Erklärungen und Einsichten in das Neue Testament
Offenbarung 8 : Der Geist Gottes und der Heilige Geist
Jesus – empfangen durch Dr Samuels am 31. März und 13. April 1955, Washington, DC, USA.
Ich bin hier, Jesus.
Ich möchte dir heute über den Geist Gottes schreiben — ein Thema, das eine Leserin der Padgett Botschaften aufgeworfen hat und das durchaus der Klärung bedarf. Es steht außer Frage, dass die betreffende Dame nicht nur äußerst intelligent ist, sie verfügt zudem über einen messerscharfen, analytischen Geist, der sich aus dem Besitz einer hoch entwickelten, natürlichen Liebe ableiten lässt. Doch so sehr ihre mentalen und moralischen Charaktereigenschaften auch ausgebildet sein mögen, hat sie dennoch nicht verstanden, was die Göttliche Liebe ist und dass es Dinge gibt, die nur die Seele verstehen kann—nicht aber der Verstand.
Auch wenn sie mehr als bemüht ist, die Widersprüche aufzuzeigen, die sich naturgemäß ergeben, wenn eine Botschaft aus dem spirituellen Reich auf die Erde findet, sind die Sinne ihrer Seele nicht ausreichend genug entwickelt, um zwischen dem Geist Gottes, der die natürliche Liebe des Menschen befördert, und dem Heiligen Geist, der einzig und allein damit betreut ist, die Göttliche Liebe in die Herzen der Menschen zu legen, eine klare Unterscheidung zu treffen.
Als Gott die menschliche Seele schuf, formte Er sie nach dem Abbild Seiner eigenen, großen Seele. Dabei ist diese Seele nicht aus dem Nichts entstanden, sondern wurde aus den Bausteinen, die auch der restlichen Schöpfung als Baumaterial zur Verfügung stehen, sorgfältig und gewissenhaft zusammengefügt. Diese Seele, die nach Seinem Bilde geformt ist, wurde mit vielen Attributen und Eigenschaften ausgestattet, die in Anlehnung an Gottes eigene Wesenszüge geprägt worden sind. Der Hauptunterschied zwischen den Attributen und Eigenschaften Gottes und denen des Menschen aber ist, dass der Mensch im Gegensatz zu Gott nur seine natürliche Liebe besitzt, nichts aber, was göttlicher Natur ist, auch wenn viele Dinge, über die auch der Mensch verfügt, nach dem Vorbild der göttlichen Eigenschaften geformt worden sind.
Die menschliche Seele war also zu keinem Zeitpunkt göttlich, wurde aber als Gefäß konzipiert, angelegt und erschaffen, um das Göttliche in sich aufzunehmen, wenn der Mensch den Weg geht, den Gott dafür vorgesehen hat. Der Mensch, um es noch einmal zu betonen, wurde zwar nach dem Bilde Gottes geschaffen, nicht aber mit der Natur des Vaters.
Da Gott Seine Schöpfung über alles liebt, gab Er dem Menschen die Möglichkeit, die Begrenztheit des Menschlichen hinter sich zu lassen, so sich Sein Geschöpf dafür entscheidet, indem es den Vater um diese Gabe bittet — aus ganzem Herzen und aus tiefster Seele. Als die ersten Menschen die Möglichkeit, an der Göttlichkeit des Vaters teilzuhaben, ablehnten, weil sie sich weigerten, den Vater um etwas zu bitten, was sie aus eigener Kraft hervorzubringen können glaubten, entzog ihnen der himmlische Vater die Möglichkeit, durch das Wirken Seiner Göttlichen Liebe ins Göttliche erhoben zu werden.
Dieses Privileg wurde erst wieder erneuert, als ich auf die Erde kam, um die Botschaft, dass der Vater Sein Angebot erneuert hat, mit Hilfe Seiner Göttlichen Liebe die Begrenztheit des Menschen zu überwinden, in ganz Palästina zu verkünden. Der Mensch ist also zu keinem Zeitpunkt als göttliches Wesen erschaffen worden, auch wenn er viele Eigenschaften in sich trägt, die nach dem Abbild Gottes geformt sind — beispielsweise der Verstand oder die Fähigkeit, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden.
Diese natürlichen Attribute des Menschen sind es, auf die der Geist Gottes einwirken kann, um sie zu fördern und erblühen zu lassen. Der Heilige Geist ist zwar eine Facette des Geistes Gottes, doch verfolgt er nur eine einzige Aufgabe, nämlich dem Menschen, der aufrichtig und ehrlich zum Vater betet, die Göttliche Liebe ins Herz zu legen, um ihn Schritt für Schritt in ein neues Geschöpf zu verwandeln.
Weder der Geist Gottes noch der Heilige Geist sind unabhängige, aus sich selbst existierende Wesenheiten, wie der Mensch es oftmals glaubt, sondern diese Kräfte existieren nur deshalb, weil sie Eigenschaften der Seele Gottes sind. Ohne die Seele Gott gäbe es weder den Geist Gottes, noch den Heiligen Geist. Der göttliche Geist ist die Kraft, mit der die Seele Gott Ihren Willen ausdrückt, um sich aktiv und zielgerichtet zu manifestieren. Weder der Geist Gottes noch der Heilige Geist sind eigenständige Wesenheiten, sondern sie sind das, was die Große Seele Gott verströmt, um sich in Seiner Schöpfung auszudrücken.
