Erklärungen und Einsichten in das Neue Testament

Offenbarung 26 : Gott ist ein Gott der Liebe

Jesus – empfangen durch Dr Samuels am 17. März 1955, Washington, DC, USA.

Ich bin hier, Jesus.

Ich freue mich, dir wieder eine Botschaft schreiben zu können. Dem Vorschlag des Doktors folgend werde ich versuchen, dir heute Nacht das Wesen Gottes näherzubringen und den Unterschied zu erklären, der zwischen dem alttestamentarischen Jehova oder Jahwe und dem Gott der Liebe aus dem Neuen Testament besteht.

Es mag dich überraschen, aber der himmlische Vater ist sowohl der Gott der alttestamentarischen Juden — also Jehova und Jahwe, als auch der liebende Vater, der dir aus dem Neuen Testament bekannt ist. Diese Tatsache ist umso verwunderlicher, als dass Jahwe eher einen zornigen und rachedürstenden Gott beschreibt, während der himmlische Vater der Quell der Göttlichen Liebe ist und sich durch Seine Gnade und Barmherzigkeit auszeichnet. Dennoch handelt es sich um ein und denselben, unsichtbaren und einzigen Gott — den Schöpfer von Himmel und Erde, der unveränderlich und ewig ist.

Was den himmlischen Vater aber von Jahwe oder Jehova unterscheidet, ist die Tatsache, dass das Bild, das der Mensch von Gott hatte, eine grundlegende Wandlung erfuhr, nachdem der Vater Sein Geschenk der Göttlichen Liebe erneuert hat — was geschehen ist, als ich auf die Erde gekommen bin. Auch wenn Gott selbst sich niemals änderte, hat sich doch der Blickwinkel, von dem aus der Vater betrachtet wurde, völlig gewandelt. Mit der Erneuerung der Möglichkeit, Seine Göttliche Liebe zu erwerben, rückten alle anderen Attribute, die Gott in den Augen der Menschen definierten, in den Hintergrund, um der höchsten und der wichtigsten aller Eigenschaften Gottes — Seiner wunderbaren Liebe — Platz zu machen, denn kein Wesenszug Gottes beschreibt Seine wahre Person trefflicher als diese Liebe.

Als Jehova oder Jahwe sich im Nahen Osten dem Abraham erklärte, war dies nicht das erste Mal, dass der Vater versuchte, sich dem Menschen zu nähern und mitzuteilen — vor allem in Asien wurde lange schon ein höchstes Wesen verehrt, dessen Gestalt sich dem menschlichen Auge entzog. Diesmal aber zeigte Gott sich eher als Stammesgott, der zwar zu einem Individuum sprach, zugleich aber versuchte, sich der gesamten Sippe oder Volksgemeinschaft zu offenbaren, indem Er eine Menschengruppe auserwählte, die diesem unsichtbaren Gott die Treue bewahren sollten.

Für die Juden, denen nur menschliche Maßstäbe zur Verfügung standen, war der Vater deshalb ein gütiger, liebenswerter Gott, der Sein Volk beschützte und vor Schaden bewahrte — so lange sie Ihm treu ergeben waren. Indem sie aber ihre eigenen Emotionen, Charaktereigenschaften und Vorstellungen auf Gott projizierten, wurde aus dem gütigen, fürsorglichen Gott alsbald schon ein eifersüchtiger, zorniger Gott, der mit Rache und Strafe drohte, sobald das Volk, das Er liebte, den Bund brach, den es mit Ihm geschlossen hatte, um sich stattdessen heidnischen Götzen zuzuwenden. So wurde aus einem Gott, der nichts anderes wollte als lieben und geliebt zu werden, eine rachsüchtige, blutdürstende und jähzornige Wesenheit, die eher gefürchtet als geliebt wurde.

Alle Schicksalsschläge und Heimsuchungen, denen sich die Juden ausgesetzt sahen, wurden deshalb als Strafe Gottes interpretiert. Auch wenn der Vater schon damals nichts anderes als Gnade und Barmherzigkeit verströmte, fürchteten sich die Menschen vor Seinem Zorn und Seiner Rache, damit sie nicht von Gott geschlagen und vernichtet werden. Daher war es auch nicht die Aussicht auf Seine bedingungslose Liebe, welche die Menschen bewegte, den Bund mit Gott zu bewahren oder in Demut und Reue umzukehren, sondern die Drohung vor Seinem angeblichem Zorn und Seinem unstillbaren Durst nach Rache. Die Anstrengung, das oberste Gebot Gottes—Rechtschaffenheit und Friedfertigkeit — einzuhalten, war deshalb nicht die Folge der Liebe, die das auserwählte Volk seinem Gott gegenüber pflegte, sondern sie fürchteten Seinen Zorn und Seine Eifersucht—Eigenschaften, die nicht nur Jahwe, sondern auch Jehova vollkommen fremd sind.

