Erklärungen und Einsichten in das Neue Testament

Offenbarung 48: Viele Wunder im Neuen Testament stammen aus der Antike

Jesus – empfangen durch Dr Samuels am 3. Februar 1955, Washington, DC, USA.

Ich bin hier, Jesus.

Heute werden wir uns nicht weiter mit messianischen Prophezeiungen befassen, sondern unsere Aufmerksamkeit auf einige alttestamentarische Wunder lenken, die Eingang in das Neue Testament gefunden haben. Dennoch gilt auch hier: Viele wundersame Geschichten, die im Alten Testament verzeichnet sind, haben sich niemals ereignet!

Zu diesen Wundern zählt unter anderem die Erweckung des toten Kindes durch den Propheten Elisha — zweites Buch der Könige, Kapitel 4, wobei die Ähnlichkeit mit der Erweckung des Jünglings von Nain, die im Neuen Testament thematisiert wurde, offensichtlich ist. Oder vergleiche nur das Brotwunder des Elisha — ebenfalls im zweiten Buch der Könige, Kapitel 4, Verse 42-44, wo folgende Begebenheit geschildert wird: “Einmal kam ein Mann von Baal-Schalischa und brachte dem Gottesmann Brot von Erstlingsfrüchten, zwanzig Gerstenbrote, und frische Körner in einem Beutel. Elischa befahl seinem Diener: Gib es den Leuten zu essen! Doch dieser sagte: Wie soll ich das hundert Männern vorsetzen? Elischa aber sagte: Gib es den Leuten zu essen! Denn so spricht der Herr: Man wird essen und noch übrig lassen. Nun setzte er es ihnen vor; und sie aßen und ließen noch übrig, wie der Herr gesagt hatte.“

Um es vorwegzunehmen: Diese Begebenheit hat sich ebenso wenig zugetragen wie die Speisung der Fünftausend — ein Wunder, das ich vollbracht haben soll. Auch die Geschichte Sarahs, der ein Engel verkündet haben soll, dass sie, obwohl hochbetagt, noch einen Sohn gebären wird, erinnert stark an die Erzählung im Neuen Testament, als der Engel des Herrn zu Zacharias trat, um ihm zu verkünden, dass seine Frau Elisabeth noch einen Sohn empfangen würde — Johannes den Täufer.

Viele Wunder, die im Neuen Testament verzeichnet sind, haben zudem ihre Wurzeln in der griechischen Mythologie und wurden viel später erst in den offiziellen Kanon der Bibel aufgenommen. Dazu gehört beispielsweise die Legende des Meeresgottes Poseidon, der über das Wasser gegangen sein soll — ein Wunder, zu dem auch der “Sohn Gottes“ fähig sein sollte. Auch die Jungfrauengeburt ist ein Motiv, vom dem die heidnische Antike häufig Gebrauch macht, um die übernatürliche, göttliche Herkunft eines Menschen oder Halbgottes zu beweisen. So kam Zeus der Sage nach als goldener Regen auf Prinzessin Danaë herab, um auf diese Weise seinen Sohn Perseus zu zeugen.

Das Wunder bei der Hochzeit zu Cana, als ich Wasser in Wein verwandelt haben soll, ist ebenfalls von den Griechen geborgt. Ursprünglich war es der Gott des Weines — Dionysos von Elis, der dieses Kunststück vollbrachte, indem er einige Fässer Wasser, die bis an den Rand angefüllt waren, auf wundersame Weise in Wein verwandelte.

Alle diese Wunder, die mir fälschlicherweise zugeschrieben wurden, habe ich niemals getan, wenngleich diese Einschübe in die Heilige Schrift nicht aus Bosheit geschahen, sondern aus dem Kalkül heraus, es Juden wie Heiden leichter zu machen, mich als Gott oder zumindest als “Sohn Gottes“ zu akzeptieren. Indem mir viele Wunder angedichtet wurden, in denen ich mich nicht nur mit den Helden der Antike messen, sondern diese sogar übertreffen konnte, sollte es den Menschen der damaligen Zeit einfacher gemacht werden, zum Christentum zu konvertieren und sich einer Priesterschaft zu beugen, die mehr Energie darauf verwendete, weltliche Macht anzuhäufen als die Wahrheit weiterzutragen, die ich zu verkünden gesandt worden bin.

Dieses allzu irdische Streben nach Rang, Geltung und Einfluss hat das junge Christentum aber nicht nur seiner Glaubwürdigkeit beraubt, sondern — was wesentlich schwerer wiegt — seiner gesamten Spiritualität. Der blinde Ehrgeiz der frühen Kirchenväter, mit allen Mitteln in die übergroßen Fußstapfen der Sadduzäer und der hebräischen Priesterschaft treten zu wollen, ließ die junge Kirche die identischen Fehler wiederholen, die man kurz zuvor der jüdischen Oberschicht zum Vorwurf gemacht hatte.

So wurde aus der Frohbotschaft der Göttlichen Liebe eine Religion, die der Mensch nach seinen eigenen Vorstellungen formte, während die Kernaussage meiner Sendung — das Geschenk der Göttlichen Liebe — völlig in Vergessenheit geriet.

Jesus der Bibel, Meister der göttlichen Himmel.