Spirituelle Themen
Warum sollten wir weiterhin um die Göttliche Liebe beten, wenn wir sie einmal empfangen haben?
von Helge Mercker
Durch die vorangegangenen Diskussionen haben wir erkannt, dass ein Teil der Göttlichen Natur, der einmal in eine Seele aufgenommen wurde, nie wieder entfernt werden kann! Diese Seele hat das Privileg, für alle Ewigkeit mehr und mehr von der Natur des Vaters zu erhalten. Verschiedene Gesetze werden aktiviert, wenn eine Seele dieses Geschenk der göttlichen Liebe erhalten hat, eines davon ist das Gesetz des Fortschritts. Es drängt die Seele dazu, sich weiter zu entwickeln und zu wachsen, um mehr Glück und mehr von dieser Liebe zu erlangen, was den gewünschten Effekt (Glück, Freude und Frieden) bringt. Wir haben auch das Gesetz der Anziehung betrachtet, wo Gleiches Gleiches anzieht, und wenn man die Göttliche Liebe empfangen hat, findet man sich von dieser Substanz angezogen, die in Gottes Seele oder in Seinen himmlischen Engeln gefunden werden kann.
“Sobald deine Seele diese lebensspendende Substanz empfangen hat, vervielfältigt sie sich, scheinbar mühelos, als ob sie ein Eigenleben hätte. In Wahrheit hat diese Liebe ein Leben in deiner Seele, da du ein neues Wesen wirst, real innerhalb des Universums Gottes, das keiner Veränderung unterliegt, und ebenso gibt es ein ganzes Universum von Gesetzen, die nun in Aktion treten, als Folge davon, dass du ein Teil der Göttlichkeit und Unsterblichkeit wirst.“ - Johannes am 2. Februar 2002
Wie wir wissen, lehrte uns Jesus den Weg, der darin besteht, dass diese göttliche Liebe durch die Seelensehnsüchte und das Verlangen eines Menschen erlangt werden kann. Sie wird nicht erzwungen, sondern durch das Wirken des Heiligen Geistes geschenkt, dem Instrument Gottes, das genau diese Funktion ausübt. Diese Liebe im Inneren veranlasst uns, mehr zu suchen und immer größeres Glück zu finden, wenn wir mehr und mehr mit Gott und Seiner Schöpfung harmonieren. Wir wachsen in der Liebe, wenn die göttliche Liebe unsere natürliche Liebe umhüllt und unsere Seele verwandelt, wie der Sauerteig im Teig. Wir wünschen uns, weiterhin zu beten und uns nach mehr Liebe zu sehnen, um in größerem Einssein mit Gott zu sein, um schließlich in einem Göttlichen Engel neu geboren zu werden, einem erlösten Kind Gottes, das im Glück Seines Reiches lebt.
Wir haben auch das Wissen um die Schließung der Göttlichen Himmeln. Obwohl die Göttliche Liebe das Wesen und die Natur Gottes ist und sie immer existiert, denn wenn sie nicht existieren würde, könnte Gott nicht existieren, und deshalb bedeutet es nicht, dass sie aufhört zu existieren, wenn sie von Gott zurückgezogen wird. Das Privileg, dieses Große Geschenk zu erhalten, wird den Sterblichen und spirituellen Wesen, die nichts von der Göttlichen Liebe des Vaters erhalten haben, irgendwann entzogen werden, bekannt als der Zweite Tod. Jene jedoch, deren Seelenpartner in den Göttlichen Himmeln sind, oder jene, die etwas von der Göttlichen Liebe in ihren Seelen haben und durch die Sphären in Richtung der Göttlichen Himmeln fortschreiten, werden das Privileg, die Liebe zu erhalten, „für eine bestimmte Zeitspanne, als Gnadenfrist, behalten, bevor das Privileg auch ihnen genommen wird.“ - Jesus
Bei den himmlischen Engeln kann das Privileg, die göttliche Liebe zu erlangen, niemals entzogen werden! Dies gilt auch für Seelen mit einem Teil der Liebe, die sich auf dem Weg zu den Göttlichen Himmeln befinden, „denn der Vater kann einer Seele Seine Liebe und Göttliche Natur nicht entziehen, wenn Er dieser Seele einmal Seine Große Gabe verliehen hat.“ - Jesus am 21. April 1955
Die göttliche Liebe in der Seele eines Menschen oder eines spirituellen Wesens gibt diesem Sterblichen oder diesem spirituellen Wesen eine Wesensverwandtschaft mit dem Vater, die als Ergebnis der Versöhnung geboren wurde, die dann zwischen der Seele dieses Sterblichen oder spirituellen Wesens und der Großen Seele Gottes besteht, wenn auch nur bis zu einem gewissen Grad, und in der Tat wächst diese Verwandtschaft durch die ganze Ewigkeit hindurch immer enger, da immer mehr von der Natur Gottes in die Seele dieses Sterblichen oder spirituellen Wesens übertragen wird. Gott zieht Seine eigene Natur oder Essenz nicht aus der Seele des Sterblichen oder spirituellen Wesens zurück, das den Willen des Vaters getan und, wenn auch nur zu einem kleinen Grad, Seine Göttliche Natur erhalten hat.