Wenn der Geist Gottes auf die Eigenschaften und Attribute des Menschen einwirkt, dann tut er dies zu dem Zweck, diese menschlichen Charakteristika und Besonderheiten auf die höchstmögliche Stufe der natürlichen Entwicklung zu heben. Dabei ist es dem Geist Gottes nicht möglich, dem Menschen Göttlichkeit zu verleihen, noch kann er einzelne, charakteristische Eigenschaften des Menschen in das Göttliche erheben. Auch wenn der Geist Gottes auf die Menschen einwirkt, bleibt der Mensch weiterhin die natürliche Schöpfung, als die er geschaffen worden ist, denn um zu erreichen, dass der Mensch göttlich wird, muss er etwas in sich aufnehmen, was diese Göttlichkeit in sich trägt.
Um es also noch einmal zusammenzufassen: Auch wenn der Geist Gottes eine Emanation der Seele Gottes ist, die fortwährend Göttlichkeit verströmt, ist diese Kraft nicht in der Lage, den Menschen, dessen Entwicklung er befördert, ins Göttliche zu erheben. Dies vermag allein der Heilige Geist, denn er ist das Werkzeug Gottes, das einzig und allein die Aufgabe hat, die Liebe Gottes, die Seine Göttlichkeit in sich birgt, in das Herz des Menschen zu legen, um dieses Geschöpf aus seinem natürlichen Rahmen ins Göttliche zu erheben.
Es ist nicht der Heilige Geist, der dem Menschen bestimmte Gaben wie Weisheit, Einsicht, Rat, Erkenntnis, Stärke, Frömmigkeit und Gottesfurcht verleiht, sondern sein Wirkungsbereich ist es, die menschliche Seele auf indirektem Weg zu fördern, indem er die Liebe Gottes in die Seele des Menschen legt, um auf diese Weise einen Transformations- und Reifeprozess anzustoßen, wodurch wiederum auch der Verstand und die Vernunft des Menschen samt den Fähigkeiten, sich für gut oder böse zu entscheiden, umfassend entwickelt werden.
Wohnt die Göttliche Liebe in der Seele des Menschen, hängt es von der Fülle dieser Liebe ab, wie sehr sich der Mensch und alle seine Gedanken auf seine einstige Reinheit und Unversehrtheit ausrichten. Je mehr dieser Liebe in einer Seele Heimat findet, desto größer wird der Anteil des Menschen, Zugang zur göttlichen Wahrheit zu erlangen, indem der Mensch nun in der Lage ist, seine Seelensinne auszubilden.
Auch in meinem Fall war es nicht der Heilige Geist, der mir die Erneuerung der Göttlichen Liebe verkündete, sondern der Vater selbst, indem Er mich mit dem Geist Gottes erfüllte. Erst als ich durch das Geschenk, das der Vater durch mich erneuert hat, von Seiner Göttlichen Liebe erfüllt war, erhielt ich Zugang zur Wahrheit Gottes. Je mehr mich diese Liebe erfüllte, desto klarer wurde mir, welche Aufgabe Gott für mich ausersehen hatte und wie der Auftrag lauten würde, mit dem Er mich auf die Welt gesandt hat.
Erst als die Göttliche Liebe für die gesamte Menschheit zur Verfügung gestellt wurde, während Johannes mich im Jordan taufte, trat auch der Heilige Geist auf den Plan, um Sterbliche wie spirituelle Wesen mit der Liebe des Vaters zu erfüllen, so sie sich für diese Gabe entschieden hatten und den Weg gegangen sind, den der Vater dafür bestimmt hat. Der Heilige Geist ist war ein Teil des Geistes Gottes, dennoch wurde er erst dann wieder aktiviert, als die Möglichkeit, eins mit dem Vater zu werden, erneuert wurde.
Wir göttlichen, spirituellen Wesen, die aus der Begrenztheit des Menschen erhoben wurden, wissen zwar, dass wir im Augenblick nur einen Bruchteil dessen kennen, was den Gesamtumfang der Wahrheit des Vaters betrifft, doch diese Tatsache kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass eine Ewigkeit auf uns wartet, um dieses Wissen zu vervollständigen. Je mehr der Göttlichen Liebe wir in unseren Seelen tragen, indem wir Gott um diese Gnade bitten, desto größer ist der Anschluss an die eine und ewige Wahrheit, die uns der himmlische Vater kraft Seiner unbegrenzten, unendlichen und bedingungslosen Liebe verspricht.
Alle anderen Seelen, die auf dem Stand des rein Menschlichen verharren, indem sie es ablehnen, von der Liebe des Vaters erfüllt zu werden, können zwar ihre einstige Vollkommenheit und Reinheit wiedererlangen, um in der Sechsten Sphäre — dem Paradies der Hebräer — in unvorstellbarer Glückseligkeit zu leben, sie erhalten aber niemals Zugang zur Wahrheit des Vaters, die nur jenen offen steht, die ihre Seelensinne über das rein Menschliche hinaus entwickelt haben.
Ich hoffe, mit dieser Botschaft klargemacht zu haben, wie sich der Geist Gottes vom Heiligen Geist unterscheidet, um die Einsicht, was die Attribute und Eigenschaften Gottes anbelangt, in die entsprechende Relation zu setzen. Ein Mensch, auf Erden oder im spirituellen Reich, kann nur dann Zugang zum universellen Wissen des Vaters erlangen, wenn seine Seele aus dem bloßen Menschsein erhoben worden ist — was nur mit Hilfe der Göttlichen Liebe geschehen kann.
Jesus der Bibel, Meister der göttlichen Himmel.