Padgett Botschaften

Das Zeugnis von Dr Leslie Ribbon Stone

Dieses Zeugnis ist das Ergebnis vieler Anfragen, die aus der Veröffentlichung der Bände I und II der Botschaften von Jesus und der Himmlischen Wesen herrührten; die ich zuerst 1940 in Druck gab, und die danach durch drei Auflagen gingen. Anlässlich der Veröffentlichung dieser vierten Auflage des Bandes I, füge ich all jene Fragen interessierter Leser in ein neues Zeugnis ein, welche zeigen werden, wie es kam, dass Herr Padgett fähig war, die Leistung zu vollbringen, diese bemerkenswerten Botschaften zu empfangen. Es erzählt, wie ich Herrn Padgett kennenlernte und meine Gründe zu glauben, dass er wirklich Botschaften empfangen konnte, die nicht nur von der Spirituellen Welt stammten, sondern von den größten spirituellen Wesen der Göttlichen Himmel, deren Meister Jesus von Nazareth ist.

Ich wurde am 10. November 1876 in Aldershot, Hampshire, England, als zehntes von dreizehn Kindern geboren. Ich besuchte dort die öffentliche Schule, und absolvierte später Kurse am Gymnasium von Farnham, Surrey, gegründet von König Eduard VI. Danach arbeitete ich in der Sattlerei meines Vaters, William Stone, in Aldershot, und später in London. Als das Geschäft nachließ, wanderte ich 1903 nach Toronto, Kanada, aus. Dies nahm meine Mutter, die einen festen Glauben an das Gebet besaß, zum Anlass, den Himmlischen Vater zu bitten, dass Er sie wissen ließe, was Sein Wille war. Seine Antwort war, dass ich gehen sollte.

Eines Tages in Toronto reizte mich die Ankündigung eines Spiritualistentreffens. Ich hatte noch nie zuvor an einem teilgenommen, war neugierig und ging hin. Das Medium, das Botschaften vom Podium aus erteilte, zeigte zu mir und sagte: “Ihr Vater, er sagt er sei William Stone, ist hier, und freut sich dass er Sie grüßen kann.” Das Medium beschrieb dann meinen Vater, so wie ich ihn gekannt hatte. Er war nie in der Neuen Welt gewesen und starb, als ich sieben Jahre alt war. Unter den gegebenen Umständen, hätte mir diese Frau kaum die Information geben können, wenn sie keinen direkten Kontakt mit dem spirituellen Wesen meines Vaters gehabt hätte.

Nach dieser Erfahrung begann ich, viele Bücher über den Spiritualismus zu lesen, wie zum Beispiel die Göttliche Offenbarung der Natur, von Andrew Jackson Davis, und auch die Große Harmonie desselben Autors. Diese Bücher übten einen tiefen Eindruck auf mich aus, denn der Glaube an die religiösen Lehren, die meine Mutter, eine überzeugte Baptistin, mich gelehrt hatte, konnte mich nicht mehr als Fundgrube der Wahrheiten interessieren. Ich glaubte an die Existenz einer großen Spirituellen Welt und an die Verständigung zwischen Sterblichen und spirituellen Wesen. Zugleich aber muss ich gestehen, dass der Spiritualismus, so wie er gelehrt wurde, mein Seelenverlangen nicht völlig befriedigen konnte. Nicht bevor ich Herrn James E. Padgett kennenlernte und die Botschaften las, die, wovon ich völlig überzeugt bin, von Jesus und den Himmlischen Wesen stammten, war ich zufrieden, dass ich letztlich tatsächlich die großen religiösen Wahrheiten kennengelernt hatte, und ich den Weg zum Vater und zur Einheit mit Ihm kannte.

Elf Jahre dauerte es, nachdem ich in die Neue Welt gekommen war, bevor ich Herrn Padgett kennenlernte. Spirituelle Führer rieten mir, nach Detroit zu gehen. Dort war die Automobilherstellung derart stark, dass es mir unmöglich war, mich im Sattlereigeschäft zu halten, und abermals auf spirituellen Rat, zog ich nach Buffalo. Dort arbeitete und studierte ich sieben Jahre lang in einem Krankenhaus und wurde diplomierter Krankenpfleger. Diese Phase in meinem Leben war wichtig, so fühle ich, weil sie mir das Interesse an der Heilung gab, das mich später dazu bewegte, Chiropraktik zu studieren.

In Buffalo interessierte ich mich weiterhin für den Spiritualismus, und erhielt einen weiteren persönlichen Beweis vom spirituellen Leben. Auf einer Spiritualistenversammlung, saß ich neben einer Frau, die, wie sich herausstellte, ein Medium war. Sie wandte sich jäh zu mir und sprach: “Ihre Mutter ist hier bei Ihnen.” Ich antwortete: “Sie müssen sich wohl irren, meine Dame. Ich habe erst unlängst einen Brief von meiner Mutter erhalten, und sie ist bei guter Gesundheit.” Das Medium zuckte die Schultern und entgegnete: “Ihre Mutter hat nie in diesem Land gelebt. Sie erzählt mir, dass sie in England gelebt hat und vor kurzem starb.” Sie berichtete weiter über die angebliche Todesursache meiner Mutter, beschrieb das Begräbnis, und erwähnte die Namen derer, die der Bestattung beigewohnt hatten. Sie erzählte mir, dass ich eine Schwester, Edith, hatte, von der ich einen Brief erhalten würde, der bestätigen würde, was sie mir sagte. Der Brief kam genau so an, wie es die Frau vorausgesagt hatte, und bestätigte ihre Angaben. Falls ich je Zweifel über die Wahrheit der Verständigung zwischen spirituellen Wesen und Sterblichen hatte, so verlor sie zu jenem Zeitpunkt.

Es steht fest, dass ich im Spiritualismus derartige Fortschritte bis zur Trance machte, wobei ich überzeugt bin, dass ich die spirituelle Welt besuchen konnte. Ich weiß, ich habe dort meine Mutter, ein Schwester namens Kate, und einen Bruder namens Willie getroffen, die 1908 ins Jenseits übergingen. Ich wußte, dass ich in mich in meinem spirituellen Körper befand und meinen sterblichen Rahmen verlassen hatte; und ich hatte wirklich keinen Wunsch, zu ihm zurückzukehren. Aber meine Mutter und Schwester bestanden darauf, dass ich eine spirituelle Arbeit auf dem Erdniveau zu verrichten hatte, und dass ich nicht in der spirituellen Welt bleiben konnte, bis ich die Aufgabe erledigt hätte.