Der Rückzug der göttlichen Liebe zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft zeigt, dass dieses Geschenk lediglich ein Privileg ist, das der Menschheit von einem liebenden Vater verliehen wird. Wenn die Göttlichen Himmeln geschlossen werden, wissen wir nicht, ob es nur für eine bestimmte Zeit oder für alle Ewigkeit sein wird. Vielleicht wird ein anderer Himmel geöffnet werden? Nur Gott wird solche Dinge offenbaren, wenn die Zeit dafür reif ist. Jesus sagt uns, dass es „nicht bedeutet, dass die göttliche Liebe der Menschheit für alle Ewigkeit entzogen wird, denn das ist tatsächlich etwas, was den Göttlichen Himmeln noch nicht offenbart wurde, aber da ich den Vater so gut kenne, kann ich nicht glauben, dass Gott in Seiner großen Güte und Barmherzigkeit keinen Heilsplan hat, der allen Seinen geschaffenen Seelen die Möglichkeit gibt, die Versöhnung mit Ihm zu suchen, auch wenn ihnen zum Zeitpunkt ihrer Inkarnation das Geschenk der Unsterblichkeit entzogen wurde…. Und obwohl die Göttlichen Himmeln gefüllt und ihre Türen nach dem zweiten Entzug geschlossen sein werden, bedeutet das nicht, dass nicht noch ein weiterer Göttlicher Himmel in Gottes Reichen geschaffen wird, denn wie ich auf Erden sagte: ‘In meines Vaters Haus sind viele Wohnungen’, und die Möglichkeiten von Gottes Taten der Güte und liebenden Freundlichkeit entsprechen seinen unendlichen Möglichkeiten, sein Universum und die darin enthaltenen Geschöpfe zu kontrollieren.“ - Jesus am 3. Mai 1955
Zur weiteren Betrachtung glaube ich, dass es, sobald die Liebe empfangen wurde, wichtig ist, sie zu aktivieren. Damit meine ich, dass es wichtig ist, die Liebe zu zeigen, die in der eigenen Seele ist. Wir alle haben unterschiedliche Talente und Gaben, um dies zu tun. Ich persönlich glaube, dass durch unser Handeln (oder Nichthandeln) unsere Seelen offen bleiben (oder nur halb offen oder sogar geschlossen). Ich vergleiche es mit dem Prozess des Brotbackens. Sobald der Sauerteig im Teig ist, muss er gut geknetet und an einen warmen Ort gestellt werden. Wir müssen nicht nur unsere Seelen für den Empfang der Liebe offen halten, sondern auch die Liebe in unseren Seelen warm und brennend halten, damit sie ihre transformierende Arbeit tun kann. Es ist ein aktiver Prozess. Mit jedem Teil der göttlichen Liebe, der in uns eintritt und einen Raum im Haus unserer Seele mit dem Licht Seiner Liebe füllt, ist es nicht genug, sich mit dem Erreichten zufrieden zu geben und zu glauben, dass dieser Teil der Liebe die Arbeit oder den Prozess der Transformation erledigen kann. Oh nein, es ist ein tägliches, andauerndes, lebenslanges Bemühen, die Kanäle für eine kontinuierliche Kommunikation mit der Göttlichkeit und Gott selbst offen zu halten.
Diese Kommunikation spiegelt sich in unserem täglichen Leben wieder und wie wir uns entscheiden, diese Liebe auszudrücken und zu leben. So müssen wir, und nur wir selbst, den Gärungsprozess in Gang halten, indem wir die Wärme durch tägliche Gebete und Kommunikationen mit Gott bereitstellen. Die Form des Gebets und was das Gebet ist, wurde bereits besprochen. Eine große Form meines Gebetslebens ist es, im Fluss des Dienens für die verlorenen Seelen in dieser Welt zu sein, indem ich aufgerufen bin, in Gemeinschaften der Hoffnungslosigkeit und des Mangels an Liebe zu dienen. Ich empfinde jede Gabe oder Handlung in diesem Dienst als Gebet, da ich spüre, dass Gottes Liebe in solchen Handlungen und Taten gegeben und geteilt wird. Keine größere Freude hat bisher mein Herz erfüllt als die, ein wahres Kind Gottes zu sein, erlöst in Seiner Liebe, fähig, mit dieser Liebe zu lieben, die keine Bedingungen stellt, sondern einfach nur ist, eine Substanz der Realität, frei gegeben.