Erst mit den Propheten, die aufgrund ihrer spirituellen Entwicklung wesentlich näher an der göttlichen Wahrheit waren als die meisten ihrer Zeitgenossen, wandelte sich langsam das Bild, das die Juden von Gott hatten — und aus Jehova, der Rechtschaffenheit forderte, wurde der himmlische Vater, der nichts lieber tut als Seine Liebe und Seine Barmherzigkeit zu verschenken.

Gott kennt weder Zorn noch Rache. Das, was für die Juden die Strafe Gottes war, ist lediglich die Folge von Ursache und Wirkung, nicht aber das Werk eines strafenden Gottes. Wohl aber hat der Vater universelle Gesetze ins Dasein gerufen, die verantwortlich dafür sind, dass Seine allumfassende Harmonie aufrecht erhalten wird.

Traf die Juden ein bestimmtes Unglück wie beispielsweise die Invasion fremder Eroberer, Verschleppung, Krieg oder Tod, war es nicht Gott, der diese Sanktionen verhängte, um Seinem Volk die rechte Bahn zu weisen, sondern das Böse, das meist in den herrschenden Klassen schwelte, war wie ein Magnet, um wiederum Böses anzuziehen — worunter im Endeffekt das gesamte Volk zu leiden hatte. Den Propheten, die oftmals voraussahen, dass sich ein Unglück anbahnen würde, blieb zumeist nichts anderes übrig als dem Volk mit Strafe zu drohen, weil die Juden, so sie dem Bösen erst einmal verfallen waren, auf keine andere Art und Weise gewillt waren, ihnen zuzuhören.

Das Gesetz von Ursache und Wirkung sucht immer dann einen Ausgleich, wenn die Harmonie, die der göttlichen Schöpfung zugrunde liegt, verletzt worden ist. Diese ordnende und ausgleichende Kraft wirkt sowohl auf Erden als auch im spirituellen Reich — wenngleich es auf Erden aufgrund der Trägheit der Masse zumeist etwas länger dauert, bis die entsprechende Reaktion eintritt und der Zusammenhang zwischen Auslöser und Effekt erkennbar und somit nachvollziehbar ist.

Da Gleiches immer Gleiches anzieht, muss der Mensch, der um Unterstützung aus den lichtvollen Sphären bittet, zumindest bemüht sein, gut, rechtschaffen, rücksichtsvoll und liebevoll zu sein. Wer Gott um Hilfe und Beistand bittet, im selben Atemzug aber etwas tut, was Seiner universellen Ordnung zuwider läuft, ist weder aufrichtig, noch hegt er die ehrliche Absicht, seinem Leben eine andere Richtung zu geben. Er lädt die Engel zwar vordergründig ein, ihm zu helfen, verwehrt den Boten Gottes aber gleichzeitig, ihm sinnvoll und zielgerichtet beizustehen.

Jehova war niemals ein Gott des Zornes und der Rache, auch wenn der Mensch es anders wahrgenommen haben mag, weil er in seiner Begrenztheit nicht verstanden hat, dass zwischen seinem Handeln und den daraus erwachsenden Folgen eine direkte Korrelation besteht. Allerdings war es auch noch zu früh, um in Jehova oder Jahwe den Gott der Liebe zu erkennen, denn der Heilige Geist, der die Göttliche Liebe in die Herzen der Menschen trägt, war zur Zeit des Alten Testaments noch inaktiv.

Für die Propheten, die diese Liebe nicht erkennen oder erfahren konnten, war Gott deshalb eher ein Gott der Gerechtigkeit, dessen höchstes Attribut sie vielleicht erahnten, niemals aber verspüren konnten. Dennoch hatten einige Seher genügend Weitblick, in Gott eben diese endlose, ewige und bedingungslose Liebesfähigkeit zu erkennen, die eines Tages die Herzen Seiner Kinder erfüllen sollte. Für die Israeliten, deren Hauptmotivationen, Gottes Gesetze zu befolgen, in erster Linie Furcht und Angst waren, sollte es sich deshalb als unmöglich herausstellen, Gottes liebevolle Fürsorge, Seine göttliche Gnade und Sein unendliches Erbarmen wahrzunehmen oder zu begreifen.