Ich könnte noch weiter über viele interessante und seltsame Erlebnisse berichten, die ich in der Welt der spirituellen Wesen erfahren durfte, aber das ist hier nicht der geeignete Ort dafür, und ich fahre besser mit der Erzählung fort. Während meiner Arbeit im Krankenhaus erwachte mein Interesse an der Chiropraktik, und auf den Rat von spirituellen Wesen hin, die mir Botschaften durch Medien in Lily Dale, New York, mitteilten, studierte ich am Palmer Gregory College für Chiropraktik in Oklahoma City und promovierte 1912 nach einem Zweijahreskurs. Kurz danach wurde ich ein konzessionierter Praktiker in Washington, D.C. Dabei erinnere ich mich an eine gewisse Frau Bartholomew, ein Trompetenmedium, und an einen gewissen Herrn Pierre Keeler, ein Medium der Schiefertafelschrift, die ich in Lily Dale konsultierte. Es geschah durch den Bruder dieses Herrn, dass ich eine spirituelle Fotografie meiner Seelengefährtin, Mary Kennedy, erhalten konnte. Darauf werde ich später näher zurückkommen.

Nach meiner Promotion ging ich nach Philadelphia mit der Absicht, eine Praxis zu eröffnen, aber als ich Botschaften vieler meiner Verwandten aus der spirituellen Welt durch ein Medium namens Frau Bledsoe erhielt, eröffnete ich statt dessen eine Praxis an der Strandpromenade von Atlantic City. Ich muss sagen, dass ich erfolgreich und förderlich war, die Gesundheit vieler Patienten wiederherzustellen. Ich erinnere mich noch genau an einen kleinen Zeitungsverkäufer, der etwa neun Jahre alt war und George Hutton hieß. Er litt an einer Lähmung der Beine wegen Polio und verwendete Krücken, um seine Beine vorwärts zu schlenkern. Ich bot mich an, den Knaben gratis zu behandeln, womit seine Mutter einverstanden war. Der Junge konnte nach zwei Behandlungen ohne Krücken gehen, und ein Osteopathologe und Doktor der Medizin, Dr. Walton, kam, um mich über den Fall zu befragen. “Ich habe heute den kleinen Zeitungsverkäufer ohne Krücken gehen sehen,” sagte er, “und er hat mir erzählt, dass Sie ihn behandelt hätten. Ich bin gekommen, um zu erfahren, ob dem wirklich so ist.” Später kam George herein und bestätigte seine Heilung. Ich habe immer gefühlt, dass dieses Beispiel einer Heilung, wie auch viele andere mehr, die ich hier nicht alle nennen kann, auf spirituelle Kräfte zurückzuführen waren, die durch mich wirkten.

Obgleich ich während der Sommermonate viel Arbeit in meiner Praxis an der Strandpromenade hatte, ging im Herbst das Geschäft wegen der Schließung vieler Hotels und der Abreise der Gäste so stark zurück, dass ich gezwungen war, einen anderen Ort zu suchen. Abermals fuhr ich nach Philadelphia und bat Frau Bledsoe um Rat, welche durch ihre Kontakte mit spirituellen Wesen mir anriet, nach Washington, D.C. zu gehen.

Ich kam dort am 12. November 1912 an und eröffnete eine Praxis in der Vierzehnten Straße, N.W. Dort traf ich zufälligerweise einen Herrn, mit dem ich in Lily Dale Bekanntschaft geschlossen hatte. Sein Name war William Plummer, aus Frederick, Maryland. Er besuchte mich in meiner Praxis und erzählte mir, dass er beabsichtigte, ein Exemplar von “War Abraham Lincoln ein Spiritualist?” von Nettle Maynard Colburn aufzutreiben. Er wollte den Besitzer des Urheberrechts finden, denn sein Wunsch war es, das Buch wieder in Druck zu geben. Auf seiner Suche war er auf den Namen eines gewissen Herrn Rollison Colburn aus Takoma Park gestoßen, aber man teilte ihm mit, dass letzterer nicht mit dem Autor verwandt war. Die Suche war jedoch nicht gänzlich unnütz, denn die Rollison Colburns stellten sich als interessiert am Spiritualismus heraus, und ein gemeinsames Interesse zwischen ihnen entwickelte sich zu einer engen Freundschaft.

Ich wurde mit den Colburns durch Herrn Plummer bekannt. Ich fand sie äußerst nett und liebenswert, und sie hatten großes Interesse an psychischen Erlebnissen. Durch ihren Sohn, Arthur Colburn, hörte ich zum ersten Male von den Botschaften, die von Herrn Padgett empfangen wurden. Ich wurde mit ihm in seinem Büro im Stewart Building, 6. und D Straße, N.W., bekannt gemacht, wo er seine Rechtspraxis ausübte. Das geschah im Frühherbst 1914, als jedermann über den Konflikt, der in Europa ausgebrochen war, besorgt war. Einige fanden, dass der Zeitpunkt der Ankündigung des Endes der Welt eingetroffen war, und dass Jesus selbst anlässlich des “Weltunterganges” erscheinen würde. Für mich bedeutete es das Ende meiner Reisen und spirituellen Suche.

Diese Botschaften von Jesus und den Himmlischen Wesen, die durch die Hand James E. Padgetts empfangen wurden, sind so außerordentlich in Konzept und Inhalt (indem sie beanspruchen, der Menschheit die höchsten spirituellen Lehren von Jesus als eine epochemachende Offenbarung aus der spirituellen Welt zu bringen), dass es unentbehrlich für mich, als Verleger und im festen Glauben an die Wahrheiten, die diese Botschaften beinhalten, den interessierten Lesern und für die zukünftige Referenz ein wenig Information aus erster Hand über den Mann zu geben, durch den diese Botschaften empfangen wurden, und wie es kam, dass er imstande war und ausgewählt wurde, diese erstaunlichen Mitteilungen zu erhalten.

An dieser Stelle muss ich feststellen, dass ich sehr häufig in Herrn Padgetts Zimmer war, wenn er diese Schriften empfing und Augenzeuge der Ausbildung und Entwicklung von Herrn Padgett als Medium par excellence bin, durch das die Wahrheiten des Himmlischen Vaters und des Lebens in der spirituellen Welt zur Menschheit gelangten.

Mein erster Kontakt mit Herrn Padgett erfolgte im September 1914. Anfangs interessierte ich mich für ihn, da er ein netter Herr zu sein schien und, was mir auch wichtig war, ein echtes Medium. Wir schlossen auf der Basis des Spiritualismus und der Tatsache, dass wir beide Medien waren, Freundschaft, und diese entwickelte sich zu einem Band, das, zusätzlich zu unserer beiderseitigen Achtung und brüderlichen Liebe zueinander, die im Laufe der Zeit schnell wuchsen, in diesem Leben nie zerbrach bis zu seinem Tod am 17. März 1923. Dieses Band, so bin ich überzeugt, besteht weiterhin zwischen uns - seine Seele in einem spirituellen Körper eingeschlossen und meine noch in der sterblichen Hülle.

