Erklärungen und Einsichten in das Neue Testament
Offenbarung 5 : Warum Jesus nicht als Messias Gottes anerkannt wurde
Jesus – empfangen durch Dr Samuels am 14. Juni und 5. November 1955, Washington, DC, USA.
Ich bin hier, Jesus.
Teil I
Ich war bei euch, als ihr verschiedene Prophezeiungen und Begebenheiten aus dem Alten Testament, die den Messias betreffen, diskutiert habt und ich gebe sowohl dir als auch dem Doktor recht, dass vieles in diesen Schriften steht, was schlichtweg falsch ist oder fehlinterpretiert wurde. Es ist gut, wenn ihr die Bibel mit dem Herzen lest, denn viele der Wunder und übernatürlichen Ereignisse, die in diesem Buch verzeichnet sind, haben sich niemals ereignet. Auch stimmt es, dass ich nicht Immanuel heiße, wie Jesaja prophezeit hat, wohl aber bin ich derjenige, durch den „Gott mit uns“ ist.
Der Doktor hat richtig erkannt, dass Gott niemals befehlen würde, dass die Hebräer in Seinem Namen Länder erobern oder Volksstämme überfallen und ausrauben würden — wie hier im Fall der Ägypter. Gott ordnet auch definitiv nicht an, dass die Menschen sich auf Seinen Befehl hin gegenseitig Gewalt antun oder einander töten, noch heißt er jede Art von Krieg oder grausame Kampfhandlungen gut und billig.
Auch die Geschichte des Elischa, der die Kinder verflucht, die ihn verspottet haben, worauf sie von Bären zerrissen werden, ist ganz sicherlich nicht geschehen, denn zum einen würde Gott keine derartige Strafe verhängen, und zum anderen hat Elischa sie ganz sicher nicht mit einem Fluch belegt. Diese Erzählung ist erst viel später eingeschoben worden, um den Propheten selbst zu erhöhen und dem Volk zu zeigen, dass er über übernatürliche Kräfte verfügt haben soll.
Auch der Bericht in der Apostelgeschichte, als Petrus in Joppe die Jüngerin Tabita oder Dorcas von den Toten auferweckte, hat sich niemals zugetragen. Wenn ein Mensch einmal gestorben ist, dann ist es vollkommen unmöglich, diesen Prozess ungeschehen zu machen. Als Petrus nach Joppe eilte, um die “Verstorbene“ ins Leben zurückzuholen, geschah keine Totenerweckung, sondern die Heilung einer schwerkranken Frau, indem er durch die Kraft der Göttlichen Liebe ihre Gesundung erreichte. Auch wenn im Neuen Testament steht, dass besagte Frau bereits tot war, so war sie dennoch am Leben, wenn auch schwer krank.
Auch die Heilungen, die Petrus in Jerusalem vollbrachte, sind nicht geschehen, weil mein Jünger in meinem Namen heilte, sondern indem er zum himmlischen Vater betete, Er möge durch ihn als Sein Werkzeug die Heilung ermöglichen. Wie der Doktor zurecht erkannt hat, waren es die späteren Bearbeiter der Evangelien, die viele ähnliche Begebenheiten in die ursprünglichen Manuskripte einfügten, um zu beweisen, dass ich “wahrer Mensch und wahrer Gott“ sei, indem sie immer dann, wenn “Gott“ im Urtext geschrieben stand, dieses Wort durch “Jesus Christus“ ersetzt haben, denn sie haben längst nicht mehr verstanden, was es heißt, eins mit Gott zu sein.
Alle diese Geschichten im Alten und im Neuen Testament, die von übernatürlichen Begebenheiten berichten, sind schlichtweg erfunden und haben sich niemals so ereignet. Nimm als Beispiel das Wunder um den Propheten Daniel, der mit anderen Hebräern in einen Ofen gesteckt wurde, welcher schließlich siebenmal angefeuert worden war, ohne dass den Menschen in diesem Feuerkessel auch nur ein Haar gekrümmt worden sein soll.
