren tiefen Glauben war ich tatsächlich in der Lage, ihre kranke Tochter zu heilen. Als diese Geschichte später aufgeschrieben wurde, wussten die Menschen längst nicht mehr, was ich der Frau erwidert hatte, und so wurde mir im Nachhinein traurigerweise in der Mund gelegt, ich hätte Heiden und Nicht-Juden als Hunde beschimpft.
Wenn Gott schon alle Menschen ohne Bedingung und ausnahmslos liebt, wie kann dann der Messias Gottes — der Gesandte des himmlischen Vaters — die eine Rasse bevorzugen, während er die andere Nation schmäht? Nein, diese Geschichte ist vollkommen falsch und hat meiner Mission enormen Schaden zugefügt.
Damit, denke ich, ist für heute genug gesagt. Bete weiter und unvermindert um die Liebe des Vaters, denn dies allein ist die Voraussetzung, dir die wahren Begebenheiten zu schildern, die damals stattgefunden haben, bevor sich die frühen Kirchenväter des ersten und zweiten Jahrhunderts daran gemacht haben, meine Lehre, die sie längst nicht mehr verstanden haben, umzudeuten und völlig zu verändern.
Je umfassender die Entwicklung deiner Seele ist, desto tiefer wird die Verbindung sein, die es mir erlaubt, mit dir in Kontakt zu treten. Nur wenn die Göttliche Liebe in deine Seele strömt, vollzieht sich ein Wandel in deinem Herzen, der dich meine Worte empfangen lässt, ohne dass dein Verstand die Wahrheit, die ich dir bringen will, verfremdet.
Doch nicht nur deine Kapazität als Medium steht in direkter Relation zur Fülle der Liebe Gottes, die du im Herzen trägst—auch die Anziehung, uns spirituelle Wesen betreffend, ändert sich in dem Umfang, in dem du deine Entwicklung vorantreibst. Je reifer deine Seele ist, desto mehr hohe, spirituelle Wesen aus den göttlichen Sphären haben die Möglichkeit, zu dir zu kommen, um dich aktiv zu unterstützen und zu führen. So war es uns beispielsweise nicht nur möglich, die Heilung deiner Zyste im Nacken zu befördern, sodass du bereits am 30. November entlassen werden konntest, wir haben auch all unsere Kräfte darauf verwendet, dir den Kauf des Flugtickets zu erleichtern, indem dir ein Weihnachtsgeld zugesprochen und deine Nachtarbeit mit einer unerwarteten Geldzuwendung vergütet worden ist.
Deshalb kann ich dir nur sagen: Vertraue mir und der Führung des Himmels, und lasse nicht nach, den Vater um Seine wunderbare Liebe zu bitten. Als dein älterer Bruder, der dir wünscht, sich voll und ganz auf uns zu verlassen, um ähnlich schöne und unerwartete Ergebnisse zu erhalten, sende ich dir und dem Doktor meine Liebe und meinen Segen.
Jesus der Bibel, Meister der göttlichen Himmel.
Teil II
Ich bin hier, Josef — der Vater Jesu.
Ich möchte mit diesen wenigen Zeilen bestätigen, dass alles, was Jesus von mir geschrieben hat, wahr und richtig ist: Josef von Nazareth und Josef von Arimathäa sind ein und dieselbe Person! Zweifle also nicht an dem, was er dir schreibt. Ich habe damals meine wahre Identität versteckt, weil ich verhindern wollte, mit einem Mann in Verbindung gebracht zu werden, dessen unbeirrbare Überzeugung und absolutes Gottvertrauen in meinen Augen in einem Desaster endeten. Mach also nicht den gleichen Fehler wie ich, sondern vertraue ihm blind und ohne Einschränkung, denn das, was Jesus dir schreibt, ist die Wahrheit.
Ich, Josef — der leibliche Vater Jesu, bin aber nicht nur besagter Josef von Arimathäa, der zum Zeitpunkt der Kreuzigung Jesu im Neuen Testament in Erscheinung tritt, ich bin zugleich auch jener ominöse Alphäus, der in den Schriften immer wieder Erwähnung findet. Ich lebe hoch in den göttlichen Sphären, wo es längst schon keine Bezifferung der einzelnen Ebenen mehr gibt. Dennoch aber bin ich weit von dem Ort entfernt, an dem Jesus seine Heimat hat, denn es gibt keine Menschenseele, die mehr der Göttlichen Liebe in seinem Herzen trägt wie er — Jesus, mein Sohn.
Damit beende ich meine Botschaft. Vertraue auf den himmlischen Vater und gib dich Ihm und Seiner unendlichen Liebe vollkommen hin. Nur so wird dir gelingen, was weder mir noch meinen anderen Söhnen damals möglich war.
Dein Bruder in Christus, Josef.
Teil III
Ich bin hier, Jesus.
Da ich bei dir war, als du dich den Nachforschungen gewidmet hast, welche meiner Apostel alle jenen mysteriösen Alphäus zum Vater hatten, will ich dich nicht länger im Unklaren lassen, wobei du der Lösung dieser Frage schon relativ nahe warst. Vergleicht man die unterschiedlichen Angaben in den Evangelien, so erhält man insgesamt drei Jünger, deren Vater ein gewisser Alphäus war: Jakobus, Judas — und Thaddäus Levi, der Zöllner.
Wie du bereits weißt, waren nur zwei dieser Männer meine leiblichen Brüder, nämlich Jakobus und Judas. Levi, der spätere Evangelist Matthäus, stammte zwar ebenfalls von einem Alphäus ab, dieser aber war nicht mit meinem Vater Josef identisch. Alphäus war damals ein weit verbreiteter Name, der — ins Hebräische übersetzt — wiederum Josef bedeutet.
Leider bist du nicht mehr in der Verfassung, meine Botschaft zu empfangen. Wir werden uns zu einem späteren Zeitpunkt mit diesem Thema befassen. Ich wünsche dir und dem Doktor eine gute Nacht.
Dein Bruder und Freund, Jesus.
Anmerkung: Diese Botschaft hat bedeutende Konsequenzen, da viele glauben, dass Josef zu Jesu Kindheit gestorben ist. Sie unterstützt zwei weitere, eine durch Kathryn Stokes hier und eine durch Aamada Reza hier.