Padgett Botschaften 1917

Die Seele

Jesus – empfangen durch James Padgett am 2. März 1917, Washington, DC, USA.

Ich bin hier, Jesus.

Ich komme heute Nacht, um dir eine Botschaft über die Seele zu schreiben, und ich werde das machen, wenn wir die nötige Verbindung herstellen können. Nun, das Thema ist außerordentlich wichtig und schwierig zu erklären, denn es gibt auf der Erde nichts, was dem Menschen bekannt wäre, mit dem ein Vergleich hergestellt werden könnte. Im Allgemeinen können die Menschen eine Wahrheit nicht verstehen oder das Wesen einer Materie, außer wenn sie den Vergleich mit etwas ihnen Bekanntem anstellen können, und dessen Eigenschaften und Charakteristika ihnen vertraut sind. Es gibt nichts in der stofflichen Welt, was eine Basis für einen Vergleich mit der Seele liefern könnte; deswegen ist es schwierig für die Menschen, das Wesen und die Eigenschaften der Seele nur mit der intellektuellen Wahrnehmung und dem Verstand zu begreifen. Um das Wesen dieser großartigen Schöpfung zu verstehen, muss die menschliche Seele eine gewisse spirituelle Entwicklung besitzen und auch etwas, was man vielleicht unter dem Begriff Seelenwahrnehmungen kennt. Nur eine Seele kann eine Seele verstehen, und die Seele, die versucht, ihr eigenes Wesen zu begreifen, muss eine lebendige Seele sein, die ihre Begabungen zumindest in einem kleinen Ausmaß entwickelt haben muss. Zuerst möchte ich sagen, dass die menschliche Seele ein Geschöpf Gottes sein muss und keine Ausstrahlung aus Ihm als Teil Seiner Seele. Und wenn die Menschen sprechen und lehren, dass die menschliche Seele sein Teil der Überseele sei, dann lehren sie etwas, was nicht richtig ist. Diese Seele ist bloß ein Geschöpf des Vaters, genauso wie die anderen Teile des Menschen, wie der Intellekt, der spirituelle Körper und der stoffliche Körper; und sie hatte vor ihrer Erschaffung kein Dasein. Sie bestand nicht vom Anfang der Ewigkeit an, wenn du dir vorstellen kannst, dass die Ewigkeit einen Anfang hat. Ich will damit sagen, dass es eine Zeit gab, als die menschliche Seele nicht existierte. Und ob wieder eine Zeit kommen wird, wann irgendeine menschliche Seele aufhört zu existieren, weiß ich nicht, niemand weiß das, nur Gott kennt die Tatsache. Aber das eine weiß ich: dass wann immer die menschliche Seele teilhat an der Essenz des Vaters und dadurch selbst Göttlich wird und zum Besitzer Seiner Substanz der Liebe, dann wird sich diese Seele vollkommen bewusst, dass sie Unsterblich ist und nie wieder weniger als Unsterblich werden kann. So wie Gott unsterblich ist, so wird die Seele, die in die Substanz des Vaters verwandelt worden ist, Unsterblich. Und nie wieder kann des Dekret: “du musst des Todes sterben” über sie ausgesprochen werden.

Wie ich schon sagte, es gab einen Zeitraum in der Ewigkeit, als die menschliche Seele nicht existierte, sondern sie wurde in der Folge vom Vater erschaffen. Sie wurde zum Höchsten und Vollkommensten der gesamten Schöpfung Gottes, und zwar soweit, dass sie nach Seinem Abbild erschaffen wurde - das Einzige oder einzige Ding in Seiner ganzen Schöpfung, das nach Seinem Abbilde hergestellt wurde, und sie war der einzige Teil des Menschen, der nach Seinem Abbilde erschaffen wurde. Denn die Seele ist der Mensch; und all ihre Eigenschaften und Qualitäten (so wie der Intellekt, der spirituelle Körper, der stoffliche Körper, die Gelüste und Leidenschaften) sind bloß Anhängsel oder Ausdrucksmittel, die der Seele gegeben wurden, um ihre Begleiter in ihrem Dasein auf der Erde zu sein; und auch bedingt in ihrem Leben in der Ewigkeit. Ich meine damit, dass einige der Anhängsel die Seele in ihrem Dasein in der spirituellen Welt begleiten, ob jetzt dieses Dasein dauernd währt oder nicht.