Alle diese “Tatsachen“ und wundersamen Ereignisse hatten nur den einen Zweck, die Juden im Glauben an Gott zu ermuntern, Gottes Gegenwart und Existenz gleichsam zu beweisen und das Volk Israel daran zu erinnern, wie fürsorglich Gott denen gegenüber ist, die Seinem Bund die Treue bewahren.
Teil II
Heute möchte ich dir über die letzten Monate vor meinem gewaltsamen Tod berichten. In diesen Tagen, wie auch im Neuen Testament nachzulesen, hatte ich damit begonnen, im Tempel von Jerusalem zu lehren und zum ersten Mal der gesamten Priesterschaft, den Rabbinern und den religiösen Führern des Volkes gegenüber meinen Anspruch als Messias kundzutun.
Vor aller Augen erklärte ich, dass der Vater mich ausgesandt hat, allen Menschen zu verkünden, dass Sein Geschenk der Göttlichen Liebe erneuert worden war — als Neuer und Ewiger Bund zwischen Ihm und jedem, der aus tiefster Seele um diese Gabe bitten würde. Und um der Welt zu zeigen, welche Wandlung ein Mensch erfahren würde, der durch die Göttliche Liebe eins mit dem Vater und somit unsterblich geworden ist, sandte Er mich inmitten Seines Volkes, um als lebendiger Beweis Seiner wunderbaren Gnade aufzutreten.
Die Priester jedoch wollten mir nicht glauben und erklärten mir ihre Weigerung mit der Prophezeiung des Jesajas, der geschrieben hatte, dass niemand wissen könne, woher der Messias stammen würde — ich hingegen sei, was allgemein bekannt ist, aus Nazareth und könne schon allein deshalb unmöglich der Messias sein. Mein Einwand, dass ich in Bethlehem geboren sei, wurde mit der Spitzfindigkeit entkräftet, dass nicht der Geburtsort, sondern die Gegend, in der ein Mann den größten Teil seines Lebens zugebracht hat, bestimmt, woher er wirklich stammt; König David, argumentierten sie, würde beispielsweise aus Jerusalem stammen, obwohl er zweifelsohne in Bethlehem geboren wurde.
Das Neue Testament, das eine Lösung für dieses Dilemma suchte, erklärte kurzerhand, dass die Führer der Hebräer nicht gewusst hätten, dass ich aus Bethlehem stamme und somit die Prophezeiung Jesajas doch noch erfüllt wurde. Dies aber ist nicht richtig, denn mein irdischer Vater Josef war ein Mitglied des Sanhedrins, weshalb die Juden auch wussten, wer ich war und wo genau ich geboren wurde. Wie auch immer — allein die Art und Weise, wie die Diskussion geführt und welch Wortklauberei an den Tag gelegt wurde, zeigte mehr als deutlich, dass die Priesterschaft und die Rabbiner eine andere Vorstellung vom Messias hatten. Die Botschaft, die ich zu verkünden ausgesandt worden war, stellte für ihren Stand und ihre Vormachtstellung eine ernsthafte Bedrohung dar, weshalb sie alles in Bewegung setzten, um meinen Anspruch abzuwehren.
Mit Scheinargumenten, spitzfindigen Winkelzügen und allerhand rhetorischen Kunstgriffen versuchten sie, meine Glaubwürdigkeit zu untergraben und jede Eventualität ad absurdum zu führen, um so der Gefahr zu begegnen, alles zu verlieren, was sie sich aufgebaut hatten. Diese Art der Diskussion ist typisch für die religiösen Vertreter des hebräischen Volkes, die sich lieber in Haarspalterei ergehen, um jeden Gesetzesbuchstaben feilschen oder auf eine Frage mit einer Gegenfrage antworten, dabei aber die spirituellen Bedürfnisse der Seele, die so sehr nach der Wahrheit hungert, vergessen.