Herr Padgett lud mich ein, ihn häufig in seinem Haus in 514 E Straße, N.W., Washington, D.C. zu besuchen, wo ich im Laufe der Zeit Eugene Morgan und Dr. Goerger kennenlernte. Padgett erzählte mir, dass die Botschaften, die er empfing, von seiner Frau Helen stammten, die zu Beginn jenes Jahres gestorben war. Sie hatte ihm vieles über das Leben als spirituelles Wesen, das sie führte, geschrieben, beschrieb ihre Erfahrungen zu ihrem Todeszeitpunkt, die Sphäre, wo sich ihr spiritueller Wohnsitz befand, und ihre Liebe zu ihrem Ehemann im Fleisch, der ihr Seelengefährte war, wie sie schließlich entdeckt hatte. Ich war danach sehr häufig anwesend, wenn er weiterhin diese Botschaften empfing. Sie kamen in einem raschen Schwung verketteter Wörter, was dem Schreiber offensichtlich keine Zeit zum Nachdenken gab, und er bestand auch in der Tat häufig darauf, dass er keine klare Idee darüber hatte, was sein Bleistift soeben schrieb, bis er die Botschaften hiernach las. Auf diese Weise hatte er schließlich von 1914 bis 1923 etwa zweitausend fünfhundert Botschaften erhalten, und viele dieser Botschaften kamen, darüber habe ich nicht den geringsten Zweifel, von jenen höchsten spirituellen Wesen, deren Unterschriften Zeugnis ablegten über die Persönlichkeiten, die sie repräsentierten.

Weil ich immer schon am Spiritualismus interessiert war und an der Möglichkeit des Menschen, sich mit den Geistern Verstorbener zu verständigen, fragte ich Herrn Padgett, was ihn denn eigentlich zu seiner Tätigkeit als Medium geführt habe. Er erzählte mir dann die folgenden Tatsachen: Etwa sechs Monate, bevor ich ihn getroffen hatte, hatte er einer Séance bei einer Frau Maltby in Washington, D.C. beigewohnt. Sie informierte ihn, dass er die psychische Begabung besäße, automatische Niederschriften von Geistern zu erhalten, und forderte ihn heraus, den Versuch zu wagen. Und das tat er dann auch und fand heraus, dass sein Bleistift sich selbständig bewegte und etwas produzierte, was er als “Angel- und Kleiderhaken” bezeichnete. Als das eine kurze Weile vor sich ging, erhielt er letztendlich eine Handschrift, die er als eine Botschaft ausmachen konnte, die die Unterschrift seiner Frau Helen trug. Es war eine kurze, persönliche Note, die feststellte, dass sie oft im Geiste bei ihm war, und wie froh sie war, ihm auf diese Weise schreiben zu können. Zu diesem Zeitpunkt glaubte Herr Padgett nicht an den Beweis in Form dieser Schriften, dass seine verstorbene Frau sich tatsächlich mit ihm verständigt hatte. Feststeht, dass er wissen wollte, welchen Beweis sie ihm geben konnte, oder da war, der belegte, dass wirklich ein spirituelles Wesen schrieb, und wenn dem so war, dass dieses spirituelle Wesen wirklich Helen war. Die Schrift, die darauf folgte, lieferte Vorkommnisse aus ihrem Leben, die nur sie beide kennen konnten.

Padgett dachte, dass sogar dies als Material erklärt werden konnte, das aus seinem eigenen Gedächtnis stammte, und es hätte auch sein können, nur die Schriften kamen zu schnell, als dass sein Verstand Gedanken formulieren konnte, und die Botschaften beharrten weiter darauf, dass es nicht sein Verstand wäre sondern ihrer, der sie hervorbrächte, und betonten ihre Liebe zu ihm und das Glück, das sie empfand wenn sie bei ihm war.

Sein Interesse am Spiritualismus wurde von diesen seltsamen Schriften außerordentlich geschürt, und er versuchte, seinen Verstand zu beruhigen, also begann er Bücher über das Thema zu lesen. Ich erinnere mich, dass er J. M. Peebles Unsterblichkeit las und häufig an Séancen teilnahm. Dort gab man ihm zu verstehen, dass spirituelle Wesen, wenn man ihnen die Gelegenheit dazu gebe und die Umstände entsprächen, sich mit Sterblichen verständigen können, und dass in seinem Falle die Schriften, die er in Frage stellte, von seiner verschiedenen Frau stammten. Man riet ihm, weiterhin Botschaften entgegenzunehmen, während er mehr über die spirituelle Welt lernte. Unter anderem lernte er, dass Seelen ihre Gefährten hatten, und dass das Leben als spirituelles Wesen im Gegensatz zu dem, was von den orthodoxen Religionen gelehrt wurde, einen ständigen Fortschritt durch die verschiedenen Reiche des spirituellen Universums bedeutete.

Am Ende einer dieser Schriften, fragte er, auf welcher Ebene oder in welcher Sphäre sie sich befände. Er erhielt die Antwort, dass sie auf einer der Ebenen der Zweiten Sphäre lebe, wo es eine gewisse Menge von Licht und Glück gebe, aber dass sie keinen Wunsch verspüre, zu anderen Sphären fortzuschreiten, weil sie zu der Zeit sehr leicht mit ihm auf dem Erdniveau Kontakt aufnehmen und ihm schreiben könne, indem sie sein Gehirn und seine Hand kontrolliere. Padgett erzählte mir, dass er ihre Anwesenheit intensiv spüren konnte, was in ihm ein Glücksgefühl hervorrief, das ihm fremd war, außer wenn sie gerade schrieb.

Padgett vertraute mir an, dass er Helen gerne fortschreiten sehen würde und teilte ihr das mit. Er informierte sie, dass er wusste, aus seinen eigenen spirituellen Studien heraus, dass sie sich ihren Weg zu höheren Sphären und größerem Glück als spirituelles Wesen bahnen konnte. Helen antwortete, sie würde sich darüber bei seiner Großmutter, Ann Rollins, erkundigen, die schon lange in der spirituellen Welt lebe, welche Schritte erforderlich seien, um zu höheren und helleren Sphären fortzuschreiten.

