Erklärungen und Einsichten in das Neue Testament
Offenbarung 37 : Jonas und Abraham
Jesus – empfangen durch Dr Samuels am 29. November 1954 und 21. Juni 1955, Washington, DC, USA.
Ich bin hier, Jesus.
Ich bitte dich noch einmal dringend, mehr um die Liebe des Vaters zu beten. Viele Irrtümer im Neuen Testament warten noch darauf, gemeinsam von uns berichtigt zu werden — allerdings bist du nur dann befähigt, in Kontakt mit uns hohen, spirituellen Wesen zu treten, wenn deine Seele entsprechend entwickelt ist. Dies kann aber nur geschehen, wenn die Göttliche Liebe in deine Seele strömt, um dich ein für alle Mal zu verwandeln.
Beginnen werden wir heute Nacht mit dem Matthäus-Evangelium, Kapitel 12, Verse 38-40, wo eine Begegnung mit einigen Pharisäern geschildert wird, die erst ein Wunder oder Zeichen von mir forderten, ehe sie bereit waren, an mich und meine Sendung zu glauben:
„Darauf wandten sich einige Schriftgelehrte und Pharisäer an ihn: Meister, wir möchten von dir ein Zeichen sehen. Er antwortete ihnen: Diese böse und treulose Generation fordert ein Zeichen, aber es wird ihr kein Zeichen gegeben werden außer das Zeichen des Propheten Jonas. Denn wie Jonas drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches war, so wird auch der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Schoß der Erde sein.“
Nun — lass mich dir zuerst einmal versichern, dass ich niemals gesagt habe, drei Tage und drei Nächte im Schoß der Erde zu verbringen, um wie Jonas, der ebenso lange im Bauch des Wals verbracht haben soll, als Vorwegnahme meiner Auferstehung wieder in Erscheinung zu treten. Auch wenn das Neue Testament diese Geschichte als Tatsache überliefert, ist diese Aussage dennoch falsch und ein Einschub späterer Bearbeiter, der es nicht länger wert ist, bewahrt zu werden.
Wie ich von Jonas persönlich erfahren habe, wurde er niemals von einem Wal verschlungen. Das Seeungeheuer oder der Walfisch, wie es in der Bibel heißt, steht symbolisch für seine dreitägige Irrfahrt, die er auf offener See erlitten hat. Besonders nachts waren die Wellen dabei so hoch, dass das Wasser über ihm zusammenschlug, während sich Seegras um seinen Körper schlang. Als ihn die Flut endlich wieder an Land spülte, wurde er vom Ozean gleichsam ausgespuckt — was in der Erzählung vom Walfisch seinen Niederschlag fand.
Wahr hingegen ist, dass ich mit den Schriftgelehrten über den Stammvater Abraham sprach, dem Gott die Verheißung geschenkt hatte, dass einst ein Nachkomme Isaaks kommen werde, der als Messias und Auserwählter des Höchsten den ewigen Bund zwischen Gott und den Menschen erneuern würde. Wie schon damals, als Abraham nicht zögerte, seine Heimat zu verlassen, als er die Stimme Gottes vernahm, vertraute er auch diesmal wieder darauf, dass Gott Sein Versprechen halten und Sein Volk nicht im Stich lassen würde, auch wenn es ihm ein Rätsel war, welche Aufgabe diesem Heiland übertragen werden würde. Selbst als er seinen irdischen Leib längst abgelegt hatte, um sein Volk als spirituelles Wesen zu begleiten, wusste er immer noch nicht, was der Vater zur Erlösung Seiner Kinder bestimmt hatte. Dennoch vertraute er auf die Zusage Gottes, die sich bei Mose, den Prophezeiungen Jesajas oder in den Psalmen immer mehr verdichtete.