Aber diese Seele, so großartig und wunderbar wie sie auch ist, wurde bloß als das Abbild und im Aussehen Gottes erschaffen und nicht in oder aus Seiner Substanz oder Essenz, dem Göttlichen des Universums. Und sie (die Seele) kann aufhören zu existieren, ohne dass irgendein Teil der Göttlichen Natur oder Substanz des Vaters geschmälert oder in geringster Weise betroffen wird. Und deswegen, wenn die Menschen lehren oder glauben, dass der Mensch, oder die Seele des Menschen, Göttlich sei oder Qualitäten oder die Substanz des Göttlichen besitze, sind solche Lehren und Überzeugungen falsch. Der Mensch ist bloß und einzig des Erschaffene - das Ebenbild - aber nicht ein Teil des Vaters oder Seiner Substanz und Qualitäten.

Die Seele des Menschen ist zwar von höchster Ordnung in der Schöpfung, und seine Eigenschaften und Qualitäten sind entsprechend, dennoch ist er nicht Göttlicher in seinem essenziellen Aufbau wie die niedrigeren Objekte der Schöpfung, jedes einzelne davon ist eine Schöpfung aber keine Ausstrahlung des Schöpfers.

Es ist wahr, dass die Seele des Menschen von einer höheren Ordnung in der Schöpfung ist als alles andere Erschaffene, sie ist das einzige Geschöpf, das nach dem Ebenbild Gottes erschaffen wurde, und sie wurde zum vollkommenen Menschen. Aber der Mensch, die Seele, kann niemals etwas Größeres oder Anderes werden als der vollkommene Mensch, außer er empfängt und besitzt die Göttliche Essenz und Qualitäten des Vaters, die er bei seiner Erschaffung nicht besaß (wenn Gott auch mit seiner Erschaffung ihm die wunderbare Gabe des Vorrechtes einräumte, diese Großartige Substanz des Göttlichen Wesens zu empfangen, und damit selbst Göttlich zu werden. Der vollkommen erschaffene Mensch konnte zum Göttlichen Engel werden, wenn er, der Mensch, es so wollte, die Gebote des Vaters befolgte und den Weg einschlug, den der Vater vorgesehen hatte, damit der Mensch diese Göttlichkeit erreichen und besitzen konnte).

Wie ich gesagt habe, die Seelen, die menschlichen Seelen, als deren Behausung Gott die stofflichen Körper vorsah, damit sie als Sterbliche leben konnten, wurden erschaffen, genauso wie in der Folge diese stofflichen Körper erschaffen wurden. Und diese Schöpfung der Seele fand lange vor dem Erscheinen des Menschen auf der Erde als Sterblicher statt. Die Seele hatte vor diesem Erscheinen ihr Dasein in der spirituellen Welt als substanzielle, bewusste Wesenheit, obgleich ohne sichtbare Gestalt und, wenn ich so sagen kann, Individualität. Aber jede hatte ihre eigenen Persönlichkeit und war verschieden und eigen von jeder anderen Seele.

Das Dasein einer Seele und ihre Anwesenheit konnte von jeder anderen Seele wahrgenommen werden, die mit ihr in Kontakt kam. Aber der spirituellen Sicht der anderen Seele war sie nicht zugänglich. Und so sind auch jetzt noch die Tatsachen. Die spirituelle Welt ist voll von diesen nicht inkarnierten Seelen, die den Zeitpunkt ihrer Inkarnation erwarten. Wir spirituelle Wesen wissen über ihre Anwesenheit und spüren sie, aber wir können sie dennoch mit unseren spirituellen Augen nicht sehen. Nicht bevor sie sich in der menschlichen Gestalt und im spirituellen Körper ansiedeln, der diese Gestalt bewohnt, können wir die individuelle Seele sehen. Und das Faktum, das ich gerade feststellte, illustriert und beschreibt in gewisser Weise das Dasein von Ihm, nach Dessen Abbild diese Seelen erschaffen sind. Wir wissen und verspüren die Anwesenheit des Vaters, doch sogar mit unseren spirituellen Augen können wir Ihn nicht sehen. Nur wenn wir unsere Seelen durch die Göttliche Essenz Seiner Liebe entwickeln, können wir Ihn mit unseren Seelensinnen wahrnehmen. Ihr habt keine Worte in eurer Sprache um diese Seelenwahrnehmungen zu erklären. Und es gibt nichts in der erschaffenen Natur, wovon ihr Kenntnis habt, womit ein Vergleich angestellt werden könnte. Aber es ist eine Wahrheit, dass der Sehsinn der Seelenwahrnehmung für ihren Besitzer geradeso echt ist - oder ich könnte sagen, objektiv ist - wie die Sicht des sterblichen Sehsinnes für den Sterblichen.