Ich weiß nicht, warum Helen sich an die Großmutter ihres Ehemannes um Rat in der spirituellen Welt wandte. Viele von Herrn Padgetts frühen Botschaften wurden zerstört, weil sie von so persönlicher Art waren, dass er nicht wollte, dass sich andere mit ihrem Inhalt vertraut machten. Aber ich weiß, dass die Anziehung zwischen spirituellen Wesen auf einer Affinität der Seele beruht und nicht auf einer Beziehung, die sie eventuell im Fleische gehabt haben. Und von dem, was mir Herr Padgett von seiner Großmutter erzählte und von den Botschaften, die sie im Anschluß daran schrieb (einige davon habe ich in diese Bände aufgenommen), entnehme ich, dass sie eine sehr liebenswerte und warmherzige Frau gewesen sein musste. Jedenfalls schrieb Helen später über ihr Treffen mit Ann Rollins, die, so sagte sie, ein glorreiches spirituelles Wesen war und in den hohen Göttlichen Himmeln wohnte. Zur großen Überraschung für Padgett und jene von uns, die damals anwesend waren, hatte Ann Rollins sie darüber aufgeklärt, dass der spirituelle Aufstieg zu den höheren Himmlischen Reichen nur durch das Gebet zum Himmlischen Vater um Seine Liebe im ernsthaften Seelenverlangen erreicht werden konnte. Zusätzlich schrieb Padgetts Mutter, Ann R. Padgett, die auch in der spirituellen Welt lebte, durch ihren Sohn und bekräftigte diese Information. Beide spirituelle Wesen trugen auf diese Weise dazu bei, Padgett (und jenen wie mir, die üblicherweise während dieser Schriften anwesend waren) das Wissen zu vermitteln, dass der Seelenfortschritt zu den Göttlichen Himmeln nur durch das Gebet zu Gott um seine Göttliche Liebe erzielt werden konnte.

Die Séancen, die abgehalten wurden, um Schriften von Helen zu erhalten, hatten sich zu einem Kanal entwickelt, durch den eine tiefe, religiöse Note eingeflossen war, die die persönlichen Angelegenheiten in den Hintergrund drängte. Aus der Unmenge der Botschaften Helens aus jener Zeit, die sich in meinem Besitz befinden, können wir ihren raschen Aufstieg in die höheren Sphären verfolgen. Helen befolgte den Ratschlag dieser hohen spirituellen Wesen und betete, und sie fand heraus, dass ihre Gebete um die Liebe des Vaters erhört wurden, und dass diese Liebe auf eine Weise in ihre Seele kam, die eine Reinigung ihrer Wünsche und Gedanken bewirkte, wobei eine dementsprechende Änderung in ihrer Seele und auch in ihrem spirituellen Aussehen eintrat. Sie sagte, dass ihr spiritueller Körper den geänderten Zustand ihrer Seele widerspiegle und ätherischer und leuchtender würde. Dann schrieb sie, dass sie die Dritte Sphäre erreicht habe, wo das Glück deutlich größer sei.

Kurz darauf legte sie Padgett nahe, dass auch er versuchen sollte, seinen Seelenzustand zu verbessern, nachdem sie seinem Wunsche gefolgt sei und zu einer höheren Sphäre aufsteigen hatte können. Eigentlich legte sie uns allen nahe, dies zu tun. Sie erklärte, dass die Seele die gleiche sei, egal ob im Fleisch oder im spirituellen Körper, und könne daher durch das Gebet zum Vater um Seine Göttliche Liebe verwandelt werden - nicht durch gewöhnliche, aus dem Verstand entspringende Gebete, die aus dem Kopf kommen, sondern durch Gebete aus dem Herzen und der Seele. Padgett weigerte sich, dieser Information Glauben zu schenken. Die spirituellen Wesen bestanden darauf, dass sie als Bewohner der höheren Reiche Kenntnis von dieser geheiligten Wahrheit haben, und dass Jesus, weil er immer daran interessiert sei, der Menschheit die Wahrheit zu bringen, höchstpersönlich kommen werde, ihre Behauptungen zu bestätigen, wenn Padgett ihm dazu die Gelegenheit gebe.

Ich weiß nicht genau, wann die erste Botschaft gezeichnet mit „Jesus der Bibel ankam, denn nachdem ich dies mehr als vierzig Jahre später schreibe, kann ich mich nicht mehr an das Datum erinnern. Padgett meinte offensichtlich, dass es absurd sei zu glauben, dass Jesus ihm geschrieben habe, und schmiss leider Gottes die Botschaft weg. Und es ist eine Tatsache, dass Herr Colburn, der bis zu diesem Zeitpunkt unserer Freundesgruppe angehört hatte, erklärte, man könne ihn nicht davon überzeugen, dass Jesus wirklich geschrieben habe. Seine Freunde jedoch, Dr. Goerger, Herr Morgan, und ich hatten ein instinktives Gefühl, dass Jesus eine echte Botschaft geschrieben hatte. Die früheste angebliche Botschaft Jesu an Padgett, die sich in meinem Besitz befindet, stammt deshalb vom 28. September 1914, und beruft sich auf eine frühere Botschaft, die ein paar Tage vorher geschrieben worden war. Es handelt sich um eine lange Botschaft, die Padgett drängt, um die Liebe des Vaters zu beten, und erklärt, dass gewisse Stellen im Neuen Testament, an die Padgett felsenfest glaubte, falsch seien. Der Meister legte weiter dar, dass er weder Gott sei, noch vom Heiligen Geist gezeugt wurde, so wie es die Kirchenprediger lehrten. Weiters, „…Noch ist Gott nur ein spirituelles Wesen; ein spirituelles Wesen des Verstandes. Er ist ein spirituelles Wesen von allem, was zu seiner Existenz gehört. Er ist nicht nur Verstand, sondern auch Herz, Seele und Liebe.“ Die Botschaft drängte Padgett: „…Wende dich an deinen Vater um Hilfe. Wende dich an Ihn im Gebet, glaube fest, und du wirst bald Seine Liebe in deinem Herzen verspüren.“

Padgett war von Zweifeln geplagt. Obgleich er nicht völlig von der Echtheit der spirituellen Wesen aus seiner Familie überzeugt war, fühlte er die Notwendigkeit, sie zu fragen, ob Jesus wirklich geschrieben hatte. In Band II habe ich einige der Botschaften, die er von Helen, Ann Rollins, seiner Mutter und seinem Vater, John Padgett, erhielt, veröffentlicht, die alle bestätigen, dass Jesus geschrieben hatte. In diesem Band II befinden sich auch einige der frühen Botschaften, die er vom Meister erhielt. Sie fordern Padgett auf, daran zu glauben, dass er Jesus sei, und sie ermuntern ihn zu beten; aber sie haben einfach einen vorbereitenden Charakter und enthalten nicht die wunderbaren Inhalte und Informationen, die kamen, als Padgett jenen Seelenzustand erreicht hatte, der es ihm ermöglichte, sie zu empfangen.