Als ich dann auf die Erde kam und mit mir das Geschenk der Göttlichen Liebe erneuert wurde, wusste Abraham, dass sich das Versprechen Gottes in mir und mit mir erfüllt hatte, denn seine Seele, die lange schon in den Stand des vollkommenen Menschen zurückgefunden hatte, offenbarte ihm unmissverständlich, dass ich der verheißene Messias bin — der Nachkomme Isaaks, der ihm einst zugesagt worden war. Abraham zögerte deshalb auch nicht lange und betete aufrichtig und voller Hingabe und Vertrauen um die Liebe des Vaters, um als eines der ersten, spirituellen Wesen überhaupt Anteil an Seiner göttlichen Natur zu erhalten.
Wenn die Bibel demnach beschreibt, Abraham hätte mich und mein Kommen bereits vorhergesehen, so ist dies nur teilweise richtig—es war sein bedingungsloses Vertrauen in Gott, das in mir schließlich seine Erfüllung fand. Vollkommen falsch hingegen ist, wenn mir das Johannes-Evangelium, Kapitel 8, Vers 58, den Satz in den Mund legt: “Amen, amen, ich sage euch: Noch ehe Abraham wurde, bin ich.“
Da ich kein Teil der sogenannten Dreifaltigkeit bin, niemals war und jemals sein werde — denn es gibt keinen dreifaltigen Gott, sondern nur den einen Gott, den himmlischen Vater —, habe ich auch nicht seit Anbeginn der Ewigkeit existiert. Das Dogma der Dreifaltigkeit ist eine Irrlehre, die aus dem Griechentum stammt und mich zur zweiten Person oder Logos der Gottheit macht. Diese Fehlinterpretation rührt daher, weil bereits damals, als die Evangelien aus den vielen Einzelmanuskripten zusammengestellt worden sind, nicht mehr bekannt war, was es heißt, eins mit dem Vater zu sein.
Da ich nicht Gott bin, noch seit Beginn der Ewigkeit existiere — so die Ewigkeit überhaupt einen Anfang oder ein Ende hat —, kann ich gar nicht sein, bevor Abraham ward. Dieser Satz wurde nur deshalb eingefügt, um meine angebliche Göttlichkeit zu untermauern. Ich weiß weder wann meine eigene Seele erschaffen wurde, noch ist mir bekannt, wann die Seele Abrahams geformt worden ist. Es könnte deshalb durchaus sein, dass ich vor Abraham erschaffen wurde — dies jedoch weiß allein der göttliche Vater. Meiner Meinung nach wurde der Mensch erst erschaffen, als die Grundlagen gegeben waren, auf Erden zu leben — sprich, ein irdisches Gefäß zur Verfügung stand, diese Seele aufzunehmen. Ich gehe deshalb davon aus, dass der Mensch erst viele Millionen Jahre nach der Erschaffung der Erde hervorgebracht wurde — was ich aber, wie gesagt, nicht weiß.
Gesehen habe ich Abraham erst, als ich selbst Bewohner des spirituellen Reichs war — unabhängig davon, was die Schrift behauptet. Umgekehrt war es Abraham aber schon damals, als ich noch auf Erden lebte, möglich, mich zu sehen, denn er begleitete mich als spirituelles Wesen, um auf diese Weise von der Frohbotschaft der Göttlichen Liebe zu erfahren. Alle anderen Behauptungen sind falsch und wurden erst viel später, nachdem Johannes sein knappes Manuskript verfasst hat, in die Sammlung eingefügt, die seinen Namen trägt. Ich habe mich niemals als Teil der Dreifaltigkeit bezeichnet, noch kann ich mich an meine Existenz erinnern, bevor ich einen fleischlichen Körper bewohnte. Meine angebliche Präexistenz ist genauso falsch wie die Behauptung, dass ich bin, ehe Abraham war.
Damit beende ich meine Botschaft. Du hast mein Schreiben in einer Art und Weise empfangen, mit der ich sehr zufrieden bin. Ich wünsche dir und dem Doktor eine gute Nacht, sende euch beiden meine Liebe und bitte euch, dass ihr unvermindert zum Vater betet, Er möge euch mit Seiner Liebe und Seinem Zuspruch segnen.
Dein Freund und älterer Bruder, Jesus der Bibel, Meister der göttlichen Himmel.