Erklärungen und Einsichten in das Neue Testament

Offenbarung 47 : Der Prophet Micha weissagt den Geburtsort des Messias

Jesus – empfangen durch Dr Samuels am 3. Februar 1955, Washington, DC, USA.

Ich bin hier, Jesus.

Auch heute Nacht werden wir uns wieder mit dem Alten Testament befassen, um aus der Vielzahl der Prophezeiungen, die das Kommen des Messias betreffen, einige wenige Beispiele auszuwählen, die es wert sind, näher betrachtet zu werden.

Eigentlich hatte ich vor, dir über das Buch Daniel zu schreiben, dessen Prophezeiungen zu Recht als messianisch gelten — zumal im Kapitel 9 ein Gesalbter erwähnt wird, der ohne ordentliches Verfahren zum Tode verurteilt wird. Da der Prophet aber nicht nur vorhergesagt hat, dass der Messias und Gesalbte Gottes erscheinen würde, sondern exakt angegeben hat, wann dieses Ereignis stattfinden wird, halte ich es für sinnvoller, diese Botschaft noch ein wenig aufzuschieben, weil du heute nicht über die notwendigen Voraussetzungen verfügst, dieses relativ komplizierte Zahlenspiel von aufeinander folgenden Jahren und Monaten exakt und unverfälscht zu übertragen.

Lass uns stattdessen lieber das fünfte Buch Michas betrachten, wo in den Versen 1-5 überliefert ist: “Du aber, Beth Lehem-Efrata, bist zwar klein unter den Sippen Judas, aus dir aber wird einer hervorgehen, der über Israel herrschen soll. [..] Er wird auftreten und ihr Hirte sein in der Kraft des Herrn, in der Hoheit des Namens des Herrn, seines Gottes. Sie werden in Sicherheit wohnen; denn nun wird er groß sein bis an die Grenzen der Erde. Und er wird der Friede sein [..]. Er wird uns vor Assur retten, wenn es in unser Land kommt und in unser Gebiet eindringt.“

Es ist korrekt, dass ich in Bethlehem geboren wurde, wie ich bereits durch James Padgett bestätigt habe. Dass aber ausgerechnet diese Tatsache einmal Verwendung finden sollte, mich und meine Sendung als Messias Gottes in Frage zu stellen, ist ein Kuriosum, das ich nur am Rande erwähnen möchte und zu einem späteren Zeitpunkt unserer Zusammenarbeit noch im Detail erläutern werde.

Auch wenn die Prophezeiung Michas wahr ist, gibt es dennoch einige Verwirrung, denn der Einfall der Assyrer ist zeitlich nicht korrekt und hat keinerlei historische Entsprechung. Richtig ist hingegen, dass der Teilstaat Israel im 8. Jahrhundert von den Assyrern überfallen und erobert wurde, während das Südreich Juda verschont worden ist. Eine Verwechslung mit anderen Invasoren ist ebenfalls ausgeschlossen, denn die Chaldäer haben im 7. Jahrhundert die Hebräer überfallen, während der Einmarsch der Babylonier, der mit dem siebzig Jahre dauernden, babylonischen Exil enden sollte, erst im 6. Jahrhundert stattfand. Was also ist damit gemeint, wenn Assur in unser Land einfällt?

Wie so oft im Alten Testament enthalten auch manche Aussagen, Beschreibungen oder Zitate bei Micha eine doppelte Bedeutung. Da der Einfall der Assyrer historisch falsch ist, kann es sich bei der Erwähnung Assurs nicht um ein geschichtliches Ereignis handeln. Steht dieses Kriegsvolk aber symbolisch für das Böse und die Sünde, ergibt das Ganze durchaus einen Sinn. Dann nämlich kündigt der Prophet einen Gesalbten Gottes an, der aus Bethlehem-Efrata stammt und somit ein Nachkomme Davids ist, dessen Aufgabe es sein wird, den Menschen einen Weg zu zeigen, Bosheit und Sünde zu überwinden. Deshalb ist der verheißene Messias auch kein Kriegsherr, sondern ein spiritueller Führer, der nicht auf Landgewinn aus ist, sondern auf die Errettung der Seelen.

Viele messianische Passagen im Alten Testament sind scheinbar aus dem Zusammenhang gerissen, was historische Bezüge anbelangt. Betrachtet man diese Ereignisse aber im übertragenen Sinn, erschließt sich der eigentliche Gehalt vieler Prophezeiungen — eine Herangehensweise, die ich schon bei James Padgett erläutert habe. Zahlreiche historisch-politische Aktivitäten, die im Alten Testament gesammelt sind, beinhalten eine tiefere Bedeutung, auch wenn es vordergründig um die Geschichte des Königreichs Israel, um Juda oder die umliegenden Völker und Herrschaftsgebiete geht. Auch wenn die Bibel viele historische Begebenheiten verzeichnet, erhebt die Heilige Schrift nur ganz am Rand den Anspruch darauf, ein Geschichtswerk zu sein, denn dieses Buch zielt nicht darauf ab, den Verstand zu schärfen, sondern die Seele zu erheben.

Damit beende ich mein Schreiben. Ich sende dir und dem Doktor meine Liebe und bitte euch, unvermindert zum Vater zu beten. Nur die Göttliche Liebe ist in der Lage, die menschliche Seele auf eine höhere Oktave zu heben. Nur kraft dieser Liebe ist es möglich, Wahrheiten höherer Natur zu empfangen, die ich — Jesus — dir schreiben werde, indem ich dein Gehirn beeinflusse und deine Hand führe, um meine Gedanken unverfälscht auf die Erde zu bringen. Ich sende dir meine Liebe.

Dein Freund und älterer Bruder, Jesus, Meister der göttlichen Himmel.