In diesem Moment überkam es Herrn Padgett und mich, dass solche Botschaften unmöglich Hirngespinste seiner eigenen übersteigerten Phantasie sein konnten. Er war, wie ich herausfand, ein orthodoxer Methodist gewesen, und hatte viele Jahre lang an der Sonntagsschule der Trinity Methodist Church (5. Straße und Seward Place, N.E.) in Washington, D.C. unterrichtet. Seine Vorstellung einer religiösen Lehre war schlicht und einfach jene, die von dieser protestantischen Kirche ausging. Diese Ansicht eines Seelenfortschrittes war ganz entgegengesetzt zu dem, was man ihn gelehrt hatte. Er hatte keine Idee von der Göttlichen Liebe im Gegensatz zur natürlichen Liebe, oder was immer es auch sei, und wurde sich klar darüber, dass eine derartige Vorstellung seiner Denkweise fremd war, und niemals ein Produkt seines Verstandes sein konnte. Er fühlte sich deshalb versichert, und ich stimmte ihm zu, dass dies Schriften wirklich nicht nur von Helen, Ann Rollins, seiner Mutter und den spirituellen Wesen Verstorbener stammten, sondern auch vom Meister selbst. Er beschloss, jenen Anweisungen zu folgen, die er selbst nie gehegt hatte, und die eben aus diesem Grunde von anderen intelligenten Wesen stammen mussten, die sich mit ihm auf diese Weise verständigten.

Er - oder ich sollte besser sagen wir - begannen um die Göttliche Liebe zu beten, ließen unser Seelenverlangen zum Himmlischen Vater steigen; und nach einiger Zeit kam ein glühendes Gefühl in die Gegend unserer Herzen. Als wir weiter inbrünstig beteten, fühlten wir, wie diese Emotion immer stärker wuchs; und in der Folge wurde unser Glaube an Gott fest und absolut. Nie zuvor hatten weder Padgett noch ich uns so sicher gefühlt, dass Gott, Seine Göttliche Liebe und Seine Gnade wirklich existierten. Die kalte, intellektuelle Vorstellung, die wir bisher von Ihm gehegt hatten, war durch das Beten um Seine Liebe in ein warmes, glühendes, lebendiges Gefühl der Nähe, der Einheit mit dem Vater verwandelt worden, Dessen Liebe, Gnade und Güte wir am eigenen Leibe und wirklich wahrnehmen konnten.

Der Wandel in Padgetts Haltung gegenüber dem Himmlischen Vater auf Grund des Einfließens Seiner Liebe regte eine Botschaft von Ann Rollins an. Sie anerkannte den Effekt, den diese Göttliche Liebe auf seine Seele ausübte, welche jetzt etwas von der Essenz der Göttlichen Natur des Vaters enthielt. Sie berichtete auch von Helens Fortschritt zu höheren Sphären. Helen sei, so sagte sie in ihrer Botschaft, jetzt ein viel glücklicheres spirituelles Wesen, und ihr spiritueller Körper leuchte hell durch die Liebe des Vaters in ihrer Seele.

Eine Botschaft folgte der anderen, jetzt von Helen, Ann Rollins, und vor allem von Jesus, die Padgett ermunterten, weiter zu beten und mehr von der Liebe des Vaters zu erhalten. Als Medium könne er verwendet werden, Botschaften der höchsten Himmlischen Wesen zu übermitteln. Schließlich schrieb Jesus selbst, dass er und seine Apostel kommen und durch ihn die Wahrheiten des Vaters schreiben würden, über seinen Auftrag auf der Erde und über das Neue Testament und das Christentum, weil Padgett die Gabe habe, Schreiben von spirituellen Wesen entgegenzunehmen, und wenn Padgetts Gehirn genügend durch seine Seelenentwicklung umgewandelt worden sei, indem er mehr der Göttlichen Liebe erhalte bis zu einem Ausmaße, das es ihm ermögliche, Botschaften hoher Qualität zu empfangen! Deshalb bete, und bete noch fester um die Liebe des Vaters, drängte die Botschaft.

Der Meister schrieb am 5. Oktober 1914, und stellte fest, dass er Padgett ausgewählt habe, um sein Werk der Verbreitung der Wahrheiten des Vaters an die Menschheit zu verrichten. Ich zitiere den letzten Abschnitt:

…Wende dich an den Herrn im Gebet, und er wird all das von deiner Seele entfernen, was danach trachtet, sie zu verunreinigen und sie Ihm fremd zu machen. Er ist Der, der sie von Sünde und Irrtum befreit. Nur die Lehren, die ich dir geben werden, erzählen die Wahrheiten meines Vaters. Sei nicht betrübt oder niedergeschlagen, denn ich bin immer bei dir, und ich werde dir immer helfen, wenn du Hilfe brauchst. Glaube nur daran, dass ich Jesus der Heiligen Schrift bin, und dass du nicht mehr lange außerhalb des Reiches bleiben wirst. Du bist mein Auserwählter auf Erden, um meine Frohbotschaft des Lebens und der Liebe zu verkünden. Sei ehrlich zu dir selbst und zu deinem Gott, und er wird dich reichlich segnen. Halte seine Gebote, und du wirst sehr glücklich sein, und du wirst bald die Zufriedenheit erlangen, die er seinen wahren Kindern gibt. Wende dich an Ihn in all deinen Sorgen, und du wirst Ruhe und Frieden finden. Du wirst bald in der Lage sein, alle weltlichen Dinge sein zu lassen, denn ich benötige dich für meinen Dienst. Mit all meiner Liebe und meinem Segen, und dem des Heiligen Geistes, bin ich, Jesus.

Padgett war mit der Zeit überzeugt, dass er auf eine Aufgabe als Medium vorbereitet wurde, um großartige Botschaften über religiöse Wahrheiten durch ihn an die Menschheit zu vermitteln. Er betete ernsthaft und oft, und während der nächsten drei Monate schrieb nicht nur Jesus, sondern auch viele der Aposteln, besonders Johannes und Jakobus, die ihm immer wieder sagten, dass er weiter um die Liebe des Vaters beten solle, aber dass die Zeit noch nicht reif sei für die Übermittlung der großen Botschaften. Padgetts Gehirn mache zwar einen Wandel in der Qualität durch, habe aber noch nicht jene hohe Qualität erreicht, die eine Übertragung von Mitteilungen jener Art, wie sie sie beabsichtigten, erlaube. Sie drängten ihn ohne Unterlass, mehr von der Liebe des Vaters durch das Gebet zu Ihm zu suchen.

Oftmals, wenn ich ihn in seinem Zimmer antraf, sagte er zu mir: „Doktor, Ich fühle die Göttliche Liebe in meiner Seele so intensiv, dass ich nicht glaube, das noch lange aushalten zu können.“ Er sagte, dass er immer diese Erfahrung mache, wenn er gerade um die Liebe des Vaters gebetet habe, kurz bevor er Botschaften von Jesus und den Himmlischen spirituellen Wesen erhalte. Und ich kann aufrichtig feststellen, und sei es nur zur Bekräftigung seiner Erfahrungen, dass ich auch diese Gefühle verspürte, wenn auch vielleicht in geringerem Grade.