Wenn man die Angelegenheit der Erschaffung der Seele betrachtet, könnte gefragt werden: „Wurden alle Seelen, die bereits inkarnierten oder auf die Inkarnation warten, gleichzeitig erschaffen, oder findet die Schöpfung immer noch statt?“ Ich weiß, dass die spirituelle Welt viele Seelen beherbergt, so wie ich sie beschrieben habe, die ihr zeitweiliges Zuhause erwarten und die Annahme der Individualität in der menschlichen Gestalt. Aber ob diese Schöpfung schon zu Ende gegangen ist, und irgendwann die Fortpflanzung der Menschen für die Verkörperung dieser Seelen aufhören wird, weiß ich nicht. Der Vater hat mir dies nie geoffenbart, auch nicht den anderen Seiner Engel, die Ihm in Seiner Göttlichkeit und Substanz nahe stehen.

Der Vater hat mir nicht alle Wahrheiten, Funktionen und Ziele seiner schöpferischen Gesetze enthüllt, und Er hat mir auch nicht die gesamte Macht, Weisheit und Allwissenheit verliehen, wie manche glauben, aus gewissen Erklärungen der Bibel entnehmen zu können. Ich bin ein spirituelles Wesen, das sich im Fortschritt befindet, und so wie ich auf Erden in der Liebe, der Kenntnis und der Weisheit wuchs, so wachse ich immer noch in diesen Qualitäten. Die Liebe und Barmherzigkeit des Vaters kommen zu mir mit der Zusicherung, dass ich niemals in aller Ewigkeit aufhören werde, zum Urquell selbst dieser Seiner Eigenschaften fortzuschreiten, zum einzigen Gott, zum Alles-in-Allem.

Wie ich gesagt habe, die menschliche Seele ist der Mensch - zuvor, im Dasein als Sterblicher, und immerdar danach in der spirituellen Welt. Und alle anderen Teile des Menschen, wie zum Beispiel der Verstand, der Körper und der Geist, sind bloß Eigenschaften, die von ihm abgetrennt werden können, wenn die Seele in ihrer Entwicklung auf ihr Ziel zu fortschreitet, zum vollkommenen Menschen oder zum Göttlichen Engel.

Und in der letzteren Art fortzuschreiten, die Menschen wissen das vielleicht nicht, aber es ist wahr, wird der Verstand - das heißt, der Verstand wie ihn die Menschheit kennt - sozusagen nicht existent; und dieser Verstand (manche nennen ihn den fleischlichen Verstand) wird verdrängt und ersetzt durch den Verstand der verwandelten Seele und wird in Substanz und Qualität in einem gewissen Maße zum Verstand der Gottheit selbst.

Viele Theologen, Philosophen und Metaphysiker glauben und lehren, dass die Seele, der Geist und der Verstand im Prinzip ein und dasselbe seien; dass von jedem der drei behauptet werden könne, der Mensch zu sein - das Ego; und dass in der spirituellen Welt die eine oder die andere dieser Wesenseinheiten weiter existiere und den Zustand oder die Lage des Menschen nach dem Tod bestimme infolge ihrer Entwicklung oder des Fehlens der Entwicklung. Aber diese Vorstellung über jene Teile des Menschen ist falsch, denn sie haben eine ganz bestimmte und getrennte Existenz und Funktion, ob jetzt der Mensch ein Sterblicher oder ein spirituelles Wesen ist.

Aber die Seele, was den Menschen anbetrifft, ist etwas aus sich selbst, alleine; eine echte Substanz (wenn auch unsichtbar für die Sterblichen), der Wahrnehmer und Darsteller der moralischen und spirituellen Bedingung der Menschen, der niemals stirbt (insofern bekannt ist), und das wahre Ego des Menschen. In ihr sind das Liebesprinzip, die Gefühle, Gelüste und Leidenschaften konzentriert, und auch die Möglichkeit, das zu empfangen, zu besitzen und zu assimilieren, was den Menschen entweder in die Lage oder Situation des Göttlichen Engels oder vollkommenen Menschen erhöht, oder ihn hinabzieht in die Bedingung, die ihn für die Höllen voll Finsternis und Leiden eignet.

Die Seele ist dem menschlichen Willen unterworfen, der die größte aller Gaben ist, die dem Menschen von seinem Schöpfer bei seiner Erschaffung geschenkt wurden, und die Seele ist im Denken und im Handeln der sichere Anzeiger für die Arbeitsweise jenes Willens. In der Seele werden die Qualitäten der Liebe, Gefühle, Gelüste und Leidenschaften von der Macht des Willens zum Guten oder zum Bösen beeinflusst. Sie mag sich in einem schlafenden Zustand befinden oder stagnieren, oder sie kann aktiv sein und fortschreiten. Und ihre Energien können vom Willen zum Guten oder zum Bösen beherrscht werden; aber diese Energien gehören zu ihr und stellen keinen Teil des Willens dar.