Dennoch war ich in der Lage, ihren haltlosen Einwänden zu begegnen und viele ihrer fragwürdigen Argumente außer Kraft zu setzen. Ich erklärte ihnen beispielsweise, dass niemand wissen würde, woher ich stamme — denn keiner Seele ist es bekannt, wo sie in der Zeit zwischen ihrer Erschaffung und ihrer Inkarnation lebt. Auch sagte ich ihnen, dass sie meinen Vater nicht kennen würden — und während ich an Gott, meinen himmlischen Vater, dachte, glaubten sie, ich würde von meinem irdischen Vater Josef sprechen. Da den späteren Bearbeitern der Bibel aber daran gelegen war, mich zu einem Gott zu stilisieren, wurden alle Hinweise auf meine irdische Abstammung aus dem Neuen Testament getilgt. Dennoch ist es eine Tatsache, dass Josef mein Vater war; ich wurde weder von einer Jungfrau geboren, noch bin ich ein Teil der angeblichen Dreifaltigkeit!
Als ich mich den Ältesten gegenüber als Messias erklärte, sagte ich unter anderem auch, dass wenn sie den Vater kennen würden, dann würden sie auch mich, Seinen Gesalbten, kennen, denn der Vater hat mich auserwählt, Seine Botschaft zu verkünden, wobei ich eine allgemein bekannte Stelle aus dem Buch Jesaja zitierte: „Neigt her eure Ohren und kommt alle zu mir! Höret, so werdet ihr leben! Ich will mit euch einen Ewigen Bund schließen, euch die verheißene Gnade Davids geben. Siehe, ich habe ihn den Völkern zum Zeugen bestellt, zum Fürsten und Gebieter den Nationen!“
Indem ich allen Menschen die Kunde gebracht habe, dass der Vater die Möglichkeit erneuert hat, allen Seelen durch das Wunder der Göttlichen Liebe wahre Unsterblichkeit zu bringen, bin ich zum Messias geworden, den das Volk Israel so lange ersehnt hat. Zum Beweis meiner Sendung wirkte Gott durch mich nicht nur viele Heilungen, um die Wahrheit zu bezeugen, zu deren Verkündigung ich in die Welt gesandt worden bin, sondern ich forderte alle, die meine Worte hörten, zugleich auf, meine Botschaft auf die Probe zu stellen und das Einfließen der Göttlichen Liebe zu erbitten, was nur durch das ernsthafte Gebet und das Sehnen der Seele erreicht werden kann. Denn wenn der Heilige Geist erst einmal ausgesandt worden ist, um die Göttliche Liebe in die Herzen der Menschen zu legen und diese zum Glühen zu bringen, dann würde niemand mehr daran zweifeln, dass ich tatsächlich derjenige bin, der vor so langer Zeit verheißen worden ist.
Auch sagte ich immer wieder, dass diese Botschaft, die zu verkünden ich beauftragt worden bin, nicht meine Lehre sei, sondern ihren Ursprung in Gott habe, der mich mit der Aufgabe betreut hat, den Kindern Israels die Wahrheit zu bringen. Alle Wunder, die ich vollbrachte, tat ich nicht aus eigener Kraft, sondern sie geschahen, indem ich mich dem himmlischen Vater als Werkzeug zur Verfügung stellte, durch das Er wirken konnte. Auch wenn die Bibel behauptet, ich hätte diese Werke aus eigener Kraft vollbracht, ist dies nicht nur falsch, sondern geradezu verwerflich. Jeder, der sich auf die gleiche Stufe stellt wie Gott, begeht eine schwere Lästerung, sei er ein Sterblicher oder ein spirituelles Wesen!
Leider ging meine ursprüngliche Botschaft bereits wenige Jahre nach meinem Tod verloren und wurde durch den Einfluss griechischen Gedankenguts verfremdet und verdreht, sodass ich auf den gleichen Stand wie der himmlische Vater gestellt wurde. Wenn man diese Absurdität, mich mit dem Vater gleichzusetzen, auch nur einen einzigen Moment lang überdenkt, erkennt man ohne Umschweife die Unsinnigkeit dieser Aussage: Weder ist es möglich, dass der himmlische Vater Sein Leben für Seine Herde, das Volk Israel, hingeben kann, noch bin ich imstande, die Sünden der Welt zu tilgen, indem mein Blut am Kreuz vergossen wird!