Während er diese vorbereitenden Botschaften erhielt, fiel es Padgett ein zu fragen, warum Jesus ihn denn auserwählt habe, dieses Werk zu verrichten, und welche Kraft speziell in dieser Göttlichen Liebe liege, die ihm den Erfolg ermögliche. Unweigerlich kam die Antwort - eigentlich eine vom Apostel Johannes und eine andere von Jesus. Die Botschaft Johannes’ handelt von den Gesetzen über die Verbindung in der spirituellen Welt, die es den spirituellen Wesen und Sterblichen erlauben, sich zu verständigen, und den Prozess, durch den das Gehirn des Sterblichen auf den Empfang verschiedener Arten von Botschaften vorbereitet wird: intellektuelle, moralische, und Botschaften der Seele. Es ist eine Botschaft von größter Wichtigkeit für jene, die sich dafür interessieren, ihre Mediengabe zu entwickeln oder ihre Kraft als Medium zu fördern. Aber die Antwort Jesu ist direkter. Die Botschaft ist in Band I abgedruckt, und kann so zur Gänze gelesen werden. Aber um hier kurz zusammenzufassen, Jesus schrieb, dass zwei Dinge notwendig seien, damit ein echtes Medium die Botschaften über die Wahrheiten des Vaters empfangen könne, die bald übermittelt werden würden. Erstens, das Medium müsse fest daran glauben, dass die spirituellen Wesen des Göttlichen Himmels, die Bewohner des Reiches Gottes in Unsterblichkeit, wirklich Wesen seien, die wahrhaftig sein Gehirn kontrollieren und durch es schreiben können, wenn das Medium einen gewissen Seelenzustand erreicht habe. Wenn das Medium nicht diesen Glauben in sich trage, denn könne kein Kontakt von den Himmlischen spirituellen Wesen mit ihm geschlossen werden. Zweitens, das Medium müsse gewillt sein, sich den von den spirituellen Wesen gestellten Bedingungen unterzuordnen: Er müsse den Anordnungen der spirituellen Wesen gehorchen und zum Vater um Seine Göttliche Liebe beten; denn diese Liebe allein hatte die Macht, das Gehirn des Mediums zu verwandeln, so dass es auf die Gedanken der Geister eingestellt werden könne. Und diese Wandlung des Gehirns könne nur durch die Seelenentwicklung erreicht werden. Durch das Gebet, sagte Jesus, verwandle das Einfließen der Liebe des Vaters in die Seele diese vom Abbild Gottes (so wie der Mensch erschaffen wurde) in die Essenz Gottes, sodass Sünde und Fehler in der menschlichen Seele nicht mehr existieren können. Und das Gehirn des Sterblichen, das so von allen materiellen Gedanken gereinigt worden sei und in seinen Gedanken den Zustand der verwandelten Seele ausdrücke, könne jenen Zustand erreichen, der dem des Seelenzustandes des spirituellen Wesen entspreche; Und auf diese Weise könne er deren Gedanken erfassen.

Das war die Bedeutung der Göttlichen Liebe. Padgett, kurz gesagt, musste durch das Gebet zum Vater einen Seelenzustand erreichen, der sich in einem gewissen Ausmaße an jenen der Himmlischen Wesen annäherte, damit sein Gehirn ihre Botschaften empfangen konnte. Das Beten mußte konstant erfolgen, denn wenn nicht, würden natürlich erneut irdische und materielle Gedanken die Oberhand gewinnen, und die Liebe und der hohe Seelenzustand würden sich deaktivieren. Daher, sprach Jesus, sei Padgett nicht auserwählt worden wegen seiner besonderen Gutherzigkeit, oder weil er frei von Sünde sei im Vergleich zu anderen Sterblichen, denn es gebe viele, die in einem besseren und höheren spirituellen Zustand seien als er, sondern wegen seines Glaubens, dass Jesus kommen könne, und seiner Bereitschaft, den spirituellen Wesen zu gehorchen, und um die Göttliche Liebe für die Umwandlung seiner Seele zu beten, so dass die Bedingungen für den Empfang dieser Botschaften erfüllt werden können. Außerdem, stellte Jesus fest, habe er viele Jahrhunderte lang in der Vergangenheit versucht, seine Botschaften auf diese Weise zu schreiben, und er habe viele Medien gefunden, die weit besser begabt gewesen seien als Padgett. Aber weil sie gedacht haben, dass Jesus Gott sei, oder weil sie gedacht haben, dass es unmöglich sei, dass Jesus schriebe, oder wegen ihrer religiösen Überzeugung und Dogmen, haben sie sich geweigert, sich den Anordnungen der spirituellen Wesen zu unterwerfen. Und weil eben der Mensch von seinem Schöpfer einen freien Willen erhalten habe, haben Jesus und die Himmlischen Wesen sie nicht zwingen können, sich einer Aufgabe zu stellen, die sie ablehnten und ihn deren Wirksamkeit sie kein Vertrauen hatten. Aus diesem Grunde, erklärte Jesus, habe niemand anders als Padgett auserwählt werden können.

Herr Padgett war nun völlig davon überzeugt, dass, was er empfing, nicht nur von den Himmlischen Wesen stammte, sondern auch vom Meister selbst. Ich glaube, es ist interessant darauf hinzuweisen, dass er seine Überzeugung nicht nur seinen Freunden anvertraute, wie ich selbst, Eugene Morgan, und Dr. Goerger, sondern auch furchtlos darüber schrieb. Ich habe in meinem Besitz eine Kopie eines Briefes, den er an einen gewissen Dr. George H. Gilbert, Ph.D., D.D. schrieb, der unter dem Titel “Die Christianisierung der Bibel” einen Artikel in der Ausgabe vom November 1915 der Biblischen Welt über Religion veröffentlicht hatte. Dieser Artikel, den ich gelesen habe, befürwortete weniger Nachdruck auf das Alte Testament und seiner Betonung eines ernsten und strafenden Jehova, und mehr Beachtung der Lehren im Neuen Testament und die Aussprüche Jesu. Es gab da keinen Hinweis auf die Göttliche Liebe in Dr. Gilberts Artikel, wovon sich jedermann leicht überzeugen kann, der sich eine Kopie aus der Kongressbibliothek (oder jedweder anderen Bibliothek, die ihn enthält) besorgt. Herrn Padgetts Brief erklärt, wie er sich ziemlich lange weigerte, an den Inhalt oder den Ursprung der Handschriften zu glauben (denn in seiner juristischen Denkweise anerkannte er nur den konkretesten Beweis als gültig), aber dass er dann schließlich felsenfest von der Wahrheit der Botschaften und der Quelle, woher sie stammten, überzeugt war. Hier ist der Wortlaut:

28 Dezember 1915 Dr. George H. Gilbert, Ph.D., D.D., Dorset, Vermont.

Sehr geehrter Herr:

Ich hoffe, Sie verzeihen mir, wenn ich Ihnen so schreibe, wie ich das hier machen werde, denn Ihr evidentes und freiwilliges Interesse für eine gewisse Materie und mein unfreiwilliges Interesse für dieselbe, bereiten die einzige Entschuldigung. Ich habe Ihren Artikel “Die Christianisierung der Bibel” in der Novemberausgabe der Biblischen Welt gelesen, und ich bin tief beeindruckt davon, nicht nur wegen seiner innewohnenden Verdienste, sondern auch, weil seine Forderungen und Anregungen sehr ähnlich denjenigen sind, die durch mich auf eine Art und Weise gemacht wurden, die ich kaum erwarten kann, dass Sie ihnen Glauben schenken; nichtsdestoweniger werde ich Ihnen die Angelegenheit unterbreiten, wobei ich Ihr volles Recht anerkenne, ihre Aussage als unwürdig Ihrer ernsthaften Erwägung zu erachten.

