Zentrale Themen
Göttliche Liebe und Sünde
Wie wir bereits wissen, ist allein die Göttliche Liebe im Stande, aus einem sterblichen und sündigen Menschen einen göttlichen Engel zu machen, der unsterblich ist und niemals wieder der Sünde verfallen kann. Durch alle Ewigkeit lebt er als erlöstes Kind Gottes und genießt die unmittelbare Nähe des himmlischen Vaters, unvorstellbar glücklich und eins mit seinem Schöpfer.
Die Göttliche Liebe und Sünde können in der Seele koexistieren, aber sie können nicht denselben Raum einnehmen. Das heißt, dass jede Seele, die einen Teil der Göttlichen Liebe empfangen hat, in dem Maße sündfrei ist, wie sie diese Göttliche Liebe empfangen hat.
Jesus erklärt das Wirken der Göttlichen Liebe in unserer Seele wie folgt:
Wann immer also die Göttliche Liebe in die Seele des Menschen fließt, trägt sie die göttliche Substanz in die menschliche Seele. Langsam und Schritt für Schritt wird das rein Menschliche der Seele verwandelt und durch die göttliche Natur, die der Göttlichen Liebe innewohnt, ersetzt.
Dies ist vergleichbar mit einem farbigen Sirup, der in Wasser gegeben wird: Sowohl das Aussehen als auch der Geschmack des Wassers erfahren eine grundsätzliche Wandlung; hat diese Vermischung erst einmal stattgefunden, lässt sich dieser Prozess niemals mehr umkehren. Gleiches gilt für die Seele, die samt all ihren Eigenschaften und Attributen der göttlichen Seele nachempfunden ist: Sobald die Göttliche Liebe in der menschlichen Seele Herberge gefunden hat, ändert sich die ursprüngliche Natur dieser Seele, und zwar in dem Umfang, in dem besagte Seele von der Liebe des Vaters erfüllt ist.
Je mehr der Göttlichen Liebe in einem Menschen wohnt, desto augenscheinlicher ist die Wandlung, die dieser Mensch erfährt. Schließlich legt diese Seele alles rein Menschliche ab, um - erfüllt von der göttlichen Natur - selbst göttlich zu werden und Anteil an der Unsterblichkeit zu gewinnen, die allem, was der Vater verströmt, innewohnt. Wenn die Göttliche Liebe aber erst einmal Eingang in eine menschliche Seele gefunden hat, so ist niemand mehr in der Lage, diese Segnung rückgängig zu machen oder die Seele dieses Schatzes zu berauben. Eine Seele, die einen Anteil an Göttlicher Liebe in sich trägt, kann niemals wieder in den Zustand zurückfallen, den sie einst bei ihrer Erschaffung innehatte.
Je mehr dieser Liebe aber in einer Seele wohnt, desto geringer wird der Platz, den Sünde und Irrtum noch zur Verfügung haben, denn es ist nicht möglich, dass zwei in Opposition stehende Dinge ein und denselben Platz belegen. Bereits die frühen Philosophen haben erkannt, dass zwei einander entgegengesetzte Objekte unmöglich den gleichen Platz einnehmen können; gleiches gilt für die Sünde, die im Gegensatz zur göttlichen Ordnung steht. Zwei Dinge, die einander diametral gegenüber liegen beziehungsweise Antipoden sind, können nicht zur selben Zeit am selben Ort existieren.
Das Göttliche aber weicht niemals dem Nicht-Göttlichen! Wenn der Mensch also den Weg geht, der ihn eins mit Gott macht, so wird er unweigerlich ans Ziel gelangen, sind die Schritte, die dabei vonnöten sind, auch noch so klein. Hat der Mensch die göttliche Essenz erst einmal verinnerlicht, so ist sein Wandel unumkehrbar. Dennoch ist es durchaus möglich, dass der Mensch vergisst, welcher Fortschritt ihm bereits sicher ist und dass er die Göttliche Liebe bereits im Herzen trägt. Es kommt häufiger vor als man glauben mag, aber wenn ein Sterblicher in fleischlichen Gelüsten schwelgt oder dem Drang seiner bösen Taten nachgibt, kann er durchaus vergessen, welchen Schatz er bereits gewonnen hat. Für diesen Menschen scheint es dann so, als wäre er niemals mit der Göttlichen Liebe in Berührung gekommen.
Doch so sehr der Mensch auch dem Bösen verfällt oder einer Religion anhängt, die einen anderen Weg als den der göttlichen Wahrheit beschreitet, er kann die Liebe, die er bereits verinnerlicht hat, niemals wieder verlieren.
Sünde und Irrtum können noch so dominant sein und das Bewusstsein des Menschen noch so unterjochen, es ist niemals möglich, dass diese Seele der Menge an Göttlicher Liebe, die sie bereits besitzt, beraubt wird. Auch wenn die Entwicklung dieser Seele auf Jahre verzögert wird und es den Anschein macht, dass Sünde und Fehler die bestimmenden Elemente dieses Menschen sind, weder die Entfernung von der göttlichen Ordnung noch ein Glaube, der dem Wachstum der Seele abträglich ist, sind in der Lage, die Göttliche Liebe, die einmal Zugang zu einem Herzen gefunden hat, auszulöschen. Es kann Jahre dauern, die der Mensch in Dunkelheit und Leiden verbringt, dennoch ist diese Seele nicht verloren.
Hier nochmals, wird von der Wichtigkeit, und Dringlichkeit, gesprochen, hier auf erden schon den Weg der Göttlichen Liebe zu gehen:
Es ist von großer Wichtigkeit, dass der Mensch bereits auf Erden erkennt, welches Geschenk der Vater für ihn in Aussicht gestellt hat. Ist er erst einmal ein Bewohner des spirituellen Reichs geworden, so hat er einen unschätzbaren Vorteil, wenn er die Entscheidung treffen muss, ob er den Weg der natürlichen Liebe geht oder das Angebot Gottes wählt, durch Seine Göttliche Liebe erlöst zu werden.
Zu dem Thema “Was sind tierische Wünsche und Begierden, die nicht im Einklang mit Gottes Liebe stehen?”, kannst du eine Konversation hier finden.