Das Zuhause der Seele ist der spirituelle Körper, ob jetzt dieser Körper im Sterblichen eingeschlossen ist oder nicht. Sie ist niemals ohne diesen spirituellen Körper, der in seinem Aussehen und seiner Zusammensetzung von der Bedingung und dem Zustand der Seele geformt wird.

Und schließlich bestimmt die Seele oder ihre Bedingung das Geschick des Menschen, wenn er sein Dasein in der spirituellen Welt weiterführt - kein endgültiges Schicksal, denn die Bedingung der Seele ist niemals fixiert. So wie die Bedingung sich ändert, so ändert sich das Geschick des Menschen; Denn das Schicksal ist eine momentane Angelegenheit, und eine Endgültigkeit ist dem Seelenfortschritt unbekannt, bis sie zum vollkommenen Menschen wird (sie ist dann zufrieden und sucht keinen höheren Fortschritt). Nun, in eurer Umgangssprache und auch in eurer theologischen und philosophischen Terminologie sagt man, dass Sterbliche, die in das spirituelle Leben überwechseln, Geister seien, und in gewisser Weise ist das wahr. Aber diese Sterblichen sind keine nebulösen, gestaltlosen und unsichtbare Existenzen. Sie haben eine Realität in der Substanz, realer und dauerhafter als es der Mensch als Sterblicher hat, und sie sind in der Gestalt und dem Aussehen sichtbar und greifbar und den spirituellen Sinnen zugänglich. Wenn also die Menschen von Seele, Geist und Körper sprechen, würden sie, wenn sie den wahren Sinn der Begriffe verstünden, sagen: Seele, spiritueller Körper und materieller Körper. Es gibt einen Geist, aber der ist etwas ganz Verschiedenes vom spirituellen Körper und auch von der Seele.

Der Geist ist kein Teil des spirituellen Körpers, sondern er ist ausschließlich eine Eigenschaft der Seele. Ohne die Seele könnte er nicht existieren. Er hat keine Substanz im Gegensatz zur Seele, und er ist nicht sichtbar, auch nicht für die spirituelle Sicht. Nur der Effekt seines Wirkens kann gesehen und verstanden werden. Und er hat keinen Körper, keine Gestalt oder Substanz; dennoch ist er real und mächtig. Und wenn er existiert, wirkt er unablässig, und er ist eine Eigenschaft aller Seelen.

Was ist dann also der Geist? Einfach dies: die aktive Energie der Seele. Wie ich gesagt habe, die Seele besitzt ihre Energie, die sich im Schlafzustand befinden oder aktiv sein kann. Wenn sie schläft, existiert der Geist nicht; wenn sie aktiv ist, ist der Geist gegenwärtig und offenbart diese Energie in der Handlung. Deswegen führt es zum Fehler und weg von der Wahrheit, wenn man den Geist mit der Seele verwechselt. Man hat gesagt, dass Gott Geist sei, was in gewisser Weise wahr ist; denn Geist ist ein Teil der Qualitäten Seiner Großen Seele, und zwar der Teil, den er benützt, um Seine Gegenwart im Universum zu offenbaren. Aber zu sagen, dass Geist Gott wäre, ist nicht wahr, außer man akzeptiert den Vorschlag als richtig, dass der Teil gleich dem Ganzen sei. Im Göttlichen Haushalt ist Gott ganz aus Geist, aber der Geist ist nur der Bote Gottes, durch den er die Energien Seiner Großen Seele manifestiert. Und das Gleiche gilt für den Menschen. Geist ist nicht Mensch-Seele, aber Mensch-Seele ist Geist, denn er ist das Werkzeug, mittels dessen die Seele des Menschen ihre Energien, Kräfte und Gegenwart offenbaren kann. Gut, ich habe genug geschrieben für heute Nacht, aber irgendwann werde ich kommen und dieses Thema vereinfachen. Aber behalte dies in deinem Gedächtnis: dass Seele Gott ist; Seele ist der Mensch; und alle Manifestationen, wie der Geist und der spirituelle Körper, sind bloß Hinweise auf die Existenz der Seele - des wahren Menschen. Mit meiner Liebe und meinem Segen wünsche ich dir eine gute Nacht.

Dein Bruder und Freund, Jesus.

Deutscher Orginaltext von www.truths.com