Predigten über das Alte Testament

Predigt 26 - Hosea’s Erkenntnis der Liebe des Vaters

Jesus - empfangen durch Dr Samuels am 21. Juli 1959, Washington, DC, USA.

Ich bin es, Jesus.

Ich möchte nun die Gespräche, die wir über die Psalmen geführt haben, abschließen und die Bücher der Propheten öffnen. Hier finden wir die Essenz dessen, was an der jüdischen Religion am edelsten ist, denn sie erhebt die Religion zu einem erhabenen Kult der Rechtschaffenheit, des ethischen Verhaltens und der Moral, nicht nur für die Nation, sondern auch für den Einzelnen. In erheblichem Maße gehen sie Hand in Hand mit, sowie angeregt und motiviert durch, die Gesetze des Pentateuch, den Rechtsinstrumenten, die die von den Propheten aufgestellten Normen in die Praxis umsetzen.

Von David bis Hosea vergingen ungefähr 250 Jahre. Ich möchte das Werk Salomos und den Bau des ersten Tempels als einen anderen Aspekt des Judentums auslassen, über den ich jetzt spreche, nämlich die Entwicklung der menschlichen Liebe unter den Hebräern als Vorläufer der göttlichen Liebe und mein Kommen als Messias Gottes.

Obwohl Amos eigentlich der erste der Propheten des Nordreichs Israel nach der Trennung von Juda war, werde ich mit Hosea, dem Sohn Beeris, beginnen, denn in ihm kommt zum ersten Mal deutlich die Erkenntnis zum Ausdruck, dass Gott sein auserwähltes Volk oder seinen Sohn Israel mit einer Liebe liebt, die nicht so ist, wie der Mensch Gott oder seinen Mitmenschen liebt, wie es im ersten Gebot des Mose heißt, sondern mit der göttlichen Liebe des Vaters zu seinen Kindern. Ich möchte, dass du mit voller Überzeugung in deiner Seele erkennst und weißt, dass ich als Messias nicht gekommen bin, um der Menschheit etwas Neues und Revolutionäres zu bringen, sondern als die Erfüllung des Alten Testaments. Ich kam, um die göttliche Liebe, die Hosea schon mehr als 750 Jahre vor meinem Kommen als überfließend in Gott erkannt hatte, zum großen Instrument der Erlösung und zur Realität zu machen, und zwar für alle Menschen, Juden und Heiden gleichermaßen. Ich war der Messias Gottes in der göttlichen Liebe, die die Menschen in der Liebe und Vergebung Josefs in Ägypten, in der Güte und Treue von Rut, Naomi und Boas und in der sicheren Barmherzigkeit Davids nur vage wahrnehmen konnten. Die göttliche Liebe, ich wiederhole es, wurde in mir zu einem Teil der Herrlichkeit des Vaters, die in meiner eigenen Seele wohnte, meine eigene Menschlichkeit in ihre Essenz aufnahm und sie zu einem Teil des lebendigen Attributs des Vaters machte. Durch die Erkenntnis, dass die Liebe des Vaters gegenwärtig war und dass ich sie besitzen konnte, wenn ich sie aufrichtig im Gebet suchte, tat ich das ständig, und durch das Wissen und die Einsicht, die ich durch das Gebet gewann, und dadurch, dass ich die göttliche Liebe in meiner Seele durch das Gebet ständig vergrößerte, erkannte ich, dass ich der Messias war, denn ich war der erste Mensch, der eine Seele besaß, die mit der Essenz der göttlichen Liebe des Vaters angefüllt war.

Die wundervollen Eigenschaften der Liebe, der Vergebung und der Treue, die wir in der Heiligen Schrift über Josef und Rut finden, kamen durch die Feder anderer, in Form von Erzählungen zur Menschheit, und in der Chronik über David finden wir eine Biografie die von anderen Händen geschrieben wurde, obwohl einige von ihnen zeitlich recht nah zu Davids Lebenszeit lebten. Bei den Psalmen habe ich bereits erklärt, dass viele Redakteure und Priester die Psalmen überarbeitet und umgeschrieben haben, sodass es schwer ist, genau zu unterscheiden, was tatsächlich von David stammt und was anderen Autoren zuzuschreiben ist. Aber im Fall von Hosea geht es in seinen Schriften direkt um ihn selbst, sein intimes Familienleben und seine Visionen als Prophet Israels.

Hosea war ein sehr sensibler und spiritueller Mann, und die Leiden, die er durch die Ehe mit einer untreuen Frau, Gomer mit Namen, erlitt, veranlassten ihn, sich an Gott zu wenden, um Trost zu finden, denn er liebte Gomer wirklich und war verzweifelt, weil sie andere Männer ansah. Und Gott tröstete ihn und gab ihm zu verstehen, dass die Untreue Israels, des auserwählten Volkes oder der Braut Gottes, dem Vater Kummer und Unglück bereitete, so wie seine Frau ihm (Hosea) durch ihre Untreue Seelenqualen bereitete. Aber wie im Fall von Josef und seinen böswilligen Brüdern vergab Josef aus Liebe denen, die gegen ihn gesündigt hatten. Und so wie Gott seinem Auserwählten, Israel, vergibt, musste Hosea seiner untreuen Gomer verzeihen. Und Hosea vergab ihr tatsächlich, und nachdem er sie in die Sklaverei verkauft hatte, bereute er es und löste sie aus, indem er sie auf eine Art Bewährung setzte, damit sie wieder als seine Frau zurückkehren konnte, nachdem sie ihre Liebhaber verlassen hatte.