Erlauben Sie mir zuerst festzustellen, dass ich praktizierender Rechtsanwalt mit 35 Jahren Berufserfahrung und als solcher nicht geneigt bin, Behauptungen aus wahr zu erachten, ohne Beweise zu prüfen. Ich wurde geboren und wuchs auf im Glauben einer orthodoxen protestantischen Kirche, und blieb bis vor kurzem orthodox in meinem Glauben; vor etwas mehr als einem Jahr trug man die Anregung an mich heran, dass ich ein Medium wäre, und ich begann Botschaften mittels automatischer Niederschrift angeblich aus der spirituellen Welt zu empfangen. Und seither habe ich etwa 1500 derartige Botschaften über viele Themen erhalten, vor allem aber über spirituelle und religiöse Angelegenheiten nicht orthodoxer Natur, was Irrtümer in der Bibel anbetrifft.

Ich habe nicht den Platz, um die große Anzahl der Autoren dieser Botschaften zu nennen, wahrscheinlich würde Sie das auch gar nicht interessieren; aber unter den Autoren befindet sich Jesus von Nazareth, von dem ich mehr als 100 Botschaften erhalten habe. Ich möchte ganz klar sagen, dass ich mich eine lange Zeit hindurch weigerte zu glauben, dass diese Botschaften von Jesus kamen, weil Gott, obwohl er über die Macht dazu verfügt, wie ich glaubte, sich nicht auf solche Dinge einließe. Aber der Beweis für die Wahrheit des Ursprungs dieser Botschaften kam so überwältigend, nicht nur aus der großen Anzahl und Bestimmtheit der Zeugen heraus, sondern auch aus den innewohnenden und ungewöhnlichen Verdiensten des Inhaltes der Botschaften, sodass ich gezwungen war zu glauben; und ich erkläre jetzt vor Ihnen, dass ich an die Wahrheit dieser Mitteilungen glaube mit so geringem Zweifel, wie ich je an die Wahrheit eines Sachverhaltes geglaubt habe, der durch die eindeutigste Beweislage vor Gericht festgelegt wurde. Ich möchte des weiteren sagen, dass ich, soweit mir selbst bewußt ist, beim Schreiben der Botschaften keine Überlegungen anstellte. Ich wusste nicht, was noch zu schreiben war oder was gerade geschrieben wurde außer das Wort, das der Bleistift gerade niederschrieb.

Das große Ziel dieser Botschaften Jesu, wie er schrieb, ist es, die Wahrheiten seines Vaters zu offenbaren. Er behauptet, dass die Bibel nicht seine wahren Lehren enthalte, wie er sie auf Erden erklärte; dass vieles, was er sagte, nicht darin enthalten sei, und vieles, was ihm zugeschrieben wird, er überhaupt nie gesagt habe. Und er möchte, dass die Menschheit die Wahrheit erfahre. Und ich muss sagen, dass ich viele dieser Wahrheiten, die er bereits geschrieben hat, nie zuvor gehört habe, und ich habe die Bibel in einem gewissen Ausmaße studiert. Eines hat mich ganz besonders beeindruckt, und das ist die Wahrheit über sein “das Leben und die Unsterblichkeit ins Licht” bringen. Die Bibel erklärt das nicht, und ich war nicht in der Lage, eine Erläuterung darüber in irgendeinem Kommentar über die Bibel zu finden. Aber genug davon. Ich schreibe das nur, um Sie zu versichern, dass ich ernsthaft handle, wenn ich Ihnen die beiliegende Abschrift einer Botschaft zu Ihrer Durchsicht unterbreite; und ich täte dies nicht, wäre es nicht wegen der Tatsache, dass die Botschaft Ihren Artikel kommentiert und auch einen anderen Artikel in derselben Ausgabe der Biblischen Welt.

In der Nacht zum 24 Dezember 1915 las ich Ihren Artikel, und in der folgenden Nacht, am Heiligen Abend, empfing ich eine Schrift, von der eine Kopie beigelegt ist. Sie werden sehen, dass ein Teil der Botschaft persönlicher Natur ist, aber ich erachtete es am besten, sie Ihnen so zu senden, wie sie zu mir gelangte. Und wenn Sie auch vielleicht nicht an die Herkunft der Botschaft glauben, so können Sie doch einige Gedanken zu ihrer Betrachtung darin finden.

Ich hoffe, dass Sie mir mein Eindringen verzeihen, und unterzeichne,

Hochachtungsvoll,

James E. Padgett.

Ein paar Nächte später kam eine Botschaft, unterzeichnet von „Jesus“ und bemerkte folgendes über die Tatsache, dass Padgett eine Kopie der Botschaft und einen Brief an Dr. Gilbert gesandt hatte:

28 Dezember 1915

Ich bin hier, Jesus. Ich kam heute Nacht, um dir zu sagen, dass du richtig gehandelt hast, die Botschaft zu der Person zu schicken, die den Artikel über das Thema der Christianisierung der Bibel geschrieben hat, denn ich glaube nun, dass er das sehr, sehr schätzen wird. Er ist kein orthodoxer Kleriker, sondern ein Prediger einer Unitarierkirche in einer kleinen Stadt, wo er lebt, und hat eine sehr offenen Einstellung. Er mag ein paar Zweifel über die Herkunft der Botschaft haben, und vielleicht fühlt er sich nicht geneigt, deine Erklärungen als wahr anzunehmen, wie du sie empfangen hast, aber seine Zweifel werden jedenfalls nicht so groß sein, dass er nicht etwas zögert zu sagen, dass so etwas wie dein Empfang der Botschaft nicht wahr sein kann. Auf alle Fälle wird sein Interesse in das Thema der Botschaft geweckt werden, und er wird einige Gedanken finden, die ihm nie zuvor gekommen sind. Es ist mir völlig klar, dass, wenn meine Botschaften veröffentlicht werden, die große Schwierigkeit in ihrer Anerkennung im Zweifel der Leute über ihre Herkunft liegt. Aber du musst eben das Buch so fertigstellen, dass das Aussage der zahllosen Zeugen so stark ist, dass der Zweifel der überwältigenden Beweislast nicht widerstehen kann, dass ich der Autor der Botschaften bin. Und wenn die Menschen sie dann lesen, werden sie bemerken, dass die Wahrheiten, die sie enthalten, nur von einer höheren Quelle stammen können als der menschliche Verstand, und dass die Hand des Vaters in ihnen ist. Also werde ich weiterschreiben, und du wirst die Botschaften weiterempfangen; und wenn die Zeit kommt, sie zu veröffentlichen, habe ich keine Angst, dass sie nicht mit der Zeit freudig aufgenommen werden. Sehr bald schon werde ich dir noch eine schreiben, die wichtig sein wird für die Menschheit. Ich möchte nur noch anfügen, dass ich bei dir bin und versuche, dir zu helfen, und dich dazu zu bringen, dass du von ganzem Herzen an die Göttliche Liebe des Vaters, meine Mission und dein Werk glaubst. Dein Bruder und Freund, Jesus.

