Predigten über das Alte Testament
Predigt 34 - Jesajas Kampf gegen soziale Übel und Opfer
Jesus - empfangen durch Dr Samuels am 14. Juli 1960, Washington, DC, USA.
Ich bin hier, Jesus.
Jesajas Hauptbemühungen, sein Volk zu erheben, richteten sich auf eine akzeptablere Lebenseinstellung, nicht nur im Bereich der strengen Moral und der Gewohnheiten, sondern auch in der Erkenntnis, dass der Gott Israels ein heiliger Gott war - ein Gott der absoluten Gerechtigkeit, der nicht nur Gott der Hebräer, sondern der ganzen Welt und des Universums war, so wie man es damals kannte.
Zu den sozialen Übeln, die Jesaja verurteilte, gehörte die aufreizende Kleidung der adligen Frauen Jerusalems. Der Prophet hielt es für falsch, dass bestimmte Frauen aufgrund ihres Reichtums durch die Straßen der Stadt stolzierten und ihre Reize zur Schau stellten, um die Männer zu verführen und zur Sünde zu verleiten:
„16 Und der HERR spricht: Darum daß die Töchter Zions stolz sind und gehen mit aufgerichtetem Halse, mit geschminkten Angesichtern, treten einher und schwänzen und haben köstliche Schuhe an ihren Füßen, 17 so wird der HERR den Scheitel der Töchter Zions kahl machen, und der HERR wird ihr Geschmeide wegnehmen. …24 und es wird Gestank für guten Geruch sein, und ein Strick für einen Gürtel, und eine Glatze für krauses Haar, und für einen weiten Mantel ein enger Sack; solches alles anstatt deiner Schöne.” - (Jesaja 3: 16-17,24)
Eine weitere üble Praxis, der sich reiche Judäer schuldig machten, war der Aufkauf von Grundbesitz, so dass der ärmere Mann keine Chance hatte, ein Stück Land für sich zu besitzen. Da Juda sehr klein war, stellte der Landerwerb für monopolistische Zwecke eine schreckliche Härte dar, vor allem für die Bauern, die durch raubgierige Manöver, einschließlich Gewalt, Bestechung skrupelloser Richter und Zwangsvollstreckungen von Krediten, zum Aufgeben ihres Besitzes gezwungen wurden. Das Ergebnis war, dass die Bauern verarmten und gezwungen waren, nach Jerusalem zu kommen, um dort ein Leben am Rande der Gesellschaft zu führen, egal wie. So warnte Jesaja die Herrschenden und das Volk vor dieser bösartigen Praxis:
„8 Weh denen, die ein Haus an das andere ziehen und einen Acker zum andern bringen, bis daß kein Raum mehr da sei, daß sie allein das Land besitzen! 9 Es ist in meinen Ohren das Wort des HERRN Zebaoth: Was gilt’s, wo nicht die vielen Häuser sollen wüst werden und die großen und feinen öde stehen? 10 Denn zehn Acker Weinberg soll nur einen Eimer geben und ein Malter Samen soll nur einen Scheffel geben.” - (Jesaja 5,8-10)
Außerdem trug der Alkoholkonsum zu Jesajas Zeiten zur Demoralisierung des Volkes bei. Schon Hosea hatte darauf hingewiesen, als er sagte:
„11 Hurerei, Wein und Most machen toll. ( Unzucht, Wein und Most rauben den Verstand )” - (Hosea 4,11)
So entstanden die Kulte der Nasiräer und Rechabiten, die Wein und Schnaps verbieten. Aber Jesaja mit seinem scharfen Gespür für die zerstörerischen Praktiken im Lande nahm die Gewohnheit der wohlhabenderen Klasse - sich zu berauschen und sich vor der Arbeit zu drücken, zu zaudern und zu zechen, insbesondere vor der Arbeit des Herrn - unter Beschuss. Verurteilt werden in Jesajas Schmähschrift die falschen Propheten und Priester, die tatsächlich betrunken durch die Straßen torkelten und nicht nur den Abendmahlstisch, sondern auch den Tisch der Schaubrote im Tempel und die Altäre, die ihnen angeblich heilig waren, verunreinigten:
„7 Aber auch diese sind vom Wein toll geworden und taumeln von starkem Getränk. Beide, Priester und Propheten, sind toll von starkem Getränk, sind in Wein ersoffen und taumeln von starkem Getränk; sie sind toll beim Weissagen und wanken beim Rechtsprechen. 8 Denn alle Tische sind voll Speiens und Unflats an allen Orten.” - (Jesaja 28,7-8)
