Erklärungen und Einsichten in das Neue Testament
Offenbarung 43 : Messianische Verweise im Buch Jesaja
Jesus – empfangen durch Dr Samuels am 31. Januar 1955, Washington, DC, USA.
Ich bin hier, Jesus.
Heute möchte ich dir über eine Passage im Buch Jesaja schreiben, die messianische Bezüge hat und wo von einer jungen Frau berichtet wird, die ein Kind gebären soll, dem als Auserwählter Gottes Honig und Butter zuströmen werden. Nun — zuerst einmal möchte ich feststellen, dass es sich bei diesem Absatz tatsächlich um die Ankündigung des Messias Gottes handelt. Auch wenn es hier vordergründig um einen Nachkommen Jesajas geht, besitzt diese Passage dennoch messianischen Charakter.
Dass dieses Kind allerdings von einer Jungfrau geboren werden soll, beruht schlicht und ergreifend auf einem Übersetzungsfehler. Im Original steht hier nämlich nicht Jungfrau, sondern junge Frau — ein folgenschwerer Irrtum, der das frühe Christentum in eine völlig falsche Richtung gedrängt hat. Hier aber heißt es lediglich, dass eine junge Frau aus einfachen Verhältnissen einen Sohn gebären wird, dem man den Namen Immanuel geben würde. Dieses Kind aber, das ohne Sünde sei, würde so sehr auf den himmlischen Vater und dessen Sendung vertrauen, dass es nicht einmal davor zurückschrecken würde, vor König Ahaz zu treten, um ihn an den Bund mit Gott zu erinnern.
Diese Schriften, in denen von einem Kind die Rede ist, das aufgrund des Einmarsches der Assyrer gezwungen ist, auf dem Land zu leben und dessen Vater höchstwahrscheinlich der Prophet selbst ist, besitzen nicht nur eine eindeutig messianische Anlage, im Kapitel dreiundfünfzig finden sich zudem die bekannten Worte vom Knecht Gottes, dem “Mann der Schmerzen, mit Krankheit vertraut, von Gott geschlagen wegen der Sünden der Menschen, durchbohrt wegen unserer Verbrechen, wegen unserer Sünden zermalmt.“
Dieses Zitat, das Juden wie Christen gleichermaßen schätzen, wurde immer schon unterschiedlich gedeutet. Für die Juden war es unbestritten, dass sich das Bild vom Mann der Schmerzen nur auf das Volk Israel beziehen konnte. Auch wenn die Hebräer oftmals der Sünde und dem Irrtum zum Opfer fielen, so sind sie doch niemals von ihrem Vorsatz abgerückt, Gott nach Kräften zu dienen, indem sie immer wieder versuchten, Seinen Geboten zu folgen. Wenn Jesaja also vom Knecht Gottes schreibt, ist damit tatsächlich das “auserwählte Volk“ gemeint, das trotz seines Strebens nach Rechtschaffenheit unzählige Leiden ertragen muss.
Dennoch verbirgt sich in diesen Zeilen eine weitere, ebenfalls bedeutungsvolle Aussage. Viele Verse, die Jesaja verfasst hat, haben eine doppelte Bedeutung — ein sprachliches Stilmittel, das unter anderem bei Hosea anzutreffen ist. Hatte Hosea sich beispielsweise als Mann beschrieben, der mit einer treulosen Frau — Gomer — verheiratet war, so erhält diese Geschichte einen völlig neuen Sinn, vertauscht man den Propheten mit dem himmlischen Vater. Auf einmal ist in dieser Passage zu lesen, dass es Gott ist, der nur darauf wartet, Seine unendliche Liebe zu verschenken, während das treulose Volk Israel nicht einmal daran denkt, Seine wunderbare Gabe anzunehmen.
Auch Jesaja, der vordergründig vom Volk Israel schreibt, bezieht sich hier auf einen anderen, zukünftigen Diener Gottes, den der Vater mit dem Auftrag senden wird, allen Menschen zu verkünden, dass die Möglichkeit, die Göttliche Liebe zu erlangen, erneuert werden wird. Diese Zeilen, die von den Christen zurecht als messianische Prophezeiung ausgelegt wurden, beschreiben das Erscheinen eines Gottesknechtes, der dem Volk Israel die frohe Botschaft von der Liebe des Vaters bringen wird, der aber gerade von der herrschenden Oberschicht und den Anführern der Hebräern Verachtung und Zurückweisung erfahren sollte.
Der Knecht Gottes, von dem Jesaja schreibt, hat also gleich mehrere Bedeutungen: Zum einen findet sich hier eine Beschreibung des Volkes Israel, das aufgrund der Treue zu Gott viele Leiden erdulden muss, zugleich kann aber auch der Prophet Jeremias gemeint sein, denn auch er war ein “Mann der Schmerzen“, verachtet und zurückgewiesen, weil er den Juden die Zerstörung des Tempels prophezeite, und drittens verweist dieser Gottesknecht auch auf mich, legt man die Passage entsprechend aus.
Das Alte Testament kennt unzählige Beispiele, wie schwer es die einzelnen Propheten hatten, ihrem Auftrag gerecht zu werden. Besonders dann, wenn es galt, die Priester zu ermahnen, dem Volk den Weg zu Gott zu weisen, anstatt sich in leeren Zeremonien zu ergehen, stießen die Propheten oftmals auf erbitterten Widerstand. Denke nur an Urija, der seine Heimat verlassen musste, um nach Ägypten zu fliehen, aber von den Schergen des Königs von Juda zurückgebracht wurde, um schließlich von ihm getötet zu werden.
Wenn Jesaja also vom Knecht Gottes und dem “Mann der Schmerzen“ schreibt, so ist diese Aussage mehr als doppeldeutig, denn dieses Bild kann sowohl für das jüdische Volk, für den Propheten Jeremias — oder auch für den Messias Gottes stehen. Du siehst, es liegt alleine im Auge des Betrachters, welcher Interpretation hier der Vorzug zu geben ist. Auch wenn es den Anschein erwecken mag, dass sich die Weissagungen in diesem Kapitel eindeutig auf mich und meine Mission in Palästina beziehen, so gibt es durchaus alternative Auslegungen—und nicht nur das, was die Theologen als offizielle Wahrheit verkünden.
Ich werde meine Botschaft an dieser Stelle beenden, denn deine Kräfte schwinden und es ist mir nicht mehr möglich, mit dir im notwendigen Kontakt zu bleiben. Ich bin dennoch mit dem, was ich durch dich geschrieben habe, sehr zufrieden. Grüße bitte den Doktor von mir und sage ihm, wie sehr ich ihn liebe.
Dein älterer Bruder und Freund, Jesus der Bibel, Meister der göttlichen Himmel.