Zu jener Zeit hatten sich natürlich meine Ideen über den Spiritualismus einer radikalen Änderung unterworfen gehabt. Im Lichte der Botschaften konnte der Spiritualismus nicht mehr einfach eine Bemühung sein, zur eigenen Befriedigung durch Séancen und das Wiederholen desselben Prozesses und Rituals zu beweisen, dass der Mensch den Tod überlebte, und dass sein spirituelles Wesen, obwohl es bar jeglichen fleischlichen Rahmens war, aus seiner spirituellen Umgebung erscheinen und den Beweis seiner post-mortalen Existenz geben konnte. Sowohl Padgett als auch ich sahen nun im Spiritualismus nicht einfach einen Glauben an das Leben nach dem Tode und eine Überzeugung von der Verständigung zwischen Sterblichen und spirituellen Wesen, sondern wir glaubten an ein großes Universum spiritueller Wesen, die den Fortschritt zum Licht und Glück durch die Reinigung ihrer Seelen suchten, und an die Möglichkeit, diese Seelen durch das Gebet zum Himmlischen Vater um Seine Liebe zu verwandeln. Fort war mein Glaube an Vibrationen, abstrakte Intelligenz, kosmische Kräfte, Astralkörper und anderes Rundherum eines bloßen und kalten Konzeptes; und der wahre Spiritualismus nahm seinen wohlverdienten Platz ein als Teil und Stück jener sublimen Religion, die besagte, dass die Seelen lebendig waren, mit oder ohne fleischlichem Körper, und dass diese Seelen sich vom Abbild Gottes, so wie sie ursprünglich erschaffen wurden, in die Gottes eigene Essenz und Natur durch Seine Göttliche Liebe verwandeln konnten. Ich musste nicht mehr weitersuchen. Meine Suche nach Gott war zu Ende. Ich hatte Gott durch die Botschaften von Jesus und seinen Himmlischen spirituellen Wesen gefunden.

Über dieses Thema wurde am 5. Dezember 1915 eine Botschaft, unterzeichnet von Skt. Lukas, empfangen, in der dargelegt wurde, wie beschränkt und steril der Spiritualismus war, wenn ihm nicht Leben durch den Glauben an den Himmlischen Vater und durch das Gebet um Seine Göttliche Liebe und Gnade eingehaucht wurde. Zur Zeit der ersten Drucklegung, unterließ ich es, Skt. Lukas’ Botschaft einzufügen aus Angst, die Gefühle der Spiritualsten zu verletzen, denn sie waren es, an die ich mich zuerst wandte in der ersten Verteilung der Botschaften. Anlässlich dieser vierten Wiederauflage aber habe ich die komplette Botschaft eingefügt, denn ihr unmissverständliches Echtheitssigel wird jene zahlreichen Spiritualisten ansprechen, die nun ihre Wahrheiten mit den Lehren des Meisters über die Neue Geburt vereint haben.

Bevor ich schließe, möchte ich über meine Seelengefährtin, Mary Kennedy, und einige neue Botschaften durch Padgett schreiben, welche ich in Band I einfüge. Diese Botschaften umfassen drei von Jesus, die eine von Lukas, die ich gerade erwähnt habe, eine weitere von einem Mitglied des Sanhedrins, der Jesus in seinem Prozess verurteilte, eine von Helen und zwei von Mary. Ich lege auch Fotografien von Mary bei, wie sie im Studio des Herrn William Keeler materialisierte, Pierre Keelers Bruder, der, wie ich sagte, ein Medium der Schiefertafelschrift war, den ich in Lily Dale kennengelernt hatte. Die Bilder wurden in Washington, D.C., im Februar 1920 aufgenommen, als ich gerade dasaß; und auf einmal erschien sie schwebend und ruhig, mit gewissen spirituellen Lichtern um ihren Kopf und teilweise quer durch meinen Körper. Ein derartiges Leuchten schoss aus der schwarzen Krawatte heraus, die ich zu der Zeit gerade trug. Ja, meine Mary ist ein glorreiches, lebendiges spirituelles Wesen der Göttlichen Himmel. Ich habe viele Schriften von ihr durch Herrn Padgett erhalten, und in jüngerer Vergangenheit durch einen meiner Partner. Ich hoffe, dass Sie Freude an ihren Botschaften haben werden. (Anmerkung des Herausgebers: Die zusätzlichen Botschaften auf die sich Dr. Stone bezieht, wurden in die vorliegende Auflage eingearbeitet, mit Ausnahme der persönlichen Botschaften Helen Padgetts und Mary Kennedys und der erwähnten Fotografien. Die Foundation Church of Divine Truth hat das Vorhaben festgelegt, einige dieser späteren Botschaften der Seelengefährtin in einen zukünftigen Band einzugliedern, der Dr. Stone gewidmet sein wird.)

Die zusätzlichen Botschaften Jesu beinhalten eine, die am 25. Dezember 1914 empfangen wurde, gerade vor dem Schreiben der großen formalen Schriften. Eine weiter datiert von 15. Dezember 1915, und stellt fest, dass ich, wegen der Liebe, die ich erhalten hatte und meines Verlangens, die Wahrheiten des Vaters zu fördern, von Jesus ausgewählt worden war, ein Werk für das Reich zu verrichten. Es stellte sich mit der Zeit heraus, dass es sich um die Veröffentlichung der Padgett-Botschaften handelte. Ich habe seither ihnen und der Förderung der Aufgabe des Meisters, die Wahrheiten an die Menschheit zu verbreiten, mein ganzes Leben gewidmet. Ich fühle, dass ich einen Anfang in meiner Lebenszeit gesetzt habe, und dass das Werk von meinen Partnern und Freunden überall auf der Welt fortgesetzt werden wird.

Dr. Leslie R. Stone.

Mit freundlicher Genehmigung der website truths.com entnommen.