Erklärungen und Einsichten in das Neue Testament
Offenbarung 41 : Was im Garten von Gethsemane geschah; Pilatus und Herodes
Jesus – empfangen durch Dr Samuels am 3. März 1955, Washington, DC, USA.
Ich bin hier, Jesus.
Auch wenn ich weiß, dass du lieber das Thema Reinkarnation besprechen würdest, denn ich war heute bei dir, als du die Unmöglichkeit dieser überkommenen Vorstellung erörtert hast, werde ich dennoch damit fortfahren, die Fehler und Irrtümer zu bereinigen, die sich in das Neue Testament eingeschlichen haben.
Es steht außer Frage, dass das Thema Wiedergeburt sehr wohl einer näheren Erläuterung bedarf, zumal der Glauben an diese falsche Weltanschauung nicht nur bei den Völkern des Ostens zu finden ist, sondern auch im Neuen Testament anklingt, wo zwar nicht explizit von der Reinkarnation die Rede ist, dennoch aber der Eindruck erweckt wird, Johannes der Täufer wäre die Wiedergeburt des Propheten Elias, was aber vollkommen unmöglich und ausgeschlossen ist.
Heute Nacht aber werde ich dir berichten, was damals im Garten Gethsemane geschah, denn auch hier finden sich viele Behauptungen, die schlicht und ergreifend unwahr sind. Als dem Bericht der Bibel zufolge die Schergen des Hohepriesters eintrafen, um mich zu verhaften, sollen sie zunächst und irrtümlicherweise einen nicht näher benannten, jungen Mann ergriffen haben, der anscheinend zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort war. Dieser soll den Dienern des Hohepriesters nur entkommen sein, weil er das Leinengewand zurückließ, das die Häscher gepackt hatten, um nackt in die Nacht zu entwischen.
Nun — der Apostel Markus, der diese Begebenheit ursprünglich aufgeschrieben hatte, hat diesen Vorfall nicht nur wahrheitsgemäß überliefert, er nannte zudem auch den Namen des jungen Mannes, der niemand anderes war als mein Bruder Jakobus, der — um ihn von meinem anderen Jünger gleichen Namens zu unterscheiden — Jakobus der Jüngere genannt wurde. Mein Bruder Jakobus, den ich über alles liebte, war zu diesem Zeitpunkt zur Überzeugung gelangt, dass ich tatsächlich der Messias Gottes bin und er begann, meine Lehre zu verinnerlichen, soweit es ihm damals möglich war. Auch er gesellte sich in die Reihen meiner Jünger, und sein Herz zerbrach ihm schier, als er Zeuge meiner Verhaftung wurde.
Als das Manuskript des Markus viele Jahre später mit anderen Schriften zusammengeführt und ergänzt wurde, scheute sich der Kopist, Jakobus den Jüngeren als meinen Bruder zu identifizieren und beschrieb ihn nur noch als „gewissen, jungen Mann“, denn zu damaliger Zeit wurde bereits die Unwahrheit verbreitet, dass meine Mutter, die insgesamt acht Kinder auf die Welt gebracht hatte, jungfräulich und “unbefleckt“ gewesen sein soll, um mich auf diese Weise als eingeborenen Sohn Gottes zu etablieren. Zudem sollte die Geschichte rund um meine Verhaftung den Eindruck erwecken, dass so viel der Gottheit aus meinem Herzen sprach, dass sich sogar Fremde veranlasst sahen, mir zuzuhören und dabei ihr Leben zu riskieren.
Der wahre Grund, warum die Häscher des Hohepriesters zuerst meinen Bruder ergriffen, lag in der Tatsache, dass die Schergen glaubten, mich verhaftet zu haben, denn Jakobus sah mir wirklich zum Verwechseln ähnlich. Selbst die Menschen, die mir folgten, konnten Jakobus und mich nur schwer auseinander halten, denn beide hatten wir eine annähernd gleiche Statur und Gestalt. Um auszuschließen, dass sie versehentlich den Falschen fangen, waren die Tempeldiener angewiesen, uns alle beide zu verhaften, um auf diese Weise sicherzustellen, den wahren Störenfried erwischt zu haben.