Als ich den Hohepriestern und Rabbinern gegenüber beanspruchte, der verheißene Messias Gottes zu sein, zitierte ich nicht nur aus den Psalmen, sondern auch aus den Prophezeiungen Samuels, der in Anspielung auf den Bund mit David sagte: „Ich will dir einen Nachkommen erwecken, der von deinem Leibe kommen wird; dem will ich sein Königtum bestätigen. Der soll meinem Namen ein Haus bauen, und ich will seinen Königsthron bestätigen auf ewig. Ich will sein Vater sein und er soll mein Sohn sein!“
Wer auch immer also vorgibt, dem Vater zu dienen und Seinen Anweisungen zu folgen, der darf auch Seinem Auserwählten, der gekommen ist, die Erlösung der Seele durch die Kraft der Göttlichen Liebe zu verkünden, die Anerkennung nicht verweigern, zumal der Sohn der lebendige Beweis der Botschaft ist, die zu verkünden er gesandt worden ist. Denn im Unterschied zu jenen, die meinen, den Vater zu kennen, weiß ich genau, wer und was der Vater ist und dass Er mich auserwählt hat, Sein Wort zu verbreiten — als Zeuge Seiner immerwährenden Gnade und nicht, um mir einen vergänglichen Ruhm zu erschaffen.
Auch wenn es stimmt, dass ich am Sabbat einen Kranken heilte, habe ich doch niemals die mosaischen Gesetze gebrochen, denn wenn es erlaubt ist, am Sabbat eine Beschneidung vorzunehmen, wodurch die vollkommene Kreation Gottes beeinträchtigt wird, um wie viel wertvoller ist es dann, am Sabbat eine Heilung vorzunehmen, wodurch die Unversehrtheit dieser Schöpfung Gottes wiederhergestellt wird? Es steht also niemandem zu, meine Berufung als Messias in Frage zu stellen, weil ich angeblich den Sabbat gebrochen hätte. Nicht derjenige macht sich des Gesetzesbruchs schuldig, der den gesamten Körper heilt, sondern jener, der sich nur auf ein einziges Glied beschränkt und den restlichen Körper mit Gleichgültigkeit straft!
Keiner kennt den Vater besser als ich, denn als Antwort auf die Sehnsucht meiner Seele hat Er mir die Gnade Seiner Göttlichen Liebe geschenkt — eine Liebe, die den größten Ausdruck Seines gesamten Wesens darstellt. Indem der Vater Seine göttliche Essenz und Seine unsterbliche Natur in meine Seele legte, wurde ich eins mit Ihm — wie auch der Vater eins mit mir wurde. Deshalb weiß ich auch, dass der Titel des Guten Hirten, den mir die Autoren der Bibel kurz nach meinem Tod verliehen haben, um mich dem Vater gleich zu machen, ausschließlich und allein Gott gebührt. Der Vater allein ist der Gute Hirte, und der Schafstall ist Sein Himmelreich! Indem ich aber den Schafen zeige, wie sie in diesen Schafstall kommen, bin ich der Weg und die Tür in das Reich Gottes.
Doch nur der Vater allein öffnet die Tür zu Seinem Stall, indem Er Seinen Schafen Unsterblichkeit verleiht, ohne die kein Schaf in Sein himmlisches Reich gelangen kann. Auch in den Psalmen steht geschrieben, dass Gott allein der Gute Hirte ist. Dieser himmlische Hirte ist es, der David damit betreut hat, Seine Schafe zu sammeln und zu Seinem Stall zu geleiten.
Ich denke, dass dieses Thema damit zu Genüge behandelt ist und hoffe, dass vieles, was im Neuen Testament Anlass zu Spekulationen gibt, aufgeklärt worden ist. Ich sende dir und dem Doktor meinen Segen und bete für alle, die das Werk des Vaters verrichten.
Jesus der Bibel, Meister der göttlichen Himmel.