Erst als ich auf die Erde kam, um von Seiner Liebe vollständig erfüllt und verwandelt zu werden, offenbarte sich der Vater als Gott der Liebe — als Quelle der Göttlichen Liebe. So wurde das Gesetz, das im Alten Testament den Bund zwischen Gott und Mensch garantiert, im Neuen Testament gleichsam überflügelt, indem der Vater die Liebe und die Barmherzigkeit über alle Seine Regeln, Gebote und Gesetzmäßigkeiten erhob, um die Liebe als die höchste aller Seiner göttlichen Eigenschaften zu offenbaren.

Wenn die Göttliche Liebe in das Herz des Menschen strömt, wird seine Seele auf immer und ewig von der Sünde befreit. Zugleich wird dem Herzen, in dem diese Liebe glüht, eine Anziehung verliehen, die für spirituelle Wesen und himmlische Helfer, die ebenfalls den Pfad der Göttlichen Liebe beschreiten, geradezu unwiderstehlich ist. Ob auf Erden oder im spirituellen Reich — entscheidet sich der Mensch dafür, das Angebot Gottes anzunehmen und die Liebe des Vaters in sein Herz zu lassen, wirkt diese Kraft wie ein Leuchtturm oder ein Wegweiser, der es unmöglich macht, den Weg in das Reich Gottes zu verfehlen.

Übertritt der Mensch ein Gesetz Gottes — ob auf Erden oder danach —, erfolgt auf die Ursache eine unmittelbare Wirkung. Da der Mensch als spirituelles Wesen ganz augenblicklich und auf unangenehme Art und Weise erkennt, welche Handlung zu seinem Nachteil gereicht, fällt es ihm wesentlich leichter, einen Kurswechsel vorzunehmen, als wenn er noch der Trägheit ausgesetzt ist, die von seinem fleischlichen Körper aufrecht erhalten wird. Doch auch ohne diese Liebe ist es durchaus möglich, die Seele vom Schmutz der Sünde zu befreien, wenngleich es viele Jahre dauern wird, bis dieser Weg erfolgreich gemeistert ist.

Ob Jehova, Jahwe oder göttlicher Vater — es gibt nur einen Gott, der ewig und unwandelbar ist — egal, welcher Name Ihm auch gegeben wird. Auch wenn Gott immer schon ein Gott der Liebe war, ist und sein wird, dem nichts mehr daran liegt als Seine Kinder mit Seiner Liebe zu beschenken, beinhaltet lediglich die Anrede “himmlischer Vater“ die Gesamtheit aller Seiner Attribute und Eigenschaften.

Wann immer also vom “himmlischen Vater“ die Rede ist, weist diese Bezeichnung auf die ganz individuelle und persönliche Beziehung hin, die der Vater mit Seinen Kindern pflegt, wobei Seine Liebe das alles vereinende Bindeglied ist, das den Schöpfer auf immer mit Seinem Geschöpf verbindet. Allein die Göttliche Liebe ermöglicht es, eins mit dem Vater zu werden, um Anteil an Seiner Göttlichkeit zu erlangen—und somit auch Teilhaber an Seiner Unbegrenztheit und Seiner Unsterblichkeit zu werden.

Auch wenn die Juden bereits wussten, dass Gott weder einen spirituellen noch einen physischen Körper hat, ermöglicht ausschließlich die Göttliche Liebe die Erkenntnis, dass Gott reinste Seele ist — unendlich, ohne Anfang und ohne Ende, voller Weisheit, Macht und Schöpferwillen, unwandelbar und ewig.

Viele Menschen haben bis heute eine völlig falsche Vorstellung von Gott, so sie Seine Existenz nicht völlig bestreiten. Diese Tatsache hat zwei Gründe: Zum ersten ist der menschliche Verstand nicht in der Lage, die göttliche Wahrheit zu erkennen, und zweitens kann nur derjenige Gott sehen, der das Geschenk Seiner Göttlichen Liebe gewählt hat, um eins mit Gott und aus dem rein Menschlichen erhoben zu werden.

Ich denke, damit habe ich genug geschrieben. Ich beende deshalb meine Botschaft, wünsche dir eine gute Nacht und sende dir und dem Doktor all meine Liebe. Betet unvermindert zum himmlischen Vater, Er möge euch mit Seiner ewigen Liebe segnen, denn sie ist das größte Wunder im gesamten Universum.

Egal, welchen Namen du Gott gibst — Jahwe, Jehova oder himmlischer Vater — es handelt sich immer um die gleiche Person, der nichts mehr am Herzen liegt, als Seine Göttliche Liebe zu verschenken. Sei dir stets gewiss, dass viele, himmlische Wesen bei dir sind, wenn du den Vater um Seine Liebe bittest. Wann immer du vom Grunde deines Herzens um diese Gabe bittest, stimmt ein Engelchor mit ein, um deine Bitte kraftvoll zu verstärken.

Jesus der Bibel, Meister der göttlichen Himmel.