Dies ist kein Märchen, wie manche Kommentatoren der Heiligen Schrift meinen, sondern ein wahrer Bericht darüber, wie der Prophet Hosea durch Gebet und Glauben an den Vater lernte, seine Bitterkeit über eine untreue Frau in eine großartige Vorstellung von der Liebe des Vaters zu Israel, seiner Braut, zu sublimieren und eine Ahnung von der göttlichen Vergebung zu bekommen. Durch seinen eigenen Kummer gelangte Hosea mit ungewöhnlicher Einsicht zu der Erkenntnis, dass die göttliche Liebe als das große Attribut des Vaters existiert, die, je nachdem, ob sie leidet oder sich freut, schnell zu Barmherzigkeit und Vergebung bereit ist und immer die Hoffnung in sich trägt, dass der Mensch, den sie liebt, durch ihre Rückkehr zum Vater und durch die Läuterung der Seele durch Reue nicht länger von ihr getrennt sein wird. Und das Wort Gottes kam durch seine Diener zum Verständnis von Hosea und sprach:

1 Da Israel jung war, hatte ich ihn lieb und rief ihn, meinen Sohn, aus Ägypten. 2 Aber wenn man sie jetzt ruft, so wenden sie sich davon und opfern den Baalim und räuchern den Bildern. 3 Ich nahm Ephraim bei seinen Armen und leitete ihn; aber sie merkten es nicht, wie ich ihnen half. 4 Ich ließ sie ein menschlich Joch ziehen und in Seilen der Liebe gehen und half ihnen das Joch an ihrem Hals tragen und gab ihnen Futter. 5 Sie sollen nicht wieder nach Ägyptenland kommen, sondern Assur soll nun ihr König sein; denn sie wollen sich nicht bekehren. …8 Was soll ich aus dir machen, Ephraim? Soll ich dich schützen, Israel? Soll ich nicht billig ein Adama aus dir machen und dich wie Zeboim zurichten? Aber mein Herz ist andern Sinnes, meine Barmherzigkeit ist zu brünstig,…” - (Hosea 11:1-5,8)

Dies ist das erste Mal, dass der Vater in der hebräischen Prophetie diese zarten Gefühle der Liebe und des Kummers zeigt, was umso bedeutsamer ist, als die Betonung zu dieser Zeit und lange danach auf Gottes angeblichem Zorn und Rache lag. Hier ist ein Gott der Barmherzigkeit und des Mitleids, dessen Vorstellung sich erst zur festgesetzten Zeit meines Kommens durchsetzen sollte, obwohl sie, wie ich schon sagte, in den hebräischen Schriften durch die Erzählungen von Joseph und Ruth und die Persönlichkeit Davids aufgezeigt wurde. Im Buch Hosea bezog sich die göttliche Liebe Gottes zu seinem Israel nicht auf einen Einzelnen, sondern auf das ganze Volk. Der Gedanke, dass Gott jeden Einzelnen im Volk lieben könnte oder dass er seine Liebe besitzen könnte, kam Hosea nicht in den Sinn. Denn das brennende Thema seiner Zeit und der Jahrhunderte danach war die Liebe des Menschen zu Gott, um ihn von der Sünde abzuhalten, und die Anerkennung des lebendigen Gottes, um ihn auf dem Weg der Gerechtigkeit zu halten.

Die Propheten wollten die Menschen davor bewahren, ins Heidentum zurückzufallen, und die Herrscher des Landes davor bewahren, politisch so weltlich zu werden, dass sie die Moral und den wahren Gott vernachlässigen. Die Liebe zu Gott war also das große Plädoyer der Propheten und nicht die Liebe des Vaters zu seinen Kindern. Wie ich schon sagte, war dies die große Einsicht von Hosea.

Als ich mich dem Buch Hosea zuwandte und den Charakter des Mannes und seine Liebe zu seiner irrenden Gomer untersuchte, beeindruckte mich der Gedanke, dass es Gottes Liebe zu Hosea - einem Individuum - war, die es dem leidenden Propheten ermöglichte, Gomer anzunehmen, und dass es seine Liebe zu Hosea war, die ihn in seinem Kummer stützte und ihm Trost verschaffte. Daraus und aus dem Blick, den ich auf Gottes Liebe zu Josef, Rut und König David hatte, sowie aus den Werken anderer Propheten, über die ich noch sprechen werde, wurde mir klar, dass Gottes Liebe die Welt wie ein Licht durchflutet, ob die Menschen sich dessen bewusst sind oder nicht.

Die Menschen suchten nie nach dieser Liebe, denn für sie war sie so, als gäbe sie nicht, und sie beteten zu Gott um Hilfe in materiellen Dingen und um Läuterung. Deshalb war sie nicht verfügbar, aber ich erkannte, dass ich, wenn Gottes Liebe vorhanden war, wie ich sie verstand, um ihren Besitz beten sollte, was ich dann auch tat. Ich werde in meiner nächsten Predigt mit dem Buch Hosea fortfahren. Jesus der Bibel und Meister der göttlichen Himmel.