Jesaja war Amos und Hosea sehr ähnlich in seiner Missbilligung der Art von Ritualen, die mit der Anbetung des Herrn verbunden sind. Hosea sprach im Namen Gottes und erklärte:
„6 Denn ich habe Lust an der Liebe, und nicht am Opfer, und an der Erkenntnis Gottes, und nicht am Brandopfer.” - (Hosea 6,6)
Und Amos, du erinnerst dich vielleicht, sagte:
„21 Ich bin euren Feiertagen gram und verachte sie und mag eure Versammlungen nicht riechen. 22 Und ob ihr mir gleich Brandopfer und Speisopfer opfert so habe ich keinen Gefallen daran; so mag ich auch eure feisten Dankopfer nicht ansehen. 24 Es soll aber das Recht offenbart werden wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein starker Strom.” - (Amos 5,21-22,24)
Diese Ablehnung des Opferns durch Gott, wie Amos’ geistliche Erkenntnis deutlich zeigt, war nicht einfach eine Ablehnung aufgrund der Verschlechterung des Rituals, sondern des Rituals selbst. Gott befreite die Hebräer aus den Gefahren der Wüste, vierzig Jahre lang nach dem Auszug aus Ägypten, ohne Ritual. Gott sagte durch Amos:
„25 Habt ihr vom Hause Israel mir in der Wüste die vierzig Jahre lang Schlachtopfer und Speisopfer geopfert?” - (Amos 5,25)
Und Jesaja, wie es ihm spirituell gesagt wurde, wusste, dass Amos Recht hatte, und er schrieb in ähnlicher Weise gegen das Opfern. Das rituelle Schlachten war nutzlos und sinnlos, aber wenn Ungerechtigkeit und Blutvergießen hinzukommen, wendet Gott sozusagen sein Gesicht ab oder ist davon abgestoßen. Dem Volk, den Propheten, den Priestern und den Herrschern musste beigebracht werden, dass Rituale kein Ersatz für Rechtschaffenheit sind:
„11 Was soll mir die Menge eurer Opfer? spricht der HERR. Ich bin satt der Brandopfer von Widdern und des Fetten von den Gemästeten und habe keine Lust zum Blut der Farren, der Lämmer und Böcke. 12 Wenn ihr hereinkommt, zu erscheinen vor mir, wer fordert solches von euren Händen, daß ihr auf meinen Vorhof tretet? 13 Bringt nicht mehr Speisopfer so vergeblich! das Räuchwerk ist mir ein Greuel! Neumonde und Sabbate, da ihr zusammenkommt, Frevel und Festfeier mag ich nicht! 15 Und wenn ihr schon eure Hände ausbreitet, verberge ich doch meine Augen vor euch; und ob ihr schon viel betet, höre ich euch doch nicht; denn eure Hände sind voll Blut.” - (Jesaja 1,11-13,15)
Ich habe die Zeile „wer fordert solches von euren Händen, daß ihr auf meinen Vorhof tretet?“ absichtlich kursiv gesetzt, um zu betonen, dass Gott, der durch den Propheten sprach, den Priestern nie befohlen hatte, Tiere oder andere Lebewesen zu opfern, weder als Sündopfer noch als Erstling zur Besänftigung oder Erlösung (wobei die erste Ernte oder das erste Lebewesen Gott gehört), noch zur Anbetung oder zu einem anderen Zweck. Wenn Anbeter zum Gebet kämen, aber Böses im Herzen hätten, würde Gott ihre Gebete zurückweisen, denn solche Gebete könnten nur aus dem Verstand kommen und zur Prahlerei und öffentlichen Anerkennung dargebracht werden, niemals aber aus dem Herzen in Aufrichtigkeit, Reue und Liebe. Die Stelle bedeutet nicht, dass ein Opfer für den Herrn annehmbar war, wenn der Anbeter mit einem reinen Herzen kam. Opfer wurden von Ihm nie gutgeheißen und können niemals anstelle eines aufrichtigen Gebets zu Ihm verwendet werden. Und so beendete Jesaja seine Predigt auf dieselbe Weise wie Amos: ein gewaltiger Appell Gottes durch seinen Propheten, die wahre Religion zu leben, die Gott den Hebräern zuvor mit Mose offenbart hatte - die Religion, das zu tun, was vor Gott recht ist:
„16 Waschet, reiniget euch, tut euer böses Wesen von meinen Augen, laßt ab vom Bösen; 17 lernet Gutes tun, trachtet nach Recht, helfet dem Unterdrückten, schaffet dem Waisen Recht, führet der Witwe Sache.” - (Jesaja 1,16-17)
Jesus der Bibel und Meister der Göttlichen Himmel.