Die Geschichte, dass Petrus dem Malchus — einem Diener des Hohepriesters — ein Ohr abgeschlagen haben soll, als er mich mit seinem Schwert vor der Verhaftung bewahren wollte, ist hingegen eine reine Erfindung. Zum ersten besaß Petrus kein Schwert, sondern nur ein Fischermesser, das dem Zweck diente, die Eingeweide der Fische zu entfernen, bevor sie verkauft werden konnten, zum anderen hätte Petrus niemals das Risiko auf sich genommen, durch eine unüberlegte Tat das Leben aller meiner Jünger vor Ort zu gefährden, indem die Schergen des Hohepriesters den Ausfall unbarmherzig gerächt hätten — eine Tatsache, die dem Petrus sehr wohl bewusst war.
Diese Anekdote wurde viel später erst eingefügt, um zu verdeutlichen, dass Gott von Anfang an geplant hätte, mich als Sühneopfer für die Sünden der Welt ans Kreuz schlagen zu lassen, und dass der Verrat des Judas und mein Tod am Kreuz Teil des Heilsplans wären, den der Vater ersonnen hat. Deshalb legten mir die späteren Bearbeiter der Bibelmanuskripte die Aussage in den Mund, dass der Vater mir Legionen von Engeln schicken würde, wenn mein Weg nicht mit meinem Tod am Kreuz hätte enden sollen — was vollkommen falsch und im höchsten Maße irreführend ist. Gottes Plan zur Rettung der Menschheit vollzieht sich über das Geschenk Seiner Göttlichen Liebe, und nicht durch den Tod oder das Blut eines Seiner Geschöpfe.
Das Neue Testament berichtet weiter, dass ich nach meiner Verhaftung zu Pilatus gesandt worden war, welcher mich umgehend an Herodes verwies, der aufgrund des Passah-Festes in Jerusalem weilte. Auch dies entspricht vollkommen der Wahrheit und hatte seine Ursache darin, dass es wenige Monate zuvor zwischen ihm und Herodes eine größere Meinungsverschiedenheit gab, denn Pilatus ließ eine große Anzahl galiläischer Männer hinrichten, die als Galiläer aber der Gerichtsbarkeit des Herodes unterstanden — was das Verhältnis der beiden Machthaber zueinander erheblich abkühlen ließ.
Als man mich nach meiner Verhaftung zu Pilatus brachte, damit dieser sein Urteil fällen könne, nutzte der Statthalter Roms die günstige Gelegenheit, den begangenen Fauxpas wieder gut zu machen und sandte mich direkt zu Herodes, weil ich als Galiläer der Justizgewalt des Herodes unterstand. Als Herodes mich verhörte, stellte es sich relativ bald schon heraus, dass ich in Bethlehem in Judäa geboren war, weshalb er mich wieder zu Pilatus zurücksandte, voller Freude darüber, dass Rom seinen früheren Fehler bereute und darauf bedacht war, sich nicht in die Gerichtsbarkeit seines Herrschaftsgebietes einzumischen. Dieser Vorfall führte dazu, dass sich Herodes wieder mit Pilatus versöhnte und dass es schließlich Pilatus war, der mein Todesurteil fällte und vollstreckte.
Lass uns an dieser Stelle aufhören, denn ich denke, dass für heute genug geschrieben ist. Wenn ich wiederkomme, werden wir damit fortfahren, um zum einen das Neue Testament von seinen Irrtümern zu befreien, und zum anderen, um jene Passagen näher in Augenschein zu nehmen, bei denen es noch Klärungsbedarf gibt. Ich bin mit der Arbeit, die du als Medium leistest, die Wahrheit des Vaters zu offenbaren, sehr zufrieden. Ich bitte dich und den Doktor dennoch, noch mehr um die Liebe des Vaters zu beten, damit euer Herz in eine wahre Überfülle an Göttlicher Liebe getaucht wird. Ich als dein Freund und Bruder wünsche mir nichts sehnlicher, als dass die Wahrheit des Vaters verbreitet wird, bevor der ferne Tag einst kommt, da die Pforten der göttlichen Himmel verschlossen werden.
Jesus der Bibel, Meister der göttlichen Himmel.